-
Gasbehälter Gasbehälter und ähnliche Großraumspeicher sind gegenüber
Bodensenkungen und Bodenverschiebungen, mit denen in Bergbaugebieten immer gerechnet
werden muß, sehr empfindlich.
-
Derartige Bodenveränderungen gefährden die Standsicherheit. Sie sind
darüber hinaus z. B. bei Gasbehältern, untragbar, sobald sie bestimmte Größenanordnungen
erreichen, weil infolge der Bodenveränderungen und unter Umständen auch infolge
der dadurch eintretenden Verformung der Gasbehälter selbst die Führungsorgane der
Abdichtung in ihrer Beweglichkeit gehindert werden. Damit wird die Funktionsfähigkeit
des Gasbehälters überhaupt in Frage gestellt.
-
Es ist deshalb zur Betriebssicherheit derartiger Gasbehälter unerläßlich,
daß diese von Zeit zu Zeit, sobald Bodensenkungen oder -verschiebungen von einer
gewissen Größenordnung eingetreten sind, wieder geradegerichtet werden.
-
Die Geraderichtung der Behälterbecken kann auf verschiedenartige Weise
geschehen. Nachteilig war jedoch immer, daß während der Geraderichtung des Behälters
die zugehörige Gaserzeugungsanlage angehalten werden mußte, sobald nur ein Gasbehälter
vorhanden war; denn es war selbstverständlich nicht möglich, den Gasbehälter gefüllt
zu belassen, wenn an den Fundamenten gearbeitet wurde. Durch das erzwungene Anhalten
der dazugehörigen Gaserzeugungsanlage entstanden sehr erhebliche Kosten.
-
Die Erfindung will hier Abhilfe schaffen. Die Erfindung besteht darin,
daß der Behältermantel über die Oberkante des Banketts nach unten längs des Kreisumfangs
des Behälters verlängert wird
und (Maß der verlängerte Teil des
Mantels längs des Banketts °ine Dichtung erhält, die bei Aufrechterhaltung der Dichtungsfunktion
eine Vertikalbewegung des Mantels gegen das Bankett gestattet. Außerdem wird das
Traggerüst des Gasbehälters so ausgebildet, daß zwischen den im Bankett vorgesehenen
Verankerungen und dem Traggerüst selbst eine Bewegung in vertikaler Richtung, und
zwar in folgenden Fällcit möglich ist: i. während des normalen Betriebes und des
allmählichen Senkungsvorgangs. Hierfür sind in den Pfostenprofilen des Traggerüstes
z. B. Langlöcher vorgesehen, durch die nicht fest angezogene Schraubenbolzen hindurchführen.
Durch diese Art der Verbindung kann der Boden unabhängig für sich Bewegungen des
Baugrundes folgen; 2. während der Geraderichtung fles Behälters. In diesem Fall
ist durch die Anordnung von besonderen in das Bankett hineinragenden Atik(rl)fosten
als Verlängerung der Tragpfosten die \löglichkeit gegeben. die Schrauben dadurch
zu ver-:etzen. daß die Schraubenlöcher in den Verankerungspfosten entsprechend der
neuen Lage der Langlöcher neu gebohrt werden.
-
Die Dichtung des Behältermantels am Bankett kann z. Il. in
der Weise erfolgen, (laß der untere v:rliitigcrte 'feil des Behältermantels in eine
längs des Banketts angeordnete Rinne hineinreicht, die mit einer Flüssigkeit oder
einer weichen, zähen Masse angefüllt ist, die die Bewegungen des Behältermantels
gegenüber dem Bankett nicht behindert. Die Dichtung könnte auch für sich oder zusätzlich
durch Gummiringe erfolgen, zwischen denen der untere Teil des Behältermantels gleitet.
Eine dritte -Möglichkeit wäre, längs des Behältermantels eine Dichtung in der Art
einer Stopfbuchse anzuordnen. die in bekannter Weise mittels Schraubendrucks eine
Füllmasse gegen den Behältermantel l)rel3t.
