DE10336468B4 - Sattelbaum für einen Reitsattel mit Trachtenerweiterungsstück, sowie entsprechender Reitsattel - Google Patents

Sattelbaum für einen Reitsattel mit Trachtenerweiterungsstück, sowie entsprechender Reitsattel Download PDF

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Abstract

Sattelbaum (1) für einen Reitsattel mit einer Längsrichtung (8) und einer Querrichtung (9), jeweils einem sich im wesentlichen in Querrichtung (9) erstreckenden Sattelkopf (2) und einem Efter (3) und mindestens zwei sich im wesentlichen in Längsrichtung (8) erstreckenden, Sattelkopf (2) und Efter (3) verbindenden Trachten (4), dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Trachtenerweiterungsstück (15) ausgebildet ist, das beweglich mit mindestens einer Trachte (4) verbunden ist.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf einen Sattelbaum für einen Reitsattel, sowie auf einen Reitsattel mit einem solchen Sattelbaum.
  • Im Regelfall weist ein Sattelbaum mehrere Bereiche auf. Das vordere Querteil des Sattelbaums wird Sattelkopf genannt, das hintere Querteil Efter. Der Sattelkopf ist unter anderem aus einer oder mehreren Orten gebildet, die bevorzugt aus Metall ausgeführt sind. Efter und Sattelkopf, werden durch die Trachten verbunden, diese sind als Längsteile ausgebildet und liegen im Regelfall rechts und links der Wirbelsäule des den Sattel tragenden Tieres auf. Sattelbäume sind beispielsweise aus der DE 24 10 669 B1 und der DE 24 50 427 A1 bekannt. Der Sattelbaum kann aus Holz oder auch aus einem Kunststoff jeweils ein- oder mehrstückig hergestellt werden.
  • Aus dem Pferdereitsport und auch allgemein aus der Verwendung von Pferden außerhalb des Sportbereichs ist eine Vielzahl von unterschiedlichen Satteltypen bekannt. Ein möglicher Satteltyp ist der Trachtensattel, der bevorzugt z. B. im Militärbereich eingesetzt wurde bzw. wird. In der GB 1913/27206 A ist dazu ein Sattelbaum mit zwei sich im Wesentlichen in Längsrichtung erstreckenden Trachten beschrieben, wobei Trachtenerweiterungsstücke vorhanden sind, die unbeweglich mit den Trachten verbunden sind. Ein solcher Trachtensattel ist im Vergleich zu anderen Sätteln in Längsrichtung verlängert ausgebildet, um so eine im Vergleich zu herkömmlichen Sätteln vergrößerte Aufnahmefläche für Lasten zu bilden, die mit den Trachten verbunden werden können. Die Verlängerung des Trachtensattels besteht in der Verlängerung der Trachten. Ein solcher Sattel wurde oft im Militärbereich eingesetzt, da dort Reiter oftmals relativ umfängliches und schweres Gepäck mit sich führen mussten. Heutzutage finden Trachtensättel vermehrt Anwendung im Freizeitbereich, da auch hier mehr und mehr längere Ausritte mit relativ viel Gepäck und somit vergrößerter Last durch den Reiter gewünscht sind.
  • Beim Einsatz herkömmlicher Trachtensättel ergibt sich das Problem, dass bei Pferden mit relativ kurzen Rücken die verlängerten Trachten im Nierenbereich des Pferdes auf dem Rücken aufliegen. Durch die ständigen Wechselbelastungen, die entstehen, wenn der Reiter in den Sattel des Tieres einsitzt, kann es zu einer schmerzhaften Belastung der sehr empfindlichen Nierenbereiche der Tiere kommen. Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, Mittel bereitzustellen, die eine erhöhte Transportkapazität in einem Sattel bei gleichzeitiger Verminderung der Belastung der Nierenbereiche der Tiere aufweisen.
  • Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Sattelbaum für einen Reitsattel mit den Merkmalen des Anspruchs 1, sowie einen Reitsattel mit den Merkmalen des Anspruchs 14. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
  • Der erfindungsgemäße Sattelbaum für einen Reitsattel mit einer Längsrichtung und eine Querrichtung, jeweils einem sich im wesentlichen in Querrichtung erstreckenden Sattelkopf und einem Efter und mindestens zwei sich im wesentlichen in Längsrichtung erstreckenden, Sattelkopf und Efter verbindenden Trachten zeichnet sich dadurch aus, dass zumindest ein Trachtenerweiterungsstück ausgebildet ist, das beweglich mit mindestens einer Trachte verbunden ist.
  • Ein solches Trachtenerweiterungsstück erlaubt in vorteilhafter Weise die Anbindung von beispielsweise Satteltaschen oder ähnlichem, die zur Aufnahme von einem vermehrten Gepäck benutzt werden können. Dadurch, dass diese Trachtenerweiterungsteile beweglich mit einer Trachte verbunden sind, bzw. dass das zumindest eine Trachtenerweiterungsstück beweglich mit zumindest einer Trachte verbunden ist, kann so in vorteilhafter Art und Weise die Belastung des Pferdes verringert werden, bzw. die Kraft, die auf den Rücken des Tieres ausgeübt wird, in Bereiche umgelenkt werden, die belastbarer sind als beispielsweise die Nierengegend des Tieres.
  • Erfindungsgemäß ist es so möglich, ein Trachtenerweiterungsstück beweglich mit zwei Trachten zu verbinden oder auch jeweils ein Trachtenerweiterungsstück mit jeweils einer Trachte beweglich zu verbinden. Beide Varianten bieten je nach Einsatzgebiet Vorteile, da so unterschiedliche Konfigurationen des Trachtenerweiterungsstückes möglich sind, die jeweils beispielsweise an Art, Umfang und Form des zu transportierenden Gepäcks anpassbar sind.
  • Gemäss einer vorteilhaften Ausgestaltung des Sattelbaums weist die bewegliche Verbindung zwischen Trachte und Trachtenerweiterungsstück eine Gelenkachse auf, die etwa senkrecht zu einer Hauptbelastungsrichtung ausgebildet ist. Die Hauptbelastungsrichtung eines Reitsattels und somit auch eines entsprechenden Sattelbaums ist im Regelfall im wesentlichen die vertikale Richtung, in der der Reiter in den Sattel einsitzt. Dies ist die Hauptbelastungsrichtung des Pferderückens. Weist die bewegliche Verbindung zwischen Trachte und Trachtenerweiterungsstück eine Gelenkachse auf, die etwa senkrecht zu dieser Hauptbelastungsrichtung ausgebildet ist, also in einer horizontalen Richtung ausgebildet ist, so erfolgt eine Bewegung des Trachtenerweiterungsstücks um eine im wesentlichen horizontale Achse relativ zur Trachte.
  • Gemäss einer noch weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Sattelbaums ist das mindestens eine Trachtenerweiterungsstück so mit der mindestens einen Trachte verbunden, dass das Wirken einer Kraft auf die Trachte im wesentlichen in Hauptbelastungsrichtung zur Bewegung des mindestens einen Trachtenerweiterungsstückes im wesentlichen in einer zur Hauptbelastungsrichtung entgegengesetzten Richtung führt. Dies führt dazu, dass die Belastung des Pferderückens durch eine Kraft in einer Hauptbelastungsrichtung vor allem in Bereichen erfolgen kann, die dieser Belastung standhalten können. So ist es insbesondere möglich, die Nierengegend des Pferdes zu entlasten, da in dieser das mindestens eine Trachtenerweiterungsstück aufliegt. Sitzt mm der Reiter in den Sattel ein oder belastet ein ungeübter Reiter ihn stoßweise, so führt dies zu einer Kraft auf die Trachte im wesentlichen in einer Hauptbelastungsrichtung. Daraufhin erfolgt jedoch eine Bewegung des hinteren Teils des mindestens einen Trachtenerweiterungsstücks im wesentlichen in einer zur Hauptbelastungsrichtung entgegengesetzten Richtung relativ zur Trachte. Somit hebt sich das Trachtenerweiterungsstück samt daran anhängender Ladung vom Pferd ab und belastet somit nicht die Nierengegend des Pferdes.
