DE1113171B - Keramischer Verbund-Werkstoff und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

Keramischer Verbund-Werkstoff und Verfahren zu seiner Herstellung

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DE1113171B DEST12520A DEST012520A DE1113171B DE 1113171 B DE1113171 B DE 1113171B DE ST12520 A DEST12520 A DE ST12520A DE ST012520 A DEST012520 A DE ST012520A DE 1113171 B DE1113171 B DE 1113171B
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    • B28WORKING CEMENT, CLAY, OR STONE
    • B28BSHAPING CLAY OR OTHER CERAMIC COMPOSITIONS; SHAPING SLAG; SHAPING MIXTURES CONTAINING CEMENTITIOUS MATERIAL, e.g. PLASTER
    • B28B3/00Producing shaped articles from the material by using presses; Presses specially adapted therefor
    • B28B3/20Producing shaped articles from the material by using presses; Presses specially adapted therefor wherein the material is extruded
    • B28B3/26Extrusion dies
    • B28B3/2645Extrusion dies using means for inserting reinforcing members
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B35/00Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
    • C04B35/71Ceramic products containing macroscopic reinforcing agents
    • C04B35/78Ceramic products containing macroscopic reinforcing agents containing non-metallic materials
    • C04B35/80Fibres, filaments, whiskers, platelets, or the like
    • C04B35/82Asbestos; Glass; Fused silica

Description

  • Keramischer '4rbund-Werkstoff und Verfahren zu seiner Herstellung Die Erfindung betrifft eine Verbesserung der Zug-und Biegefestigkeit keran-iischer Körper. Gelingt die Erfüllung dieser Aufgabe in technisch richtiger Weise, so können keramische Körper trotz erhöhter statischer Sicherheit mit einem veriiiinderten Gewichtsaufwand als seither erstellt und in vermehrtem Maße - auch im Maschinenbau - zur Anwendung kommen.
  • Ähnlich wie der übliche keramische Scherben ist auch der unarmierte Beton wenig zugfest. In entsprechender Weise, wie man vom unarmierten zum armierten, aber anfangs nicht vorgespannten Beton überging, hat man bereits mehrfach versucht, auch keramische Körper durch hineingebrachte Einlagen aus Drähten oder Drahtgitterwerken zu verstärken. Meistens handelte es sich hierbei (siehe z. B. deutsches Patent 834 523) um keramisches »Geschirr«, also um topfartige Körper, in welchen die genannten Drähte aus Stahl oder aus besonders hitzebeständigen Metallen sowohl in parallelen Ebenen senkrecht zur Hauptachse des betreffenden Gefäßes als auch senkrecht hierzu, also ungefähr in Richtung von Zylinder-Mantellinien, verliefen; oder in welchen die Drähte insgesamt ein korbähnliches Metallgerüst innerhalb des Scherbens bildeten. Derartige Metalleinlagen erbrachten selbstverständlich eine verbesserte Gebrauchssicherheit der durch sie armierten Gefäße. Ein Auseinanderfallen der keramischen Gegenstände war unmöglich, sofern die Drähte den keramischen Brand und die Abkühlung hieraus überstanden hatten, ohne stark zu korrodieren, in Teilabschnitte zu zerschmelzen oder während der gemeinsamen Ab- kühlung beider Stoffe mit je einem anderen Wärmedehnkoeffizienten durch überstarke Zugbeanspruchung zu zerreißen. - Es war dann auch möglich, daß Risse, die etwa beim späteren Gebrauch entstanden, nicht größer wurden und nicht weiterliefen. Denn die innere Armierung fing die Beanspruchungen ab, und man konnte sogar solche Risse und andere kleine Beschädigungen durch ein Verschmieren mit glasurähnlicher Masse unschädlich machen. -Ferner sorgte die gegenüber der Wärmeleitfähigkeit des Scherbens bessere Leitfähigkeit der Einlagen für einen guten Wärmedurchgang, wodurch die Gefahr von thermisch verursachten Spannungen im Scherben vermindert wurde, was sich besonders bei großen Industriegefäßen bei schneller Aufheizung oder Ab- kühlung in günstigem Sinne hinsichtlich der Lebensdauer der betreffenden Gefäße auswirkte. - Derartige Metalleinlagen waren jedoch im abgekühlten Scherben nicht vorgespannt, jedenfalls nicht in bewußter Weise und nicht in einem vorgegebenen Maße. Es konnte