-
Dkfm. Pierre Nibelle in Wien (Österreich)
-
Franz Lindmayr in Wien (Österreich) Gasbetriebenes Koch- und Heizgerät
Es sind Gasheizgeräte bekannt, deren Abgasschacht durch die den Aufstellungsraum
begrenzende Wand hindurchgeführt wird, um die schädlichen Abgase nach außen ins
Freie abzuleiten. Es ist hiebei auch bekannt, die Verbrennungsluft über Eintrittsöffnungen
in dieser Wand anzusaugen, wodurch der Vorteil erreicht wird, daß die Mündung des
Abgasschachtes und die Eintrittsöffnungen an der Außenwand den gleichen atmosphärischen
Bedingungen ausgesetzt sind, so daß ein Winddruck sich in gleichem Maße auf die
Abgasaustrittsöffnung und die Luftansaugöffnung auswirkt. Es sind weiters Kochherde
bekannt, welche wenigstens ein durch eine wärmeübertragende, durch einen Strahlungsbrenner
erhitzte Platte abgedecktes Kochfeld aufweisen. Bei diesen bekannten Herden wird
das Abgas in den Raum, in welchem der Herd aufgestellt ist, abgeleitet. Bei solchen
Herden ist es aber Voraussetzung, daß der Herd nicht zu lange betrieben wird, da
ja sonst die Raumluft durch die Abgase in übermäßiger Weise verschlechtert wird.
-
Dies wirkt sich im besonderen Maße bei kleinen Räumen aus.
-
Die Erfindung betrifft nun ein gasbetriebens Koch-und Heizgerät,
welches für die Aufstellung in einem Raum, insbesondere in einem Wohnwagen, bestimmt
ist. Aufgabe der Erfindung ist es, ein gasbetriebens.Kochgerät zur Erwärmung des
Raumes, in welchem das Kochgerät aufgestellt ist, in einfacher Weise auszunutzen.
-
Die Erfindung besteht hiebei im wesentlichen darin, daß die Kochfläche
in bekannter Weise von einer geschlossenen wärmeübertragenden, durch wenigstens
einen Strahlungsbrenner erhitzten Platte, insbesondere Glaskeramikplatte, gebildet
ist, wobei der Strahlungsbrenner in bekannter Weise von wenigstens einer mit Poren
oder Lochungen versehenen, insbesondere keramischen, Brennerplatte gebildet ist,
welcher die für die vollständige Verbrennung
erforderliche mit Gas
vermischte Verbrennungsluft von unten zugeführt wird, wobei das durch die Poren
oder Lochungen strömende Gas-Luftgemisch an der Oberseite der Brennerplatte in dem
durch die Brennerplatte und die wärmeübertragende Platte begrenzten Abgasraum verbrennt,
daß an den Abgasraum ein Abgasschacht, welcher an einer Außenwand mündet, angeschlossen
ist, daß in der Außenwand, an welcher der Abgasschacht mündet, wenigstens eine Eintrittsöffnung
für die Verbrennungsluft nahe der Mündung des Abgasschachtes vorgesehen ist, an
welche ein zum Luftansaugraum des Brenners führender Zuluftkanal angeschlossen ist
und daß die wärmeübertragende Platte durch wenigstens eine verstellbare Leitfläche
unter Freilassung eines Zwischenraum es gegenüber der wärmeübertragenden Platte,
welcher über eine Öffnung mit einem Raumluftführungssammelkanal in Verbindung steht,
in welchem ein Lüfter angeordnet ist, zumindest teilweise überdeckbar ist.
