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Vorrichtung zum schnittlosen Herstellen von Maschenware, insbesondere
zum schnittlosen Stricken von Kleidungsstücken u. dgl. Zum Stricken von Kleidungsstücken
werden üblicherweise Schnitte verwendet, die einem Kleiderschnitt nachgebildet sind.
Diese entsprechen jedoch als Normalschnitte nur mehr oder weniger angenähert den
genauen Abmessungen des zu strickenden Kleidungsstückes, es muß also zur Erzielung
eines einwandfreien Sitzes desselben. jeweils eine entsprechende Korrektur bei der
Herstellung gegenüber diesem Schnitt vorgenommen werden. Der Nvesentliche Nachteil
dieser Schnitte liegt jedoch darin, daß sie die Stärke der zum Stricken verwendeten
Wolle sowie der Nadeln und auch die Arl)eitsweise, wie lockere oder feste Strickart,
nicht berücksichtigen. Die Strickende ist daher gezwungen, das Arbeitsstück einmal
in gewissen Abständen mit dem Schnitt durch Auflegen zu vergleichen und zum anderen,
ebenso wie beim Stricken ohne Schnitt, an der Figur 'zu probieren. Ausgesprochene
Strickschnitte, welche genaue PaBform unter Berücksichtigung aller Feinheiten verbürgen,
sind überhaupt nicht bekannt, und zwar wohl deshalb, weil sie zu kompliziert würden
oder aber jeweils gesondert angefertigt werden müßten.
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Aus diesen Gründen arbeiten die meisten Frauen ihre Strickwaren ohne
Verwendung eines Schnittes, wobei sie dann jedoch je nach Geschicklichkeit und Schwierigkeit
des Modells den Nachteil eines mehrmaligen Auftrennens von fertigen Teilen in Kauf
nehmen müssen.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun
eine
Vorrichtung zur schnittlosen Herstellung von Maschenware, insbesondere zum schnittlosen
Stricken von Kleidungsstücken u. dgl., die die vorgenannten Nachteile vermeidet
und darüber hinaus wesentliche Vorteile bietet.
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Diese Vorrichtung besteht erfindungsgemäß aus mehreren zueinander
beweglichen, insbesondere drehbeweglichen Skalen, die mit logarithmischer Teilung
versehen sind. Weiter sind auf der Vorrichtung lineare geradlinige Maßstäbe angeordnet,
auf denen jeweils einmalig dieDurchschnittswerteeiner Strickprobe von z. B.
30 Nadeln und 30 Maschen in bezug auf Höhe und Breite unter Berücksichtigung
der Material- und Arbeitsmittelstärke sowie der Arbeitsweise, wie lockere oder feste
Strickart, ermittelt werden. Diese Durchschnittswerte werden dann jeweils auf den
zueinander beweglichen Skalen der Vorrichtung mit den entsprechend den tatsächlichen
Körpermaßen erforderlichen Abinessungen des Arbeitsstückes in Beziehung gebracht,
derart, daß die jeweils für die betreffende Abmessung des Arbeitsstückes erforderliche
'\faschenzahl, Frequenz und Wert der Maschenzu-bzw. -ahnahme bzw. des Abkettens
usw. auf den zugeordneten Skalen ablesbar sind.
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Der wesentliche Vorteil der Vorrichtung nach der Erfindung liegt neben
ihrer äußerst einfachen Handhabung und Anwendung für jede Art der Herstellung von
Maschenware, insbesondere von Strickwaren, darin, daß sich die Verwendung eines
Schnittes erübrigt und darüber hinaus völlig fehlerfrei eine genau der Körperform
entsprechende Strickware erhalten wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur schnittlosen Herstellung von Maschenware
unter Verwendung der Vorrichtung besteht darin, daß zuerst die Durchschnittswerte
für die Maschenabmessungen ermittelt und dann zur Feststellung der gewünschten Arbeitswerte,
wie Maschenzahl, Wert und Frequenz der Maschenzu- bzw. -abnahme bzw. des Abkettens
usw., diejeweiligentatsächlichenKörpermaße auf den Skalen auf diese Durchschnittswerte
eingestellt werden und daß an Hand der so auf den Skalen ermittelten Werte z. B.