wohl zufällig einmal vorkommen, daß kleine Längsabschnitte eines einzelnen Drahtes während des Abkühlens aus dem Brand im ihm zugeordneten Scherbenabschnitt eingeklemmt verblieben, sich sodann beim weiteren Abkühlen stärker als der Scherben zusammenzogen und hierdurch beim Erreichen der Endtemperatur in einem gespannten Zustand verblieben. Jedoch war diese, Zugspannung und ihre Größe von Zufälligkeiten abhängig und insofern unkontrollierbar, unreproduzierbar und nicht in eine Festigkeitsrechnung einkalkulierbar. Denn es stand nicht fest, an welchen jeweiligen Oberflächenabschnitten des Drahtes der Scherbenwerkstoff sich ausreichend scherfest mit dem metallischen Werkstoff verband, ferner nicht, bei welcher Temperatur dieses gegebenenfalls erfolgte, und weiter nicht, ob die bereits mit dem Scherben etwas verklammerten Metallteile sich nicht wieder vom Scherben zu lösen vermochten, sobald der Drahtdurchmesser infolge des stärkeren therinischen Schwindens stärker abnahm als der Durchmesser des zugehörigen Kanals im Scherben.
  • Man hat ferner auch bereits stabförmige Metallkörper mit einer Ummantelung aus Tomnassen versehen und sodann den Verbundkörper nach keramischer Verfahrensweise gebrannt. Ein bewußtes und definiertes Vorspannen des Innenkörpers auf Zug wurde jedoch auch bei derartigen Verbundkörpern nicht angestrebt bzw. erreicht. Nach dem Brand war der Körper zwar allenfalls zugfester geworden, aber keinesfalls biegefester. Denn die metallischen Einlagen verliefen - bezogen auf den durch äußere Biegekräfte gebogenen Stab - in und in der Nähe der sogenannten »neutralen Faser«, -also in einem Gebiet des Körpers, das bekanntlich beim Biegen nicht oder nur in sehr geringem Ausmaß beansprucht wird. Diejenigen in der Nähe der Außenhaut des Verbundkörpers liegenden Scherbenanteile, welche beim Biegen auf Zug beansprucht werden, waren nicht durch metallische Einlagen verstärkt und konnten somit wie zuvor, d. h. wie im unarmierten Zustand, durch eine starke Zugbeanspruchung zu reißen beginnen.
  • Bekannt ist auch ein Einbringen von Drähten oder Drahtgeflechten in Glaskörper. Jedoch wird hierbei ebenfalls nicht das Prinzip benutzt, eine Zug-Vorspannung bewußt und in einem bestimmten Ausmaß in jedem einzelnen Draht für dauernd hervorzurufen.
  • Beton ist im unarmierten Zustand in ähnlichem Maße wenig zugfest wie der keramische Scherben. Beim bekannten Spannbetcoh hat man ein Einreißen der durch Zugkräfte beanspruchten Bauteile erfolgreich dadurch verhindert, daß die Stahleinlagen vor der Zug- oder Biegebeanspruchung des betreffenden Bauteiles auf Zug vorgespannt werden. Der zugemhörige Betonkörper wird vom gleichen Augenblick ab selbstverständlich auf Druck vorgespannt. - Wird nun etwa bei einem Biegeversuch ein Balken aus Spannbeton steigend beansprucht, so wird der Beton auf der Zugseite des Balkens - da er ja auf Druck vorgespannt ist - zunächst entlastet, sodann werden seine inneren Spannungen gleich Null, und dann erst setzen schwache Zugspannungen ein; wohingegen die Stahleinlagen der gleichen Zugseite vom Vorspannungswert ab ständig weiter mit steigenden Zug,spannungen beansprucht werden, somit im Endzustand weit höhere, jedoch zulässige Spannungen erfahren. - Das genannte Vorspannen der Stahleinlagen muß jedoch durch mechanisch wirkende Spannmittel erreicht werden. Die hierzu nötigen spannenden Kräfte müssen während des Abbindevorganges im Beton durch zusätzliche Vorrichtungen so lange aufrechterhalten werden, bis der abbindende Beton sich ausreichend scherfest mit den Enden der gespannten Stahlstangen od. dgl. verbunden hat, und vor allem, bis die Betonmasse selbst imstande ist, den erforderlichen Gegendruck zu liefern. Aus Sicherheitsgründen werden außerdem noch in den meisten Fällen die beiderseitigen Enden der Einlagen zu mehreren untereinander verschweißt oder untereinander oder mit dem Betonkörper verklemmt, verkeilt oder verschraubt. Die Schweißstellen liegen oft außen am fertigen Verbundkörper und sind somit meistens durch zusätzliche überzüge zu schützen.
