DE842120C - Verfahren zur Stabilisierung eines Mischpolymerisats, das durch Emulsionspolymerisation von Butadien mit Styrol oder Acrylonitril gewonnen ist - Google Patents
Verfahren zur Stabilisierung eines Mischpolymerisats, das durch Emulsionspolymerisation von Butadien mit Styrol oder Acrylonitril gewonnen istInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Stabilisierung von Polymerisaten und Mischpolymerisaten
vom Dientyp durch Zugabe von Lignin in wäßriger Lösung zu der Polymerisatdispersion
(kiünstl. Kautschukmilch) vor der Gerinnung.
Speziell betrifft sie die Stabilisierung von Dientyppolymerisaten und -copolymerisaten durch ein
Mittel, welches die übliche Neigung des Polymerisats zum Altern sowohl im rohen wie im fertigen
Produkt herabsetzt.
Dientyppolymerisate und -copolymerisate werden gewöhnlich durch Zusatz von Dispersionen oder
Emulsionen allgemein bekannter Kautschukstabilisatoren,
die-gelegentlich auch als Antioxydationsmittel bezeichnet werden, stabilisiert, die der Dispersion
vor der Gerinnung zugesetzt werden.
Bisher waren zwei Typen von Antioxydationsmitteln gebräuchlich: 1. Kondensationsprodukte
von aliphatischen Aldehyden oder Ketone mit aromatischen Amiden; 2. aromatische Amide. ao
Ein Kondensationsprodukt von Aceton und Diphenylamin, in der Industrie als BLE bekannt,
ist ein Beispiel des ersten tmd Phenylbetanaphthylamin
ist ein Beispiel des zweiten Typs. Die wirkungsvolleren Stabilisatoren neigen zur Ver- »5
färbung durch den Einfluß des Sonnenlichtes, was sehr nachteilig ist, wenn sie zu hellfarbenen Gegenständen
verarbeitet werden. Da die meisten Stabili-
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satoren die Eigenschaft haben, Kautschuk oder kautschukähnliche' "KoHeriwasserstofie zu durchdringen (in ihnen zu wandern), ist ihre Verwendung
auch in dunkelgefärbten Stoffen, soweit diese mit hellfarbenen vereinigt werden, untunlrch. Stabilisatoren,
die sich nicht verfärben und daher auch den Kautschuk nicht verfärben, sind bekannt, aber
ihre Alterungsbeständigkeit ist manchmal unbefriedigend. Außerdem sind die nicht verfärbenden
ίο Stabilisatoren meistens so teuer, daß ihre Verwendung
nur begrenzt möglich ist.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine wirkungsvolle Stabilisierung von Dientyppolymerisaten
und -copolymerisäten durch Zusatz eines
wirkungsvollen Stabilisators, der- zugleich eine hohe Beständigkeit gegen Verfärbung hat.
Es ist festgestellt worden, daß dieses durch Zusatz von Lignin in wäßriger Lösung zu der Polymerisatdispersion
vor der Gerinnung erreicht werden kann. Um eine vorzeitige Gerinnung zu verhindern, muß der pH-Wert der Ligninlösung
ähnlich dem der Polymerisatdispersion sein. Zugabe von Lignin im Verhältnis von 1,5 Gewichtsteilen
auf 100 Gewichtsteile trockenen Polymerisats zu der Polymerisatdispersion ergibt ein beträchtlich
stabilisiertes Polymerisationsprodukt. Wo besonders große Alterungsbeständigkeit nicht erforderlich
ist, genügt 0,5 Teile Lignin auf 100 Teile Polymerisatdispersion.
Außer sehr guter Alterungsbeständigkeit verleiht der Zusatz von Lignin dem rohen Polymerisat bzw.
dem Kunstkautschukprodukt eine weit geringere Verfärbungsneigung als andere wirkungsvolle Stabilisatoren.
