DE106078C - - Google Patents

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DE106078C
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DE
Germany
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glass
asbestos
bodies
wires
hollow
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Expired
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DE1898106078D
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English (en)
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B13/00Rolling molten glass, i.e. where the molten glass is shaped by rolling
    • C03B13/12Rolling glass with enclosures, e.g. wire, bubbles, fibres, particles or asbestos

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Finger-Pressure Massage (AREA)

Description

KAISERLICHE
PATENTAMT.
Es ist durchaus bekannt, Glasgegenstände (Tafelglas und Hohlglas) durch verschiedene Verfahrensweisen (Blasen, Pressen, Giefsen oder Walzen) mit Einlagen oder Umflechtungen von Drähten herzustellen (s. z. B. die Patentschriften 4627S, 60560, 81426 und 82609).
Weil sich Metalldraht bei der Erwärmung stärker ausdehnt und bei der Abkühlung stärker zusammenzieht als Glas, so sind Spannungsdifferenzen unvermeidlich, welche unter ungünstigen Umständen oft schon beim Abkühlen der eben hergestellten Erzeugnisse Risse und Absplitterungen verursachen, oft auch den Grund zu späterer Zerstörung der Erzeugnisse durch die ungleichen inneren Spannungen legen. Bei Glasgegenständen mit Drahtumflechtungen schnüren sich die Drähte verschieden tief ein und lassen ungleich starke Wandungen von verschiedener Wärmeleitungsfähigkeit und verschiedenem Widerstand entstehen, wodurch das Uebel vergröfsert wird. Aufserdem führen die Eisendrähte durch Oxydation in der Hitze eine stellenweise Mifsfärbung des Glases herbei.
Die in der Patentschrift 89699 beschriebene Erfindung sucht dem Uebel durch die Umhüllung der Drähte mit Asbestfäden abzuhelfen. Diesem Mittel fehlt aber in Hinsicht auf die Vermeidung der Spannungsdifferenzen der durchgreifende Erfolg aus dem Grunde, weil die Asbestumflechtung die Ausdehnung und Zusammenziehung der Drähte in deren Längsrichtung nicht verhindern, die Drähte nicht elastisch-dehnbar machen kann.
Die vorliegende Erfindung besteht darin, dafs von der Verwendung von Drähten ganz abgesehen und zu Asbestfäden gegriffen wird, welche sich, an und für sich dehnbar, dem Ausdehnungscoeffkienten des Glases anpassen und schädliche Spannungsdifferenzen vermeiden lassen. Handelt es sich um Umflechtungen von Hohlglaskörpern, so werden durch das nachgiebige Asbestgeflecht oder -gewebe weder allzu tiefe, das Glas gefährdende Rinnen eingeschnitten, noch kann das Glas bei der Zusammenziehung gewaltsam eingeschnürt und zersprengt werden.
Obwohl der Asbestfaden an sich dehnbar und haltlos biegsam ist, wird er, in das Glas eingebettet oder mit dem Glas als Umflechtung innig verbunden, den inneren Zusammenhang des Glases in ähnlicher Weise verstärken, wie z. B. das an sich ganz haltlose Werg (Hanf) mit Erfolg zur Versteifung von Gipsdielen benutzt wird. Unzweifelhaft wird das Asbestglas das Drahtglas wenigstens annähernd insoweit ersetzen können, als im Falle des Zerbrechens oder Zerspringens der Gegenstände die Bruchstücke zusammengehalten werden sollen. Anzuführen wäre noch, dafs das Asbestglas da im Vortheil ist, wo oberflächlich liegende Drähte oxydirenden Einflüssen (der Luft, von Säuren oder Gasen) unterliegen würden.
Bei durch Blasen oder Pressen zu erzeugenden Hohlkörpern mit Asbestumflechtung kann, wie bei der Herstellung von Hohlkörpern mit Drahtumflechtung, das so weit fertig gestellte
Werkstück innerhalb des Geflechtmantels aufgeblasen werden. Um dem Asbestnetz in der Form bis zum Aufblasen des Glases Halt und Stand zu geben, werden nöthigenfalls verbrennbare Tragkörper aus Papier, geprefstem Holzstoff oder dergl. angewendet, in ähnlicher Weise, wie es zum Zweck der Verzierung von Hohlglaskörpern in der Patentschrift 30226 beschrieben ist. Solche Tragkörper werden nach den bekannten Arbeitsweisen der Buch- ■ binderei und Cartonnagenerzeugung bezw. der Holzstoffverarbeitung hergestellt und sollen ein getreues oder wenigstens annähernd getreues Modell des zu erzeugenden Hohlglases sein. Indem sie das Asbestnetz in der gehörigen Form erhalten, gestatten sie ein ungehindertes Einführen des demnächst durch Aufblasen zu vollendenden Hohlglaskörpers, brennen dann aber weg und machen dem Hohlglas Platz, welches sich ausdehnt und mit dem Asbestnetz durch Anschmelzen verbindet.
Man wird aber auch das Prefsverfahren zur Erzeugung asbestumflochtener Hohlkörper anwenden können. Freilich wird das Pressen der Gegenstände aus dem formlosen Klumpen und das gleichzeitige Umkleiden mit dem Asbestnetz kaum gelingen; sicher ist aber das Prefsverfahren anwendbar, wenn der Gegenstand (aus dem formlosen Klumpen) vorgeprefst und in einer zweiten Prefsoperation vollendet und mit dem Asbestnetz umkleidet wird.
. Was die Herstellung massiver, plattenförmiger oder anders gestalteter Glaskörper mit Asbesteinlage betrifft, so wird diese im Wesentlichen dieselbe sein, wie bei der Herstellung solcher Glaskörper mit Drahteinlagen.
Auch die geblasenen und geprefsten Hohlkörper können mit einer Asbestgeflechteinlage statt mit einer Asbestgeflechtumhüllung versehen werden. Auch kann die äufsere Umhüllung bei Hohlkörpern durch eine innere Auskleidung mit einem Asbestgeflecht ersetzt werden, welches der plastisch-weichen Innenwandung der erhitzten Arbeitsstücke durch Druck von innen auf- oder eingedrückt wird.
In allen Fällen braucht nicht ein Geflecht im strengen Sinne vorzuliegen; es können z. B. auch parallel zu einander ausgespannte, oder etwa schraubenförmig um einen Glascylinder herumlaufende Asbestfäden die Einlage oder Umhüllung oder Auskleidung bilden. Die Asbestfäden können auch mit Eisendrähten oder dünnen Körpern aus anderem unverbrennlichen Stoff combinirt werden. So können z. B. zwei Drahtringe den Asbestfäden zur Umkleidung eines Cylinders Form und Halt geben, um später mit den beiden Endstücken des Cylinders abgesprengt zu werden.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Asbestglas, bestehend aus Glas und einer mit demselben verschmolzenen Einlage oder Umkleidung aus Asbest.
2. Ein Verfahren zur Herstellung des unter 1. genannten Asbestglases, gekennzeichnet durch die Anwendung verbrennbarer Tragkörper oder Gerippe zur vorläufigen Unterstützung des Asbestes.
DE1898106078D 1898-02-01 1898-02-01 Expired DE106078C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE106078T 1898-02-01

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE106078C true DE106078C (de) 1899-10-12

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DE1898106078D Expired DE106078C (de) 1898-02-01 1898-02-01

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