  • In diesem Zusammenhang ist es möglich, die Eigenschaften der beweglichen Verbindung, speziell einer gelenkigen Verbindung, zwischen Trachtenerweiterungsstück und Trachte so auszuführen, dass die Auslegung der beweglichen Verbindung, beispielsweise des Hebelarms und der erfolgenden Auslenkung der beweglichen Verbindung an die zu erwartenden Lasten, die zu am Trachtenerweiterungsstück angreifenden Gewichtskräften führen, anzupassen.
  • Gemäss einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der Sattelbaum vorgespannt. Eine Vorspannung des Sattelbaums ist vorteilhaft für die Aufnahme der auf ihn wirkenden Kräfte, so dass für den Reiter ein gewisser Federungskomfort beim Einsitzen in den Sattel oder bei Stößen erreicht wird. In besonders vorteilhafter Weise lässt sich diese Vorspannung durch zumindest eine Feder, bevorzugt eine Blattfeder und besonders bevorzugt eine Stahlblattfeder und mindestens einen Längsgurt und/oder einen Quergurt aufrechterhalten. Auf diese Weise wird der Baum mit mindestens einer Feder versehen, die durch den mindestens einen Längsgurt und/oder den mindestens einen Quergurt unter Spannung gesetzt wird. Dies gestattet in vorteilhafter Weise ein federndes Verhalten des Sattels, was den Komfort des Reiters erhöht.
  • Gemäss einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Sattelbaums ist das mindestens eine Trachtenerweiterungsstück so mit der mindestens einen Feder verbunden, dass das Wirken einer Kraft auf die Trachte im wesentlichen in Hauptbelastungsrichtung zur Bewegung des hinteren Endes des mindestens einen Trachtenerweiterungsstücks im wesentlichen in einer zur Hauptbelastungsrichtung entgegengesetzten Richtung führt.
  • Die Verbindung des mindestens einen Trachtenerweiterungsstücks mit der Feder, die zur Aufrechterhaltung der Vorspannung dient, ermöglicht in einfacher Weise die Realisierung einer beweglichen Verbindung zwischen dem Trachtenerweiterungsstück und der Trachte, so dass sich das hintere Ende des Trachtenerweiterungsstück im wesentlichen in einer zur Hauptbelastungsrichtung entgegengesetzten Richtung bewegt. Somit ist es in vorteilhafter Weise möglich, beispielsweise die Nierengegend des Tieres zu entlasten, und gleichzeitig die Tragekapazität des Sattels in bezug auf Zubehör und somit gewissermaßen eine mögliche Zuladung des Sattels zu erhöhen.
  • Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Sattelbaums ist zur Verbindung des Trachtenerweiterungsstück mit der Feder am Trachtenerweiterungsstück eine Kröpfung ausgebildet, die die Feder hintergreift. Dies gestattet in sehr einfacher und effektiver Weise die Verbindung des Trachtenerweiterungsstücks mit der Feder.
  • Gemäss einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Sattelbaums ist das mindestens eine Trachtenerweiterungsstück einstückig ausgebildet. Eine einstückige Ausbildung des mindestens einen Trachtenerweiterungsstücks gestattet in vorteilhafter Weise eine Erhöhung der Stabilität des Trachtenerweiterungsstücks, da Schwachstellen vermieden werden. Ein so ausgestaltetes Trachtenerweiterungsstück erhöht somit sowohl die Lebensdauer als auch die Alltagstauglichkeit des Sattelbaums und damit auch des Reitsattels.
