-
Küchenherd in Verbindung mit Warmluftheizung Seit Jahren ist man bestrebt,
dem Küchenherd die zusätzliche Funktion der Wohnraumheizung zu übertragen zum Zwecke
der Brennstoff- undArbeitsersparnis. Unter anderem sind auch Küchenherdwarmluftheizungen
grundsätzlich bekannt. Die Übelstände der bestehenden Konstruktionen sind folgende:
i. Die Heizfunktion der Warmluftheizungen ist abhängig von der Steighöhe der Warmluft;
diese ist aber bei Etagenheizungen zu ;ering. um ein einwandfreies Funktionieren
der Heizung zu gewährleisten; 2. je nach Windanfall kann die Heizung vollständig
versagen; 3. die Warmluft wird an den Wärmeaustauschflächen zu hoch erhitzt. Die
Folge ist, daß der von der Luft mitgeführte Staub verschwelt. Die so entstandenen
Schwelgase gelangen mit dem verbrannten Staub wieder in die Wohnräume und behindern
die Atmung. Vorliegende Konstruktion verfolgt den Zweck, alle Vorgänge, wie Kochern,
Backen, Braten, Warmwasserbereitung, Badewasserbereitung, Raumheizung und Kühlung,
von einer Feuerstelle aus zu erledigen.
-
Die obengenannten Übelstände i und 2 lassen sich durch den Einbau
einer Vorrichtung zum Zwecke einer zwangsläufigen Luftbewegung bzw. deren Erzeugung,
wie beispielsweise bei der in der Zeichnung dargestellten Konstruktion, durch Lüfteraggregat
in Verbindung mit einem Lufterhitzer einwandfrei beseitigen.
-
Das Lüfteraggregat ermöglicht den Einbau eines Filters, welches mit
von Wasser überrieselten oder mit C51 benetzten Raschigringen gefüllt ist, so daB
die Luft gereinigt, von Gerüchen befreit und befeuchtet in die Wohnräume gelangt.
Damit wäre der unter 3 genannte Übelstand behoben.
Ein weiterer
Vorteil des Lüfteraggregats ist dadurch gegeben, daß man einen Teil der Warmluft
für die Verbrennung abzweigt. Hierdurch wird man vom Schornsteinzug weitgehend unabhängig
und kann die Rauchgase bis zur Nähe des Taupunktes abkühlen. Die sich daraus ergebenden
Brennstoffersparnisse übersteigen die durch das Lüfteraggregat bedingten höheren
Betriebskosten. Ferner wird durch das Lüfteraggregat der Einbau eines mit Warmluft
durchströmten Wärmeschrankes möglich.
-
Weil in Deutschland die festen Brennstoffe für heiz- und Kochzwecke
ihre Bedeutung beibehalten werden, ist auf die Gestaltung des Feuerraumes besonderer
`'Wert gelegt worden. Die Grundforderung einer vollständigen und vollkommenen Verbrennung
wird von den bestehenden Kleinfeuerungsanlagen nicht oder sehr unvollkommen erfüllt:
ain wenigsten von den Küchenherden.
-
Bei den bestehenden Rostlaauarten ist der Rostdurchfall nicht zu vermeiden.
Bewegliche Rosten neigen überdies zum Verklemmen, und ihre Lebenslauer ist gering
(unvollständige Verbrennung).
-
je nach Höhe der Brennstoffschicht ist der Luftiitxrschuß zu hoch
oder zu gering. Die Zuführung der Zweitluft hat nur dann Zweck, wenn sie hoch erwärmt
und mit einem entsprechenden Überdruck in den Feuerraum eingeführt wird; andernfalls
ist sie schädlich. In der Regel sind die Herdplatten undicht, so daß durch diese
Falschluft eindringt, welche die Rauchgase abkühlt und verdünnt. Auch wird durch
die relativ große Herdplatte eine vorzeitige Abkühlung der Rauchgase erreicht (unvollkommene
Verbrennung).
-
Bei der vorliegenden Konstruktion wird die "Zweitluft durch seitlich
in der Ausmauerung des I' euerraunieeingelassene Kanäle gedrückt und gelangt hoch
erhitzt in den Feuerraum, wo sie sich mit den Verbrennungsgasen mischt. Der Querschnitt
der Zweitluftkanäle muß auf dem Prüfstand auf ein zweckentsprecliendesMaß festgelegt
werden, weil der verwandte Brennstoff immer verschieden sein wird, und eine Regulierung
der Zweitluft kann von einem Laien und ohne Rauchgasprüfer nicht vorgenommen werden.
-
Durch zweckentsprechende Umgestaltung des I#etierraumes'kanndieAnlageauchdurch.gasförmige
()der flüssige Brennstoffe beheizt werden.
-
Die Konstruktion der Anlage geht aus den Zeichnungen hervor. Die Abbildungen
in den Zeichnungen stellen dar: -Mit). i Vorderansicht der Kiichenherdwarmluftlieizunf;
mit Warmwasserboiler.
-
Abh. 2 Grundriß, Ahb. 3 Schnitt A-ß, \b1). 4 Schnitt C-D, ohne Verkleidung.
\b1). 5 Schnitt E-F, ohne Verkleidung. :Fachstehend sind die einzelnen Teile des
Herdes unter der Nummernbezeichnung der Abbildungen aufgeführt: i Verbrennungskammer,
2 Feuerung, 3 Zweitluftkanäle, 4 Anheiz`kanal, 5 Rauchgaskanal. 6 Lufterhitzer,
7 Regulierklappen für Lufterhitzer, 8 Rauchgaskanal, 9 Backofen, io Wassererhitzer.
i i Rauchgaskatial, 12 Kaminanschlüsse, 13 Anheizklappe, 14 Filter, 15 Wasserleitung
zur Berieselung des Filters. 16 Wasserabfluß voin Filter, 17 Warmluftkanal, 18 Kaltluftkanal,
id Leitung für brentiungsluft, 20 Drosselklappe für Verbrennungsluft, 21 Lüftergehäuse,
2 2 Antriebsmotor, 23 Wärmeschrank, 24 Kanäle für Verbrennungsluft, 25 Kaltwasserzuleitung
für Wassererhitzer io, 26 Gaszuleitung für Gasbrenner. 27 Drosselklappe für Warmluft,
28 Schciellkochplatte, 29 Kochplatte, 3o Kochplatte, 31 M'arinwasserboiler, 32 Dreiweghahn,
33 Bedienungsgriff für Drosselklappe 20. 34 Bedienungsgriff für Anheizklappe 13
und Rauchgasklappe 36, 35 Bedienungsgriff für Regulierklappen 7 und 41, 36 Raucligasklappe,
37 Kocher der Absorptionskältemaschine, 38 1_eitung zum Ab-
sorber, 39 Steigrohr.
4o I)ainpfleitung zum Kondensator, 41 Regulierklappe für Kodier, 42 Schauglas.
-
Die in der @'erlirennungskaminer i und dem Feuerraum 2 erzeugten Verbrennungsgase
gehen ini Normalbetrieb durch Kanal 5 über Lufterhitzer 6 unter Backofen 9 durch
Wassererhitzer 10 zuni Kaminanschluß 12. Soll das Wasser iin Warmwasserboiler
schnell erhitzt werden, dann wird die Rauchgasklappe 36 hochgestellt. Die Gase strömen
jetzt durch die geöffnete Anheizklappe 13 über den M'assererhitzer, entgegen clei-
Pfeilrichtung durch den Rauchgaskanal i i zum Kaminanschluß 12. Die Temperaturregelung
ini Warinwasserhoiler 31 erfolgt durch die RauchgasklalTe 36. Durch Hochstellen
derselben im \ormallietriel> werden die Rauchgase, dein Weg de: geringsten Widerstandes
folgend, nicht mehr durch den Wassererhitzer io, sondern gleich durch den Rauchgaskanal
i i zum Kaminanschluß 12 dringen. I)ie vier Vorgänge, wie Anheizen, schnelle Warniwasserhereitung,
Normalbetrieb und Regulierung der \\"arinwasserteinperatur werden in der eben aufgeführten
Reihenfolge von dein Bedienungsgriff 34 gesteuert. Die Verbrennung wird durch das
Schauglas 42 überwacht. Beim Backbetrieb kann die Unterhitze des Backofens 9 durch
Betätigung der Regulierklappen reguliert werden.
-
Die verbrauchte Ziniinerluft wird durch (las Filter 14 und den Kaltluftkanal
18 sowie über den Antriebsmotor 22 angesaugt und durch den Lufterhitzer 6 in den
Kanal 17 gedrückt. Über die Drosselklappe 27 gelangt die M'armluft alsdann in die
zu beheizenden Räume.
-
Dadurch, daß die Absaugstelle der Zimmerluft sich in der Küche befindet.
hat letztere einen geringen Unterdruck. Die Folge ist, daß die Küchendünste nicht
in die anderen Räume dringen können.
-
Die Temperatur der Warmluft wird, bei konstanter Warmluftinenge, durch
Mengenregelung der den Lufterhitzer umspülenden Rauchgase geregelt. Zur Verhinderung
der Taupunkthildung erfolgt die Mengenregelung der Rauchgase stufenweise durch die
Regelklappen 7.
-
Ein Teil der Warmluft wird von der Warmluftleitung 17 abgezweigt und
gelangt durch die Leitttng ich in den \\';irme@c'hrttnk. \-oii dort aus strnnit
sie
durch die Kanäle 24 in die Verbrennungskammer. Die Temperatur im Wärmeschrank beträgt
im Normalbetrieb etwa 5o° C. Für spezielle Bedarfsfälle kann durch Abriegelung der
Drosselklappe 27 die Temperatur bis auf etwa i5o° C erhöht werden.
-
Das bei dem Erfindungsgegenstand erzielte hohe Wärme- bzw. Temperaturgefälle
gestattet den Einbau eines Warmwasserboilers von genügender Größe (5o 1) für die
vorgesehene vielseitige Versorgung mit M'armwasser. Die Beheizung des Wassers erfolgt
durch den Wassererhitzer io. Dieser ist an der Wasserleitung angeschlossen, während
er mit dem Warmwasserboiler durch eine Steige- und Falleitung verbunden ist. Vom
Dreiweghahn aus k5nnen Badezimmer und Spülbecken mit `Farmwasser versorgt werden.
-
Wie aus den Zeichnungen hervorgeht, besteht zwischen dem Herd und
der äußeren Verkleidung ein Hohlraum, wodurch eine wirksame Isolierung gegehen ist.
Eine zusätzliche Isolierung entsteht durch Abschirmung der äußeren Verkleidung durch
einen Reflektionsstoff, wie Aluminiumfolie. Statt der bisher gebräuchlichen Verkleidung
aus emailliertem Blech ist eine solche aus Preß- oder Kunststoff vorgesehen, mit
Ausnahme der oberen Abdeckplatte. Preß- oder Kunststoff hat eine schlechtere Wärmeleitfähigkeit
als emailliertes Blech und verleiht dem Herd ein gefälliges und den Gegebenheiten
des Raumes angepaßtes Aussehen.