-
Durch die Verwendung eines solchen an sich bekannten Strahlungsbrenners,
bei welchem durch die wärmeübertragende Platte ein geschlossener abaesraum gebildet
wird, wird ermöglicht, die Abgase zum Zwecke der Raumheizung ohne Verschlechterung
der Raumluft durch den Abgasschacht ins Freie abzuführen. Dadurch, daß auch die
Verbrennungsluft von außen zugeführt wird, bleibt die Atemluft im Raum erhalten,
was insbesondere bei kleinen Räumen, wie bei Wohnwagen, von besonderer Bedeutung
ist. Es wird somit, wenn das Gerät als Heizgerät betrieben wird, auch eine lange
Betriebsdauer ohne. Verschlechterung der Raumluft ermöglicht. Dadurch, daß die Kochfläche
bei Einsatz als Heizgerät durch eine eine Leitfläche bildende Platte unter Freilassung
eines Zwischenraumes überdeckt ist, wird in diesem Zwischenraum die Luft durch die
Kochfläche erhitzt und durch den Lüfter in dem an diesen Zwischenraum angeschlossenen
Raumluftführungssammelkanal wird die erhitzte Luft in den zu beheizenden Raum eingeblasen.
Dadurch aber, daß diese Leitfläche beweglich ist,kann sie aus ihrer Stellung oberhalb
der Kochstelle entfernt werden und es wird die Kochstelle als solche für Kochzwecke
besser zugänglich. Dadurch, daß die Eintrittsöffnung für die Verbrennungsluft in
der Wand in der Nähe
der Mündung des Abgasschachtes vorgesehen ist,
sind in an sich bekannter Weise die Abgasaustrittsöffnung und die Eintrittsöffnung
für die Verbrennungsluft den gleichen atmo sphärischen Bedingungen ausgesetzt.
-
Gemäß der Erfindung ist vorzugsweise die Anordnung so getroffen,
daß an der Rückseite desselben eine über die wärmeübertragende Platte hochgezogene
Verschalung vorgesehen ist, welche den Abgasschacht umschließt unddaß wenigstens
ein Teil der Vorderwand der Verschalung um eine horizontale Achse hochklappbar ist
und die Leitfläche bildet. Eine solche Ausbildung hat den Vorteil der einfachen
Betätigung und hat weiters den Vorteil, daß bei heruntergeklappter Verschalung ein
formschöner Abschluß des Herdes gegeben ist. Gemäß einer bevorzugten Ausbildung
der Erfindung ist die Anordnung so getroffen, daß der von der Verschalung umschlossene
Raum in zwei nebeneinanderliegende Räume unterteilt ist, wobei durch den einen Raum
der-Abgasschacht hindurchgeführt ist und der andere Raum, an welchen der Raumluftsammelkanal
angeschlossen ist, eine Öffnung aufweist, welche bei heruntergeklappter Stellung
des die Leitfläche bildenden Vorderwandteiles der Verschalung abgeschlossen ist
und bei hochgeklappter Stellung derselben freigegeben ist. Damit wird ermöglicht,
die durch die Kochfläche erwärmte Luft über einen großen Querschnitt zu führen,
wodurch die Wärmewirkung der wärmeübertragenden Platte gut ausgenützt wird.
-
Gemäß der Erfindung kann überdies auch ein Raumluftführungskanal
vom Abgasschacht ummantelt sein. Auf diese Weise wird die Wärme der Abgase besser
für die Heizung ausgenützt. Gemäß der Erfindung kann auch an der Unterseite des
Brenners ein Raum vorgesehen sein, welcher an der Vorderseite des Herdes offen ist
und an der Hinterseite desselben an den Raumluftführungssammelkanal angeschlossen
ist. Auf diese Weise wird auch die nach unten abstrahlende Wärme des Strahlungsbrenners
für die Raumheizung ausgenützt.
-
Gemäß der Erfindung ist zweckmäßig der Raumluftführungskanal gegenüber
dem Zuluftkanal wärmeisoliert. Dies hat den Vorteil, daß die Raumluft durch die
angesaugte kalte Verbrennungsluft nicht abgekühlt wird.
-
Gemäß der Erfindung kann der Antrieb des LÜfters reversierbar sein.