  • Gemäss einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Sattelbaums ist das Trachtenerweiterungsstück aus einem elastischen, reversibel verformbaren Material, bevorzugt Metall, ausgebildet. Die Ausbildung des Trachtenerweiterungsstücks aus Metall, insbesondere einstückig, gestattet es in vorteilhafter Weise, ein hochbelastbares Trachtenerweiterungsstück auszubilden, dessen Materialeigenschaften, nämlich die Elastizität, zur Ausbildung der beweglichen Verbindung genutzt werden können. Besonders vorteilhaft ist dies, wenn das einstückige, metallische Trachtenerweiterungsstück mit einer metallischen Feder, die zur Vorspannung des Sattelbaums benutzt wird, verbunden wird. So ist es auf einfache Art und Weise möglich, ein Trachtenerweiterungsstück so auszubilden, dass sich bei Belastung der Trachte in senkrechter Richtung eine Bewegung des hinteren Endes des Trachtenerweiterungsstücks in entgegengesetzter Richtung relativ zur Trachte ergibt.
  • Gemäss einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Sattelbaums ist die bewegliche Verbindung zwischen Trachtenerweiterungsstück und Trachte durch eine Mehrzahl von Verbindungspunkten in einem Verbindungsbereich zwischen Trachtenerweiterungsstück und Trachte ausgebildet. In Verbindung mit einem metallischen Trachtenerweiterungsstück gestattet dies in vorteilhafter Weise die Ausbildung der beweglichen Verbindung zwischen Trachte und Trachtenerweiterungsstück durch Ausnutzung der Materialeigenschaften des Metalls. und punktweise Anbindung des Trachtenerweiterungsstücks an die Trachte. Bei Vorhandensein einer Feder zum Aufbau von Vorspannung innerhalb des Sattelbaums ist es möglich und erfindungsgemäß, das plattenförmige, metallische Trachtenerweiterungsstück durch geeignete Maßnahmen mit der Feder zu verbinden, beispielsweise durch Ausbilden einer Kröpfung am Trachtenerweiterungsstück, die unter die Feder greift. So führt die Bewegung der Feder bei Belastung zu einer Bewegung des Trachtenerweiterungsstücks um die durch die Verbindungspunkte gebildete Achse, so dass sich das hintere Ende des Trachtenerweiterungsstücks in entgegengesetzter Richtung zur Feder bewegt.
  • Üblicherweise befindet sich ein Metall bei den Bedingungen, unter denen ein Reitsattel und somit auch der zugehörige Sattelbaum Verwendung findet, im Hooke'schen Bereich. Dadurch kann das Metall von Trachte und/oder Trachtenerweiterungsstück reversibel verformt werden und somit zur Ausbildung einer gelenkigen Verbindung zwischen Trachte und Trachtenerweiterungsstück dienen.
  • Besonders bevorzugt ist in diesem Zusammenhang, dass die Verbindungspunkte durch Schrauben oder Niete, bevorzugt durch Schrauben, ausgebildet sind. Die Ausbildung der Verbindungspunkte durch Schrauben oder Niete gestattet es in vorteilhafter Weise, auf einfache Art und Weise die Verbindung zwischen Trachtenerweiterungsstück und Trachte herzustellen.
  • Gemäss einer noch weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Sattelbaums ist im Verbindungsbereich zwischen Trachtenerweiterungsstück und Trachte eine Pufferschicht aus einem verformbaren Material, bevorzugt Kunststoff oder Leder, besonders bevorzugt Leder, ausgebildet. Durch Ausbildung einer verformbaren Pufferschicht ist es möglich, die Auslenkung des Trachtenerweiterungsstückes auf vorbestimmte Bereiche zu begrenzen. Kommt es zu einer Bewegung des Trachtenerweiterungsstücks gegenüber der Trachte, so wird die Pufferschicht verformt.
