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Die Erfindung bezieht sich auf eine Faltvorrichtung zur Doppelfaltung eines Randstreifens textiler Werkstücke, insbesondere für ein nachfolgendes Saumnähen, mit einer Werkstückauflage, einer parallel zu einer Auflagekante verlaufenden Faltzunge und einer zu den faltenden Randstrei- fen um die Faltzunge umschlagenden Faltzange, welche zur Faltzunge parallel gerichtete Zangen- schenkel aufweisende Faltzange querverschiebbar und um eine zur Faltzunge parallele Drehachse schwenkbar lagert.
Die Randbearbeitung textiler Werkstücke, wie das Einsäumen von Tüchern, verlangt zumin- dest als Vorbereitungsschritt meist ein Falten des Randstreifens und häufig ist sogar eine doppelte
Randfaltung, also ein zweifaches Umschlagen des Randes erforderlich. Zur maschinellen Durchfüh- rung solcher Doppelfaltungen gibt es bereits Faltvorrichtungen, die das Werkstück durch das Zu- sammenwirken eines Faltwerkzeuges und einer Faltzunge im Randbereich falten, wobei das schieber- artige, gegenüber der Faltzunge relativ-bewegbare Faltwerzeug den unter der Faltzunge vorragen- den Randstreifen des Werkstückes mit einer Hebe- und einer anschliessenden Querbewegung um die
Zunge umschlägt und durch Wiederholung dieses Vorganges den Rand auch zweimal falten kann.
Allerdings bleibt hier der zu faltende Randstreifen zwischen den einzelnen Faltschritten bis zum
Einsatz der vorgesehenen Klemmeinrichtungen unfixiert und es ist trotz des Bauaufwandes nicht möglich, Doppelfaltungen mit gewünschter Genauigkeit herzustellen.
Wie aus der DE-OS 2130885 hervorgeht, gibt es auch schon Doppelfaltvorrichtungen mit einem
Faltkopf, der ein querverschiebbares und schwenkbares zangenartiges Faltwerkzeug bildet. Hier wird der nach unten über die Faltzunge herabhängende Randstreifen durch Aufschieben des Falt- kopfes der ersten Faltung und dann beim Zurückziehen und Wegschwenken des Faltkopfes durch ein Aufrollen auf den Faltkopf der zweiten Faltung unterworfen, wozu dem Faltkopf einerseits ein heb-und senkbarer Auflagetisch und anderseits eine spezielle zangenförmige Saumhalterung neben- und zugeordnet sein müssen. Es kommt daher zu einer insgesamt sehr grossräumigen und aufwendi- gen Vorrichtung, die wegen des Nebeneinanders mehrerer Stationen und das dadurch bedingte Über- geben des Werkstückes von einer Zange bzw. Klemmeinrichtung zur andern störungsanfällig ist und zu Faltfehlern neigt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und eine Faltvor- richtung der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die sich durch ihren kompakten, vergleichs- weise aufwandsarmen Aufbau auszeichnet und ein funktionssicheres, exaktes Randfalten gewähr- leistet.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass die zusätzlich auch höhenverschiebbare Falt- zange aus einer Ausgangsstellung unterhalb der Werkstückauflage neben die in an sich bekannter Weise auf den Randstreifen auflegbare Faltzunge in eine erste Faltstellung, in der der obere Schenkel der geöffneten Faltzange oberhalb der Faltzunge liegt, anhebbar, aus dieser ersten Faltstellung, wie an sich bekannt, zur Faltzunge hin in eine zweite Faltstellung, in der die sich schlie- ssenden Zangenschenkel die Faltzunge umgreifen, querverschiebbar, aus der zweiten Faltstellung nach Zurückziehen der Faltzunge in eine dritte Faltstellung, in der sich die um 180 verdrehten Zangenschenkel oberhalb der Werkstückauflage befinden, aufwärtsschwenkbar und aus der dritten Faltstellung nach dem Ansetzen eines Abnehmers, beispielsweise einer Nähklammer,
in eine Übergabestellung ausserhalb des Faltbereiches, in der die Zangenschenkel das Werkstück für den Abnehmer freigeben, weiterverschiebbar ist. Diese Faltzange ist Falt-und Klemmwerkzeug in einem und erlaubt ein zweifaches Falten des Randstreifens, ohne während des Faltvorganges die zu faltenden Randstreifenteile loslassen zu müssen. Die erforderlichen Arbeitsbewegungen des Faltwerkzeuges können ohne grössere Schwierigkeiten konstruktiv durch höhen-und querverschiebbare Schlitten sowie schwenkbare Träger für die Schlitian oder die Zange verwirklicht werden, wobei auch die Steuerung der Schlitten-und Zangenbewegungen ohne besonderen Aufwand, vorzugsweise durch elektronische Steuerungseinrichtungen, aber auch durch zweckmässige Endschalter od. dgl. möglich ist.
