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Vorrichtung zum Bestäuben insbesondere frisch bedruckter Bogen Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Verstäuber, insbesondere einen solchen zum
Verstäuben von Pulvern oder pulverähnlichen Stoffen.
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Ein Gegenstand der Erfindung besteht darin, eine neuartige Vorrichtung
zu schaffen, mittels der ein trockenes Pulver oder irgendein pulverförmiger Stoff
in Form einer Wolke oder mehrerer Wolken verstäubt werden kann, wobei dies im besonderen
angewendet werden soll für bedruckte Bogen, und zwar noch während des Druckvorganges,
wenn die Bogen zum Stapel oder einem anderen Platz befördert werden, mit dem Zweck,
das Abschmieren von Druckerschwärze, Farbe od. dgl. zu verhindern. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung besteht aus einer Kammer oder einem Behälter, der aus irgendeinem geeigneten,
vorzugsweise durchsichtigen Material gefertigt ist, zum Aufnehmen des zu verstäubenden
Stoffes mit einer Vorrichtung, mittels der ein Strom, z. B. Preßluft, auf oder in
den Stoff gerichtet werden kann, um diesen zu vernebeln oder einen gleichmäßigen
Strom von Luft und darin verteilten kleinen Partikeln zu bilden. Die neuartige Vorrichtung
gestattet es, diese Mischung von Luft und verstäubter Masse in einem gewünschten
Verhältnis zu erzielen und dieses Verhältnisgleichmäßig aufrechtzuerhalten und ist
mit einer Vorrichtung versehen, um diese verstäubte Masse mit oder ohne Zumischung
von Luft od. dgl. dem Verwendungsort zuzuführen.
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Ein anderer Gegenstand der Erfindung besteht in einem neuartigen Mittel
zum Verteilen der vernebelten und mit Luft vermischten Partikeln, die es ermöglichen,
den vernebelten Stoff über ein großes Gebiet von verschieden großen Druckbogen anzuwenden
und den verstäubten Stoff an allen Punkten der Anwendung
in gleicher
Dichte zuzuführen und diese gleiche Dichte während der ganzen Zeit des Zuführens
aufrechtzuerhalten.
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Andere Gegenstände, Vorteile, Möglichkeiten und Einzelheiten sind
in der Erfindung enthalten, wie weiter unten dargestellt oder wie sie unlösbar in
dem Erfindungsgedanken enthalten sind.
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Kurz gesagt stellen die Zeichnungen folgendes dar: Fig. i einen senkrechten
Schnitt durch eine Ausführungsform der Erfindung, Fig.2 einen waagerechten Querschnitt
mit einem Teil in Draufsicht, wobei der Schnitt in eine Ebene durch 2-2 der Abb.
i gelegt ist, und Fig. 3 einen senkrechten Querschnitt in einer durch die Linie
3-3 der Fig. i verlaufenden Ebene.
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Die als Beispiel gewählte Ausführungsform der Erfindung ist mit allen
Einzelheiten in den Zeichnungen dargestellt. Der Zerstäuber besteht aus einer senkrechten
Kammer i, die jede geeignete Form, beispielsweise die dargestellte zylindrische,
haben kann. Die Wandung 2 der Kammer ist an ihrem oberen Ende durch das Kopfstück
3 und an ihrem unteren Ende durch das kappenförmige Bodenstück 4 abgeschlossen,
die beide mittels geeigneter Dichtungsringe 5 und 6 an die Kammerwandung 2 angeschlossen
sind.
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Die untere Abschlußkappe 4 hat einen durchbohrten Stutzen 7, in den
der Stutzen 8 eines Kupplungsgliedes eingepaßt ist, das an seinem anderen, mit einem
Gewinde versehenen Ende 9 mit einer nicht dargestellten Verstäuberdüse oder einer
geeigneten, zu einer oder mehreren nicht dargestellten Düsen führt. Das Kupplungsstück
hat einen kantigen Teil io, mittels dessen das ganze Kupplungsstück 8,9 gedreht
werden kann. An den Stutzen 7 ist das untere Ende einer Ausführleitung 1i angeschlossen,
die sich durch die Kammer i hindurch nach dem Kopfstück 3 erstreckt.
