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Vorrichtung an Filmwiedergabegeräten zum Auslösen von Schutz- oder
Warnvorrichtungen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an Filmwiedergabegeräten
zum Auslösen von Schutz-oder Warnvorrichtungen bei einem Filmband. Gerät ein Filmstreifen
in Brand, müssen sehr rasch Schutz- oder Warnvorrichtungen ausgelöst werden, durch
die z. B. Fallklapen vor den Fenstern des Vorführraumes geschlossen und die Projektionslampe
abgeschaltet werden.
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Es ist bekannt, solche Vorrichtungen selbsttätig auszulösen, indem
man über einem am Filmwiedergabegerät befindlichen Bildfenster, welches das zu projizierende
Filmbild abgrenzt, ein Stück Filmband anordnet, das von einer am Bildfenster entstehenden,
nach oben schlagenden Flamme erfaßt wird, selbst verbrennt und damit einenSchaltvorgang
auslöst, der dann auf die Schutz- oder Warnvorrichtung einwirkt. Die hierfür notwendige
Vorrichtung nimmt einen verhältnismäßig großen Raum ein. Das verbrannte Filmstück
muB jeweils durch ein - anderes ersetzt werden. Bei neueren Filmgeräten ist außerdem
der Strahlengang in der Nähe des Bildfensters meistens verdeckt, so daß die Wirksamkeit
der obenerwähnten Vorrichtung in Frage gestellt ist, da eine am Bildfenster entstehende
Flamme nicht oder nicht sofort nach außen schlägt.
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Nach der Erfindung werden nun die bei einem Filmbrand vom Filmstoff
selbst in Form von Wärme, Licht oder auf ähnliche Weise. ausstrahlenden Einflüsse
unmittelbar ausgenutzt, um den Zustand eines bleibenden' Reaktionsglieds vorübergehend
zu ändern und durch diese Zustandsänderungen
die an sich bekannte
Schutz- oder Warnvorrichtung zu schalten. Dabei wird also das Reaktionsglied selbst
nicht zerstört, sondern es kann beliebig oft wirken.
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Eine solche Vorrichtung läßt sieh besonders nahe an dem Bildfenster,
insbesondere innerhalb eines den Strahlengang verdeckenden Gehäuses, anordnen. Sie
arbeitet rasch und sicher und ist immer betriebsbereit ohne besondere Wartung.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Dabei zeigt Fig. i eine Ansicht der Vorrichtung in Richtung der optischen Achse,
Fig.2 eine Ansicht der Vorrichtung von der Bedienungsseite des Filmgerätes aus.
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Das Gehäuse i eines Film"viedergabegerätes trägt zwei Transportrollen
2 und 3. An dem Gehäuse i sind ferner eine Filmschaltrolle 4 und eine Filmhahngrundplatte
5 angebracht. Die Rollen 2, 3 und befördern ein Filmhand 6 zwischen der Filmhalingrundplatte
5 und einer Filmtür 7 hindurch. Die Filmtür 7 ist am Gehäuse i in nicht dargestellter
Weise z. B. waagerecht verschiebbar, so daß sie von der Filmbahngrundplatte 5 entfernt
werden kann.
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In der Filmbahngrundplatte 5 ist ein Bildfenster 8 vorgesehen. Die
Filmtür 7 besitzt eine (lern Bildfenster 8 entsprechende Öffnung 9. Eine Andrückrolle
io am Fuß der Filmtür 7 legt sich hei geschlossener Filmtür gegen die Schaltrolle
4 und sichert damit die Bewegung des Filmstreifens 6. Über dem Bildfenster 8 bzw.
der Öffnung 9 ist an der Filmtür 7 ein waagerecht liegender Bimetallstreifen i i
angeordnet, der von einem Bolzen 12 in seiner Lage gehalten wird. Das Ende des Streifens
i i liegt zwischen zwei Anschlagstiften 13 und 14. Auf dem Streifen ii steht ein
Stift i s, der in zwei an der Filmtür ? sitzenden Augen 16 und 17 gleitet.