Der Ligninzusatz verleiht dem Rohpolymerisat zwar eine dunkle Farbe, die aber leicht
überdeckt werden kann, wenn ein weißes Endprodukt erwünscht ist. Ein weiterer Vorteil dieses
Stabilisierungsverfahrens besteht darin, daß Lignin ein billiges und in reichlicher Menge verfügbares
Reagenz ist.
Die vorliegende Erfindung beschränkt sich nicht auf ein bestimmtes Gewichtsverhältnis von Lignin
zu Polymerisat; aber es hat sich gezeigt, daß eine Zugabe im Verhältnis 1,5 : 100 eine hohe Stabilisation
des Roh- und Endproduktes ergibt. Außerdem ist festgestellt worden, daß eine Zugabe im
Verhältnis 0,5: 100 eine befriedigende Stabilisierung
ergibt, falls keine zu großen Ansprüche an die Alterungsbeständigkeit gestellt werden, aber
eine möglichst geringe Färbung in hellen Stoffen gewünscht wird. Vorzugsweise wird das Lignin in
wäßriger Lösung zugesetzt; da es in der Polymerisatdispersion löslich ist, kann es jedoch auch in
trockener Form zugesetzt werden; es muß dann aber dafür Sorge getragen werden, daß der
pH-Wert der Emulsion nicht so weit verändert wird, daß eine vorzeitige Gerinnung eintritt.
Das folgende Beispiel veranschaulicht die Anwendung der vorliegenden Erfindung.
1,5 Teile Lignin in gelöster Form wurden 100 Teilen einer GR-S-Polymerisatdispersion zugesetzt
und das Kranze verrührt, die Dispersion wutde
dann in der "üblichen Weise ausgeflockt und ge*
trocknet. Das Produkt wurde mit dem Produkt der gleichen Dispersion, die mit einem Standardstabilisierungsmittel behandelt war, verglichen.
Die rohen Polymerisate wurden in einem Luftofen
bei 65,5° verschieden lange künstlich gealtert, urtx die Beständigkeit der Stabilisatoren gegenüber
molekularen Veränderungen zu überprüfen, die sich in der Veränderung der wahren Viscosität des
Polymerisats beim Lösen in Benzol oder durch die Bildung von Gel anzeigt. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 1 zusammengestellt.
Lignin-Stab. | - | Nil | Standard-Stab. | |
GR-S | 7.7% | GR-S | ||
Wahre Viscosität | ||||
Unbehandelt | 2,25 | 2,19 | ||
Beh. 5'/2h | 2,28 | 2,14 | ||
„ 24 h | 2,26 | 1.73 | ||
.. 47 h | 2,26 | 1,28 | ||
.. 74 h | 2,26 | 1,19 | ||
„ 135 h | 2,22 | o,37 | ||
Gel-Bildung | ||||
Nach 47 h | 1.3 % | |||
» 135 h | 6o,8 % |
Die Polymerisate wurden nach dem Rubberreserveverfahren abgebunden und vulkanisiert, und
ungealterte Proben davon wurden nach den amtliehen Vorschriften auf ihre Spannungs-Dehnungseigenschaften
untersucht. Proben des vulkanisierten Materials wurden gemäß dem Verfahren der American
Society for Testing Materials (Test Method D 573-45) bei ioo° 2, 4, 7 und 14 Tage lang gealtert.
Die folgende Tabelle zeigt die Stabilität des erhaltenden Produktes.
Tabelle 2 Spannungsdehnung bei 50 Minuten Dauerbelastung
Lignin ist eine celluloseähnliche Substanz, die die Faser des Holzes ausfüllt. Die genaue chemische
Zusammensetzung von Lignin ist nicht bekannt,
Lignin-Stab. | Standard-Stab | |
GR-S | GR-S | |
Zugfestigkeit | ||
(Bruchgrenze) | ||
Unbehandelt | 2817 P. S. I. | 3007 P. S. I. |
Beh. 2 Tage | 25OO | 2457 |
„ 4 .. | 2174 | 2389 |
,, 7 » | 1932 | 2002 |
., 14 .. | 1784 | I895 |
Dehnung (bei Bruch) | ||
Unbehandelt | 735 °o | 730% |
Beh. 2 Tage | 315% | , 360% .-; |
... 4 .. | 215 % | 255% ·■·■- |
„ 7 .- | 165 % | I6O% |
„ 14 „ | «5 °.o | 120% |
aber es ist wahrscheinlich eine zyklische ungesättigte Verbindung. Gegenwärtig fällt es in großen
Mengen als Nebenprodukt der Papierindustrie an, die große Mengen Holz zur Herstellung von Cellulose
benötigt.
