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Spule für Webschützen
Es sind Spulen für Wel) scllützell bekannt, die
einen runden Querschnitt aufweisen und an ihrer Oberfläche mit Eindrehungen versehen
sind, um eine sichere Aufnahme des Garnes zu gewährleisten. Solche einen Rotationskörper
bildende Spulen sind üblicherweise so gestaltet, daß sie auf einem kürzeren Teil
ihrer Länge einen verhältnismäßig steilen Kegel bilden, der in einen schlankeren
Kegel auf dem übrigen größeren Teil der Länge übergeht. Spulen solcher Art weisen
demzufolge eine geknickte Linie als Erzeugende auf. Es sind ferner Spulen bekannt,
deren Querschnitt von der Kreisform abweichend eine flache Form aufweist, die sich
einem Rechteck nähert, dessen Begrenzungen schwach gerundet verlaufen. Während die
bekannten Spulen mit rundem Querschnitt nur eine begrenzte Garnmenge aufnehmen können,
ist den bisherigen Spulen mit flacher Querschnittsform der Nachteil zu eigen, daß
sie sich nicht zur Verwendung in Spulautomaten eignen und daß das Abzugverhalten
des aufgespulten Garnes nicht voll befriedigt.
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Im Gegensatz zu den bekannten Spulen ist beim Erfindungsgegenstand
ein größeres Garnaufnahmevermögen bei einwandfreiem Abzugverhalten des aufgespulten
Garnes gewährleistet, wobei ferner das Aufspulen des Garnes auf Automaten erfolgen
kann. Zur Erreichung dieser Vorteile weist die erfindungsgemäße Spule einen flachovalen
Querschnitt auf. Die Gestalt des Spulenkörpers, in
Längsrichtung
betrachtet, wird durch eine Erzeugende bestimmt, die, eine geknickte Linie biLdend,
zur Spulenachse hin geneigt und am dünnen Spulenende mit gerundetem Auslauf zur
Spulenachse hin verläuft, während am dicken Spulenteil die Erzeugende an einem Bund
mit zur Spulenachse mittigem Kreisquerschnitt angrenzt.
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Der Durchmeser des Bundes ist dabei mindestens so groß wie die größte
Breite des flachovalen Spulenquerschnittes. An den sich gegenuberliegenden Rückenflächen
des flachovalen Querschnittes sind zur Halterung des aufgespulten Garnes Kerben
oder Rippen angeordnet, die zur Ermöglichung eines einwandfreien Garnabzuges an
den seitlichen Querschnittslbegren, zunMgen in einer Entfernung von der Querschnittssymmetrielinie
auslaufen.
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Im weiteren Ausbau des Erfindungsgegenstandes weist zur Verbesserung
des Aufspulens des Garnes und dessen Abzuges die eine geknickte Linie bildende Erzeugende
an der Knickstelle einen gerundeten Übergang auf, während sie mit einer zur Spulenachse
hin gerichteten Rundung den Bund mit Kreisquerschnitt anläuft.
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Vorteilhaft sind die zur Sicherung der Garnhaltung auf der Spule
yorgesehenen Rippen oder Kerben an den sich gegenüberliegenden Rückenflächen des
schlanken Spulenteils zueinander versetzt angeordnet, während sie im stärkeren Spulenteil
sich gegenüberliegen. Hierdurch wird die für eine einwandfreie Garnhaltung erforderliche
Anzahl der Kerben oder Rippen am schlanken Spulenteil verringert, so daß im Falle
der Anordnung von Rippen eine Gewichtseinsparung und im Falle der Anwendung von
Kerben eine Verringerung der Querschnittsschwächung erreicht wird. Am stärkeren
Spulenteil hingegen werden die Rippen oder Kerben sich gegenüberliegend angeordnet,
um an diesem Teil eine gute Garnaufspulmöglichkeit zu schaffen.
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Zur Halterung der Spule im Webschiitzen kann diese je nach der Ausbildung
der Haltemittel im Webschiützen verschiedenartig ausgestaltet sein. Es ist vorteilhaft,
im Spulenkörper eine zentrische und zum dünnen Spulenende hin sich verjüngende Bohrung
vorzusehen, die sich möglichst über die ganze Spulenlänge erstreckt und gegebenenfalls
zur Aufnahme des Haltedorns für die Spule dienen kann. Diese Längsbohrung kann bedarfsweise
in den Fällen, in denen statt eines Haltedorns sonstige Haltemittel am Webschützen
angeordnet sind, als Erleichterungsbohrung zur Herabsetzung des Spulengewichts dienen
und je nach den Gegebenheiten die ganze oder einen Teil der Spulenlänge einnehmen.
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Schließlich ist es vorteilhaft, am Spulenkörper, vorzugsweise an
einem an den Bund mit Kreisquerschnitt sich anschließenslen Endteil, Anlageflächen
anzuordnen, die mit am Webschützen angeordneten Sicherungsgliedern zur Sicherung
der Lage des Spulenkörpers im Webschützen zusammenwirken.