  • Die Erfindung benutzt den bewährten, der Statik entstammenden Grundgedanken der Spannbetontechnik, ohne jedoch die zuletzt angeführten Zeitverluste sowie Aufwendungen für zusätzliche Vorrichtungen sowie an Arbeitskraft zu benötigen. Beim erfindungsgemäßen. Verbundkörper treten ferner die zugfesten Einlagen nicht aus dem Verbundkörper heraus, sondern sie sind in den meisten der praktisch in Betracht kommenden Fälle von vornherein vollständig in den keramischen Scherben eingebettet und somit in vollkommener Weise gegen chemische Ang ffe, auch von Säuren und Laugen, geschützt. -gri Die vervollkommnete keramische Brennkunst sowie die Auswahlmöglichkeit unter vielen Stoffarten mit wenig oder stark unterschiedlichen Wärmedehn-Koeffizienten (keramischen und nichtkerainischen Werkstoffen) bieten die Möglichkeit, das erfindungsgemäß angestrebte Vorspannen der verstärkenden Einlagen auf Zug völlig automatisch, jedoch in einem genau defmierten sowie durch Versuche und Rechnung im voraus festlegbarem Ausmaße vor sich g gehen zu lassen, und zwar während der letzten Periode des Abkühlens aus dem keramischen Brand oder aber aus einem gesonderten, dem sogenannten Befestigungsbrand. Ferner unterscheidet die erfindungsgemäße »Spannkeramik«-Technik sich von der heute üblichen Spannbetontechnik noch dadurch, daß als Einlagen außer metallischen Drähten, Röhren od. dgl. auch Fäden, Garne, Drähte, Seile, Bänder od. dgl. aus Quarz oder sonstigen Stoffen mineralischer Herkunft oder aus anderen Stoffen mit besonders günstigen Eigenschaften verwendet werden.
  • Da bei den heute üblichen Keramikkörpern, z. B. bei großen Hängeisolatoren oderbei langen Maschinenwellen, -walzen oder -stangen, die schädlichen Zugbeanspruchungen vor allem in Richtung der Haupt-Längsachse solcher Körper auftreten, ist die Erfindung auf solche Einlagen in Form von Drähten, Seilen od. dgl. gerichtet, welche parallel untereinander und parallel zur genannten Achse im Verbundkörper angeordnet sind. - Damit die Einlagen über einen größtmöglichen Anteil ihrer Länge festigkeitsmäßig ausgenutzt werden, ist es zweckmäßig, sie vor dem Einbringen in den keramischen Hauptkörper vorzubehandeln, zweckmäßigerweise an den gewünschten künftigen Einspannstellen innerhalb der Keramik ' welches im allgemeinen die beiden Endstücke der genannten Drähte, Seile od. dgl. sein werden. Dieses Vorbehandeln bezweckt, die künftige Bindung zwischen dem, Scherben und dem Einlagenwerkstoff an den genannten gewunschtenEinspannstellen als besonders scherfest zu verwirklichen, während die übrige Länge der betreffenden Einlage mit geringerer Bindung zum Scherben hin oder auch ganz ohne eine solche Bindung verbleiben kann.
  • Bei metallischen Einlagen wird man z. B. die Oberflächenpartien der Einspannstellen in an sich bekannter Weise feilenartig aufrauhen und sie zusätzlich in an sich bekannter Weise titanisieren oder zirkonisieren. Die übrigen Oberflächenpartien können unbehandelt bleiben.