der Strickvorgang durchgeführt wird. Es ist dabei dieses Verfahren bzw. die erfindungsgemäße
Vorrichtung sowohl zum Hand- als auch Maschinenstricken, in letzterem Fall z. B.
unter Verwendung als automatische Steuerung, anwendbar.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung kann auf verschiedene Weise ausgeführt
werden. Es ist möglich, die beweglichen Skalenteile geradlinig anzuordnen. Größere
Ablesegenauigkeit und gleichzeitig eine kleinere Bauweise mit leichterer Bedienung
ergibt sich jedoch, wenn die zueinander beweglichen Skalen auf kreisförmigen Scheiben
angeordnet werden. Die Vorrichtung wird daher z. B. so ausgebildet, daß die Skalen
auf der Vorderseite einer doppelwandigen Unterlage angeordnet sind, zwischen deren
Wänden eine in dieser Unterlage gelagerte, wiederum mit Skalen versehene drehbewegliche
Scheibe vorgesehen ist, deren Skalen durch in der Außenwand der Unteplage vorhandene
Ablesefenster sichtbar werden. Eine weitere, um den gleichen Drehpunkt unabhängig
von ersterer bewegliche, ebenfalls mit Ablesefenstern ausgestattete kleinere Scheibe
wird auf der Außenseite der Unterlage angeordnet. Um diese beiden Skalenscheiben
entsprechend den jeweiligen Werten einstellen zu können, ist die doppelwandige Unterlage
z. B. mit seitlichen Aussparungen versehen, durch welche die zwischenliegende Scheibe
herausragt, während die auf der Oberseite angeordnete, mit Ablesefenstern und Skalen
versehene Scheibe z. B. einen außermittigen Knopf od. dgl. zum Drehen aufweist.
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Die Skalen auf der doppelwandigen Unterlage werden erfindungsgemäß
entlang dem Rand von deren Ablesefenstern angeordnet. Die Ablesefenster auf der
außenliegenden Scheibe «-erden übereinander auf einem Radiusstrahl dieser Scheibe
vorgesehen.
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Der Höhen- und Breitenindex in logarithmischer Teilung ist erfindungsgemäß
z. B. zu beiden Seiten des kreisbogenförmig um den Skalenscheibendrehpunkt angeordneten
Ablesefensters der Unterlage angeordnet, und die in diesem Fenster sichtbare Skala
der zwischen den Wänden der Unterlage liegenden Drehscheibe trägt einen logarithmischen
Maßstab für die Einstellung der Körpermaße des Arbeitsstückes. Bei dieser Anordnung
kann also jeweils der Wert des betreffenden Körpermaßes durch Drehung der diese
Skala tragenden Scheibe direkt auf den ermittelten Durchschnittswert bzw. einen
dafür gesetzten Buchstaben od. dgl. anderes Kennzeichen eingestellt und die benötigte
Maschenzahl an der hierfür vorgesehenen und besonders bezeichneten Stelle abgelesen
werden. Diese Stelle zum Ablesen der Maschenzahl wird erfindungsgemäß z. B. in der
Verlängerung der Skala für die Körpermaße angeordnet.
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Auf einem Teil des Randes der außenliegenden Skalenscheibe ist, wiederum
in logarithmischer Teilung, der Breitenmaßstab angeordnet, der bei entsprechender
Drehung dieser Scheibe unmittelbar neben dem Höhenmaßstab der Unterlage zu stehen
kommt, der parallel zum Rand dieser Scheibe, unmittelbar an diesen angrenzend, vorgesehen
ist. Die Anordnung der Skalen der Vorrichtung ist dabei so getroffen, daß beim Einstellen
der an Hand der linearen Maßstäbe ermittelten beiden Durchschnittswerte auf der
vorgenanntenlogarithmischenHöhen-und Breitenskala aufeinander, in einem Ablesefenster
der außenliegenden Skalenscheibe eine auf der Unterlage kreisbogenförmig angeordnete
Farbskala sichtbar wird. Nun ist erfindungsgemäß ferner auf der Rückwand der Unterlage
eine z. B. aus konzentrischen Kreisbogen bestehende Tabelle vorgesehen, auf der
z. B. in der genannten Farbskala entsprechenden Farben die Werte des Al> kettens
bzw. Abnehmens in Abhängigkeit von der jeweiligen Maschenzahl zur Herstellung von
bogenförmigen Teilen der Maschenware angeordnet sind. Die auf der Farbskala ermittelte
Farbe ergibt hierbei jeweils den Hinweis auf die in dieser Farbe abzulesenden Werte
der Kurven. Diese Kurven
sind erfindungsgemäß in zwei Hälften im
Winkel von .I5° geteilt, wobei beginnend bei der senkrechten Bezugsachse in der
ersten Hälfte die Werte des Abkettens und in der zweiten Hälfte die Werte des Abnehmens
angegeben sind. Außerdem ist aus dieser Tabelle noch zu entnehmen, wann der Bogen
beendet ist und Wieder geradeaus gestrickt werden kann.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung kann z. B. aus Kunststoff oder
Papiermasse, vorzugsweise aus Pappe, bestehen.