Es ist neuerdings erkannt worden, daß Lignin mit verschiedenem Oxydationsgrad hergestellt werden
kann. Lignin im unoxydierten Zustand wird gewöhnlich als weich bezeichnet, während oxydiertes
Lignin hart genannt wird.
Zur Ausführung der vorliegenden Erfindung kann sowohl das weiche wie das harte Lignin benutzt
werden, doch wird dem weichen der Vorzug gegeben, und dieses ist auch für den beschriebenen
Versuch benutzt worden.
Lignin ist in Dientyppolymerisatdispersionen nicht oder nur schwer löslich, und obgleich es, solange
das Polymerisat als Emulsion vorliegt, in diesem dispergiert ist, wandert es in dem Stoff nach
der Gerinnung nicht und kann daher das angrenzende Polymerisat nicht verfärben, selbst wenn
die Neigung zur Verfärbung besteht.
Bei der Beschreibung der vorliegenden Erfindung wurde die Bezeichnung GR-S für Polymerisate und
Copolymerisate des Butadien und Styrol gebraucht. Diese Bezeichnung ist in der einschlägigen Industrie
üblich. Andere Polymerisate und Copolymerisate, wie Butadien mit Acrylnitril und Butadien und
Styrol, in denen der Styrolgehalt größer ist als der Butadiengehalt, sind auch mit dem Stabilisierungsmittel
dieser Erfindung stabilisiert worden.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Stabilisierung eines Mischpolymerisats, das durch Emulsionspolymerisation von Butadien mitStyrol oder Acrylonitril gewonnen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Dispersion des Mischpolymerisats vor der Gerinnung auf too Gewichtsteile des dispergierten Polymerisats 0,5 bis 1,5 Gewichtsteile Lignin als solches oder in wäßriger Lösung zugesetzt werden.sao? 6. 5j
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CA2577390X | 1948-04-28 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE842120C true DE842120C (de) | 1952-06-23 |
Family
ID=4176446
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP238D Expired DE842120C (de) | 1948-04-28 | 1949-11-05 | Verfahren zur Stabilisierung eines Mischpolymerisats, das durch Emulsionspolymerisation von Butadien mit Styrol oder Acrylonitril gewonnen ist |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US2577390A (de) |
DE (1) | DE842120C (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4064081A (en) * | 1976-01-07 | 1977-12-20 | Uniroyal, Inc. | Emulsion polymerization in the presence of lignosulfonate salt |
US4962169A (en) * | 1988-08-19 | 1990-10-09 | Phillips Petroleum Company | Oxa-organic sulfur compounds, their preparation and use |
US4997988A (en) * | 1988-08-19 | 1991-03-05 | Phillips Petroleum Company | Oxa-organic sulfur compounds, their preparation and use |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2355180A (en) * | 1941-04-21 | 1944-08-08 | Remy Marc De Becker | Plastic compound and method of making same |
US2432386A (en) * | 1943-09-23 | 1947-12-09 | Goodrich Co B F | Distillation of volatile monomeric materials from aqueous polymer dispersions while reducing foam formation by the presence of a water-soluble weak inorganic acid |
-
1948
- 1948-04-30 US US24440A patent/US2577390A/en not_active Expired - Lifetime
-
1949
- 1949-11-05 DE DEP238D patent/DE842120C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US2577390A (en) | 1951-12-04 |
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