  • Die Erfindung ist somit dadurch gekennzeichnet, daß Drähte, Fäden, Seile, Rohre od. dgl., auch Quarz-oder Glasfäden als Einlagen verwendet sind, welche parallel untereinander und parallel zur Hauptlängsachse des keramischen Grundkörpers in diesem angeordnet und innerhalb des sie einspannenden keramischen Scherbens. während der Abkühlung aus dem Brand bzw. aus dem gesonderten Befestigungsbrand auf eine bleibende Zugvorspannung gebracht worden sind und welche gegebenenfalls durch vorangegangenes überziehen mit einer festhaftenden, die chemische Bindung mit dem Scherbenwerkstoff vermittelnden Werkstoffschicht, z. B. einer Titanisierungsschicht, vorbehandelt sind, wobei diese Vorbehandlung vorzugsweise an zwei im Vergleich zur Längenabmessung der Einlagen kurzen Oberflächenabschnitten, nämlich den Oberflächen der beiden künftigen Einspannstellen (3; 4), vorgenommen worden ist.
  • Bei Verwendung von Einlagen aus Quarz oder ähnlichen Stoffen mineralischer Herkunft wird im allgemeinen ein solches Vorbehandeln nicht notwendig sein, da beim Erhitzen ein oberflächiges Reagieren oder ein Hineindiffundieren von Teilen des einen Werkstoffes in den benachbarten hinein stattfinden wird. In diesen Fällen wird man gegebenenfalls zu einem entgegengesetzt wirkenden Mittel greifen, welches verhindert, daß die beiden Werkstoffarten an den Oberflächenpartien zwischen den gewünschten beiden Einspannstellen miteinander zu einer festen Bindung gelangen.
  • Die genannte mechanische Vorspannung wird unter Ausnutzung der Unterschiede in der linearen Wärmedehnung der jeweiligen beiden Werkstoffe erzielt und beträgt größenordnungsmäßig 100/e, der Bruchspannung des Werkstoffes der Drähte, Fäden od. dgl., damit bei eintretender Biege- oder Zugbelastung ein ausreichend großes Intervall bis zum Erreichen der Bruchspannung verbleibt. Um diese Größenordnung der Vorspannung in der Praxis zu erreichen, muß man außer der Differenz der thermischen Dehnkoeffizienten diejenige Temperatur angenähert kennen, bei welcher während des Abkühlens das erläuterte Scherfestwerden zwischen dem Scherben und den benachbarten Einlagen an den erwünschten Einspannstellen eintritt. Diese Temperatur ist selbstverständlich für jedes Werkstoffpaar durch Vorversuche zu ermitteln. Diese Vorversuche sind vorwiegend physikalischer Art. Ihre Erläuterung an dieser Stelle erübrigt sich.
  • Die Merkmale der Erfindung seien an einem willkürlich gewählten Beispiel erläutert. Die Zeichnungsfigur zeigt einen einzelnen auswechselbaren Stift einer rasch rotierenden Stiftmühle. Für das Mahlen von geschmacksempfindlichen Genußmitteln, wie z. B. Kakao oder Früchten, ist die Verwendung von im Betrieb sich abnutzenden Metallteilen unerwünscht. Trotzdem wurden derartige Mahlstifte aus hochwertigen Metall-Legierungen gefertigt, um die großen Zentrifugalkräfte zu beherrschen und um für einen guten Wärmefluß von innen nach außen zu sorgen. - Laut Zeichnung besteht ein solcher Stift aus dem Hartporzellankörper 1 und den miteingebrannten Drähten 2, die beispielsweise aus einer hitze- und zunderfesten Stahl-Legierung oder aus hochprozentigen Wolfram- oder Molybdän-Legierungen bestehen. Die Schnittfigur zeigt, daß die Drähte außerhalb der Mitte, also außerhalb der »neutralen« Biegungsfaser von Teil 1 liegen und daß sie am linken Ende von 1 möglichst vollständig in den Scherben eingebettet sind. An den Stellen 3 und 4 sind sie vor dem Einbetten angeätzt oder stark aufgerauht worden und gegebenenfalls anschließend mit einer Oberflächenschutzschicht überzogen worden, die in bekannter Weise eine bindende übergangsschicht von der metallischen Oberfläche zum keramischen Werkstoff