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Der Stift i5 berührt einen Arm i8 eines Winkelhebels i9. Dieser ist
in zwei Augen 20 und 21 an der Oberseite der Filmtür gelagert und berührt mit seinem
zweiten Arm 22 ein Ende eines Stiftes 23. Dieser ist in zwei Augen 24 und 25 an
dem Gehäuse i geführt und berührt mit seinem anderen Ende einen beweglichen elektrischen
Kontakt 26. Dieser Kontakt liegt mit einem Gegenkontakt 26' in einem Stromkreis
mit einer Gleichstromquelle 27 und einem Haltemagnet 28.
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Solange die Kinomaschine störungsfrei läuft, befindet sich die Vorrichtung
in der gezeichneten Stellung. Das Kontaktpaar 26, 26' ist durch eine Feder od. dgl.
geschlossen; in dem zugehörigen Stromkreis fließt ein Ruhestrom. Dieser bewirkt,
daß der Magnet 28 einen nicht dargestellten Anker angezogen hält. Wird die Filmtür
7 geöffnet, d. h. von der Filmhahngrundplatte 5 entfernt, so wird die Berührung
von Hebelarm 22 und Stift 23 unterhrochen,heim Schließen derFilmtür7 wiederhergestellt.
Der Kontakt 26 wird dabei nicht beeinflußt.
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Gerät der Filmstreifen 6 an dem Bildfenster 8 in Brand, so schlägt
eine Stichflamme in die Umgebung des Bildfensters 8 und erwärmt den Bimetallstreifen
i i. Dieser biegt sich dabei nach oben durch und hebt den Stift 15 an. Der Stift
15 drückt über die Arme 18 und 22 des Winkelhebels i9 den Stift 23 so gegen den
Kontakt 26, daß dieser von seinem Gegenkontakt abgehoben wird. Dadurch wird der
Strom in dem Magnet 28 unterbrochen, der nichtdargestellte Anker fällt ab und löst
nicht dargestellte Schutz- oder Warnvorrichtungen aus.
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Die an der Filmtür 7 befestigten Teile der Vorrichtung können auch
an dem Gehäuse i oder an anderen mit der Filmtür zusammenhängenden Teilen des Filmwiedergabegerätes
befestigt sein. Der Kontakt 26 kann auch ohne Zwischenschaltung der dargestellten
Stifte und Hebel in der Nähe des Bimetallstreifens i i angeordnet sein.
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Der elektrische Teil der Einrichtung kann auch so eingerichtet sein,
daß während des Betriebs der Kontakt 26, 26' geöffnet ist, also im Magnet 28 kein
Strom gießt. Im Brandfall wird dann der Kontakt 26 geschlossen, und es fließt durch
Magnet 28 ein Strom, der den nicht dargestellten Anker anzieht und dann auf diese
Weise eine Schutz- oder Warnvorrichtung in Betrieb setzt.
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An Stelle des Bimetallstreifens kann auch ein Bauteil angebracht werdender
hei einer imBrandfall auftretenden zusätzlichen Erwärmung eine Veränderung seines
elektrischen Verhaltens erleidet. Diese Veränderung kann nach entsprechender Verstärkung
einen Vorgang auslösen, auf eine Weise, wie sie einer der oben beschriebenen entspricht.
Dies ist z. B. der Fall bei einem Thermoeleinent oder einem elektrischen Widerstand,
der seine Leitfähigkeit mit der Temperatur ändert und damit in einer entsprechenden
Schaltung, z. B. einer Brückenschaltung, Änderungen der Stromstärke hervorruft.
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Statt der bis jetzt beschriebenen Vorrichtungen kann auch eine Fotozelle
angeordnet werden oder ein anderer Bauteil, der auf Lichtwirkungen anspricht. Dieser
Bauteil muß so angebracht werden, daß seine Lichtaufnahmestelle von dem Projektionslichtbündel
nicht getroffen wird, und er muß auch so eingestellt sein, daß die Vorrichtung bei
dem in normalem Betrieb auftretenden Streulicht nicht anspricht. Bei einem Filmbrand
wird die ganze Umgebung des Filmfensters, besonders auch seitlich des Projektionslichtbündels,
von der dabei auftretenden Stichflamme stark erhellt. Diese Wirkung ist geeignet,
in dem lichtempfindlichen Bauteil eine elektrische Veränderung hervorzurufen, die
dazu benutzt werden kann, einen Schaltvorgang auszulösen.