-
Schaukühlkasten Die Erfindung bezieht sich auf einen Schaukühlkasten
mit einem nach oben zu offenen Schauhellälter und einem mit der Kühlvorrichtung
versehenen Oberteil. Zur Selbstbedienung können in ihm verscliiedeneWaren feilgehalten
werden, welche entsprechende Temperaturen und Feuchtigkeitsgrade benötigen. So sind
zur Frischhaltung verpackter Fleisch- und Mo@ke,reierzeugnisse eine verhältnismäßig
niedrige Temperatur und geringe Feuchtigkeit notwendig, während man für die Frischhaltung
von frischen Pflanzen und Gemüsen eine verhältnismüßig 'hohe Temperatur und Feuchtigkeit
braucht.
-
Für die entsprechende Einstellung der verschiedenen Temperaturen und
Feuchtigkeitsgrade wird crfindungsgeni@il3 vorgeschlagen, daß eine das Oberteil
nach vorn abgrenzende Zwischen- oder Prallwand vertikal verstellbar angebracht ist.
Wird die Unterkante dieser Zwischen- oder Prallwand unter die Ebene der Kante der
Vorderwand des Schaubehälters gebracht, so erhält man eine verhältnismäßig niedrige
Temperatur und Feuchtigkeit. Wird dagegen die Unterkante der Zwischen- oder Prallwand
oberhalb dieser Ebene gebracht, so bekommt man eine 'höhere Temperatur und Feuchtigkeit.
-
In den Zeichnungen, in welchen gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen
versehen sind, ist Fig. i eine Vorderansicht eines oben offenen, für Selbstbedienung
bestimmten Schaukastens mit Kühlung gemäß der Erfindung, Fig. 2 ein vergrößerter
senkrechter Schnitt nach Linie 2-2 der Fig. i in der Einstellung des Kastens
zum
Schaustellen von verpackten Fleisch- und M olkereierzeugnissen, Fig. 3 eine der
Fig. 2 ähnliche Ansicht bei Einstellung des Kastens zum Schaustellen von frischen
Gemüsen und Fig. 4 ein vergrößerter Teilquerschnitt durch den unteren Teil -der
einstellbaren Prallwand, der.erk oberster Haken in einen der dafür bestimmten Halter
eingehakt ist.
-
Der in den Zeichnungen, dargestellte oben offene, für Selbstbedienung
bestimmte Schaukasten mit Kühlung besteht aus einem mit einem Abzugsrohr 2 versehenen
Fuß- oder Bodenteil i, einer verhältnismäßig hoben Hinterwand 3, einer verhältnismäßig
niedrigen Vorderwand 4, einer Decke 5, die von der Hinterwand ausgeht und kurz vor
der Vorderwand endet, und Seitenwänden 6 mit abgeschrägten oberen Ecken 7, die von
der Vorderkante der Decke 5 zur Oberkante der Vorderwand 4 schräg nach abwärts verlaufen.
Wie in den Zeichnungen dargestellt, wird der obere Teil der niedrigen Vorderwand
4 von einer Glasplatte 8 oder einer Füllung gebildet. Eine Beleuchtung, z. B. eine
Leuchtröhre 9, liegt auf der Unterseite eines die Leitung führenden Schirms oder
Reflektors io, der den Vorderkantenteil der rüdkwärtsliegenden Decke 5 des Schaukastens
bildet.
-
Der Kasten ist unterhalb der Ebene der Oberkante der niedrigen Vorderwand
4 mit einem offen gearbeiteten oder durchlässigen Gitter oder Rost i'1 versehen,
dessen Vorderkante auf Konsolen 12 aufruht, die an .der Vorderwand angebracht sind,
und dessen Hinterkante auf Konsolen 13 sich aufstützt, die an den Vorderflanschen
von senkrechten profilierten Teilen 14 befestigt sind, deren hintere j Flansche
an der hohen Hinterwand 3 sitzen. Vorzugsweise sind mehrere Vorderkonsolen 12 und
I3interkonsolen 13 in verschiedenen Ebenen vorgesehen, so -daß das Gitter in dem
Kasten auf verschiedene Ebenen eingestellt werden kann. Der Raum unterhalb des Rostes
i i bildet einen unteren Aufbewährungsraum 15, der durch die in der Vorderwand 4
unterhalb des Glasteiles derselben vor- ' gesehenen Türen 16 zugänglich ist. Der
Abstellraum 15 hat einen geeigneten Bodenrost 17, um die Waren in einen Abstand
vom Boden zu stellen, der nach dem Abzugsrohr 2 zu abfällt, so daß alle auf dein
Boden des Kastens sich sammelnde Flüssigkeit dem Rohr 2 zufließt. Der Raum zwischen
Rost i i und der Ebene der Oberkante der Vorderwand 4 bildet einen oben offenen
Schaubehälter oder Aufnahmeraum 18.