bildet. Ein solcher Überzug besteht z. B. überwiegend aus Titan. Die Verschmelzung dieser Metalloberfläche mit dem Scherben wird erst während der Abkühlung in der erfindungsgemäß angestrebten Weise wirksam: Erst wenn die übergangswerkstoffe an diesen Stellen 3 und 4 sowie ihre Bindungen mit dem jeweils angrenzenden Metall- bzw. Scherbenwerkstoff scherfest geworden sind, wirkt sich das stärkere thermische Schrumpfen der Drähte 2 allmählich aus, indem diese an den Stellen 3 und 4 innerhalb des Scherbens eingespannt verbleiben und somit thermische, also innere Zugspannungen aufnehmen müssen. - Teil 5 ist die rotierende Mahlscheibe, Teil 6 eine bei der Montage des Stiftes mit den Drähten 2 in geeigneter Weise fest verbundene Gegenscheibe. Innnerhalb der Bohrung 7 werden die Drähte 2 näher zur L:ängsachse des Stiftes herangebogen und etwa durch eine Auftragslötung zu einem stabilen Führungskörper verstärkt. - Ein derartiger Mahlstift ist infolge seiner keramischen harten Außenschichten sehr verschleißfest und liefert nur geringe Mengen eines fast stets indifferent wirkenden Verschleißstaubes. Er besitzt ferner die gute Druckfestigkeit des Porzellans, vor allem aber auf Grund der leichten Vorspannung der zugfesten Drähte 2 eine gute Zugfestigkeit, dadurch aber insgesamt eine wesentlich bessere Biegefestigkeit, als sie der beste keramische Werkstoff besitzt. - Zusätzlich verbessem die Drähte 2 den Wärmeaustausch zwischen dem Außen- und Innenraum.
  • Die gute Bindungsfähigkeit von Titan und Ti-Oxyd mit einer großen Zahl verschiedener Scherbentypen ist in der Technik der Metallisierung keramischer Oberflächen sowie der vakuumdichten Metall-Keramik-Verbindungen bekannt. In ähnlicher Weise wirkt Zirkonium nebst seinem Oxyd.
  • Falls die Brenntemperatur und/oder die Wärmedehnzahlen zu ungünstig liegen, wird man die Keramik mit vorbereiteten Längsbohrungen, die zweckmäßigerweise im ungebrannten Zustand angebracht wurden, versehen und die Drähte, Seile od. dgl. in gestrecktem oder leicht gewendeltem Zustand einbringen, eine Schlicker-, Emaille- oder ähnliche Masse hinzuspritzen oder -drücken und sodann einen zweiten Brand als Befestigungsbrand im vorgenannten Sinne durchführen. Seine Maximalteraperatur liegt natürlich im allgemeinen wesentlich niedriger als die des ersten Brandes.
  • Das Hinzupressen der genannten Schlickermasse kann auch derart erfolgen, daß diese nur an den als Einspannstellen vorgesehenen Stellen 3 und 4 zwischen die Drähte 2 und die benachbarte Scherbenwand gelangt.
  • Bei Verwendung von Seilen als Einlagen 2 ist natürlich auch das keramische Strangpreßverfahren anwendbar, indem ein oder mehrere Seile kontinuierlich zusammen mit der keramischen Masse in das Mundstück der Presse einlaufen. Hierzu müssen die Seile an den erwähnten vorgesehenen Einspannstellen 3 und 4 zwecks Erzielung der späteren exakten örtlichen Einspannung in regelmäßiger Folge vorher im genannten Sinne durch Aufrauhen und/oder Titanisieren od. dgl. vorbehandelt worden sein.
  • Eine derartige Herstellung des Verbundwerkstoffes in Form langer Stränge ermöglicht auch die Fertigung von kerarnischen Schrauben erhöhter Zug- und Biegefestigkeit, insbesondere, wenn der Grundwerkstoff ein nachträglich leicht bearbeitbarer ist, wie das unter der Handelsbezeichnung »Ergan« bekanntgewordene Erzeugnis.
  • Auch das natürlich vorkommende Mineral »Speckstein«, mit ähnlicher Bearbeitbarkeit wie Ergan, ließe sich auf erhöhte Zug- und Biegefestigkeit bringen, wenn erfindungsgemäß vorzuspannende Einlagen in ähnlicher Weise, wie vorstehend bereits beschrieben, ,skanälen mittels eines Verbindungsin gebohrten Läng brandes befestigt würden.