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Das Kopfstück 3 hat einen mit Gewinde versehenen Stutzen 12, in den
das obere Ende eines röhrenförmigen Kupplungsstückes 13 eingeschraubt ist. Dieses
Kupplungsstück hat einen auf der Stirnseite des Stutzens 12 anliegenden Flansch
und einen mit Gewinde versehenen Ansatz 15, in den das obere Ende 16 der Ausführleitung
ii eingeschraubt ist.
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Auf diese Weise und mittels der genannten Teile sind das Kopfstück
3 und die Bodenkappe 4 an der Kammer i befestigt, nämlich das untere Ende der Ausführleitung
ii sitzt im Stutzen 7 des Kopfstückes 4 und das obere Ende 16 der Ausführleitung
sitzt im Stutzen 12 des Kupplungsstückes 13. An dem -Kopfstück 3 kann eine Öse 17
mit einer Öffnung 18 angesetzt sein, mit deren Hilfe das Gerät in Arbeitsstellung
gehalten werden kann.
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Das Kopfstück 3 hat eine Lufteinlaßkammer ig, in die, beispielsweise
durch Einschrauben, ein Kupplungsstück 2o eingesetzt ist, an das eine geeignete
Luftzuführleitung oder Röhre 21 angesetzt ist. Die Kammer ig steht mit einer Kammer
22 in Verbindung, in deren obere Öffnung ein Verschlußstück 23 eingeschraubt ist,
unter welch letzterem ein mit der Kammer 22 in Verbindung stehender Schacht 24 liegt.
Von de;n Schacht 24 führt eine in dem Kopfstück 3 angeordnete Leitung 25 zu einer
schachtförmigen Kammer 26, die ebenfalls in dem Kopfstück 3 angeordnet ist. Von
dieser Kammer 26 aus geht eine Leitung 27 ab, die diese Kammer 26 mit einer Kammer
28 verbindet, die ebenfalls in dem Kopfstück 3, und zwar am oberen Ende des Kupplungsstückes
13 angeordnet ist. Durch das Kupplungsstück 13 geht eine bis zu seinem unteren Ende
führende Leitung 29, und in dem unteren Ende des Kupplungsstückes 13 oder vielmehr
im Abschnitt 15 des Kupplungsstückes 13 ist ein Sockel od. dgl. vorgesehen, in den
ein Röhrchen oder eine Düse 31 eingesetzt ist, die vorzugsweise kurz, aber von genügender
Länge 'ist, daß ihre Mündungsöffnung 32 jenseits oder unterhalb einer Öffnung 33
liegt, die in der Wandung der Ausführleitung i i nahe . deren oberem Ende angeordnet
ist.
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Die Kammer 26 hat eine obere Öffnung, in die ein Verschlußstück od.
dgl. 34 eingesetzt ist, das vermittels seines Kopfes 35; wenn gewünscht, das Einsetzen
oder Herausnehmen des Verschlußstückes 34 gestattet.
