DE834178C

DE834178C - Ausruecklager fuer Kupplungen, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE834178C
Application number: DEF5427A
Authority: DE
Inventors: Richard Binder
Original assignee: Fichtel and Sachs AG
Current assignee: ZF Sachs AG
Priority date: 1951-01-17
Filing date: 1951-01-17
Publication date: 1952-03-17

Description

Zum Ausrücken der Kupplung . an Kraftfahrzeugen werden entweder Schleifringe, die meist aus Graphit oder Kohle bestehen, verwendet, oder Längs-oder Querkugellager. Die Anordnung und Ausführung der Schleifringe sind wesentlich einfacher und billiger als die der Ausrücklager, weil diese Schleifringe nicht genau zentrisch zur Kupplung laufen müssen. Diese Gleitringe werden daher meist in mit zwei Drehzapfen versehenen Fassungen aus Metall eingebaut, die direkt an den Ausrückhebel'n befestigt sind und beim Betätigen der Kupplung einen Kreisbogen beschreiben, wobei sich der Schleifring im Verhältnis zur Kupplung radial etwas verschiebt. Hierdurch ergibt sich je nach der Stellung eine unterschiedlich große Exzentrizität zur Kupplung. Kugellager hingegen müssen genau zentrisch zur Kupplung geführt werden., weshalb sie entweder auf der Welle axial verschiebbar angeordnet werden oder auf einer am Getriebe befestigten Zentrierhülse. Versuche, Kugellager in ähnlicher Weise wie die Schleifringe anzuordnen, ergahen eine kurze Lebensdauer, weil durch dieRadialverschiebung bei exzentrischer Lage ein zu schneller Verschleiß an den Ü bertragungsgliedern und auch am Kugellager eintrat.
Der Erfindungsgegenstand schafft für Ausrücklager, insbesondere von kleinen Kupplungen, frei denen der Ausrücker nicht zentrilert ist, eine neuartige Lösung, die nur eitne sehr geringe Reibung 1)--im Ausrücken der Kupplung aufweist. Neben dem lirnenring des Ausrücklagers ist ein Anlaufring befestigt, der auf den Ausrückring beim Einkuppeln der Kupplung drückt. Der Anlaufring kann durch eine Büchse, die in den Kugellagerinnenring eingepreßt ist, gehalten werden und wird zweckmäßig aus einem Gleitmetall oder Kunstharzs:toff bestehen. Im Augenblick des Ausrückens wird der Anlaufring mit dem Kugellagerinnenring von der Kupplung rasch beschleunigt, da die umlaufenden Massen und die Reibung sehr gering sind. Sobald der Anlaufring die Drehzahl der Kupplung erreicht hat, übernimmt er die Reibung in radialer Richtung zwischen Ausrückring und Anlaufring, die infolge der Exzentrizität zwischen dem Ausrücklager und der Kupplung auftritt, während das Kugellager mit geringer Umfangsreibung den Axialdruck an den Ring weiterleitet. Diese Bewegungen in radialer Richtung sind nur sehr klein, so daß die Reibungsverluste im Vergleich zu Grap'hitschleifringen unvergleichlich geringer werden und sich ein sehr leichter Lauf ergibt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Abb. i zeigt ein Ausrücklager in einem Schnitt längs der Kupplungswelle; Abb.2 zeigt dasselbe Lager in einer Ans,icht senkrecht zur Kupplungswelle.
Das Ausrücklager besteht aus der Fassung i, die mit den Zapfen 2 versehen ist, und dem Kugellager. :1n den Zapfen 2 greifen die Schwenkhebel 3 an, die auf der .Welle 4 befestigt sind. Die Welle 4 überträgt den Druck des Kupplungspedals auf das Ausrücklager. Das Ausrücklager i schwenkt also uin den Mittelpunkt der Welle 4 und' ist auf der Kupptungswelle 5 nicht zentriert.- In der Fassung i sitzt der Außenring 6 des Kugellagers. An dein 7 des Kugellagers ist der :Xulaufring 8 duirch eine Büchse 9 befestigt.
Beim Auskuppeln wird das Ausrücklager durch die Hebel 3 gegen den Ausrückring io der Kupplung gedrückt. Der Ausrückring io wird durch den Druck des Ausrücklagers axial verschoben. Nadi kürzester Zeit wird bereits beim Ausrücken der Kupplung der Anlaufring 8 mit dem Kugellagerinnenring 7 mit der Drehzahl des Ausrückringes io umlaufen. In diesem Zustand nimmt der Anlaufring 8 die geringe radiale Verschiebung zwischen dem Anlaufring 8 und' dem Ausrückring io durch gleitende Reibung auf, während der Kugellagerinnenring 7 den zum .auskuppeln nötigen Längsdruck über die Fassung i, die Hebel 3 und die Welle 4, erhält. Es ergibt sich damit ein sehr leichter Lauf des Lagers auch 1>ei leicht exzentrischer Anordnung.
Der Anlaufring 8 wird zweckmäßig aus einem Werkstoff mit günstigen Gleiteigenschaften, wie z. B. Bronze, Leichtmetall oder einem Kunststoff oder Kunstharzstoff, gefertigt. Die Büchse 9 hält durch ihre Umbördelung den Ring 8 am Kugellagerinnenring fest. Sie kann vermittels der konischen Erweiterung i i zur Abdichtung des Kugellagers verwendet werden.
Der Anlaufring 8 kann auch mit dem Außenring des Kugellagers verbunden werden bei entsprechender Ausbildung des Aufnahmestückes.

Claims

PATENTANSPRüCHE: i. Ausrücklager für Kupplungen, insbesondere für Kraftfahrzeuge, bei welchen Kugellager zur Übertragung des Ausrückdruckes verwendet werden, dadurch gekennzeichnet, daß an dem umlaufenden. Teil des Kugellagers ein Anlaufring aus einem günstige Gleiteigenschaften aufweisenden Werkstoff befestigt ist, der bei exzentrischer Lage des Kugellagers zur Kupplung die auftretenden Radiall>eNvegungen durch gleitende Reibung aufnimmt.
2. Ausrücklager nach Anspruch i, dadurch gekenuzeic'hnet, daß der Anlaufring am Innen-oder Außenring des Kugellagers durch eine dünne Büchse zentriert und durch Umbördelung derselben am Kugellager stirnseitig angepreßt und festgehalten wird.
3. Ausrücklager nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anlaufring au-s einem Kunstharzstoff oder Kunststoff besteht.
4. Ausrücklager nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Büchse auf der dem Anlaufring gegenüberliegenden Seite des Kugellagers zur Lagerabdichtung dient.