-
Verfahren und Vorrichtung zum Verschließen der Enden von Wursthüllen
Die Erfindung bezieht :ich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verschließen
der Enden von Wursthüllen, insbesondere mit Hilfe von deren zusaimnengefaßte Enden
umschließenden Klam-, mern oder Ringen. Bei all diesen Verschlüssen bereitet (las
sachgemäße Zusammenlegen der Wursthaut zu Endzipfeln erhebliche Schwierigkeit. Das
bisher übliche Zusammendrehen der Wursthaut birgt die Gefahr einer Überbeanspruchung,
die die Haut zuin Reißen bringen kann. Das an sich bessere Infaltenlegen von Hand
ist umständlich und erfordert eine gewisse Geschicklichkeit. die nur durch l`hung
erreicht \\-erden kann.
-
Durch die Erfindung werden diese Mängel vermieden. Lind (las Infaltenlegen
der Wursthautenden kann leicht, scliiiell, sauber, zuverlässig und gleichmäßig durchgeführt
werden. Dieses Ziel ist erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch erreicht, daß das
Zusammenfalten der Wursthautenden mechanisch erfolgt. Hierzu dient zweckmäßig eine
Faltvorrichtung, die die zu faltende Wursthaut in einem Einlegeschlitz aufnimmt
und der Wirkung eines oder mehrerer Preßstempel aussetzt. Bei den heute allgemein
üblichen Kunstdärmen, die normalerweise als flach zusammengelegte Schlauchware in
den Handel kommen, empfiehlt es sich, den Einlegeschlitz flachrechteckig auszubilden
und ihn zugleich als Führung für einen als Faltstempel dienenden Schlitten zu benutzen.
-
Vielfach wird wenigstens einer der ,beiden Zipfel einer Wurst mit
einer Aufhängeschlaufe versehen. Um die Anhringung dieser Aufhängeschlaufe an
dem
zusammengefalteten Wursthautende zu begünstigen und das nachherige Umschließen des
Zipfels gemeinsam mit der Sehlaufe zu erleichtern, kann der oben beschriebenen Faltvorrichtung
eine Klemmvorrichtung zugeordnet sein, in der ein Ende der Schlaufe, und zwar vorteilhaft
deren geschlossenes Ende, einklemmbar ist, während das oder die freien Enden des'
Schlaufendrahtes um den zusammengefalteten Zipfel herumgeschlungen wird. Diese Vorrichtung
besteht zweckmäßig aus einem schwenkbaren, im Sinne des Öffnens federbelasteten
Kläppchen und einem damit zusammenwirkenden Handhebel, der mit einer das Kläppchen
im Sinne des Schließens betätigenden Keilfläche versehen ist.
-
Die beiden Vorrichtungen, nämlich die Falt- und die Klemmvorrichtung,
sind vorteilhaft seitlich neben einer Presse angeordnet, in der um die Wursthautenden
und gegebenenfalls die darum geschlungene Aufhängeschlaufe ein Draht- oder Blechring
gerollt wird.
-
Das gesamte Schließverfahren wird zweckmäßig so ausgeführt, daß zunächst
das Wursthautende mechanisch in Falten gelegt, dann gegebenenfalls teilweise aus
der Faltkleinmung vorgezogen und mit einer Aufhängeschlaufe umwunden wird, und schließlich
um das so vorbereitete Wursthautende eine Klammer oder ein Ring gerollt wird.
-
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem _\usführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine Wursthüllenfalt- und -schließvorrichtung
inDraufsicht mitTeilschnitt nach derLinie I-I der Fig. 2, Fig.2 die Vorrichtung
von der Bedienungsseite her gesehen, Fig. 3 einen Querschnitt durch die Vorrichtung
nach der Linie III-III der Fig. i und Fig..I einen Querschnitt nach der Linie IV-IV
der Fig. 2.