Da die Faltzange das Werkstück nach dem ersten Fassen bis zum Ende des eigentlichen Faltvorganges nicht freigibt, sondern erst nach dem Ansatz des das Werkstück weitertransportierenden Abnehmers, kommt es ohne komplizierte Klemmen und Halterungen zur gewünschten Faltgenauigkeit und es ist auch ein rascher, störungsanfälliger Betrieb gewährleistet.
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Gemäss einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung bilden der Zangenunterschenkel und der Abnehmer zahnartig ineinanderpassende Haltefinger bzw. Klemmrippen od. dgl. und die Werk- stückauflage weist an die Haltefinger od. dgl. des Zangenunterschenkels angepasste Kantenausneh- mungen auf. Dieses Ineinandergreifen von Faltzange und Abnehmer ermöglicht eine Werkstücküber- gabe nach dem Falten, ohne die Klemmung für den gefalteten Rand zu lösen und die Faltung zu gefährden, da die Faltzange erst dann zu öffnen braucht, wenn der Abnehmer seinerseits bereits dem Werkstück einen sicheren Halt bietet.
Die Kantenausnehmungen der Werkstückauflage ergeben ausserdem einen sich überschneidenden Wirkbereich von Faltzange und Auflager, so dass die Falt- zunge nicht über die Auflage hinausragen muss, um in Griffweite der Zange zu liegen, was auf
Grund der verbleibenden Werkstückabstützung durch die Werkstückauflage den ersten Schritt bei der Faltung erleichtert und funktionssicherer macht.
Ist erfindungsgemäss der Zangenoberschenkel mit einer auf die Faltung abgestimmten Randstu- fe versehen, erhöht sich die Exaktheit des ersten Umschlagens des Randstreifens um die Zunge, da diese Randstufe eine die Randstreifenlage vorbestimmende Aufnahme ergibt.
Besonders günstig ist es auch, wenn die Faltzunge auf einem balkenartigen Niederhalter gelagert ist, der beiderends schräg nach unten zur Werkstückauflage hin vorragende, gegen Federkraft auswärts schwenkbare Spreizfüsse trägt. Beim Absenken des Niederhalters setzen zuerst die Spreizfüsse auf dem Werkstück auf und ziehen bei Weiterbewegung des Niederhalters den zwischen sich liegenden Werkstückbereich, also den zu faltenden Randbereich, auseinander, in welcher gedehnten Lage das Werkstück durch den Niederhalter auch während des Faltens fixiert wird. Dieses Ausdehnen des Randbereiches beim Falten gewährleistet, dass durch das Falten keine unschönen, vorstehenden Ecken entstehen.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht, u. zw. zeigen Fig. l eine erfindungsgemässe Faltvorrichtung im Querschnitt, Fig. 2 einen Teil der Faltvorrichtung gemäss Fig. l in Draufsicht, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. l durch den Niederhalter der Faltvorrichtung und Fig. 4a bis 4e ein Arbeitsschema der Vorrichtung an Hand verschiedener Arbeitsschritte.
Zur doppelten Randfaltung eines textilen Werkstückes-l-ist eine Faltvorrichtung --2-vorgesehen, die eine Werkstückauflage --3--, eine zur Kante --3a-- der --3a-- der Auflage --3-- parallele Faltzunge --4-- und ein als Zange --5-- ausgebildetes Faltwerkzeug aufweist. Diese Faltzange - setzt sich aus zwei zur Faltzunge --4-- parallel gerichteten Zangenschenkel --6, 7-- zusammen und ist senkrecht zur Werkstückauflage --3-- höhenverschiebbar, parallel zur Werkstückauflage --3-- querverschiebbar sowie um eine zur Faltzunge --4-- parallele Achse verschwenkbar gelagert. Zur Lagerung der Faltzange gibt es daher schwenkbare Seitenwangen --8--, die zwischen sich in Führungen --8a-- einen Werkzeugschlitten --9-- aus einem Querschlitten --9a-und einem Hochschlitten --9b-- aufnehmen.
Durch Betätigen des Hochschlittens --9b-- lässt sich die Faltzange --5-- der Höhe nach bewegen, durch Betätigung des Querschlittens --9a-- querverschieben und eine Drehung der Seitenwangen --8-- führt zu einem Verschwenken der Faltzange
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Zum Fixieren des Werkstückes-l-während des Faltvorganges ist ein balkenartiger Niederhalter --10-- vorgesehen, der auch zur Abstützung der Faltzunge --4-- dient. Der Niederhalter - ist beiderends mit Spreizfüssen --lOa-- ausgerüstet, die schräg abwärts zeigen und gegen die Kraft einer Rückholfeder --lOb-- nach aussen schwenkbar sind. Beim Aufsetzen des Niederhal- ters-10-auf dem Werkstück-l-ergibt sich daher vor dem Klemmen des Werkstückes --1-mit dem Niederhalter --10-- ein Dehnen des Werkstückes, so dass durch das anschliessende Falten keine unschönen, abstehenden Ecken entstehen können.
