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Antrieb für Förderer mit Schrittbewegung
Eine der größt en Schwierigkeiten
hei der Planung von Brenn- oder Itöstöfen oder kontinuierlichen Trocknern mit einem
beweglichen Förderboden hesteht in der Wahl der Fördereinrichtungen selbst, und
zwar wegen der konstruktiven Schwierigkeiten, die diese mit sich bringen.
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Allgemein werden Ketten, Schlitten, Rollen, Bänder u. dgl. verwendet,
die mechanisch mit verschiedenen Antriebssystemen von der Außenseite her angetrieben
werden. Diese Fördereinrichtungen müssen aus widerstandsfähigen und bei Erhitzung
nicht oxydierl)aren metallischen l,egierunlgen hergestellt werden, durch die auf
jeden Fall, selbst wenn hochwertigste Werkstoffe benutzt werden, doch immer eine
Begrenzung in der höchsten anxvendbaren Temperatur hei Brenn- oder Röstöfen hervorgerufen
wird, ol) diesenun mittels elektrischer Heizelemente oder mittels Organe eines anderen
Heizsystems beheizt werden.
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Selbst in dem beschränkten Bereich, in dem die Anwendung dieser Fördereinrichtungen
möglich ist, verursachen sie fortlaufend Übel stände und häufige und kostspielige
Stillstände mit Instandsetzunigskosten. Um diese Ühelstände und Schwierigkeiten
zu beheben und hei Brenn- oder Röstöfen hohe Temperaturen zu erreichen, kann man
sich der Stufenförderer bzw. schrittweise fördernder Einrichtungen, wandernder Balken
mit einer oder mehreren Arheitsbahnen bedienen; diese ermöglichen es, alle der Hitze
ausgesetzten Teile aus Metall wegzulassen.
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Jedoch mußte der Antrieb dieser Anlagen bisher durch mechanische Mittel
bewirkt werden, die infolge ihrer Umständlichkeit die Anlage kostspielig machen
und es erschweren oder ausschließen, diejenigen Längen herzustellen, die für Brenn-
oder Röstöfen in der Industrie gebraucht werden.
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Bei der Anlage gemäß der Erfindung werden alle vorgenannten Übelstände
behoben, und zwar ist diese dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle des mechanischen
Antriebs zur Erzeugung der Forthewegung bzw. des Vorschubs der Antrieb durch ein
hydraulisches System bewerkstelligt wird, z. B. durch Ö1 bzw. durch ein Olpumpensystem.
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Eine Ausführungsart für ein derartiges System wird nur beispielsweise
nachstehend und an Hand der Zeichnungen beschrieben.
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Die Anhebebewegung der wandernden Balken wird durch eine Servomotorsteuerung
mit einfacher Wirkung oder mit Differentialwirkung hervorgerufen; die Steuerung
wird durch einen ihr selbst unterworfenen Verteiler mittels Steuerscheiben (mechanischen
Organen) angetrieben, die die Betriebsbedingungen herbeiführen, ferner durch eine
Reihe von Hubkolben; diese kehren selbsttätig in ihre Ausgangslage zurück, und jeder
dieser Kolben wird durch einen zugehörigen, ihm zugeordneten Verteiler gesteuert,
wobei das Ganze zugleich durch die Servomotorsteuerung angetrieben wird.
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Die Längsbewegungen der wandernden Balken werden gleichfalls durch
einen Servomotor mit einfacher oder Differentialwirkung hervorgerufen, der seinerseits
durch einen dem vorgenannten zugeordneten Servomotor oder Verteiler gesteuert wird;
der letztgenannte Servomotor oder Verteiler wird wiederum durch Steuerscheiben (mechanische
Organe) betätigt, die seine Bewegung steuern. Die die Förderstraßen bildenden wandernden
Balken lagern mittels Rollen und vermöge eines Systems von Schienen und Führungen
oder anderer Lagerungen für ihre Fortbewegung auf der Oberseite der Anhebekolben
und wandern auf diesen.
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Ein Bewegungssystem für einen allgemeinen Atitrieb besteht aus folgenden
Teilen: einem Motor, Einrichtungen zur Verringerung und Veränderung der Geschwindigkeit,
Nockenscheiben usw. oder einer anderen Steuereinrichtung, zusammen mit einer Antriebspumpengruppe,
die aus einer anderen hydraulischen Quelle gespeist wird, wobei der gesamte Antrieb
dafür eingerichtet ist, innerhalb weiter Grenzen Geschwindigkeitsveränderungen hervorzurufen
und ganz entsprechend den vorausbestimmten Bewegungen jedes einzelnen Taktes eine
Anhalte- oder Laufdauer zu erzielen, derart, daß insgesamt die gewünschte Arbeitsfolge
jeder Betriebsperiode bzw. jeder Förderschritt erreicht wird.