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In dex Zeichnung ist ein Auführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung im Prinzip dargestellt.
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Fig. i zeigt eine Ansicht der Vorderseite der Vorrichtung, Fig. 2
einen Querschnitt nach der Achse x-x der Fig. i und Fig. 3 die Rückansicht.
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Die Vorrichtung besteht aus der Unterlage, die von den beiden Wänden
i und 2 gebildet wird. Auf der Vorderseite i der Unterlage befindet sich die um
den Drehpunkt 3 bewegliche Scheibe 4, die mit dem außermittig angeordneten Knopf
5 gedreht werden kann. Zwischen den Wänden i und 2 der Unterlage ist eine Weitere,
größeren Durchmesser aufweisende Scheibe 6 angeordnet, die ebenfalls im Drehpunkt
3 gelagert ist. Aussparungen 7 und 8 der Unterlage ermöglichen das Anfassen der
Scheibe 6 zum Zweck des Drehens.
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Die Unterlage ist mit dem Ablesefenster 9 ausgestattet, von dem durch
Zwischenstege 1o und I1 die beiden kleinen Fenster 12 und 13 abgeteilt sind. Ein
weiteres Fenster 14 ist in der kreisbogenförmigeti Verlängerung des Fensters 9 auf
der Unterlage vorgesehen. Die Drehscheibe 4 hat die auf einem Radiusstrahl übereinander
angeordneten Fenster i 5, 16, 17. Unterhalb der Scheibe .4 ist in der Wand i der
Unterlage ein Fenster 18 angeordnet. Außerdem trägt die vordere Wand i der Unterlage
den linearen Breitenindex i9 und den Höhenindex 20, auf denen die Durchschnittswerte
der Maschenabmessungen in bezug auf Höhe und Breite ermittelt werden. Entlang dem
oberen Rand des Ablesefensters 9 sowie der beiden kleineren Fenster 12 und 13 ist
der logarithmische Breitenmaßstab 21 angeordnet, Während entlang dem unteren Rand
dieses Fensters 9, ebenfalls auf der Vorderwand i der Unterlage, der logarithmische
Höhenmaßstab 32 vorgesehen ist. Die zwischen den beiden Wänden i und 2 der Unterlage
angeordnete Drehscheibe 6 trägt auf einem Kreisbogen, dessen Radius vom Drehpunkt
3 dem des Fensters g entspricht, die logarithmische Skala 22, auf der die tatsächlichen
Körpermaße aufgetragen sind. Auf der gleichen Skala 22 erfolgt durch das Fenster
14 bei den Pfeilen 23 und 24 die Ablesung der jeweiligen Maschenzahl.
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Unterhalb des Fensters 17 der außenliegenden Drehscheibe4 ist die
auf denPfeil25 einzustellende logarithmische Skala 26 konzentrisch um den Drehpunkt
3 auf der Wand i angeordnet. Diese Skala 26 dient zur Einstellung der Maschenzahl
zum Zweck der Ermittlung des Abnehmens bzw. Abkettens. Das Abnehmen bzw. Zunehmender
Maschen wird beim Pfeil 27 im Fenster 16 der Scheibe 4 auf der Skala 28 abgelesen,
die auf der zwischen den Wänden i und 2 der Unterlage liegenden Scheibe 6 angeordnet
ist und durch das Fenster 18 der Warid i freigegeben wird. Das Abketten wird durch
das Fenster 1 5 beim Pfeil 29 abgelesen, und zwar auf einer in der Abbildung nicht
sichtbaren Skala, die an der Stelle 30, freigegeben durch das Fenster 18, entlang
dem inneren Rand desselben, auf der Scheibe 6 vorgesehen ist.
