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Zylinderschloß Zusatz zum Patent 802 223 Die Erfindung bezieht sich
auf eine Weiterentwicklung es durch das Hauptpatent 802 223 geschützten Zylinderschlosses
mit durch einen Stechschlüssel einzustellenden radialen Zuhaltungen zum Bewegen
und Sichern eines Verschlusses, einer Verriegelungsvorrichtung o. dgl. Das Zylinderschloß
nach dem Hauptpatent ist so ausgebildet, daß das Offnen des davon gesteuerten Verschlusses
o. dgl. nur mit Hilfe eines passenden Schlüssels möglich isst, daß dagegen das Schließen
von Hand, !d. h. ohne Schlüssel, erfolgen kann. Zu d'em Zwecke ist beim Gegenstand
des Hauptpatentes der mit dem zu bewegenden Verschluß o. dgl. gekuppelte Außenzylinder
des Zylinderschlosses in einer feststehenden Büchse zwischen zwei Endlagen von Hand
hin und her beweglich, und er enthält in einer an ihm vorgesehenen Führung einen
durch eine Feder vorgeschobenen und durch einen Exzenter des Innenzylnders zurückziehbaren
Riegel. Der Außenzylinder wird dabei in seiner einen Endlage durch den genannten
Riegel gesperrt, wohingegen er in seiner anderen Endlage nur verrastet oder gebremst
wird.
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Nach der Erfindung läßt sieh eine Vereinfachung dadurch erzielen,
diaß an Stelle des Außenzylinders der im feststehenden Außenzylinder zwischen zwei
Endlagen hin und her drehbare Schließzylinder mit dem durch das Zylinderschloß zu
bewegenden und zu sichernden Verschluß verbunden ist. Die Aufgabe des Hauptpatentes
wird dabei erfindungsgemäß dadurch .gelöst, daß der Schließzylinder durch die radialen
Zuhaltungen nur in einer Endstellung
sperrbar ist, während in der
anderen Endstellung des Zylinders eine das Einführen und Abziehen des Schlüssels
gestattende Ausweichmöglichkeit für die im Schließzylinder geführten Zulialtungsteile
vorhanden ist. Wenn ein Zylind erschloß mit geteilten Stiftzuhaltungen benutzt wird,
was wegen des getiauen Arbeitens und der großen Sicherheit eines solchen Schlosses
vorgezogen wird, kann es erfindungsgemäß so eingerichtet sein, daß die in radialen
Bohrungen des Schließzylinders geführten Teile der Zuhaltun.gen, die siag. Setzstifte,
nur in einer Endlage des Zylinders einer Reihe von in radialen Bohrungen des Außenzylinders
geführten, zum Eingriff in die Bohrungen des ersten Zylinders geeigrieten 7,uhaltungsteilen,
den sog. Sperrstiften, gegenüberstehen, wohingegen sie in der anderen Endstellung
einem im Außenzylinder angeordneten, federnd nachgiebigen Widerlager gegenüberstehen,
das ihren ungewollten Austritt aus den Führungen des Zylinders verhindert, aber
ihr radiales Ausweichen beim Einführen und Abziehen des Schlüssels gestattet.
