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Keramische Körper mit Metalleinlage Ziel der Erfindung ist die Herstellung
von Gegenständen (Fig. i und 2), wie Koch- und Wirtschaftsgeschirr für Haushalt,
Hotel usw. sowie speziell Säuregefäße für die chemische Industrie, au-s jedem keramischen
Material, glasiert oder unglasiert, mit Metallbindungseinlagen b, c in Draht oder
Streifenform, aus jedem Metall, dessen Schmelzpunkt über iooo° C liegt. Welches
Bindematerial man verwendet, ;bestimmt der Schmelzpunkt der für die Gegenstände
verwendeten Glasur bzw. die zum Glühen oder Sintern des keramischen Materials benötigte
Temperatur, die um etwa 100°C niedriger sein muß als der Schmelzpunkt des verwendeten
Bindemetalls.
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Solange keramisches Material zur Herstellung von Gebrauchsgegenständen
für Haushalt usw. sowie Industrie verwendet wird, besteht das Bestreben, die Gegenstände
zu festigen, und zwar gegen Temperaturwechsel und mechanische Beanspruchung.
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Alle :bis jetzt bekannten Versuche und Verfahren, ein technisch .und
wirtschaftlich brauchbares Erzeugnis erwähnter Art mit den ;genannten Verbesserungen
und Vorzügen herzustellen, gelangen nicht, da alle Erfindungen ähnlicher Art von
der Ansicht ausgingen, als Metalleinlage ein Gewebe, Gerüst oder Korb zu verwenden,
bei dem die Drähte miteinander verbunden sind und bei denen das Gewehe dann so lange
mit einer keramischen Masse zii überziehen ist, bis es die gewünschte Dicke hat.
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1)a es eine Natureigenschaft jedes keramischen Materials ist, heim
Trocknen zu schwinden, so muB man diese Eigenschaft berücksichtigen und denn Schwinden
dieses Materials wenig Widerstand
leisten, um ein Reißen der Gegenstände
zu verhindern und um nicht :das beabsichtigte mechanische Festerwerden in das Gegenteil
umzukehren. Dieses bedeutende Verringern des Widerstandes beim Schwinden des keramischen
Materials wird erreicht, wenn man die Metallbindung nicht als Ganzes, Gewebe oder
Netz, in den keramischen Gegenstand einbringt, sondern als einzelne Teile b, c,
deren Dicke üblicherweise nicht mehr als einZehntel der Wanddicke der keramischen
Gegenstände (Fig. i ) betragen soll. Durch die Anwendung einzelner Metallibi:ndungsstüc.ke
in erwähnter Dicke treten bei dem keramischenGegenstand (Gefäß) die vertikalen Bindungen
b beim Trocknen und Schwinden des Gegenstandes an der Unterseite desselben nach
außen. Die horizontalen Bindungen c werden in Teilen, die sich, .um eine Gesamtbindung
zu erreichen, gegenseitig überlagern, eingebracht, und diese bohren sich in das
erst weiche, dann lederharte keramische Material a ein, bis dasselbe seine Trockenschwindung
von etwa 3% erreicht hat. Bei ,dem weiteren Fabrikationsgang der keramischen Gegenstände,
d. h. beim Glühen, Sintern oder Glasurschmelzen bei 1000 bis 1400° C, glühen
auch die Metallbindungen b, c und werden weich und durch :das gleichzeitige Festerwerden
des keramischen Materials a zusammengestaucht. Dieses restliche Schwinden des keramischen
Materials um etwa 14% und das in diesem vorhandene -Flußmittel :bewirkt eine feste
Verbindung mit den Metalleinlagen b, c.
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Bei dem därauffolgenden Abkühlen der Gegenstände ziehen sich die Metallbindungen
b, c wegen des größerenAusdehnungskoeffizienten um etwa i % mehr zusammen als das
keramische Material a, wodurch ein fester Zusammenhalt des Gegenstandes erreicht
wird, -was langjährige Versuche bestätigen.
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Als Beispiel diene der in den Zeichnungen Fig. i und a dargestellte
keramische Gegenstand, zu dessen Herstellung wie folgt verfahren wird.
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Die Technik, keramische Gegenstände mit Hilfe von Formen aus Metall,
Ton oder Gips herzustellen, ist seit vielen Jahren bekannt.
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In eine Gipsform, ein Negativ des gewünschten keramischen Gegenstandes,
wird die übliche weiche keramische Masse gebracht und mit der sog. Schablone an
die Innenwand der Form beim Drehen derselben :gedrückt und dadurch :dem Gefäß die
nötige Wanddicke gegeben. Sodann werden an die Innenseite des Gefäßes in gleichen
Abständen die vertikalen Metallbindungen b (Anzahl nach Bedarf) gehalten und mit
einem passenden Werkzeug (Modellierholz) einzeln in die weiche keramische Masse
bis zur 'halben Wanddicke gedrückt. Dann nimmt man die einzelnen Teile der horizontalen
Metallbindungen c und hält sie ebenfalls an die Innenseite, und zwar mit Überlagerungen,
um Ringe zu ,bilden. Die Zahl der Ringe richtet sich nach der Höhe des Gefäßes.
:Ulan drückt sie ebenfalls .mit dem Werkzeug in die weiche keramische Masse a bis
zur halben Wanddicke ein. Durch diese kreuzweise Anordnung der Metall'bindungseinlagen
b, c ,wird ein Netz gebildet, dessen Dichte, d. h. Maschengröße, nach Bedarf hergestellt
werden kann. Die entstehenden Unebenheiten werden durch nochmaliges kurzes Benutzen
der Schablone geebnet.
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Das nun fertiggedrehte Gefäß wird nach dem Herausnehmen aus der Form
in üblicher Weise fertiggemacht und in Glüh- und Glasuröfen der bestimmten Temperatur
von 1000 bis 1q.00° C ausgesetzt, um die gewünschte Festigkeit zu erreichen.
Nach dem Abkühlen und Entleeren des Gl@asurofens werden die Gegenstände sortiert
und geprüft.
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Die technischen und wirtschaftlichen Vorzüge und Werte der neuen Gegenstände,
speziell Gefäße, bestehen darin, daß sie die keramischen Eigenschaften, wie glatte
Flächen, durch Verwenden von Porzellan oder porzellanähnlichen Glasuren besitzen,
deren Oberflächen nicht durch Säuren (auch die der Speisen) angreifbar sind.
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Der .große Vorteil, wie bereits erwähnt, ist, daß man mit dieser Erfindung
Gegenstände aus jedem keramischen Material und dem ihm entsprechenden Metall ganz
nach der technischen Notwendigkeit herstellen kann. Mittels der in der Wand von
Gefäßen eingelagerten netzartigen Metallbindungen kann eine sehr große mechanische
Festigkeit erzielt werden, :die außerdem gestattet, den Boden des Gefäßes bedeutend
schwächer als die Wand zu halten. Dies wiederum und die wärmeleitenden Metallbindungen
bewirken ein gleichmäßiges und schnelles Erhitzen des Gefäßes und seines eventuellen
Inhalts. Ebenso stark vergrößert ist der Widerstand gegen Temperaturwechsel. Eventuelle,
durch unsachgemäße Behandlung hervorgerufene Beschädigungen lassen sich durch einfaches
Verschmieren mit glasurähnlicher Masse und nachfolgendem Erhitzen auf deren Sc'hmelzpun'kt
reparieren.
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Die Vereinigung der Vorzüge der Erfindung gewährleistet :große Vorteile
und Sicherheit beim Benutzen derartig armierter keramischer Gegenstände, da ein
Auseinanderfallen unmöglich ist.