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Der in logarithmischer Teilung aufgetragene Breitenindex 31 ist am
Rand der außenliegenden Drehscheibe 4 angeordnet und kann auf den entsprechenden
Wert des auf der Wand i der Unterlage vorgesehenen Höhenmaßstabes 32 eingestellt
werden. Zu diesem Zweck muß die Scheibe 4 entsprechend verdreht werden, wobei das
Fenster 17 dieser Scheibe 4 über einer auf der Wand i der Unterlage angeordneten
Farbskala 33 zu stehen kommt. Die entsprechend den aufeinander eingestellten Werten
der Maßstäbe 31 und 32 im Fenster 17 sichtbare Farbe der Skala 33 dient-zum Ablesen
der auf der Rückwand 2 der Unterlage angeordneten Kurventabelle 34. Diese weist
um den Nullpunkt 37 konzentrische Kreisbogensegmente 35, 36 usw. auf, welche auf
die waagerecht und senkrecht vom Nullpunkt 37 beginnende Maschenzahlangabe 38, 39
bezogen sind. Diese Tabelle 34 ist durch die Gerade 4o in zwei Hälften unterteilt.
Entlang den Kreisbogensegmenten 35, 36 usw. sind Zahlenwerte 41, 42 USW.
aufgetragen, und zwar in der Farbskala 33 entsprechenden Farben. Es sind also jeweils
die Werte auf der Tabelle 34 abzulesen, deren Farbe der entsprechend der Einstellung
der Skalen 31 und 32 aufeinander im Fenster sichtbaren Farbe der Skala 33 entspricht.
Um die Zeichnung nicht unübersichtlich zu machen, sind in der Tabelle 34 der Fig.
3 nur Zahlenbeispiele 41 und 42 angegeben, während in Wirklichkeit jedes Bogensegment
35, 36 usw. über die ganze Länge mit den entsprechenden Zahlen versehen ist. Die
durch die Gerade 4o abgeteilte linke Hälfte der Tabelle 34 ergibt die Werte des
Abkettens und die rechte Hälfte die des Abnehmens.
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Im nachfolgenden ist die Bedienung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
an Hand eines praktischen Strickbeispiels und mit mehreren prinzipiellen Darstellungen
der hierbei vorkommenden Grundeinstellungen erläutert.
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Fig.4 zeigt das Schnittmuster eines Pullovervorderteiles; Fig.5 zeigt
einen Ausschnitt der Fig.3 entsprechend der nach dem gewählten Beispiel erforderlichen
Ablesung; Fig. 6 zeigt in einem Ausschnitt der Fig. i die Einstellung und Ablesung
der Maschenzahl; Fig. 7 zeigt in einem Ausschnitt der Fig. i Einstellung und Ablesung
des Zu- bzw. Abnehmens von Maschen; ,Fig. 8 zeigt in einem Ausschnitt der Fig. i
die Ermittlung der Farbwerte für die Ablesung der in
Fig. ; dargestellten
Kurvenskala zum Zweck des Bogenstrickens; 1-, ig. 9 zeigt in einem Ausschnitt der
Fig. i Einstellung und Ablesung des Abkettens.
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Zuerst wird ein Muster von genau 30 Maschen Breite und genau
30 Nadeln Höhe mit der gewünschten Wolle und den vorgesehenen Nadeln gestrickt.
Dieses abgepaßte Muster bildet die Grundlage für das erfindungsgemäße Strickverfahren.
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Zu diesem Zweck wird das Strickmuster an der unteren rechten Ecke
der in Fig. i dargestellten Vorrichtung mit der gewünschten Spannung bzw. Dehnung
des Musters angesetzt. Dann wird der arn Ende des Musters befindliche große Buchstabe
(z. B. F) der Querskala i9 und der kleine Buchstabe (z. B. h) der Höhenskala 2o
abgelesen und erforderlichenfalls aufgeschrieben. Das Strickmuster berücksichtigt
also die Art und Dicke der `'olle, die Stärke der verwendeten Nadeln und die der
Strickerin gewohnte Strickart, eine 1-laßnalime, welche ständig wechselt und durch
keine starre Schnittschablone berücksichtigt werden kann.