-
In dem hinteren oberen Teil des Schaukastens dicht an der Decke 5
und der Hinterwand 3 liegt eine Kühlvorrichtung, die im wesentlichen von einer Seitenwand
zur anderen Seitenwand des Kastens reicht und vorzugsweise aus einer Reihe von Rohren
i9 besteht, die sich in Längsrichtung des Kastens erstrecken und seitliche Kühlrippen
oder -platten 2o tragen. Die Decke 5 bat unmittelbar 'hinter der Leitungsführung
io längs der Vorderkante einen nach abwärts sich erstreckenden Streifen oder eine
Lippe 21, deren Unterkante in einem ziemlichenAbstand über der Ebene der CXberkante
der Vorderwand 4 des Kastens endet. tfne Zwischenwand' oder Prallwand 22 erstreckt
sich nach rückwärts und abwärts von dem Kantenstreifen 21 zu einer Stelle oberhalb
oder unterhalb der Ebene der Oberkante der Vorderwand. Die schräg liegende Zwischenwand
22 reicht von Seitenwand zu Seitenwand des Kastens und ist vorzugsweise mit einem
Spiegel oder einer schmückenden Vorderverkleidung 23 sowie mit einer längs der Unterkante
angebrachten Rinne 24 versehen, um von der Kante der Zwischenwand abtropfende Flüssigkeit
aufzufangen und abzuleiten.
-
Der Kasten hat vorzugsweise rückwärts von der nach rückwärts und abwärts
geneigten Zwischenwand 22 sowie parallel dazu eine ähnlich geneigte Prallwand 25,
,die sich von Seitenwand zu Seitenwand des Kastens erstrI#akt und zusammen zeit
der Zwischenwand 22 einen Zugkanal 26 bildet, der von der Unterkante der Zwischenwand
nach aufwärts führt und in den oberen Teil des Kastens gegenüber der Vorderseite
der Kühleinrichtung mündet. Die schräg liegende Prallwand 25 endet an ihrer oberen
Kante dicht vor den unteren Vordereriken der Kühlrippen 2o der Kühleinrichtung und
reicht unter die Ebene der Unterkante der Zwischenwand 22 in den Schaubehälter 18
hinein, wo die Prallwand 25 in einen im wesentlichen senkrechten Abtropfflansch
25a endet, der unmittelbar oberhalb einer Rinne 27 liegt, die die von der Prallwand
abtropfende Feuchtigkeit auffängt und ableitet.
-
Eine zweitePrallplatte28 liegt unmittelbar unter= halb des hinteren
Teiles der Kühleinrichtung und ist von der Hinterwand 3' des Kastens weg nach vorwärts
und abwärts zu einer Stelle kurz vor der Prallwand 25 geneigt, wo sie in einen nach
abwärts gerichteten Abtropfflansch 2811 endet, der Feuchtigkeit auf den unteren
Teil der Prallwand 25 abtropft, von wo die Feuchtigkeit dem Trog oder der Rinne
27 zugeführt wird.
-
Um die Höhenlage der Unterkante der schrägen Zwischenwand' 22 zu ändern,
wird die Zwischenwand 22 in dem Kasten vorzugsweise mittels nach abwärts offener
Haken 29 'bzw. 30 gehoben und gesenkt, die fest an der Rückseite,der Wand
in senkrechter Richtung auf Abstand voneinander stehen und wahlweise mit den nach
aufwärts offenen, hakenförmigen unteren Endteilen 31a von Tragkonsolen 31 in Eingriff
gebracht oder verriegelt werden können, die starr an den Seitenwänden 6 des Schaukastens
sitzen. Das obere Ende der Zwischenwand 22 'kann an der nach abwärts gerichteten
Lippe 21 der Decke 5 durch geeignete Halter 32 festgemacht sein. Infolge dieser
Ausbildung kann die Zwischenwand eingestellt werden, um die Unterkante der Zwischenwand
22 relativ zur Oberkante der Vorderwand 4 des Kastens zu heben oder zu senken. Sobald
der unterste Haken 29 der Zwischenwand 22 mit dem Traghaken 3i° der Konsolen 31
im Eingriff steht, liegt die untere Kante der Zwischenwand etwas oberhalb der Ebene
der Oberkante der Vorderwand 4 des Kastens. Sobald der von der Zwischenwand 22 getragene
oberste
Haken 30 in die Koilsole 3 1 eingehakt ist,
liegt d'ie untere Kante der Zwischenwand 22 unter derEbene der Oberkante der Vorderwand
4 des Kastens.