  • Durch diese Pufferschicht ist es möglich, eine maximale Auslenkung der beweglichen Verbindung zwischen Trachtenerweiterungsstück und Trachte vorzugeben, zu deren Überschreiten ein deutlich erhöhter Kraftaufwand nötig ist. Es ist vorteilhaft, diesen maximal möglichen Ausschlagsbereich und die Materialeigenschaften des Materials oder der Materialien, aus dem/denen das Trachtenerweiterungsstück besteht, aneinander anzupassen. Besonders vorteilhaft ist es in diesem Zusammenhang, die Auslenkung so zu begrenzen, dass sich die Auslenkung des Trachtenerweiterungsstücks noch im Hooke'schen Bereich des Materials befindet, wenn dieses einstückig plattenförmig hergestellt wurde. Die Ausbildung der Pufferschicht aus Leder ist insofern vorteilhaft, da Leder einer der wichtigsten Bestandteile eines herkömmlichen und auch eines Trachtensattels ist. Insofern bietet es sich an, auch diese Pufferschicht aus Leder auszubilden, da Leder im Regelfall sowieso im Produktionsprozess des Sattelbaums und des Sattels Verwendung findet und so in einfacher Art und Weise die Ausbildung dieser Pufferschicht in den Produktionsprozess des Sattels eingegliedert werden kann. Zudem weist Leder besonders gute Haltbarkeitseigenschaften auf und verhindert die Entstehung von Geräuschen beim Bewegen des Gelenks.
  • Gemäss einem weiteren Aspekt des erfinderischen Gedankens wird ein Reitsattel mit einem erfindungsgemäßen Sattelbaum vorgeschlagen.
  • Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert, ohne das die Erfindung auf diese beschränkt ist. Es zeigen:
  • 1 einen Sattelbaum in Seitenansicht;
  • 2 einen Sattelbaum in Untersicht;
  • 3 ein Trachtenerweiterungsstück mit separater Auflage in Draufsicht;
  • 4 ein Trachtenerweiterungsstück mit montierter Auflage in Draufsicht;
  • 5 einen Schnitt durch das Trachtenerweiterungsstück im mit der Trachte verbundenen Zustand;
  • 6 einen erfindungsgemäßen Sattelbaum in Seitenansicht; und
  • 7 einen erfindungsgemäßen Sattelbaum in Untersicht.
  • 1 zeigt eine Seitenansicht eines Sattelbaumes 1, mit einem Sattelkopf 2 und einem Efter 3. Sattelkopf 2 und Efter 3 sind im wesentlichen sich in einer Querrichtung 9 erstreckend ausgebildet. Sattelkopf 2 und Efter 3 sind durch zwei Trachten 4 verbunden, die sich im wesentlichen in einer Längsrichtung 8 erstrecken. Der Sattelbaum 1 weist ferner eine Sitzfläche 5 auf die bevorzugt aus Kunststoff ausgebildet sein kann. Weiterhin weist der Sattelbaum 1 Quergurte 6 auf, die zusammen mit hier nicht gezeigten Längsgurten 11 und Trachtenschienen 12 zum Vorspannen des Sattelbaums 1 dienen. Trachten 4, Efter 3 und Sattelkopf 2 können beispielsweise aus Holz, aber auch aus einem Kunststoff hergestellt werden. Auch Sättel, die nicht vorgespannt sind, können erfindungsgemäß ausgebildet werden.
  • Der Sattelbaum 1 weist ferner Sturzfedern 7 auf, in denen beim Ausbau des Sattels die nicht gezeigten Steigbügel gehaltert sind. Im Falle eines Sturzes erlauben diese Sturzfedern ein Lösen der Steigbügel, so dass der Reiter vom Pferd getrennt werden kann.
  • Die Vorspannung des Sattelbaums 1 wird ferner durch hier nicht eingezeichnete Blattfedern 11 erreicht. Beim Reiten wird der Sattelbaum im wesentlichen in einer Hauptbelastungsrichtung 10 belastet, da in dieser der Reiter in den Sattel einsitzt und auch Stöße bei ungeübten Reitern im wesentlichen in dieser Richtung wirken. Der Sattelbaum 1 weist zwei Trachtenerweiterungsstücke 15 auf, die weiter unten detailliert beschrieben werden.
  • Der Sattelkopf 2 ist an die Anatomie des Pferdes im Bereich des Widerrists bzw. der Schulter angepasst. Entsprechend erfolgt auch eine Anpassung der Sitzfläche 5 an die Anatomie des Reiters.