  • Soll der erfindungsgemäße Verbundkörper besonders gute Wärmeleitfähigkeit aufweisen, so wird man beispielsweise als Grundkörper 1 möglichst reines A1203 und als Einlagenwerkstoff sogenannte Leitbronze wählen. - Für Bronze od. dgl. chemisch anfälliges Material muß die Zusammensetzung der keramischen Grundmasse oder des Zupreßschlickers so gewählt werden, daß die Temperatur des Verbindungsbrandes und das chemische Verhalten beider Komponenten hierbei keine tiefgreifenden schädlichen Veränderungen im Einlagenwerkstoff hervorrufen.
  • Wie oben erläutert, beträgt die Größenordnung der Vorspannung der Einlagen 10%. der Werkstoff-Bruchspannung. Bei zu großer Differenz der Wärmedehnzahlen je eines Werkstoffpaares besteht die Gefahr einer zu hohen Vorspannung im abgekühlten Zustand. Dieser kann dadurch begegnet werden, daß entweder bereits bekannte keramische Mischungen, die eine relativ hohe Dehnzahl ergeben, oder Einlagenwerkstoffe mit kleiner Dehnzahl, die aber die des Scherbens etwas übertrifft, gewählt werden oder daß die Schlicker- oder Emaillezusammensetzung unter Beachtung des Oberflächenwerkstoffes der Einlagen so gewählt wird, daß das angestrebte Scherfestwerden erst bei einer relativ niedrigen Temperatur während des Abkühlens eintritt.
  • Beim Einschlickern oder Einbrennen von Einlagen aus Werkstoffen, die wie Quarz eine sehr geringe Dehnzahl aufweisen, wählt man eine keramische Zusammensetzung, aus der ein Scherben mit einer dicht bei Null liegenden Wärinedehnzahl hervorgeht, z. B. gewisse Arten von Lithium- oder Zirkonium-Porzellan.
  • Die Erfindung ist - wie bereits angegeben - nicht auf die Anwendung im Maschinenbau beschränkt. Für Isolatoren der Hochspannungsübertragung ergibt sich eine vorteilhafte Anwendungsmöglichkeit, wenn sie im Betrieb auf Zug und/oder Biegung stark beansprucht werden. Die zusätzlich erforderliche elektrische Durchschlagsfestigkeit wird bei Verwendung von Hochspannungskeramik nicht oder nicht merklich herabgesetzt, wenn Seile aus Quarzfäden od. dgl. als zugfeste Einlagen verwendet werden. - Will man metallische Einlagen einsetzen, so muß zur Gewähr-Ieistung der Durchschlagssicherheit in Durchschlagsrichtung zunächst reines, durchschlagfestes keramisches Material einer ausreichenden Wandstärke und absolut rißfrei vorgeschaltet sein, analog der skizzierten Ausführung an der linken Seite des Zeichnungsbeispieles. - Ein erfindungsgemäß ausgeführter Abspannisolator kann infolge der verbesserten Zu-und Biegefestigkeit mit einem Strunk geringeren Durchmessers als vergleichbare rein keramische Isolatoren der gleichen Beanspruchungsgruppe versehen sein.