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Das Verschlußstück 34 besitzt eine zur Aufnahme eines Ventils bestimmte
Durchbohrung oder Kammer 36, deren oberes Ende mit einem Gewinde versehen ist, in
das das Kopfstück des Ventilkegels 38 eingreift. Auf das obere Ende 37 des Ventilkopfes
ist in geeigneter Weise ein mit Bügeln versehener Handgriff 39 aufgesetzt, mit dem
der Ventilkopf 37 und der Ventilkegel 38 eingestellt werden können. Dieser
mit Flügeln versehene Handgriff 39 hat eine besondere Haltevorrichtung, z. B. eine
Schraube 40, die in das Kopfstück 37 eingeschraubt ist und die den Handgriff 39
fest mit den übrigen Teilen 37 und 38 des Ventils verbindet. Der Ventilkegel 38
hat einen Ringwulst 41, auf dem eine Spiralfeder 42 sitzt, die nach oben gegen eine
Packung 42° auf dem Ventilschaft drückt, so daß diese Packung gegen das Kopf-' stück
37 des Ventils 38 gepreßt wird. Das untere Ende des Ventils 38 hat einen Ventilkegel
43, der eine Lufteintrittsöffnung 44 verschließen oder ihre Größe verändern kann,
Diese Lufteinlaßöffnung 44 ist in dem oberen Ende eines Kupplungsstückes 45 angeordnet,
welches an dem unteren Ende 46 der Kammer 26 sitzt und mit dieser in Verbindung
steht. Das untere Ende des Kupplungsstückes 45 hat einen Gewindezapfen 48, auf den
eine Kappenmutter 49 aufgeschraubt ist, um den oberen Flansch 5o einer Luftzuführleitung
51 anzupressen, die sich von da in den unteren Teil der Kammer i erstreckt. In dem
Behälter i ist eine senkrecht stehende Mischkammer 52 angeordnet, die mit zwei Öffnungen
53 und .54 nahe ihren beiden Enden versehen ist. Am oberen Ende der Mischkammer
52 ist die Öffnung 54 und am unteren Ende der Mischkammer ist die Öffnung
53
angeordnet. Die Mischkammer 52 kann in irgendeiner geeigneten Weise in
dem Behälter i befestigt und, wie dargestellt, irgendwie auf einer Seite der J.uft-°
zuführleitung 51 angebracht sein. Die Verbindung; kann auch irgendwie einstellbar
sein.
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Die Luftzuführleitung hat an ihrem unteren Ende einen als Düse ausgebildeten
Teil mit einer Mündungs-' öffnung 56, die koaxial vor der unteren Öffnung 63 der
Mischkammer 52 steht. Diese Mündung 66 steht in einem geeigneten Abstand, wie z.
B. unterhalbvon
der Öffnung 53, wie in Abb. i zu sehen. Der Querschnitt
der Mischkammer 52 ist größer als derjenige des Düsenteiles 55.
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In dem Behälter i befindet sich ein Vorrat 57 des von dem Gerät zu
verstäubenden pulverförmigen Stoffes. Die Düse 55, 56 der Luftzuführleitung 51 und
das untere Ende der :Mischkammer 52 sind vorzugsweise sehr tief in dem Behälter
i angeordnet, so <laß jederzeit zwischen den Öffnungen 56 und 53 pulverförmiger
Stoff angesaugt und in die Mischkammer eingeblasen werden kann, um so in der Mischkammer
das richtige Mischungsverhältnis von Pulver zu Luft in der Kammer 52 zu erzeugen.
Da das Pulver leicht ist, so kann es an den Öffilungen 56 und 53 keinen Kopf geben
wie bei der Verwendung von Flüssigkeiten, und deshalb hat auch die Höhe der Füllung
des Pulvers in Behälter i keinen Einfluß auf die Injektorwirkung der an den Öffnungen
56 und 53 überströmenden Luft.
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Da das Gemisch von Pulver und Luft aus der Mischkammer 52 durch deren
obere Öffnung 54 nach oben ausströmt, sprüht das Gemisch in den Raum unterhalb des
Kopfstückes 3 und wird dort vernebelt. Gegebenenfalls strömt es zu der Öffnung 33
des Behälters und wird auch von dieser Öffnung angesaugt, und zwar durch die Saugwirkung
eines Luftstrahles, der aus der Düse 31 austritt, von wo aus dem Strom des verstäubten
Pulvers weitere Luft zugemischt und mit ihm vernebelt wird, wenn dieses Gemisch
durch die Öffnung 33 in das Ausführrohr ii eintritt.