Der Niederhalter-10-- kann dabei auch als Werkstückzubringer dienen, wenn er entlang der Werkstückauflage --3-- entsprechend verschiebbar geführt ist.
Zur Randfaltung wird das Werkstück-l-etwa mittels des Niederhalters --10-- der Werk- stückauflage --3-- entlang in die richtige Faltposition gebracht und festgehalten, wobei der Faltbereich durch die Spreizfüsse --10a- gedehnt ist. In dieser Faltposition ragt der Randstreifen - la-des Werkstückes-l-etwa um die Breite der ersten Faltung über die Faltzunge --4-vor und die Faltzange --5-- liegt unterhalb der Werkstückauflage --3-- in Ausgangsstellung
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(Fig. 1). Nun wird die Faltzange --5-- in die erste Faltstellung angehoben, in der sich der obere Zangenschenkel --7-- etwa um Werkstückstärke oberhalb der Faltzunge --4-- befindet.
Durch diese Aufwärtsbewegung in die erste Faltstellung wird mit dem oberen Zangenschenkel --7-- der zu faltende Randstreifen --la-- hochgehoben, so dass er nach oben über die Faltzunge hochragt (Fig. 4a). Aus dieser ersten Faltstellung fährt die Faltzange --5-- in Richtung Faltzunge --4-in eine zweite Faltstellung, wobei sie mit dem oberen Zangenschenkel-7-den Randstreifen-la- mitnimmt und um die Faltzunge --4-- umschlägt, welches Umschlagen durch eine an die Faltung angepasste Randstufe --7a-- des oberen Zangenschenkels --7-- unterstützt wird. Nach dem Umschlagen fährt der untere Zangenschenkel --6-- hoch, die Faltzange --5-- schliesst und erfasst den um die Faltzunge --4-- das erste Mal gefalteten Randtereifen --1a-- (Fig.4b).
Um dem Werkstück-l-eine möglichst breite Abstützung zu geben und dennoch das Zusam-
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sprechende Kantenausnehmungen --3b-- auf, so dass der untere Zangenschenkel --6-- mit seinen Haltefingern --6a-- in diese Kantenausnehmungen --3b-- eindringen kann und sich der Wirkbereich der Zange --5-- bis zur oberhalb der Werkstückauflage --3-- liegenden Faltzunge --4-- erstreckt.
In der zweiten Faltstellung ist daher der Randstreifen --la-- einmal gefaltet. Zum Doppelfalten wird die Zunge --4-- aus dieser ersten Falte herausgezogen und die Falte in der Faltzange --5-- festgeklemmt. Da das Werkstück-l-seit der ersten Faltung in der Zange --5-- fixiert ist, kann der Niederhaltel'--10-- abheben und durch eine Querverschiebung die Faltzungenbewegung bewirken (Fig. 4c). Nun schwenkt die Faltzange --5-- aufwärts um 1800 in eine dritte Falt-
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zuZangenschenkel --6-- nach oben zeigt, womit auch die zweite Faltung ausgeführt ist und ein doppelt gefalteter Randstreifen --la-- vorliegt (Fig. 4d).
Auf den doppelt gefalteten Randstreifen --la-- wird dann, bevor die Faltzange --5-- das
Werkstück --1-- freigibt, ein Abnehmer beispielsweise eine Nähklammer, von oben aufge- setzt, die nach unten vorragende Klemmrippen --lla-- bildet. Die Klemmrippen--lia--und die Haltefinger --6a-- des unteren Zangenschenkels --6-- können zahnartig ineinandergreifen, so dass der gefaltete Randstreifen --la--, ohne losgelassen zu werden, von der Faltzange --5-- dem Abnehmer --11-- übergeben wird. Dieser transportiert das Werkstück --1-- nach Freigabe durch die Faltzange --5--, die dazu aus dem Bereich des Abnehmers --11-- zurück in eine Übergabestellung ziehbar ist, weiter und führt es einer nicht weiter dargestellten Nähmaschine od. dgl. zu (Fig. 4e).
Nach dem Abtransport des gefalteten Werkstückes --1-- fährt die Faltzange --5-- in ihre Ausgangsstellung zurück und das über den Niederhalter --10-- wieder auf die Werkstückauflage - in Faltposition aufgelegte nächste Werkstück-l-kann gefaltet werden.
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