  • 2 zeigt einen Sattelbaum 1 in Untersicht. Im vorderen Bereich ist der Sattelkopf 2 und im hinteren Bereich der Efter 3 ausgebildet. Sattelkopf 2 und Efter 3 sind durch die Trachten 4 verbunden. Der Sattelbaum 1 wird durch die Quergurte 6, die Längsgurte 11 sowie die Trachtenschienen 12 unter Vorspannung gesetzt. Dies erhöht den Komfort für den Reiter, da die Relativbewegung des Reiters gegen den Sattel gedämpft wird. Der Sattelkopf 2 ist durch das Kopfeisen 14 verstärkt. Dieses kann bevorzugt aus Edelstahl ausgebildet werden. Die Trachten 4 und der Efter 3 sind durch die Verstärkungsleiste 13 verstärkt, die bevorzugt aus Edelstahl ausgebildet wird. Auch die Trachtenschienen 12 sind bevorzugt aus Edelstahl ausgebildet. Diese sind als Blattfedern ausgebildet. Der Sattelbaum 1 weist zwei Trachtenerweiterungsstücke 15 auf, die in den weiteren Figuren detailliert gezeigt und im folgenden beschrieben werden.
  • 3 zeigt ein Trachtenerweiterungsstück 15 und eine Auflage 17. Das Trachtenerweiterungsstück 15 ist einstückig aus einem Metall, bevorzugt Edelstahl oder Aluminium, hergestellt. Das Trachtenerweiterungsstück 15 weist Verbindungspunkte 16 auf. An diesen Verbindungspunkten 16 erfolgt eine Verbindung des Trachtenerweiterungsstücks 15 mit der nicht gezeigten Trachte 4, durch Verbindungsmittel, beispielsweise durch Schrauben oder Niete. Die Verbindungspunkte 16 liegen im wesentlichen auf einer Linie. Aufgrund der Elastizität von Trachtenerweiterungsstück 15 und Trachte 4 bewirkt die Ausbildung der Verbindungspunkte 16 eine bewegliche Verbindung. Die linienhafte Ausbildung der Verbindungspunkte 16 bewirkt eine gelenkartige Verbindung zwischen dem Trachtenerweiterungsstück 15 und der Trachte 4.
  • Diese Linie stellt somit die Gelenkachse dar, um die herum das Trachtenerweiterungsstück 15 beweglich ist. Ist nun das Trachtenerweiterungsstück 15 über die Kröpfung 18 mit einer nicht gezeigten Trachtenschiene 12 verbunden, indem sie unter diese geschoben wird, so bewirkt eine Auslenkung der Trachtenschiene 12 eine Auslenkung des Trachtenerweiterungsstücks 15 um die durch die Verbindungspunkte 16 definierte Linie.
  • Die Auflage 17 kann mit dem Trachtenerweiterungsstück 15 verbunden werden, so dass für den weiteren Aufbau die Kanten des Trachtenerweiterungsstücks 15 überzogen sind und so der weitere Aufbau des Sattels erleichtert und die Lebensdauer des Produktes erhöht wird. Die Auflage 18 kann Bohrungen 19 aufweisen, durch die durch Verbindungsmittel, beispielsweise Schrauben oder Niete, eine Verbindung zum Trachtenerweiterungsstück 15 ausgebildet werden kann. Die Auflage 17 ist bevorzugt aus Kunststoff ausgebildet.
  • 4 zeigt das Trachtenerweiterungsstück 15 mit montierter Auflage 17. Auflage 17 und Trachtenerweiterungsstück 15 sind sowohl durch die Verbindungspunkte 16, also auch die Bohrung 19 verbunden. Die Verbindung kann durch die Ausbildung von Verbindungsmitteln, z. B. Schrauben oder Niete, erfolgen. In den Verbindungspunkten 16 erfolgt sowohl die Verbindung des Trachtenerweiterungsstücks 15 mit der Trachte 4, als auch die Verbindung des Trachtenerweiterungsstücks 15 mit der Auflage 17, während das Verbindungsmittel in der Bohrung 19 nur der Verbindung des Trachtenerweiterungsstücks 15 mit der Auflage 17 dient.