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Das genannte Olpumpeosystem beschränkt die Länge der Förderanlage
in keiner Weise und erlaubt, die Einstellung der Bewegungselemente jedes Förderschrittes
nach Maßgabe der verwickeltsten und veränderlichen Arbeitsfolgen jeder Betriebsperiode
vorzunehmen; die einfachste Arbeitsfolge kann in acht Takten wie folgt vorgesehen
werden: I. Anheben des Förderorgans; 2. Anhalten, wobei der gesamte Mechanismus
sich in Ruhe befindet; 3. Vorschubbewegung des angehobenen Förderorgans; 4. Anhalten,
wobei der gesamte Mechanismus stillsteht; 5. Senken des Förderorgans; 6. Anhalten,
wobei der gesamte Afechanismus stillsteht; 7. Rücklauf des leeren Förderorgans;
8. Anhalten, wobei der gesamte Mechanismus stillsteht.
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Fig. in und t b der Zeichnungen veranschaulichen ein Schema für die
Ausführung eines solchen Aggregats, das durch das Ölpumpensystem angetrieben wird;
hierbei ist die Servomotorstenerung mit I, der zugeordnete Verteiler mit 2, die
Getriebeanlage zur Bewegung des der Servomotorsteuerung unterworfenen Verteilers
mit 3 bezeichnet.
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Mit 4 sind die Anhebekolben nebst Zylinder, mit 5 die zugeordneten
Verteiler und mit G die Getriebe für die zugehörigen Anhebekolben bezeichnet. Der
Servomotor für die waagerechte Bewegungist mit 7, die zugehörigen Verteiler sind
mit 8, die Getriebe für den zugeordneten Servomotor mit 9, das allgemeine Getriebe
für den Antrieb ist mit I0, die wandernden Balken sind mit 1 1 bezeichnet. Mit den
Pfeilen 12 ist die Bewegung bei einem Förderschritt veranschaulicht. Die Pumpe für
das Druckmittel ist bei I3, das Antriebszngorgan für die Verteiler der Anhebekolben
ist bei 14, das nntriel,szugorgan für die Längsbewegung der wandernden Balken ist
bei I5 und das Robrwerk für die Ölverteilung bei i6 dargestellt.
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Die Pfeile stellen die Richtung des Ölumlaufes in den Zufluß- und
Entnahmerohren dar.
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Gemäß der Erfindung besteht ein weiteres Merkmal des Olpumpenantriebssystems
darin, daß es in getrennten Gruppen für gleichzeitigen Antrieb verschiedener Gruppen
von Förderorganen ausgeführt werden kann, die sich gegenläufig bewegen; die gegenläufigen
Organe können auch gruppenweise abwechselnd derart angeordnet sein, daß die Bewegung
des zu fördernden Gutes wie auf einem Kamm vor sich geht. Auf diese Weise sind verschiedene
zahlreiche Ausführungen der Bewegungsvorgänge und des Aufbaues der Förderorgane
möglich, und zwar mit einer Förderbahn (Fig. 2), mit mehrfachen Förderbahnen (Fig.
3), und mit gegenläufigen, Förderbahnen in abwechselnden Reihen (Kammbewegung gemäß
Fig. 4).
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Die gegenläufige Bewegung kann gemäß der Erfindung entweder durch
ein kinematisches Antriebsaggregat für alle Förderbahnen oder durch je ein Aggregat
für jeden Satz von Bahnen der gegenläufigen Bewegung hervorgerufen werden, wobei
jedes Aggregat seine Antriebsenergie von einer einzigen gemeinsamen Quelle, z. B.
einer Pumpe, einem Behälter usw., erhält.
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Ein Vorteil des Olpumpensystems besteht darin, daß auf einfache Weise
der Antrieb von kreisförmigen Förderorganen (Fig. 5) bewerkstelligt werden kann,
wobei alle die obengenannten Merkmale für die Förderorgane mit geradliniger, einfacher
oder mehrfacher in nur einer Richtung oder gegenläufig verlaufender Bewegung beibehalten
bleiben.
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Für den Antrieb von Schrittförderanlagen mitt-
lerer
Größe oder geringerer Bedeutung kann die Steuerung des Olpumpenantriebs auch mit
einem einfacheren System von unabhängigen Verteilern ausgeführt werden.
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PATENTANSPROCHE: I. Antrieb für Förderer mit Schrittbewegung, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Olpumpengetriebe (I bis Io) oder ein Getriebe mit anderer
Druckflüssigkeit zur Übertragung der Kräfte und der Bewegung verwendet wird.