-
Druckluft-Spritzpistole
Es ist bekannt, für Farl)spritzaiilagen die Ver- |
teilung der Farbe mit Spritzpistolen vorzunehmen, |
die zur Verhinderung von Farbwolken und Nebel- |
bildung den Farbstoff zunächst durch mechanische |
Schleuderwirkung verteilen, während ein nach- |
fiilgcndc#i- Luftstrom geringer Spannung die Auf- |
gabe hat, diese Farbteilchen auf die zu bearbeitende |
Fl;iche zri befördern. Hierbei wird ein in einem |
Gebläse crz(,tigtcr Luftstrom in die Spritzpistole |
geleitet, ivobe i dieser Luftstrom einen besonderen |
Verteiler antreibt, der die Farbe zerteilt. Die Farb- |
teilchen \\ erden dann von (lern Luftstrom erfal5t |
und auf die zii bearlwitenden Flächen befördert. |
1)icser Weg, die Farbmenge durch Niederdruck |
zu vcrteileii, erfordert besondere Schlauchleitungen, |
um die Luft von einem örtlich getrennten Niederdrucklufterzeuger in die Spritzpistole
zu übertragen, und ist zwangsläufig mit einem hohen Energieverlust in dem Luftgefälle
innerhalb der Spritzpistole verbunden, da von dem an sich schon geringen Luftgefälle
ein wesentlicher Teil für den Antrieb des Farbverteilers abgezweigt werden muß-Die
Erfindung hat zur Aufgabe, diese Verlustleistung und den verwickelten getrennten
Aufbau dadurch zu beheben, daß der Energiebedarf des Farbverteilers unmittelbar
aus einem mechanischen Antrieb gedeckt wird, wobei außer dem Farbverteiler in einer
Weiterbildung der Erfindung auch die Einrichtung für die Erzeugung des Luftstromes
angetrieben wird und mit dem Antriebsmotor
zu einer Baueinheit
mit einem Handgriff tragbar vereinigt ist. Als Antrieb dient ein Elektromotor, dessen
Achse vorzugsweise 'mit der Achse des Farbspritzkegels zusammenfällt.
-
Wie im einzelnen die Erfindung ausführbar ist, zeigen mit den für
sie wesentlichen Teilen die Ausführungsbeispiele in den Zeichnungen, und zwar Fig.
t eine Seitenansicht teilweise geschnitten, Fig.2 teilweise geschnitten eine Seitenansicht
eileer weiteren Ausführungsform, Fig.3 und 4 den Farbverteiler im Schnitt und in
Ansicht.
-
In einem Gehäuse 1, vorzugsweise aus Kunstharzpreßstoff oder Spritzguß,
sind im Innern Stege 2 vorgesehen, auf die ein Elektromotor mit möglichst hoher
Tourenzahl, um so klein wie möglich zu bleil)en, aufgeschoben wird. Die Drehzahl
des Motors soll sich dabei in Grenzen zwischen 12 000 und 18 ooo U/min bewegen,
wobei der Abstand zwischen Motor 3 und äußerem Gehäuse 1 gleichzeitig als Luftzuführungskanal
dienen kann, tun einmal die erforderliche Motorkühlung sicherzustellen und ferner
die besten Eintrittsbedingungen der Luft für die auf der :flotorw-ellc 4 angeordnete
Einrichtung zur Lufterzeugung zu schaffen.
-
Hierfür ist auf dem vorderen Ende der Motorwelle 4 zunächst, vorzugsweise
aufsteckbar auf dem Ansatz 5, der Farbverteiler 6 vorgesehen, der seinen Energiebedarf
ausschließlich vom Motor her deckt. Gleichzeitig auf der Motorwelle oder mit d.m
Farbverteiler 6 abnehmbar -ist der Gebläseläufer 7 vorgesehen, der als reines Axialgebläse
oder wie in dem Ausführungsbeispiel auch als Schleuderverdichter ausgebildet sein
kann, da hierfür die Eintrittsbedingungen der Luft besonders günstig sind. Der Lufteintritt
erfolgt in Fig. t unterteilt üher Ausnehmungen 8 in der Gehäusestirnwand 9, wobei
außen auf der Stirnwand 9 noch zusätzliche Leitflächen 12 angeordnet sind, die der
über die <)ffnungen lo in der Abdeckkappe 11 eintretenden Luft die richtigen
Eintrittsbedingungen zusam@mer mit der Luft vom Motorgehäuse her verschaffen. Diese
Leitflächen und gegebenenfalls die Ausnehmungen 8 können eine solche Formgebung
aufweisen, daß der in das Gebläse eintretenden Luft bereits ein Vorteil erteilt
wird, um so die Förderleistung des Gebläseläufers zu erhöhen.