  • 5 zeigt einen Schnitt entlang der Linie V-V in 4 im mit der Trachte 4 verbundenen Zustand. Die Kröpfung 18 hintergreift die Trachtenschiene 12, die als Blattfeder ausgebildet ist.
  • 6 zeigt einen erfindungsgemäßen Sattelbaum 1 in Seitenansicht. An der Trachte 4 ist ein Trachtenerweiterungsstück 15 mit Auflage 17 befestigt. Die Verbindung zwischen Trachtenerweiterungsstück 15 und Auflage 17 erfolgt durch Verbindungsmittel, beispielsweise Schrauben 23 in Verbindungspunkpunkten 16. Zwischen der Trachte 4 und dem Trachtenerweiterungsstück 15 ist eine nicht eingezeichnete Pufferschicht 20 ausgebildet, die aus einem verformbaren Material, bevorzugt Leder, ausgebildet ist. Bei einer Bewegung des Trachtenerweiterungsstücks 15 wird die Pufferschicht 20 gestaucht oder kann sich dehnen. Eine Bewegung der Trachtenschiene 12 bewirkt so eine Bewegung des hinteren Endes des Trachtenerweiterungsstücks 15 im wesentlichen in eine entgegengesetzte Richtung.
  • Beispielsweise bewirkt eine Bewegung der Trachte 4 eine Bewegung der nicht eingezeichneten Trachtenschiene 12 in die erste Bewegungsrichtung 21 eine Bewegung des hinteren Endes des Trachtenerweiterungsstücks 15 in die zweite Bewegungsrichtung 22, die der ersten Bewegungsrichtung 21 im wesentlichen entgegengesetzt ist. Fällt nun der Reiter beim Reiten in den Sattel zurück, so bewirkt dies gerade eine Bewegung der Trachtenschiene 12 in die erste Bewegungsrichtung 21, so dass dann das Trachtenerweiterungsstück 15 samt daran hängender Lasten in die zweite Bewegungsrichtung 22 und somit vom Tier weg bewegt wird. Dies führt dazu, dass dann, wenn der Reiter in den Sattel eingeht, nicht auch noch die Trachtenerweiterungsstücke 15, die gegebenenfalls auf der Nierengegend des Tieres aufliegen, mit großer Wucht auf das Tier zurückfallen. Dies führt in vorteilhafter Weise zu einer Entlastung des Tieres.
  • 7 zeigt einen erfindungsgemäßen Sattelbaum 1 in Untersicht. Zwei Trachtenerweiterungsstücke 15 sind mit zwei Trachten 14 durch Verbindungsmittel in den Verbindungspunkten 16 verbunden. Die Trachtenerweiterungsstücke 15 sind mit Auflagen 17 versehen, mit denen sie in den Verbindungspunkten 16 und der Bohrung 19 verbunden sind.
  • Jedes Trachtenerweiterungsstück 15 greift mit der Kröpfung 18 unter eine Trachtenschiene 12, die als Blattfedern ausgearbeitet sind. Durch die Quergurte 6 und die Längsgurte 11 wird im Zusammenspiel mit den Trachtenschienen 12 eine Vorspannung aufgebaut, die zu einem erhöhten Federungskomfort des Reiters führt. Prallt der Reiter auf den Sattel, so führt dies zu einer Bewegung der Trachtenschienen 12, die aufgrund der gelenkigen Verbindung, die durch die Kröpfung 18 und die in einem linienartigen Bereich liegenden Verbindungspunkte 16 ausgebildet ist, zu einer Bewegung des hinteren Endes der Trachtenerweiterungsstücke 15 vom Tier weg führen.
