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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen in der Endstufe im
Gegentakt arbeitenden Niederfrequenzverstärker mit kombinierten Endröhren, endhaltend
ein Vorröhrensystem und ein Endröhrensystem, beispielsweise mit den Röhren UCL r
i oder ECL t i, aufzubauen. Der Vorteil einer solchen Anordnung besteht in der verhältnismäßig
geringen Röhrenzahl, .die man für den gesamten Verstärker bei Verwetvdung von kombinierten
Röhren benötigt.
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"Zur Lösung dieser Aufgabe könnte man von der Verstärkereingangsröhre
im Gegentakt über einen Transformator auf die Gitter der Vorröhren der kombinierten
Systeme gehen. Die Anoden der Vorröhren, die dann im Gegentakt arbeiten, kann man
unmittelbar auf die Gitter der Endstufensysteine schalten. Eine solche Anordnung
besitzt jedoch erfhel>liche Nachteile, denn es sind durch kapazitive Kopplungen
innerhalb der SystemeRiickkopplungen in den Endstufen möglich.
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Die Erfindung geht von einer anderen bekannten Schaltung aus, bei
der die Gegentaktendröhren an die Vorröhre mittels eines Transformators angekoppelt
sind. Die Erfindung besteht darin, in einem solchen Falle bei Verwendung von Verbundröhren,
enthaltend je ein Vorstufensystem und ein Endsystem, die Vorröhrensysteme Bitter-
und anodenseitig parallel zu' schalten. Man ist nämlich gezwungen, mit Rücksicht
auf gleichartige Gegentaktröhren in der Endstufe zwei Verbundröhren zu verwenden
und hätte dann eines der beiden Vorstufensysteme nicht ausgenutzt, weil eine Gegentaktschaltung
der Vorstufen, wie gesagt, leicht Rückkopplungen verursacht. Schaltet man aber die
beiden Vorstufensysteme erfindungsgemäß parallel, so treten diese Rückkopplungen
nicht auf, und man fhat die Vorteile einer verdoppelten Steilheit und eines auf
die Hälfte herabgesetzten Innenwiderstandes, so daß mit der nachfolgenden Transformatorkopplung
die Verstärkung vergrößert und der Frequenzbereich nach tiefen Frequenzen hin erweitert
ist.
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Während man die Gittervorspannung für die Endstufen in üblicher Weise,
beispielsweise durch einen Kathodenwiderstand, erzeugt, wird es sich bei Durchführung
der Erfindung empfehlen, die auf die Endstufe gekoppelten Vorröhren derart zu betreiben,
daß ihre Gittervorspannung an einem von ihrem Gitteranlaufstrotri durchflossenen
Widerstand entsteht. Besondere Siebmittel sind dann für die Vorspannungserzeugung
nicht erforderlich. Diese Art der Vorspannungserzeugung ist deshalb mit besonderem
Erfolg anwendbar, weil infolge der erhöhten Stufenverstärkung des Triodenteiles
die Gitterwechselspannung an dein Triodenteil um den Verstärkerzuwachs geringer
sein kann. Damit ist aber ein geringerer Klirrfaktor verbunden, der sich durch die
Nichtlinearitä t des Gittereingangswiderstatides ergibt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Abbildung dargestellt.
Die`'erstärkerein;gangsröhre ist mit i bezeichnet. Sie arbeitet auf die Vorstufen
q und 6 der beiden kombinierten Röhren 2 und 3, die in der Zeichnung nur der besseren
Darstellung wegen in getrennten Röltrenkoll)en gezeichnet sind; es soll sich hier
aber beispielsweise um die Typen l'CL i i oder ECI, i i handeln. Diese beiden @'orstufen
sind sowohl Bitter- als auch anodenseitig parallel geschaltet. Die Ankopplung der
parallel geschalteten Anoden der Vorstufen auf die Gitter der im Ausführungslicispiel
als Tetroden gezeichneten Endstufen j und j erfol,t über den Gegentakttransformator
g. Die Anoden der Endstufen sind im Gegentakt auf denAusgangsübertrager 9 geschaltet.
Als Netzteil ist eine Gleichrichterröhre io mit eirein Ladekondensator i i vorgesehen.
In der Minusleitung .dieses Netzteils Liegt noch ein #N'iderstand 17, an
dem die Vorspannung für die Endstufen abgegriffen wird. Die Anodenspannung für die
Vorstufen .I und 6 wird mit Hilfe der RC-Kombination 12, 13 gesiebt.
Die Anodenspannung für die Verstärkereingangsröhre i wird zusätzlich mit Hilfe des
Widerstandes 1.4 und des Kondensators 16 gesiebt, während 1,5 als Kopplungswiderstand
dient.
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Die vorgeschlagene Schaltung, die vorzugsweise in Kräftverstärkern
Verwendung finden soll, hat aucl; ihre ,Bedeutung in IZtindftinkeinp.fängern. Gerade
im letzteren Fall wird bei hochqualifizierten Empfängern die Gegeittal:tscltaltting
für die Endstufe angewandt. Zwecks Einsparung von Röhren verwendet man in Rundfunkempfängern
gern kombinierte Röhren.