  • Somit ermöglicht die Erfindung je nach Lage des betreffenden Anwendungsfalles Ersparnisse an Werkstoffen und an Gewichten, Verminderung von Querschnitten, Verminderung von Verschleiß und schließlich den Einsatz keramischer Werkstoffe mit hoher chemischer und therinischer Widerstandsfähigkeit in solchen Fällen, die seither einen solchen Einsatz dann nicht ratsam erscheinen ließen, wenn der Sicherheitsfaktor für die zu erwartenden Zug- und Biegebeanspruchungen zu niedrig lag. - Dort, wo sich bisher die Anwendung erstrebenswert hoher Verfahrenstemperaturen mit Rücksicht auf die zur Verfügung stehenden Werkstoffe metallischer Art verbot, gestattet der erfindungsgemäße Werkstoff künftig die Anwendung solch höherer Temperaturen und damit die Erzielung entweder von besseren thermischen Wirkun-Suaden oder von schneller bzw. intensiver verlaufenden chemischen Verfahrensschritten.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Keramischer Verbundkörper oder Werkstoff mit verbesserten Festigkeitseigenschaften auf Grund von in den keramischen Scherben vor dem Brand oder vor einem gesonderten Befestigungsbrand eingebetteten zugfesten, gegebenenfalls angerauhten Einlagen, deren Werkstoff einen vom Wänneausdehnungskoeffizienten des Scherbens abweichenden Ausdehnungskoeffizienten aufweist, vorzugsweise in Draht-, Faden- oder Seilform, dadurch gekennzeichnet, daß Drähte, Fäden, Seile, Rohre od. dgl., auch Quarz- oder Glasfäden, als Einlagen verwendet sind, welche parallel untereinander und parallel zur Hauptlängsachse des keramischen Grundkörpers in diesem angeordnet und innerhalb des sie einspannenden keramischen Scherbens während der Abkühlung aus dem Brand bzw. aus dem gesonderten Befestigungsbrand auf eine bleibende Zugvorspannung gebracht worden sind undwelche durch vorangegangenesüberziehen mit einer festhaftenden, die chemische Bindung mit dem Scherbenwerkstoff vermittelnden Werkstoffschicht, z. B. einer Titanisierungsschicht, vorbehandelt sind, wobei diese Vorbehandlung vorzugsweise an zwei im Vergleich zur Längenabmessung der Einlagen kurzen Oberflächenabschnitten, nämlich den Oberflächen der beiden künftigen EinspannsteRen (3; 4), vorgenommen worden ist.
  2. 2. Verbundkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugvorspannung der Einlagen größenordnungsmäßig 1011/o# der Bruchspannung ihres Werkstoffes beträgt. 3. Verbundkörper nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff der Drähte od. dgl. eine hohe Wärine- und/oder Zunderbeständigkeit aufweist. 4. Verbundkörper nach den vorigen Ansprüchen, gekennzeichnet durch die Verwendung einer keramischen Masse mit guter Wärmeleitfähigkeit. 5. Verbundkörper nach den Ansprüchen 1, 2 und 4, gekennzeichnet durch die Verwendung von gezogenen, zu Seilen od. dgl. versponnenen Quarzfäden geringen Durchmessers (Größenordnung 0,001mm). 6. Verbundkörper nach den vorigen Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Drähte od. dgl. in leicht gekrümmtem Zustand eingebettet sind. 7. Verfahren zur Herstellung eines Verbundkörpers gemäß den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlagen kontinuierlich zusammen mit der keramischen Grundmasse in das Mundstück einer Strangpresse einlaufen und erst im Zuge der weiteren Verarbeitung der stranggepreßten Stücke vor oder nach dem Brand unterteilt werden. 8. Verfaliren zur Herstellung eines Verbundkörpers nach den Ansprüchen 1 bis 6, gekennzeichnet durch ein zweimahges Brennen entsprechend den folgenden Verfahrenssehritten: a) Anbringen von Bohrungen im keramischen Körper, im allgemeinen bereits vor dem ersten Brand, zur Aufnahme der Einlagen, b) Vorbereiten der Drähte oder Rohre od. dgl., insbesondere durch überziehen der künftigen Einspannstellen mit einer die Bindung zum keramischen Werkstoff vermittelnden Zwischenschicht sowie gegebenenfalls durch Aufrauhen der Oberfläche an den genannten Stellen (3; 4), c) Einbringen der Einlagen in die Bohrungen, d) Hinzupressen oder -spritzen von Masseschlicker, Glasur- oder Emaillemasse od. dgl., wobei diese Masse die Zwischenräume zwischen der Keramik und den Einlagen vorzugsweise nur an den künftigen Einspannstellen (3; 4) ausfüllt, e) Brenfien bis zur Erzielung einer keramischen Bindung zwischen dem keramischen Körper, den Einlagen und der Glasur bzw. dem Schlicker od. dgl. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 834 523, 132 795; Möll, »Spannbeton«, 1954, S. 18 bis 54; Bobeth, Söhme und Techel, »Anorganische Textüfaserstoffe«, 1950, S. 164/165.
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