-
Befindet sieh die Zwischenwand 22 in der in Fig. 2 dargestellten Stellung,
in welcher die Unterkante der Wand unter der Ebene der Oberkante der niedrigen Vorderwand
4 des Schaukastens liegt, so beginnt der Luftkreislauf bei der Kühleinrichtung,
die die in ihrem Bereich befindliche Luft kü'lilt, wodurch die Dichte der Luft sieh
erhöht und die Luft zwischen d'em Raum zwischen Hinterwand 3 des Kastens und der
Prallwand 25 in den unteren Teil des Kastens absinkt, wie dies durch die Pfeile
dargestellt ist. Die gekühlte Luft in dem unteren Teil des Kastens wird natürlich
wärmer und weniger dicht, obgleich sie noch kälter und dichter ist als Raumluft.
Die Kaltluft in dem von der Kühleinrichtung, der Hinterwand 3 und der PrallNvand
25 begrenzten Raum ist dichter und liegt auf einer höheren Ebene als die Luft in
dem unteren 'feil des Kastens. Diese 'kalte dichtere Luft strömt also voll der Kühleinrichtung
hinter der Prallwand 25 nach abwärts und führt mehr Kaltluft in den unteren Teil
des Kastens ein, so daß eine Verlagerung der gekühlten Luft von den obersten Schichten
aus nach vorwärts stattfindet und ein Aufwärtsströmen dieser verlagerten Luft durch
den Zugkanal 26 hindurch hinter der Zwischenwand 22 zur Kühleinrichtung hin erfolgt,
wo die verlagerte Luft wieder gekühlt wird und der Zyklus sich fortsetzt. Die niedrige
Vorderwand 4 des Kastens liegt höher als die Ebene der Unterkante der Zwischenwand
22, so daß die ge'kü'hlte Luft in dem oben offenen Schaubehälter über diese Unterkante
der Zwischenwand hinaussteigen kann, bis das Gewicht der bis zu dieser Höhe reichenden
Luft plus dem auf der Sc'haukastenöffnung lagernden atmosphärischen Druck dem Gewicht
der gekühlten Luft in dem hinter der Zwischenwand 22 liegenden abgeschlossenen Raum
das Gleichgewicht hält, wodurch die gekühlte Luft in dem Kasten zurückgelialten
wird. In der Öffnung zwischen Vorderwand 4 und Zwischenwand 22, wo die Raumluft
die gekühlte Luft berührt, findet im wesentlichen keine Verlagerung oder Mischung
der Raumluft und der gekühlten Luft statt, da die kalte und dichte ge-
kühlte
Luft eine Neigung hat, unten zu liegen, während die warme und weniger dichte Raumluft
eine Neigung zeigt, oben zu bleiben. In der Berührungsfläche zwischen Raumluft und
Kühlluft zwischen der Ebene der Oberkante der Vorderwand 4 und der Ebene der Unterkante
der Zwischenwand 22 wird eine aus Schichten bestehende Lage 33 gebildet, wobei die
Temperatur an der Unterseite dieser Lage nahe der Temperatur des Kastens und die
Temperatur an der Oberseite dieser Lage nahe der Raumtemperatur ist. Diese Lage
33 aus geschichteter, ruhender Luft isoliert in einem gewissen Grade die gekühlte
Luft von der eindringenden Raumluft. Es ist auf diese Weise ein ständig geschlossenes
Tliermo-Siphon-System geschaffen, bei welchem die Luft zwischen dem die Ware tragenden
Rost i r und der Lage 33 aus geschichteter Luft nach aufwärts durch den Zugkanal
26 hindurch zur Kühleinrichtung strömt, wo die Luft wieder gekühlt wird, um von
neuem den hier beschriebenen Zyklus zu beginnen.