-
Es ist naturgemäß noch möglich, an Stelle eines Gebläses auch auf
der Motorwelle eine mehrstufige Gebläseanordnung, vorzugsweise aus einem Axial-und
einem nachgeschalteten Radialgebläse bestehend, vorzusehen, wobei es sich empfehlen
kann, außer aus räumlichen Gründen auch zum Ausgleich gewisser Kreiselmomente dieses
vorgeschaltete Axialgebläse auch auf der anderen Seite des Motors von der gleichen
Welle 4 aus oder ül)er eine entsprechende Untersetzung, falls diese gewünscht wird,
anzutreiben, wie dies die Fig.2 zeigt.
-
Auch hier ist in einem Gehäuse 1 über Stege 2 der Elektromotor 3 einschiebbar
gelagert und auf seinen vorderen Wellenteil ein Schleuderverdichter 7 angeordnet,
der mit besonderen Ansätzen 13
versehen ist, die. in Drehrichtung so gewölbt
sind, daß die eintretende Luft besser erfaßt wird. An seinen Seiten ist das Verdichterrad
abgeschlossen, während sein Austritt in einen Leitapparat fördert, der aus radial
an der Motorstirnwand 9 angeordneten Schaufeln besteht. Die Luftmengen gelange in
einen nachgeschalteten Ringraum 14, der vorzugsweise spiralförmig mit zunehmendem
Querschnitt in Richtung des Luftaustrittes ausgebildet sein kann. Die Gebläseanordnung
wird von einer Abdeckklappe t 1 nach .außen abgeschlossen, die in ihrem Innern noch
besondere Umlenkflächen 15 in Form von Stegen aufweist, um die Luftmengen zuverlässig,
ohne Verluste bis in die Nähe des Farbverteilerrades 6 zu führen. Die Abdeckkappe
ist dabei im Bereich des Farbverteilers zu einer düsenartigen Öffnung 16 verengt.
-
Dem Schleuderverdichter 7 wird die Luft aus der Vorstufe über den
Ringraum zwischen Motor und Gehäuse durch die Ausnehmungen 1 7 in der Gehäusestirnwand
zugeführt, wobei diese Ausnehmungen 17 diffusorartig sich verengen und im Sinne
eines Vordralles der Eintrittsluft mit Bezug auf den Gebläseläufer geneigt sind.
Die Vorverdichtung erfolgt in dem Ausführungsbeispiel über einen Axialverdichter
18, der auf dem anderen Ende der Motorwelle 4 aufgesetzt ist, wo auch ein entsprechendes
Getriebe zwischengeschaltet sein kann, falls die Drehzahlen der beiden Verdichter
mit Rücksicht auf ihre Förderkennfelder aufeinander abgestimmt werden sollen, da
es für die Erfindung wichtig ist, die Luft mit möglichst hoher Austrittsgeschwindigkeit
in der Düse 16 zu erzeugen, um die von dem Verteilerrad 6 zerteilten Farbmengen
mit der erforderlichen Geschwindigkeit auf die zu bearbeitenden Flächen zu befördern,
was die bessere Haftung und Oberflächengüte begünstigt. .
-
Die von dem Axialverdichter 18 geförderte Luft wird in den Ringraum
zwischen Gehäuse und Motor gedrückt; und die Befestigungsstege 2 für den Motor können
dabei über den ganzen Umfang sich mehrmals wiederholen und so zueinander geneigt
sein und in ihrem Querschnitt sich verengen, daß hier bereits mit der Luftumrichtung
im Sinne günstigster Eintrittsbedingungen für die Hochdruckstufe 7 begonnen wird.
-
Die Zuführung der Farbe zu dem Verteilerrad 6 erfolgt vorzugsweise
über die Bohrung 27 der Motorwelle 4, so daß diese Motorwelle gleichzeitig die Achse
des Spritzkegels bildet. Das dem Farbverteiler abgekehrte Ende der Motorwelle 4
ragt dabei in den Verschlußdeckel 19 hinein, der noch besondere Lufteinlaßöffnungen
2o besitzt, und wird von einem Dichtring 21 umfaßt, der in einer Steckkupplung 22
untergebracht ist. Diese Steckkupplung 22 besteht aus einer Kappe 23, die in oder
auf den Verschlußdecke119 aufsetzbar ist und über eine Leitung 24 mit dem Farbbehälter
25 in Verbindung steht.
