DE84008C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 63: Sattlerei und Wagenbau.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. März 1895 ab.

Die Zeichnung stellt dar:

Fig. ι isometrische Ansicht des Sattels,

Fig. 2 untere Ansicht des Bockes,

Fig. 3 vordere Ansicht des Bockes,

Fig. 4 Stellschraube.

Bei Anfertigung und Benutzung der Reitsattel ist der gröfste Werth darauf zu legen, dafs der Sattel dem betreffenden Reitthiere richtig pafst, um einerseits das Thier zu schonen und andererseits die Sicherheit des Reiters zu erhöhen. Da die Gröfse der Reitthiere sehr verschieden ist und dieselben in ihrer Gröfse sich mit der Zeit ändern, mufs auch der Sattel entsprechend verändert werden.

Diese Veränderungen der Sättel nicht durch kostspielige Reparaturen, sondern durch einfache Verstellung zu ermöglichen, ist Zweck der vorliegenden Erfindung.

Der Sattelbock (Fig. 2) ist wie gewöhnlich zu seiner Verstärkung mit Bandeisen α beschlagen und wird nun noch mit zwei Stahlschienen b versehen; letztere sind winkelförmig, liegen auf den Trachten c und Stegen d des Bockes auf, sind einerseits am Aefter e durch Schraubenbolzen mit dem Bock fest verschraubt und andererseits mittelst Scharnieren an den Stegenden d befestigt. Die Stahlschienen b können auch in einem Stück zur Anwendung kommen.

Damit sich das Sattelkissen nicht durchdrückt und das Gewicht des Reiters auf eine gröfsere Fläche der Sattellage vertheilt, ist der Winkel der Stahlschiene mit Stahlblech k oder dergleichen ausgefüllt. . ,

An dem Uebergang der Stege d in den Kopf f sind je eine Stellschraube g angebracht, welche durch die in den Bock eingelassenen und mit dem Beschlag vernieteten Muttern h (Fig. 4) gehen und bei Umdrehung derselben gegen die an dieser Stelle verstärkten Schienen b einen Druck ausüben, dieselben von den Trachten des Bockes entfernen und dadurch den Raum i (Fig. 3) zwischen den beiden Sattelkissen verengen oder bei entgegengesetzter Drehung der Stellschrauben auch erweitern.

Die Stell- oder Regulirschrauben g sind an ihrem Kopfe mit Oesen versehen, an welchen Gepäck oder auch das Vorderzeug angebracht werden kann.

Die Stahlschienen b werden durch Anstrich oder sonstwie gegen Rost geschützt.

Die Möglichkeit der Verengerung und Erweiterung des Raumes zwischen den Sattelkissen ist das Wesentliche der Erfindung. Diese Veränderbarkeit soll es ermöglichen, den Sattel für mehrere Pferde benutzen und für jedes einzelne Pferd genau einstellen zu können, so dafs ein Druck auf den Rücken der Pferde an unrichtiger Stelle, z. B. Widerrist, vollständig ausgeschlossen ist.

Die Erfindung hat also folgende Vortheile:

ι. wird der Sattel durch die Verstellvorrichtung verstärkt, ohne eine nennenswerthe Gewichtserhöhung zu verursachen;

2. kann ein Sattel mit dieser Vorrichtung jedem Pferde ganz genau so angepafst werden, dafs jeder schädliche Druck vermieden wird;

3· kann ein Sattel mit dieser Vorrichtung für jedes Pferd, gleichviel, welche Rückenbreite dasselbe hat, verwendet werden;

4. fällt dadurch das Nachfüllen der Sattelkissen weg.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein verstellbarer englischer Sattel, dadurch gekennzeichnet, dafs zwei getrennte oder am hinteren Ende unter einander verbundene winkelförmige Stahlschienen (b) mit dem einen Ende an den Trachten (c) fest, mit dem anderen an den Stegen (d) gelenkig befestigt sind und durch je eine zwischen den Befestigungspunkten angreifende Stellschraube (g) verstellt werden können, zu dem Zwecke, die Entfernung der Sattelkissen von einander ändern zu können.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.