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Abfüll- und Zählvorrichtung für Dragees u. dgl.
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Abfüllen und Zähhorrichtungen für Dragées,Pillen, Tabletten u. dgl.
sind von den einfachsten Ausführungsformen, bei denen die Dragees usw. mittels mit
Mulden für sie versehenen Kellen aus einem Vorratsbehälter herausgeschöpft werden,
bis zu komplizierten and automatisch arbeitenden Maschinen in größerer Zahl bekannt.
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Vorliegende Erfindung hat auch eine Abfüll-und Zählvorrichtung zum
Gegenstand, die sich insbesondere für verzuckerte oder allgemeiner für solche Dragees,
Pillen, Kapseln u. dgl. eignet, die eine verhältnismäßig widerstandfähige Oberfläche
besitzen, welche sie vor mechanischen Beschädigungen liei ihrem Transport in der
Apparatur schützt.
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Auf sie alle beziehen sich die nachfolgenden Ausführungen, auch soweit
in ihnen der Einfachheit wegen nur von Dragees die Rede ist.
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Die neue Vorrichtung zeichnet sich u. a. durch die Einfachheit ihrer
Konstruktion und niedrige Herstellungskosten bei größter Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit
und durch leichte Anpassungsfähigkeit an die verschiedensten Größen der Formlinge
und die gewünschten Abpackungseinheiten aus. Insbesondere wird durch die erfindungsgemäße
Apparatur auch der gerade bei höherwertigen Maschinen mit Zählrinnen häufig auftretende
Mangel des Entstehens von Zählfehlern beim Abfüllen kleinerer Dragees usw. vermieden.
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Weisen letztere auch nur geringe Unregelmäßigkeiten in Größe oder
Form auf, so können sich
diese in den Zählrinnen so weit summieren,
daß nicht (lie gewünschte und an der Apparatur eingestellte, sondern je nach den
Umständen eine größere oder kleinere Zahl von Dragées usw. abgetastet wird.
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Nach der Erfindung bewegt sich ein von Hand, mit dem Fuß oder durch
einen Motor angetriebenes endloses Band, das Mulden für die zu befördernden und
abzuzählenden Dragées besitzt, unter einem zweckmäßig trichterförmigen Vorratsbehälter
für die letzteren rotierend vorwärts. Abstreifer, z. B. in der Form von Bürsten,
an der unteren Trichteröffnung sorgen dafür, daß von dem Band keine Dragées weiterbefördert
werden, die nicht in den vorgesehenen Mulden liegen. Statt einer unteren Trichteröffnung
können auch zwei oder mehr vorgeschen sein, um auch dann noch eine restlose Füllung
aller Mulden sicherzustellen, wenn durch einen Zufall einmal eine Mulde durch den
Trichterteil, an dem die leeren Mulden des endlosen Bandes zuerst vorbeikommen,
ungefüllt bleiben sollte.
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Das endlose Band, dessen leichte Auswechselbarkeit vorgesehen ist,
kann aus beliebigem geschmeidigem und zweckmäßig etwas elastischem Material, wie
z. B. aus Gummi, vorteilhaft mit einer Leinwand- oder Cordeinlage, aus Leder u.
dgl. bestehen. Es besitzt Mulden, die bevorzugt in Reihen liegen und zu Gruppen
mit einer bestimmten Zahl von Mulden zusammengefaßt sind, so daß nach Abwerfen der
Dragées einer Muldengruppe am einen Wendepunkt des Bandes immer eine gleiche Zahl
von ihnen durch einen Trichter oder eine Rinne in den Abpackungsbehälter, wie ein
Röhrchen, einen Beutel, eine Scghachtel usw., gelangt.
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Zwischen den einzelnen Gruppen mit bestimmter Zahl von Mulden ist
jeweils ein Stück des Bandes nicht mit Mulden versehen, so daß kein Zweifel darüber
bestehen kann, wann eine gewisse Zahl von Dragees vom Band abgeworfen ist. Für verschiedene
Größen der Formlinge und abzufüllende Mengen, z. B. jeweils 20, 25, 50, 100 Stück,
können verschiedene auszuwechselnde Bßnder vorgesehen sein.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich aber erwiesen das endlose Band
als Gliederband z. B. dergestalt auszubilden, daß Platten aus beliebigem Material.
vorzugsweise aus Holz, Kunststoff oder Nietall, und von zweckmäßig gleichen Abmessungen
von zwei schmäleren endlosen Bändern, die durch die Platten miteinander venbunden
sind, zu beiden Seiten getragen werden. Die Platten können hierbei einzeln alusgewechselt
werden. Man kann also jederzeit Platten mit größeren Mulden gegen solche mit kleineren
Mulden und umgekehrt austauschen.
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Man kann weiterhin einer Anzahl von Platten mit z. B. einer Reihe
oder zwei Reihen von Mulden nach Wahl weitere gleichartige oder auch Platten ohne
Mulden folgen lassen. Auf diese Weise hat man es in der Hand, Gruppen mit einer
bestimmten Atizahl von Mulden, z. B. vier Platten mit je einer Reihe von fünf Mulden,
gegen die nächste gleichartige Gruppe durch eine oder mehrere Platten ohne Mulden
abzuteilen, so daß an dem einen Wendepunkt des Bandes immer Gruppen mit einer bestimmten
Zahl, in dem erwähnten Fall immer 20 Dragees, abgeworfen werden, worauf nach einer
kleinen Pause, die zum AUswechseln des Verpackungsröhrchens oder der sonstigen Vorlage
ausreicht, von dem dauernd umlaufenden Band wiederum eine Gruppe der gleichen Zahl
von Dragees abgeworfen wird.