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:1n Hand der so auf den Skalen i9 und 2o ermittelten großen und kleinen
Buchstaben F und h können in Verbindung mit den üblichen, in Zentimeter festzustellenden
Körpermaßen diese auf der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Maschenzahlen unigewertet
werden.
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Zu diesem Zweck dient die zwischen den Doppelwänden i und 2 des Gerätes
gelagerte Scheibe 6 mit der äußeren und inneren Skala 22 und 28, welche in <lern
Fenster 9 der Vorderwand i und dem Fenster 16 der Scheibe 4 erscheinen. Die Scheibe
4., die zum leichten Drehen den Griff 5 besitzt, weist über dem Fenster 16 ein zweites
Fenster 17 für eine weitere auf der Vorderwand i befindliche Skala 26 und unterhalt>
das Fenster 15 auf, dessen "Zweck noch im Beispiel erläutert wird.
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Soll z. B. nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Pullover gestrickt
werden, so ist folgendermaßen vorzugehen: Beträgt der Hüftumfang u,, z. B. 75 cm,
so wird unter der Voraussetzung, daß der Pullover aus `lorder- und Rückenteil zusammengesetzt
wird, die Hälfte, also 37 cm, als 'Maß genommen; bei einteiligem Pullover gilt der
Hüftumfang, also 7j cm. Dann wird die Brustweite -zu in Zentimeter, z. B. i oo cm,
und der Höhenunterschied H zwischen der Maßstelle des Hüftumfanges und der des Brustumfanges
in Zentimeter, z. B. 22 cm, festgestellt. Auf dein Gerät werden sodann, wie Fig.6
für dieses Beispiel zeigt, die den Maßen in Zentimeter ent.prechenden \laschenzahlen
folgendermaßen ermittelt: Das am Körper ermittelte Maß wird in Zentimeter, z. B.
das Quermaß 37 cm, durch Drehen der Scheibe 6 eingestellt, indem diese Scheibe 6
so lange gedreht wird, bis der Wert 37 cm ihrer Skala 22 auf den großen i\Ießbuchstal>en
F (Ergebnis der Strickprobe) der Skala 21 auf der Vorderwand i zu stehen kommt.
Im Fenster 14 kann darin zwischen den Pfeilen 23 Und 24 die zugehörige ,\-lascheiizahl,
z. B. i io Maschen, abgelesen werden, die für Vorder- und Rückenteil des Pullovers
an der Hüfte anzuschlagen sind.
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Der am Körper gemessene Höhenunterschied H (22 cm) zwischen Maßstelle
des Hüft- und des Brustumfanges ze,z und ,c, (Fig. .4) dient nun dazu, das erforderliche
Aufnehmen von Nadeln festzustellen. Dazu muß zuerst noch der Zentimeterwert des
Brustumfanges «, des Vorderteiles, z. B. 50 cm bei einem Gesamtumfang von
ioo cm, in analoger Weise in Maschenzahl umgewertet werden, wobei sich z. B. 148
Maschen ergehen. Es errechnet sich also eine Differenz der beiden \laschenzahlen
von 148- 11o = 38 :laschen. Da auf beiden Seiten gleichzeitig aufgenommen wird,
ergibt sich bei diesem Beispiel für jede Seite ein DIasctienunterschied von i9 'laschen.
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Zur Ermittlung des Aufnehmens wird, wie dies Fig.7 für dieses Beispiel
zeigt, auf dem erfindungsgemäßen Gerät der gemessene Wert des Höhenunterschieds
H = 22 cm durch Drehen der Scheibe 6 eingestellt, d. h. diese Scheibe 6 wird so
lange gedreht, bis der Wert 22 ein der Skala 22 auf dem kleinen Meßbuchstaben 1i
(Ergebnis der Strickprobe) der Skala 32 steht. Dann wird die kleine Scheibe 4 gedreht,
bis in deren Fenster 17 der Wert i9 Maschen der Skala 26 auf den Pfeil 25
eingestellt ist. Hierauf kann im Fenster 16 der Scheibe 4 auf der Skala 28 am Pfeil
27 der Aufnahmewert, bei dem gewählten Beispiel der Wert 5, abgelesen werden. Das
heißt, es ist jeweils auf der fünften Nadel aufzunehmen.
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Ergibt die Einstellung im Fenster 16 z. B. einen Ablesewert zwischen
4 und 5, so bedeutet das, daß abwechselnd einmal auf der vierten und das nächstemal
auf der fünften Nadel aufzunehmen ist.