  • Ein erfindungsgemäßer Sattelbaum und ein erfindungsgemäßer Reitsattel weisen eine erhöhte Lastenkapazität bei verringerter Belastung des Tieres, das den Sattel trägt. In vorteilhafter Weise können somit Trachtensättel ausgebildet werden, die das Tier schonen.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Sattelbaum
    2
    Sattelkopf
    3
    Efter
    4
    Trachte
    5
    Sitzfläche
    6
    Quergurt
    7
    Sturzfeder
    8
    Längsrichtung
    9
    Querrichtung
    10
    Hauptbelastungsrichtung
    11
    Längsgurt
    12
    Blattfeder
    13
    Verstärkungsleiste
    14
    Kopfeisen
    15
    Trachtenerweiterungsstück
    16
    Verbindungspunkt
    17
    Auflage
    18
    Kröpfung
    19
    Bohrung
    20
    Pufferschicht
    21
    erste Bewegungsrichtung
    22
    zweite Bewegungsrichtung
    23
    Schraube

Claims (14)

  1. Sattelbaum (1) für einen Reitsattel mit einer Längsrichtung (8) und einer Querrichtung (9), jeweils einem sich im wesentlichen in Querrichtung (9) erstreckenden Sattelkopf (2) und einem Efter (3) und mindestens zwei sich im wesentlichen in Längsrichtung (8) erstreckenden, Sattelkopf (2) und Efter (3) verbindenden Trachten (4), dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Trachtenerweiterungsstück (15) ausgebildet ist, das beweglich mit mindestens einer Trachte (4) verbunden ist.
  2. Sattelbaum (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Verbindung zwischen Trachte (4) und Trachtenerweiterungsstück (15) eine Gelenkachse aufweist, die etwa senkrecht zu einer Hauptbelastungsrichtung (10) ausgebildet ist.
  3. Sattelbaum (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Trachtenerweiterungsstück (15) so mit der mindestens einen Trachte (4) verbunden ist, dass das Wirken einer Kraft auf die Trachte (4) im wesentlichen in Hauptbelastungsrichtung (10) zur Bewegung des mindestens einen Trachtenerweiterungsstückes (15) im wesentlichen in einer zur Hauptbelastungsrichtung (10) entgegengesetzten Richtung führt.
  4. Sattelbaum (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sattelbaum (1) vorgespannt ist.
  5. Sattelbaum nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannung durch zumindest eine Feder (12), bevorzugt eine Blattfeder und besonders bevorzugt eine Stahlblattfeder, und mindestens einen Längsgurt (11) und/oder einen Quergurt (6) aufrechterhalten wird.
  6. Sattelbaum (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Trachtenerweiterungsstück (15) so mit der mindestens einen Feder (12) verbunden ist, dass das Wirken einer Kraft auf die Trachte (4) im wesentlichen in Hauptbelastungsrichtung (10) zur Bewegung des hinteren Endes des mindestens einen Trachtenerweiterungsstückes (15) im wesentlichen in einer zur Hauptbelastungsrichtung (10) entgegengesetzten Richtung führt.
  7. Sattelbaum (1) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbindung des Trachtenerweiterungsstück (15) mit der Feder (12) am Trachtenerweiterungsstück (15) eine Kröpfung (18) ausgebildet ist, die die Feder (12) hintergreift.
  8. Sattelbaum (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Trachtenerweiterungsstück (15) einstückig ausgebildet ist.
  9. Sattelbaum (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Trachtenerweiterungsstück (15) plattenförmig ausgebildet ist.
  10. Sattelbaum (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trachtenerweiterungsstück (15) aus einem elastischen, reversibel verformbaren Material, bevorzugt Metall, ausgebildet ist.
  11. Sattelbaum (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Verbindung zwischen Trachtenerweiterungsstück (15) und Trachte (4) durch eine Mehrzahl von Verbindungspunkten (16) in einem Verbindungsbereich zwischen Trachtenerweiterungsstück (15) und Trachte (4) ausgebildet ist.
  12. Sattelbaum (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungspunkte (16) durch Schrauben (23) oder Niete, bevorzugt durch Schrauben (23), ausgebildet sind.
  13. Sattelbaum (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Verbindungsbereich zwischen Trachtenerweiterungsstück (15) und Trachte (4) eine Pufferschicht (20) aus einem verformbaren Material, bevorzugt Kunststoff oder Leder, besonders bevorzugt Leder, ausgebildet ist.
  14. Reitsattel mit einem Sattelbaum (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13.
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