Wenn die Förderrichtung des Lüfters so gewählt wird, daß die Raumluft aus dem Zwischenraum
zwischen der wärmeübertragenden Platte und der Leitfläche sowie aus dem Raum unterhalb
des Strahlungsbrenners und aus dem durch den Abgasschacht ummantelten Raumluftführungskanal
abgesaugt und unterhalb des Gerätes ausgeblasen wird, so hat dies den Vorteil, daß
einerseits der kalte Bodenraum erwärmt wird und daß anderseits auch an die. Ausblaseöffnung
Schläuche angeschlossen werden können, welche die erwärmte Luft an die bevorzugt
zu erwärmenden Stellen führen. Es kann aber auch die Drehrichtung des Lüfters so
gewählt werden, daß die Luft unten angesaugt wird und durch den Zwischenraum zwischen
der Leitfläche und der wärmeübertragenden Platte in den Raum ausgeblasen wird.
-
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles
schematisch erläutert.
-
Fig. 1 und 2 zeigen ein Gerät, wobei Fig. 1 einen Vertikalschnitt
nach Linie I - I der Fig. 2 und Fig. 2 einen Horizontalschnitt nach Linie II - II
- II der Fig. 1 darstellt.
-
Fig. 3 zeigt einen Teilschnitt nach Linie III - III der Fig. 2.
-
Fig. 4 zeigt einen Teilschnitt nach Linie IV - IV der Fig. 2.
-
Das Gerät weist einen Kochherd 1 mit zwei Strahlungsbrennern 5 und
6 auf, welche von einer gemeinsamen wärmeübertragenden Platte 4 abgedeckt sind.
Die Strahlungsbrenner 5 und 6 sind in bekannter Weise von Keramikplatten gebildet,
die senkrechte Poren oder Kanäle aufweisen, die von unten nach oben von einem Gas-Luft-Gemisch
durchströmt werden, das an der Oberfläche dieser Keramikplatten verbrennt und damit
die wärmeübertragende Platte 4, welche beispielsweise aus Glaskeramik besteht, erhitzt.
Zwischen den Strahlungsbrennern 5 und 6 und der wärmeübertragenden Platte 4 bestehen
somit geschlossene Abgasräume 2 und 3, an welchen über Abgaskanäle 41 und 7 ein
Abgasschacht 8 angeschlossen ist. Das obere Ende 9 des Abgasschachtes 8 mündet durch
eine Öffnung 10 in der Wand 11 des Wohnwagens oder des Raumes ins Freie. In den
Raum 12
unterhalb der Abgas räume 2 und 3 wird die Verbrennungsluft
von außen her eingeführt und gelangt über Venturirohre 42, 43 in die Gemischräume
der Strahlungsbrenner 5 und 6. Die Verbrennungsluft gelangt durch eine Öffnung 13
und auch durch die öffnung 10 in den Raum 12. 14 ist eine Feder, welche die die
Abgasräume 2 und 3 und die Abgaskanäle 41 und 7 bildenden Blechmulden nach oben
an die wärmeübertragende Platte 4 andrückt.
-
An der Hinterseite des Kochherdes 1 ist eine Verschalung 15 angeordnet,
innerhalb welcher der Abgasschacht 8 -angeordnet ist und durch welche auch ein Raum
16 für die Zuführung der Verbrennungsluft abgegrenzt ist. Der durch die Verschalung
15 umschlossene Raum ist durch eine Wandung 17 in zwei nebeneinanderliegende'Teile
geteilt. Der eine Teil umschließt den Abgasschacht 8 und den Raum 16, durch welchen
die durch die öffnung 10 eintretende Verbrennungsluft in den Raum 12 geführt wird.
Der andere Teil 25 ist leer und durch einen beweglichen Verschalungswandteil 18
abgedeckt. Dieser Verschalungswandteil 18 ist an der Abdeckung 19 der Verschalung
15 mittels einer horizontalen Achse 20 angelenkt und kann um diese Achse in die
strichliert dargestellte Stellung 18' geschwenkt werden, in welcher er die wärmeübertragende
Platte 4, welche durch die Strahlungsbrenner 5 und 6 erhitzt wird,unter Freilassung
eines Zwischenraumes 21 teilweise überdeckt.