-
Diese Steckkupplung 22 soll mit dem Farbbehälter 25 bei 26 ebenfalls
leicht lösbar verbundcn
sein, um nach Abziehen der Kupplung 22
von der Motorwelle und auch vom Farbzufluß bei 26 die einzelner) Kanäle leichter
reinigen zu können.
-
Der Farbzufluß wird über ein Regelventil 29 gesteuert, das vor der
Motorwelle und der Steckkupplung 22 angeordnet wird und aus einem Absperrschieber
oder einer Nadelsteuerung, gegebenenfalls in Verbindung mit einem Absperrschieber,
bestehen kann, damit bei ausgeschaltetem Motor und abgezogener Steckkupplung 22
keine Farbe aus dem Sammelbehälter 25 ablaufen kann. Grundsätzlich wäre es jedoch
auch möglich, in der Bohrung 27 der Motorwelle .i für die Farbzuführung auch eine
Düsennadel unterzubringen und deren Grundeinstellung einmal bei Stillstand des Motors
vorzunehmen, während die Feineinstellung mit einer Abzugseinrichtung 3.1 im Handgriff
28 so verbunden wird, daß entweder die Düsennadel in der Motorachse mit umläuft
und ihre Verschiebewege vorzugsweise durch entsprechend unabhängige Lagerung der
Nadel in der Steckkupplung und Verschiebung dieser gegenüber dem Gehäuse durchgeführt
%%,erden, oder die Nadel ist in dem äußeren Gehäuse i bzw. i 9 über dem Steckverschluß
wohl für sich drehbar, aber nicht verschiebbar gelagert, während die Verschiebebewegungen
durch geringfügige Längsverschiebungen des Antriebsinotors selbst über den Handgriff
erfolgen.
-
Ist die: Farbzuführung mit ihrer Regelung im Gehäuscoberteil unmittelbar
dem Farbbehälter nachgeschaltet, wie dies die Zeichnungen zeigen, dann erfolgt deren
Regelung über das Absperrorgan 29 in Form eines Drehschiebers, der über den Hebel
30 und das bowdenzugartige Gestänge 31 und den Anschlag 32 mit dem
Abzugshebel 34 in dem Handgriff 28 in Verbindung steht. Der Abzugshebel 3.1 betätigt
gleichzeitig einen elektrischen Schalter 33 in der Weise, daß erst die Farbzuführung
abgesperrt wird, ehe der Motor ausschaltbar ist. Über die Feder 35 und eine Einstellschraube
kann die gewünschte Farbmenge vorreguliert werden.
-
Die Verteilung der über die Motorwelle 4 dem Farbverteiler 6 zufließenden
Farbe erfolgt in der Weise, daß der Farbverteiler auf seinem Ende in seiner Stirnseite
vorzugsweise radial verlaufende Rippen 36 eingearbeitet erhält. Diese Rippen werden
vorzugsweise so hergestellt, daß die Stirnfläche 37 des Verteilers annähernd kugelförmig
nach außen gewölbt vorsteht, um die aus der hohlen Achse zufließende Farbe über
die Rippen 36 zunächst radial nach außen, aber auch bereits in Richtung des Luftstromes
zu beschleunigen. Die Rippen können dabei, wie es Fig.4 in mehreren Formen erkennen
läßt, in der Stirnseite des Verteilers außer radial und mit parallelen Begrenzungsflächen
verlaufenden Schlitzen 38 für den Farbdurchgang auch Schlitze 39 bilden, die sich
nach außen konisch .erweitern, oder die Rippen werden tangential so angeordnet,
daß sich entsprechende Schlitze .1o ergeben. Auch kann jede Rippe zusätzlich noch
so gebogen werden, daß sich gekrümmte Schlitze a i bilden. Der Farbverteiler wird
vorzugsweise aus Kunstharzpreßstoff hergestellt, gleichzeitig in Verbindung mit
dem Gebläse-.läufer 7, um außer den glasharten Oberflächen dieses Werkstoffes und
der damit verbundenen geringeren Reibung der Luft- und Farbstoffteilchen auch die
zu beschleunigenden Massen zu verringern.
-
Die Ausbildung und Anzahl .der Schlitze 38 bis 41 richtet .sich nach
der Drehzahl und insbesondere nach der Zusammensetzung und Viskosität der zu verspritzenden
Farbstoffe, wobei sehr dünnflüssige Stoffe eine größere Anzahl von Schlitzen und
geringere Schlitzbreiten erfordern und umgekehrt.