-
An der Außenseite der Gerüststreben werden Konsole angebracht, zwischen
denen und den dort zweckmäßig verbreiterten Banketten Pressen angeordnet werden
können. Sobald eine Senkung oder Verschiebung des Behälters stattgefunden hat, k(-Amen
unter den Konsolen Pressen angesetzt werden. 1)ie Verbindungen zwischen den Pfostenverankerungen
und den Pfosten werden gelöst. Sodann kann der Teil des Behälters, der sich gesenkt
hat, angehoben werden, bis der Behälter wieder seine norinaleLage eingenommen hat.
Schließlich werden die Schraubverbindungen zwischen den Pfostenverankerungen und
den Pfosten wiederhergestellt. l-)ie angeordnete Dichtung an dein unteren Teil des
Behältermantels ermöglicht es, daß der Behälter der Verschiebung zwischen Bankett
und Behälter folgt, ohne daß (ler Betriel) des Gasbehälters unterbrochen werden
muß. In der Zeichnung ist .?in Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
-
Aüb. i zeigt eine Schnittansicht durch (las Beli:iiterl)ankett und
d,cn unteren Teil des Behälters; .-\1>!i. 2 zeigt hierzu (1°ti Grundriß.
-
D-er dargestellte Teil des Gasbehälters besteht aus dein Gasbehältcrmantel
i, den Tragpfosten 2 und dem Bankett 3, (las auf einem Fundament angeordnet ist.
Der Gasbehältermantel i ist über die Oberkante des Banketts 3 nach unten mit einem
Ansatz i' verlängert. Die Pfosten 2 stützen sich auf Trägerprofile 4 ab, die im
Bankett 3 durch Winkeleisen io od. dgl. verankert sind. Zwischen den Pfosten 2 und
den Verankerungen 4 wird dadurch eine Verschiebung in vertikaler Richtung während
des allmählichen Senkungsvorgangs ermöglicht, daß Langlöcher 5 in den Pfosten t
für Befestigungsschrauben vorgesehen sind. An der Außenseite der Pfosten 2 sind
konsolartige Vorsprünge vorgesehen. Auf der Innenseite des Banketts 3 ist ein Blech
8 derart angeordnet, daß eine Rinne entsteht, in die der untere Teil i' des Behältermantels
i hineinragt. Diese Rinne kann mit einer Flüssigkeit oder einer weichen, zähen Masse
; angefüllt sein, die eine Vertikalverschiebung des Behältermantels i gegen das
Bankett 3 gestattet. Die Dichtung kann durch Gummiringe 9 ergänzt -,verden, die
oberhalb der Dichtungsmasse 7 in entsprechend geformten Blechprofilen i i angeordnet
sind. Es ist aber ebensogut eine alleinige Anordnung dieser Gummiringe 9 für Dichtungszwecke
möglich.
-
Sobald eine wesentliche Schiefstellung auf Grund von Bodenbewegungen
im Erdreich 12 festgestellt ist, werden unter den Konsolen, die fortlaufend am Behälter
angeordnet sind, Pressen, vorzugsweise hydraulische Pressen. angebracht. Mittels
dieser Pressen, deren Verteilung selbstverständlich von der Art der Schiefstellung
abhängt, wird sodann der Teil des Behälters gehoben, der sich gegenüber den anderen
Teilen des Behälters gesenkt hat. Hierzu werden die Schraubverbindungen in den Langlöchern
5 entfernt. Ist die senkrechte Lage des. Behälters wiederhergestellt, werden Schraubverbindungen
zwischen den Pfosten 2 und den Verankerungen ¢ entsprechend der neuen Lage der Langlöcher
5 wiederhergestellt, und die Pressen können entfernt werden. Während der Geraderichtung
des Behälters kann der Betrieb desselben infolge der gleitenden Dichtung am Gasbehältermantel
i vollkommen aufrechterhalten werden. Der Betrieb wird gleichermaßen nicht gestört,
wenn während des schon vorher vor sich gehenden Senkungsvorgangs des Baugrundes
der Boden des Behälters unabhängig den Bodenbewegungen folgt.