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Die Vorrichtung kann durch eine ein Durchhängen des oberen, gezogenen
Trums verhindernde Unterlage, z. B. in Form von Rollen, Walzen oder Gleitstützen,
durch Spantivorrichtungen ebenfalls bekannter Art für das Band u. dgl. noch vervollkommnet
sein. SOfern das endlose Band ein Gliederband im vorbeschriebenen Sinn ist, ist
es zweckmäßig, der Antriebwalze und gegebenenfalls auch der ihr entsprechenden Spannwalze
ein kantiges, z. B. sechskantiges Profil zu geben.
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Die Erfindung wird an Hand schematischer Zeichnungen in einer bevorzugten
Ausführungsform beispielweise näher erläutert. Es zeigt Abb. 1 die Vorrichtung in
Seitenansicht, Abl>. 2 die Vorrichtung im Längsschnitt, Abb. 3 die Vorrichtung
in Draufsicht.
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Abb. 4 ein Teilstück eines Glieiderbandes in perspektivischer Ansicht
und Abb. 5 eine Platte des Gliederbandes mit ihren beiden Trägerbändern in perspektivischer
Ansicht.
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I stellt einen trichterförmigen Vorratsbehälter für die Dragees mit
einer Scheidewand 2 in seinem unteren Teil vor. Durch diese Scheidewand werden zwei
voneinander getrennte Ablauföffnungen im Trichter für die Dragees gebildet.
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Unmittelbar unter den unteren Trichteröffnungen ist ein endloses
Gliederband 3 angeordnet, dessen oberes Trum durch eine Gleitstütze 4 getragen und
leicht an die Trichteröffnungen angedrückt wird. Unter der Scheidewand 2 und unter
dem in der Bewegungseinrichtung des von einer Walze 5 gezogenen Bandes liegenden
Trichterende 6 des Vorratsbehälters sind Abstreifer 7 und 8 in der Form von Bürsten
angebracht, die dafür sorgen, daß auf dem Band keine Dargées außerhalb der vorgesehenen
Mulden 9 liegenbleiben. Mittels zweier Spannvorrichtungen 10 und 11 kann das Band
gespannt und zwecks seiner Herausnahme aus der Apparatur durch Herausheben der Walze
5 aus dem Schlitz 12 gelockert werden. Auch die Abstreifer 7 und 8 können gegebenenfalls
mit Nachstellvorichtungen wersehen sein.
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Die Zusammensetzung und Zusammensetzbarkeit des Gliederbandes 3 geht
aus den Abb. 4 und 5 hervor. Abb. 4 zeigt die Anordnung von vier Platten mit je
fünf Mulden, durch je zwei Platten ohne Mulden von der vorausgehenden und der nachfolgenden
gleichartigen Gruppe getrennt. Die Platten werden an ihren äußeren schmalen Kanten
durch die endlosen Bänder I3 und 14 gehalten und getragen. Wie dies zweckmäßig geschehen
kann, geht aus Abb. 5 hervor, bei der eine Platte 15 an ihrer einen Schmalseite
durch Einschieben des Bandes I4 in einen Schlitz der Platte 15 bereits mit dem Band
verbunden ist, während an der anderen
Schmalseite der Platte der
Schlitz, in den das Band 13 erst eingeführt werden soll, noch deutlicher zu erkennen
ist.
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Der Antrieb der Vorrichtung erfolgt im Fall der beispielsweisen Ausführungsform
mittels der Kurbel i6. Unterhalb der Antriebwalze 5 ist ein Trichter 17 angeordnet,
durch den die Dragees in das jeweillige Abfüllgefäß fallen.
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Von mittels der neuen Vorrichtung abzufüllenden und al>zuzählenden
Formlingen kommen vor allem solche kugeliger oder kugelähnlicher Gestalt, wie z.
B. Ovula, in Betracht, die befähigt sind, in die vorgesehenen Mulden des Bandes
bzw. der dieses bildenden Platten zu rollen und in ihnen bis zum Abwurf in den Abfülltrichter
17 zu verbleiben.
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Von ganz besonderem Vorteil ist die Vorrichtung alter fiir tlie Abfüllung
und Zählung kleiner und kleinster Dragées. Pillen, Granula usw., bei denen die Abmessung
einer bestimmten größeren Zahl in einer Rinne, wie bereits erwähnt, häufig versagt.
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I)ie bekannten rinnenförmigen Abzählvorrichtungen reichen aber auch
für das Abzählen einer größeren Zahl größerer Dragées usw., z. 13. von 250 oder
500, in einem Arbeitsgang in der Regel nicht aus. Sie können auch nicht beliebig
verlängert werden. Demgegenüber ist es mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
Itei entsprechender Länge und Breite des Bandes ohne weiteres möglich, auch die
genaue Zahl von mehreren hundert Dragees usw. zu überstehen und zu kontrollieren.
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PATENTANSPROCHE: 1. Vorrichtung zum Abfüllen und Zählen von Dragées,
Pillen, Kapseln u. dgl., bestehend aus einem unmittelbar unter der unteren oeffnung
oder den unteren Öffnungen eines Vorratslhe-