-
In der in Fig. 2 mit vollen Linien dargestellten Stellung schließt
der Verschalungswandteil 18 eine öffnung 38 der Verschalung 15 ab und gibt. die
wärmeübertragende Platte 4 frei, so daß sie unbehindert für Kochzwecke ausgenützt
werden kann. In der hochgeschwenkten Stellung 18'gibt der Verschalungswandteil 18
die Öffnung 38 zum Raum 25 frei. An den leeren Raum 25 ist über einen Schlitz 23
ein Luftführungssammelkanal 24 angeschlossen, in welchem ein Lüfter angeordnet ist,
der die Luft aus dem Raum 25 absaugt und durch eine Leitung 26, welche unterhalb
des Kochherdes 1 mündet, in den Raum ausbläst. Auf diese Weise wird die Raumluft,
wenn der Verschalungsteil 18 in die Stellung 18' hochgeschwenkt ist, und auf diese
Weise eine Leitfläche bildet, durch den Zwischenraum 21 über die wärmeleitende Platte
4 in den Raum 25 gesaugt, wobei
die Raumluft durch die wärmeübertragende
Platte 4 erhitzt wird. An die Mündung der Leitung 26 können Schläuche angeschlossen
sein, welche die auf diese Weise erhitzte Luft zu den bevorzugt zu erwärmenden Stellen'des
Raumes führen.
-
28 ist ein weiterer Raumluftführungskanal, welcher vom Abgasschacht
8 ummantelt ist und daher durch die Abgase erhitzt wird. Dieser Raumluftführungskanal
28 ist gleichfalls an den Raumluftführungssammelkanal 24 angeschlossen. Am oberen
Ende dieses Raumluftführungskanals 28 strömt die Raumluft bei 29 ein und wird durch
das Gebläse 27 in den Raumluftführungskanal 26 gefördert. Des weiteren ist unterhalb
der Brenner 5 und 6 bzw. der Abgas räume 2 und 3 durch einen zweiten Boden 30 ein
schmaler Raum 31 gebildet, welcher sich über die ganze Breite des Herdes 1 erstrecken
kann. Dieser Raum 31 ist an der Vorderseite des Herdes bei 32 offen und ist bei
33 an den Raumluftführungssammelkanal 24 angeschlossen.
-
Durch den Lüfter 27 wird auch in diesem Raum 31 eine Luft strömung
erzeugt und die Luft im Raum 31 wird durch die nach unten abstrahlende Wärme des
Strahlungsbrenners 5 aufgewärmt.
-
Die Drehrichtung des Lüfters 27 ist reversierbar. Es kann daher mittels
des Lüfters 27 auch eine Strömung von der Leitung 26 zum Raumluftführungssammelkanal
24 erzeugt werden. In diesem Falle wird die Raumluft unterhalb des Kochherdes 1
angesaugt und strömt in aufgeheiztem Zustand über den Zwischenraum 21, über die
Öffnung 29 und über die öffnung 32 in den Raum aus.
-
Die Verbrennungsluft gelangt über einen Kanal 40 in den Raum 12 und
wird durch die Öffnung 13 angesaugt. Hiebei kreuzt der Kanal 40 den Raumluftführungssammelkanal
28. Um eine Abkühlung der im Kanal 28 erhitzten Warmluft zu vermeiden, ist zwischen
dem Raumluftführungskanal 28 in dem die Verbrennungsluft führenden Kanal 40 eine
Isolierung 39 vorgesehen, welche von Isoliermaterial oder von einem Luftspalt gebildet
sein kann.
-
34 ist ein Batteriezündgerät, welches die zur Zündung dienenden Zündkerzen
35 speist. 36 sind Thermoelemente des gesicherten Gashahnes. 37 sind Zündbrenner,
welche von abgetrennten Bereichen der Keramikplatten 5 und 6 gebildet sind.
-
Wenn das Heiz- und Kochgerät in einem Wohnwagen aufgestellt ist,
so kann es mit Gas aus Druckflaschen, beispielsweise Propangas, betrieben werden.