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Um die :Misch- und Vernebelungswirkung des Stromes in dem oberen Teil
des Behälters i zu verbessern, kann nahe der Austrittsöffnung der Mischkammer 52
ein Prallkörper 58 od. dgl. vorgesehen sein. Dieser Prallkörper kann kegelförmig
sein und eine runde Öffnung besitzen, die um das Rohr 51 paßt, an dem der Prallkörper
in geeigneter Weise befestigt ist. Dadurch entsteht ein weiter, geschwungener und
kegelförmiger Raum nahe bei der Austrittsöffnung der Kammer 52, so daß die aus der
Öffnung 54 der Kammer 52 austretende !Mischung in verschiedenen Wegen und Richtungen
abgelenkt wird und das Vermischen und Vernebeln der Masse umsomehr zunimmt, je mehr
sie sich der Einlaßöffnung 33 der Ausführleitung ii nähert.
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Das Kopfstück 3 hat eine geeignete Nachfüllöffnung, durch die weiteres
Pulver in den Behälter i nach Bedarf eingefüllt werden und die durch eine Kappe
59 verschlossen werden kann.
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Wenn das Gerät in Tätigkeit. ist, so strömt Preßluft vorzugsweise
mit Unterbrechungen oder stoßweise durch die Teile 21, 19, 22, 24 und 25 in die
Kammer 26 ein. Ein Teil der Luft strömt durch die Leitung 27 zur Kammer 28 und sodann
durch die Leitung 29 und die Düse 31 zur Ausführungsleitung ii durch das Kupplungsstück
8, 9 und dann zu dem Verstäuber, wie z. B. zu nicht dargestellten Düsen od. dgl.
Die Injektorwirkung der Düse 31, 32 dient dazu, einen Teil der im Behälter i befindlichen
Mischung durch die Öffnung 33 hindurch in die Ausführleitung ii hineinzusaugen.
Die Öffnung 33 ist sehr weit entfernt von der Öffnung 54 der Mischkammer 52, um
das Pulver und die Luft einen langen Weg zurücklegen zu lassen und so die .Möglichkeit
zu schaffen, daß beide so gut wie möglich miteinander vermischt und vernebelt sind
in dem Augenblick, wenn sie durch die Öffnung 33 eintreten.
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In gleicher oder ähnlicher Weise wird die Luft durch das Ventil 43,
44 der Leitung 51 zugeführt, durch die sie schließlich zu der Düse 56 dieser Leitung
gelangt. Die aus der Düsenöffnung 56 austretenden Luftstöße erfassen eine gewisse
Menge Pulver in dem Zwischenraum zwischen der Düse 56 und der Öffnung 53 am unteren
Ende der Mischkammer 52, wodurch beide miteinander vermischt werden und in die Mischkammer
52 gelangen. Aus deren Öffnung 54 tritt das Gemisch aus, strömt gegen den kegelförmigen
Prallkörper 58, wodurch es in dem Raum des Kopfstückes 3 verstäubt wird und sodann
durch die Öffnung 33 in die Ausführungsleitung ii strömt. Wenn der Luftstoß von
der Düse 31, 32 aus -in den oberen Teil der Leitung ii Pelangt, vermischt sich die
Luft mit dem durch die Offnung 33 eintretenden Pulver-Luft-Gemisch, um von da aus
in der Leitung ii entlang zu der Verstäubevorrichtung geführt zu werden.
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Der Luftdruck kann verändert werden, aber durch eine Änderung des
Luftdruckes ändert sich 'nicht das Mischungsverhältnis von Pulver zu Luft, da das
einmal eingestellte Größenverhältnis der Öffnungen 56 und 53 das gleiche bleibt.
Die Injektorwirkung kann verschieden stark sein, aber das Verhältnis von Pulver
zu Luft bleibt immer das gleiche: Diese Beschreibung und die Zeichnungen stellen
eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar, jedoch ist die Erfindung nicht
auf diese beschränkt, sondern kann andere Bauweisen, Einzelheiten, Anordnungen von
Teilen, besondere Merkmale u. dgl. umfassen, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen.