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Gehschuh Der hekannte Gehschuh für den menschlichen Fuß muß als Ganzes
je nach seinem Verwendungsgebiet, auf der Straße, im Hause, im Beruf, im Gesellschaftsleben,
auf der Bühne, auch beim Tanz od. dgl., dem Fuß einen festen Halt verleihen, aber
gleichzeitig eine bequeme Gehbewegung ermöglichen und den Fuß vor äußeren Beschädigungen
wie auch vor den Einflüssen der Witterung schützen; er soll den Fuß gesund erhalten
und nach Bedarf als orthopädischer Schuh auch heilen. An diesen bekannten Schub
sind naturgemäß wesentlich aridere :\iiforderungen zu stellen als beispielsweise
an den Schlittschuh mit seiner Gleitbewegung und an den Rollschuh mit seiner Roll-Ixwegung.
Um das heim Gehschuh bei jedem Schritt durch die Gehbewegung eintretende Abwälzen
des-Fußes auf der Sohle und der Sohle auf dem Boden überhaupt zu ermöglichen, werden
bisher die bekannten Gehschuhe vorzugsweise aus geschmeidigen Werkstoffen, wie Leder,
Gummi und deren Ersatzstoffen, Hergestellt; ,dieses ,gilt hauptsächlich zunächst
für die Sohlen und Absätze, da gerade diese Teile der stärksten Abnutzung unterliegen.
Durch das häufige Biegen und Strecken beim Gehen werden aber nicht nur die Sohlen
und Absätze des Schuhes im Gebrauch schnell abgenutzt, sondern es verbeult und vertritt
sich dadurch auch vorzeitig der durch Nähte, Nägel, Klebstoff usw. mit der Sohle
zu einer Einheit zusammengefügte Ober-
Schuh. Bei den Reparaturen
müssen nun oft die schadhaften Sohlen und Absätze aus ihren \'erhindungen mit dem
Oberschuh gelöst werden, und Hierdurch verschleißt auch der Oberschuh noch zusätzlich
in erhöhtem Grade.
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Ls sind zwar auch schon ganz aus Leichtmetall gefertigte Schuhe bekanntgeworden,
jedoch haben sich diese wegen ihrer offensichtlichen Nachteile im Gebrauch nicht
durchsetzen können. `''i11 man hei diesen Leichtmetallschuhen den Fuß auf einer
starren Metallsohle abwälzen, so muß man die Sohle unterteilen bzw. aus mehreren
irgendwie gegeneinander beweglichenTeilen zusammensetzen, was die Herstellung verteuert,
die Haltbarkeit vermindert und zusätzliche Störungen sowie Reparaturen verursacht.
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Erfindungsgemäß werden die bisherigen Mängel des gebräuchlichen Gehschuhes
dadurch beseitigt, claß an einer steifen, genügend formbeständigen und tragfähigen
Leichtmetallangsohle ein gewöllr ter Leichtmetallunterbau befestigt ist, der sich
unterhalb der Zehenballen mittels einer an die Stelle der bisher gebräuchlichen
geschmeidigen Laufsohle tretenden metallenen, der Breite des Fußes entsprechenden
und in Längsrichtung desselben gekrümmten Wölbung sowie unterhalb der Ferse mittels
einer frei stehenden Absatzfeder auf den Fußboden aufstützt. Infolge der Wölbung
bleibt beim Gehen der Fuß relativ zu der steifen Langsohle in Ruhestellung, und
die Sohle ist so von der sonst beim Gehen mit den geschmeidigen Sohlen eintretenden
und ständig wiederkehrenden hin und her gehenden Biegung befreit, denn an Stelle
des schädlichen Hinundherbiegens, wie 'solches bei der bisher .gebräuchlichen Sohle
stattfindet, tritt erfindungsgemäß hei der starren Sohle während des Gehens ein
vorteilhaftes Abwälzen der vorn unter ihr angeordneten metallenen steifen Wölbung
auf dem Boden ein. Die metallene Absatzfeder fängt den gröbsten Auftrittsstoß gedämpft
auf, erhält nach Bedarf auch eine einfache kleine Zusatzstütze und kann im übrigen
als vollwertiger Ersatz für den bisherigen teuren Lederabsatz dienen.
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Beim Gegenstand der Erfindung liegt die steife Langsohle, auf welcher
der Oberschuh aufgebaut ist, nicht unmittelbar auf dem Erd- bzw. Fußhoden auf. Deshall)
kommt der Oberschub mit dem Gelände kaum in lkriihrung und kann vorteilhaft aus
weichen, porösen Stoffen gebaut werden, ohne <laß hierbei wie beim :bekannten
Schuh diese Teile des Schuhes vorzeitig durch die andersartige Beanspruchung der
Laufsohle. und des Absatzes in Mitleidenschaft gezogen und in ihrer Lebensd Bauer
l;eschädigt werden; mit anderen Worten, der gute Werkstoff, wie :Vaterleder u. dgl.,
kann hinsichtlich seiner tttiersetzlidhen Vorzüge und seiner Lebensflau" r beim
erfindungsgemäßen Schuh weit besser ausgenutzt werden als bei .den bekannten Schuhen,
lind sinnriemäß verlängert sich auch die Lebenslauer etwa verwendeter Ersatzstoffe.
Der erfindungsgemäße Leichtmetallunterbau dient hauptsächlich dem Schutz gegenüber
dem Fußboden bzw. Gelände und ist gegen die mechanische Abnutzung und die Witterungseinflüsse
unempfindlicher als die bisherigen Werkstoffe für Sohlen und Absätze. Durch den
steifen Leichtmetallunterbau bekommt der weiche Oberschuh einen guten Halt und ist
so gegen die sonst eintretenden schädlichen Formveränderungen gesichert, was die
Lebensdauer des Schuhes wesentlich verlängert; gleichwtihl sind die Herstellungskosten
für den erfindungsgemä&en Schuh schon wegen des Fortfalls der bisherigen teuren
Laufsohle nebst Absatz wesentlich ,geringer. Die Auswechslung der Laufsohle und
.des Absatzes beim erfindungsgemäßen Schuh ist ein leichtes. Denn mit wenigen Handgriffen
läßt sich ein Gummi über Wölbung und Absatz spannen, nach Bedarf auch annieten oder
anschrauben. Die Kosten einer solchen Besohlung sind geringfügig, und vor allem
wird der Oberschuh hierbei nicht in Mitleidenschaft gezogen. Das Abwälzen der erfindungsgemäßen
Wölbung auf dem Fußboden erfordert für den Fuß einen weit geringeren Arbeitsaufwand
als das bisherige Biegen einer Ledersohle, und dieser Unterschied ist für einen
kranken oder verletzten Fuß, also für den orthopädischen Schuh von Bedeutung, weil
sich diese Bewegungen beim Gehen in jedem Schritt wiederholen, sich also die wenn
an sich auch nur unbedeutenden Anstrengungen und Arbeitsleistungen des Fußes jeweilig
summieren. Die Vorteile des Leichtmetallgehschühes gelten im übrigen für die verschiedensten
Arten von Schuhen, Gebrauchs-, Gesundheits- und Luxusschuh, in sinngemäß gleicher
Weise.
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Der erfindungsgemäße Leichtmetallunterbau eignet sich besonders für
die Massenherstellung; er kann einstückig gegossen oder im Gesenk geschmiedet oder
in Einzelteilen gestanzt und alsdann zusammengenietet, -geschweißt oder -geschraubt
werden.
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Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Leichtmetallgehschuhs
ist in Seitenansicht schematisch durch die Zeichnung dargestellt. Mit a ist die
steife Leichtmetallangsohle bezeicltnet,auf die der je nach Wahl durch den aus der
Zeichnung ebenfalls ersichtlichen Oberschuh überkleidete menschliche Fuß mit Körpergewicht
aufruht. Unter dieser Langsohle ist in Längsrichtung eine der Breite des Fußes angepaßte
Leichtmetallwölbung b angeordnet, welche den vorderen Teil der Sohle bogenförmig
überspannt, sich alsdann zum Gelenk hin verjüngt, hier an der Langsohle a befestigt
ist, gleichzeitig als Gelenkstütze dient und von hier aus, sieh wieder schräg abwärts
wendend, nach hinten zu in eine freie Absatzfeder fortsetzt; c ist eine nach Bedarf
federnde Zusatzstütze zwischen a und b, die wahlweise auch fortgelassen werden kann.