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Der Erfindungsgegenstand ist in den Abbildungen in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigt Abb. 1 in schematischer Darstellung die Erzeugende des
Spulenkörpers und dessen Querschnittsentstehung, Abb. 2 eine Draufsicht auf den
Spulenkörper, Abb. 3 eine Seitenansicht des Spulenkörpers, Abb. 4 einen Schnitt
nach der Linie A-B in Abb. 2 und 3 in vergrößerter Darstellung, Abb. 5 einen Schnitt
nach der Linie C-D in Abb. 2 und 3 in vergrößerter Darstellung.
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In dem für die Aufnahme des Garnes bestimmten Teil weist der Spulenkörper
einen flachovalen Querschnitt auf, dessen Erzeugende E-F-G-H-I eine bei G geknickte
Linie bildet, die im Teil F-G mehr und im Teil G-H weniger stark zur Spulenachse
K-L geneigt verläuft. Am dünnen Ende des Spulenkörpers verläuft die Erzeugende E-F-G-H-I
mit ihrem Teil H-l und am anderen Ende mit ihrem Teil E-F zur Spulenachse hin gekrümmt.
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Bei einer Bewegung der Erzeugenden E-G und G-I auf elliptischer oder
ovaler Bahn um die Spulenachse K-L entsteht, wie durch die strichpunktiert eingezeichneten
Querschnitte angedeutet, auf dem zugehörigen Teil der Spulenkörperlänge ein flachovaler
Querschnitt.
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Der übrige Teil des Spulenkörpers weist einen Kreisquerschnitt auf,
dessen Erzeugende durch die Linie E-M-A'-O gebildet wird. Der durch die Erzeugende
E-M bestimmte Bund I hat, wie aus Abb. 5 ersichtlich, einen Durchmesser, der mindestens
so groß ist wie die größte Breite des ovalen Querschnitts des Spulenkörpers.
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An den sich gegenüberliegenden Rückenflächen 2 und 3 des durch den
Teil G-H der Erzeugenden bestimmten Spulenkörperteils mit ovalem Querschnitt sind
Rippen 4 in versetzter Anordnung angebracht, während die Rippen 5 in dem stärkeren,
durch den Teil F-G der Erzeugenden bestimmten Spulenkörperteil an den beiden Rückenfläcben
6, 7 sich gegenüberliegen. Die Rippen 4 und 5 laufen in einem Abstand a von der
Symmetrielinie P-Q des Ovalquerschnitts aus, so daß, wie insbesondere Abb. 3 erkennen
läßt, die Seitenflächen des Spulenkörpers frei von Rippen sind und hierdurch einen
störungsfreien Garnabzug von dem Spulenkörper ermöglichen.
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Zumindest an den Querschnittsrückenteilena, 3 ist an der Knickstelle
G der Erzeugenden ein gerundeter Übergang durch Anwendung des Abrundungsradius R
geschaffen. Ferner weist der Spulenkörper die ihn in Längsrichtung auf der ganzen
Länge durchsetzende zentrale Bohrung 8 auf, die sich zum dünnen Spulenende hin verjüngt
und im Ausführungsbeispiel zur Aufnahme eines den Spulenkörper haltenden Dornes
dient, der im Webschützen angeordnet und daher nicht mit dargestellt ist.
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Zur Sicherung der Drehlage des Spulenkörpers ist vielfach im Webschützen
ein zungenförmiges Sicherungsglied vorgesehen, zu dessen Aufnahme der Spulenkörper
an dem an den Bund I sich anschließenden Endteil 9 eine durch die Flächen I0 begrenzte
Aussparung aufweist. Ferner bilden die Flächen 1 1 Anlageflächen fiir weitere am
Schützen
angeordnete hakenartige Sicherungsglieder, die den Spulenkörper
nah dessen Einbringung in den Webschützen gegen Längsverlagerung sichern.
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Durch die flachovale Querschnittsform des Spulenkörpers ist dieser,
wie eine praktische Erprobung erwiesen hat, in der Lage 500/0 mehr Garn aufzunehmen
als artgleiche Spulen mit Kreisquerschnitt. Dieses Ergebnis wird auch bei Garnen
unterschiedlicher Stärke erreicht. Die sichere Aufnahme des Garnes wird gewährleistet
durch die Rippen 4 und 5, wobei infolge der beschriebenen rippenfreien Seitenbegrenzung
des Spulenkörpers im Zusammenwirken mit der Abrundung am dünnen Spulenende ein freier,
störungssicherer Garnablauf erreicht ist. Der Bund I seinerseits gewährleistet die
Möglichkeit, den Spulenkörper auf automatischen Spulmasthinen mit Garn zu beschicken,
wobei der gerundete Anlauf des ovalen Spulenteils am zylinderförmigen Bund I als
Folge der Rundung E-F der Erzeugenden das Aufspulen begünstigt.
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Es liegt im Rahmen der Erfindung, statt der Rippen 4 und 5 z. n.
Einkerbungen vorzusehen.