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Der in Fig. 4 mit a bezeichnete Armausschnitt, b bezeichnet den Halsausschnitt,
der einen Viertelkreisbogen darstellt, kann ebenfalls nach dem erfindungsgemäßen
Gerät gearbeitet werden. Zu diesem Zweck dreht man entsprechend Fig.8 die Scheibe
4 derart, daß die bei der Strickprobe ermittelten Meßbuchstaben F und h sich auf
den Skalen 31 und 32 decken, wobei dann im Fenster 17 der Scheibe .4 eine auf der
Vorderwand i befindliche Farbskala 33 sichtbar wird, bei der angegebenen Einstellung
z. B. blau. Die so ermittelte blaue Farbe ist nun bestimmend für den zu bearbeitenden
Kreisbogen. Auf der Rückwand 2 des Gerätes sind, wie Fig. 3 zeigt und Fig. 5 im
Ausschnitt entsprechend dem vorliegenden Beispiel veranschaulicht, Viertelkreisbögen
35, 36 usw. gezeichnet, die mit Zahlen 41 in z. B. fünf verschiedenen Farben versehen
sind.
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Nun wird zunächst wieder die Maschenzahl für die Weite wi oberhalb
des :\rmausschnittes berechnet (Abmessen am Körper in Zentimeter und Alllesen der
zugehörigen Maschenzahl im Fenster 14 der Vorderwand i des Gerätes, wie vorher beschrieben)
und der Maschenunterschied zwischen dem Maschenwert der Weite ,e, und w, und dadurch
die Tiefe des Armausschnittes auf jeder
Seite des Pullovervorderteiles festgestellt, wobei |
sich z.13. io Maschen für jede Seite ergeben. |
Unter den Viertelkreisbögen auf der Rückseite 2 |
des Gerätes ist titin zuerst der 4etref£ende mit der |
erforderlichen M ascheiihöhe (to Maschen) zu |
suchest, und dann werden an dem Bogen die Zahlen |
in der ermitteltest blauen Farbe abgelesen, und |
l3 zwar gemä vorliegendem Beispiel auf der ersten |
Hälfte des Bogelis die Zahlen 3, 2. 1, 1, die besagen, |
(1a13 am Anfang jeder Nadel die Maschen 3, 2, 1, 1 |
in dieser Reihenfolge abzuketten sind. Auf der |
zweiten Bogenhälfte werden für (las gewählte Bei- |
spiel die "Zahlest 2. 3, 5 altgelesen, die angeben, daß |
auf der zweiten, dritten und fünften Nadel je |
i Masche abzunehmen ist. :\in oheren Rand des |
Kreislx)gens befindet sich noch eitre Zahl in der |
zugehörigen blauen 1# arte. nämlich die Zahl 5, die |
bestimmt, daß noch ; Naslelit ohne .-'#l)liellinen |
gestrickt \%,erden miisseii. l);isilit ist (tann der |
\7iertelkreis beendet. |
Das :\ltnehinen auf der Achsel und der Hals- |
ausschnitt b 'können wie jede beliebige Schräge und |
jeder beliebige Kreisbogen niit Hilfe de, Gerätes |
gearbeitet werden. 1?s ist dabei gleichgültig, ob |
alt- oder aufgenommen werden soll. |
I?s sollen z. B. 41 ;Maschen zu beiden Seiten des |
Ilalsausschnittes b (s. Fig. 4) auf eine Höhe H, von |
z. B. 1,5 cm abgekettet werden. Dies geschieht, wie |
Fig.9 zeigt, dadurch, claß zunächst der Wert 1,5 cm |
der Skala 22 auf 1i der Skala 3 2 eingestellt wird. |
Dann wird die Scheibe .4 gedreht, bis in ihrem |
Fenster 17 der Wert 41 der Skala 26 unter dem |
Pfeil 25 steht. Nun kann im Fenster 15 der |
Scheibe 4 auf der Skala 43 der Wert 12 ab- |
gelesen Herden, der besagt, daß bei vorliegendem' |
Beispiel am Anfang jeder Nadel 12 Maschen |
altgekettet werden müssen. |
In entsprechender Weise wird auch das Neu- |
aufschlagen von Maschen ermittelt. |