-
Die dargestellte Vorrichtung ist zum Falten und "erschließen der Enden
von Wursthäuten bestimmt, wobei um die Enden der Wursthaut jeweils eine Draht- oder
Kordelschlinge gelegt und diese vorzugsweise mit Hilfe eines Ringes verschlossen
wird. Zu diesem Zwecke ist seitlich an einer Handspindelpresse an sich bekannter
Bauart, von der der Vbersichtlich@keit halber nur der Tisch i und der untere Teil
der Spindele dargestellt sind, eine Wursthautfaltvorrichtung angebaut. Diese Faltvorrichtung
besteht im wesentlichen aus einer etwa U-förmigen Führungsplatte 3 mit naoli der
Bedienungsseite hin offenem Einlegeschlitz 4 für die flachgelegte Wursthaut und
einem# in diesem Einlegeschlitz verschiebbar geführten Faltstempel 5, 7. Der Stempel
ist als Schlitten ausgebildet und mittels zweier flach-rechteckigerFührungssteine5,6
geradlinig geführt, wobei der eine der Führungssteine 5 in dem Einlegeschlitz 4
selbst, der zweite 6 in einer oberen Rinne 8 der Faltvorrichtung geführt ist. Ein
Winkelblech 7 verbindet diese beiden Führungssteine 5, 6 zu einem einheitlichen
Bauteil. Auf der Oberseite dieses Schlittens 5, 7 ist ein Zapfen 9 angeordnet, der
von einem Langloch io eines Handhebels i i übergriffen wird, der seinerseits an
einem rückwärtigen Ausleger 12 schwenkbar gelagert ist.
-
Zwischen der Faltvorrichtung und der Spindelpresse ist eine Klemmvorrichtung
für den Draht oder die Kordel vorgesehen, die im wesentlichen aus einem Kläppchen
13 und einem damit zusammenwirkenden Klemmhebel 14 besteht. Das Kläppchen 13 ist
an einem Federblech 15 befestigt, das das Bestreben hat, das Kläppchen stets in
Offenstellung zu halten, während der Klemmhebel 14, der gleichfalls an einem hinteren
Ausleger 16 schwenkbar gelagert ist, eine mit dem Kläppchen 13 zusammenwirkende
Keilfläche 17 aufweist, die beim Verschwenken des Hebels 14 das Kläppchen 13 entgegen
dem Druck der Feder 15 nach unten verschwenkt. Dabei legt sich das Kläppchen auf
eine zweckmäßig ' aufgerauhte Auflagefläche 18 des Sockels.
-
Die Spindelpresse weist ein Unter- und ein Obergesenk 19, 2o auf,
in denen die zum Schließen der Enden der Wursthülle verwendeten, etwa U-förmigen
Draht- oder Blechklammern zu Ringen zusammengerollt werden.
-
Die Vorrichtung wird in der Weise gehandhabt, daß zunächst in den
freien Einlegeschlitz 4 die schlauchförmige, flach zusammengelegte Wursthaut eingelegt
wird. Durch Verschwenken des Handhebels i i aus der Stellung nach Fig. i im Sinne
des Pfeiles a wird die im Einlegeschlitz 4 befindliche Wursthaut in kleine Fältchen
gelegt und dabei eng zusammengepreßt. Nun wird unter das Kläppchen 13 eine Draht-
oder Kordelschleife eingeklemmt und deren freie Enden um das etwas aus dem Einlegeschlitz
vorgezogene Wursthüllenende herumgeschlungen. Nach dem Lösen des Kläppchens 13 wird
das so vorbereitete Wursthüllenende der Klemmvorrichtung entnommen und in das Untergesenk
i9 der Presse eingelegt, eine Blechklammer darüber gesetzt und die Spindel betätigt.
Dabei rollen die beiden zusammenwirkenden Gesenke 19, 20 die Blechklammer zu einem
das gefältete Ende der Wursthaut und die Draht- oder Kordelschlinge umfassenden
Ring, der einerseits die Wursthaut dicht verschließt und anderseits die durch den
Draht bzw. die Kordel gebildete Aufhängeschlinge zuverlässig hält. Das Umschließen
des Wursthüllenendes kann auch ohne vorheriges Anlegen einer Drahtschlaufe erfolgen,
dann nämlich, wenig die Wurst nur an einem Ende mit einer Aufhängeschlaufe versehen
werden soll. In diesem Falle kann die gefältete Wursthaut unmittelbar von der Faltvorrichtung
4, 5 aus in das Gesenk i9 der Presse übergeführt werden.
-
Die Presse kann von beliebiger Bauart sein. Ebenso kann die Form der
die Wursthautenden umschließenden Draht- oder Blechklammern oder Blechringe beliebig
gewählt werden. Die gegenseitige Anordnung von Presse, Falt- und Klemmvorrichtung
ist ebenfalls in anderer Weise möglich.
-
Statt eines geraden Einlegeschlitzes kann auch ein gekrümmter verwendet
werden und der Stempel als Kreisschieber ausgebildet sein. An Stelle nur
eines
Preßstempels könncu auch deren mehrere angeordnet sein, insbesondere zwei, die gegenläufig
arbeiten und '-beispielsweise zangenartig wirken.