-
befindet sich die Zwischenwand 22 in der in Fig. 3 dargestellten Stellung,
d. h. mit ihrer Unterkante nahe oder vollständig oberhalb der Ebene der Oberkante
der Vorderwand 4 des Kastens, so beginnt der Luftkreislauf mit der durch die Kühleinrichtung
gekühlten Luft, die durch den Raum zwischen der Hinterwand 3 des Kastens und, der
Prallwand 25 hindurchströmt, wie dies durch die Pfeile angedeutet ist, und den unteren
Raum des Kastens ausfüllt. Die ständige Abwärtsbewegung der Kaltluft von derKühleinrichtung
in den unteren Teil des Kastens hinein bewirkt die Verlagerung der obersten Schichten
der gekühlten Luft in dem unteren Teil des Kastens nach vorwärts und ein Aufwärtsströmen
um die Unterkante der Zwischenwand 22 herum durch .den Zugkanal 26 hindurc"n zur
Kühleinrichtung 'hin, wo die verlagerte Luft wieder gekühlt wird. Da die Oberkante
der niedrigen Vorderwand 4 des Kastens etwas unter der Ebene der Unterkante der
Zwischenwand 22 liegt, erfolgt ein ständiges Abströmen oder Abfließen von Kühlluft
aus dem unteren Teil des Kastens über die Oberkante -der niedrigen Vorderwand, weil
die gekühlte Luft in dem offenen Kopfteil des Schaubehälters nicht 'hoch genug ansteigen
kann, um der gekühlten Luft in dem hinter der Zwisdhenwand 22 befindlichen abgeschlossenen
Raum das Gleichgewicht zu halten. Infolgedessen erfolgt ein ständiger Ersatz von
gekühlter Luft durch Raumluft, die an der Unterkante der Zwischenwand 22 eintritt,
so daß ein Gemisch von Raumluft und gekühlter Luft entsteht, wie dies durch die
Pfeile in Fig. 3 angedeutet ist. Ein Teil der einströmenden Raumluft mischt sich
direkt mit der gekühlten Luft in dem Schaubehälter ohne die Kühleinrichtung zu durchströmen,
während ein anderer Teil über die Kühleinrichtung strömt. Mit der einströmenden
Raumluft tritt Feuchtigkeit ein, die den Luftfeuchtigkeitsgehalt innerhalb des Schaukastens
erhöht. Befindet sich die Zwischenwand 22 in der in Fig. 3 dargestellten angehobenen
Lage, so ist ein offenes Thermo-Siphon-System Beschaffen, das eine zum Fris dhhalten
von Frischgemüse erforderliche höhere Kühltemperatur und höheren Luftfeuchtigkeitsgehalt
in dem Kasten zeigt. Da ein ständiges Abströmen von Luft aus dem Kasten über die
Oberkante der Vorderwand 4 weg und ein ständiges Eindringen von Raumluft in den
Kasten hinein erfolgt, wird ein hoher Luftfeuchtigkeitsgehalt in dem Kasten so lange
aufrechterhalten, wie die vorbeschriebene Luftströmung vorhanden ist. Unter gewissen
Umständen 'kann Feuchtigkeit auf die Vegetabilien infolge des hohen Luftfeuchtigkeitsgehaltes
im Kasten und infolge des Umstandes niedergeschlagen werden, daB die Lufttemperatur
im Kasten nahe dem Taupunkt liegt.
-
Die beschriebene Anordnung ermöglicht die Verwendung des gleichen
Schaukastens mit Kühlung zur richtigen Kühlung von verpackten Fleisch- und
Nlol'kereierzeugnissen
und zum Frischhalten von Vegetabilien, und zwar lediglich durch Einstellen der Ebene
der Unterkante der Zwischenwand des Kastens relativ zur Oberkante der Vorderwand
des Kastens. Ist die Zwischenwand 22 so eingestellt, daß ihre Unterkante unter der
Ebene der Oberkante der Vorderwand 4 des Kastens liegt, so ist ein geschlossenes
Thermo-Siphon-System gesc'halien mit einer verhältnismäßig tiefen Temperatur zum
Frischhalten vonFleisdi- und Molkereierzeugnissen und mit einem verhältnismäßig
niedrigen Luftfeuchtigkeitsgehalt, der einen Niederschlag auf (len Umhüllungen der
verpackten Erzeugnisse ausschließt. Sobald andererseits die Zwischenwand 22 angehoben
wird, so daß ihre untere Kante oberhalb der Ebene der Oberkante der Vorderwand 4
des Kastens liegt, ist ein offenes Therme,-Siphon-Kühlsystem geschaffen, in welchem
dieTemperatur:höher und der Luftfeuchtigkeitsgehalt wesentlich vergrößert ist, ein
Zustand also, der zum Frischhalten frischer Vegetal>ilien ohne Feuchtigkeitsverlust
derselben sehr erwünscht ist. , Es können za'hlreic'he -Abwandlungen vorgenommen
werden, um die Ebene der Unterkante der Zwischenwand relativ zur Oberkante der Vorderwand
des Kastens in der Höhe zu verstellen. Die Erfindung ist also nicht auf die hier
beschriebene und dargestellte besondere hortn der Zwischenwandverstellung begrenzt.