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Bei der neuen Ausbildung des Zylinderschlosses nach der Erfindung
fallen die im Hauptpatent vorgesehenen, zur drehbaren Lagerung des Außenzylinders
dienende Hülse und der zum Sperren dies Zylinders in dieser Hülse dienende Riegel
fort. Es wird also eine merkliche Vereinfachung erzielt. Zugleich werden die Abmessungen
des Schlosses, insbesondere sein Durchmesser, verkleinert, was für seinen Einbau
wesentlich ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen
dargestellt. Dabei zeigen F ig. 1, 2 und 3 ein Zylinderschloß mit geteilten Stiftzuhaltungen
nach dem ersten Beispiel in Vorderansicht, Seitenansicht und Rückansicht, Fig.4
einen Querschnitt nach der Linie A-A in F ig. 5 mit dem Schließzylinder in seiner
gesperrten Endstellung, Fig. 5 einen Längsschnitt nach der Linie B-B in Fig. -l,
Fig. 6 einen Querschnitt nach der Linie C-C in Fig. 7 mit dem Schließzylinder in
seiner nicht gesperrten Endstellung, Fig. 7 einen Längsschnitt nach der Linie D-D
in Fig. 6, Fig.8 ein Zylinderschloß mit geteilten Stiftzuhaltungen nach dem zweiten
Beispiel im Querschnitt nach der Linie E-E in Fig.9 mit dem Schließzylinder in seiner
nicht gesperrten Endstellung, Fig. 9 einen Längsschnitt nach der Linie F-F in F
ig. 8, F ig. io ein Zylinderschloß mit geteilten Stiftzuhaltungen nach dem dritten
Beispiel im Querschnitt nach der Linie G-G in F ig. i i mit dem Schließzylinder
in seiner nicht gesperrten Endstellung, Fig. 11 einen Längsschnitt nach der Linie
H-H in Fig. io, Fig. 12 eine Seitenansicht des dritten Beispieles, Fig. 13 ein Zylinderschloß
mit flachen, einteiligen Zuhaltungen im Querschnitt mit dem Schließzylinder in seiner
gesperrten Endstellung, Fig. 14 ein gleicher Querschnitt wie Fig. 13, jedoch mit
dem Schließzylinder in seiner nicht gesperrten Endstellung, Fig. 15 und 16 sowie
Fig. 17 und 18 zwei andere Ausführungsformen eines Zylinderschlosses mit flachen
Zuhaltungen im Querschnitt, -#vobei der Schließzylinder sich einmal in der gesperrten
Endstellung und das andere Mal in der urigesperrten Endstellung befindet.
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Das in Fig. i bis 7 dargestellte Zylinderschloß hat einen feststehenden
Außenzylinder i und einen darin drehbar und uriverschiebbar gelagerten Innen- oder
Schließzylinder 2. Der Außenzylinder i hat an seinem vorderen Ende einen Flansch
oder Bund 21, während er an seinem zweckmäßig zweiseitig abgeflachten Mantel ein
Gewinde 22 trägt. Er kann in eine seinem Querschnitt angepaßte Bohrung ein.e-r Kastenwand,
Tür o. dgl. von vorn leer bis zum Anschlag seines Bundes 21 eingesetzt und dann
mittels eines auf sein Gewinde 22 aufgeschraubten Ringes o. dgl. festgeklemmt werden,
wobei die Abflachungen ein Verdrehen des Zylinders verhindern. Der Schließzylinder
2 ragt vorn und hinten aus dem feststehenden Zylinder i heraus. Auf seinem etwas
verdickten vorderen Ende ist ein knaufförmiger Handgriff 6 z. B. durch strammes
Aufpressen o. dgl. unverdrehbar befestigt. Mit der Schulter des verdickten Endes
und dem Griff 6 stützt der Innenzylinder sich an der vorderen Stirnfläche des Außenzylinders
i ab. Um ihn gegen Herausziehen zii sichern, ist an seinem hinteren Ende ein am
einfachsten von einer kleinen Schraube gebildeter radialer Stift 7 vorgesehen, der
am Grunde einer in der rückwärtigen Stirnfläche des Außenzylinders vorgesehenen,
winkligen Aussparung 8 gleitet (F ig. 3 und 7). Der Stift 7 dient im Zusammenwirken
mit den Seitenwänden der Aussparung 8 zugleich dazu, die Drehung des Schließzylinders
in beiden Richtungen zu begrenzen. Itn Beispiel ist der Ausschnitt 8 so bemessen,
daß der Zylinder 2 zwischen zwei um 9o ° gegeneinander versetzten Endlagen hin und
her gedreht Nverden kann. Das aus dein feststehenden Zylinder i herausragende hintere
Ende des Innenzylinders ist mit einem Gewinde 23 versehen und dient zum Ankuppeln
eines mittels des Zylinderschlosses zu bewegenden und zu sichernden Verschlusses
o. dgl., z. B. der Verriegelungsstange eines Karteikastens o. dgl.
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Der Schließzylinder 2 wird in einer seiner beiden Endstellungen, nämlich
in der in Fig. i bis 5 gezeichneten Stellung durch eine Reihe von radialen Stiftzuhaltungen
gesichert. Diese sind in bekannter Weise geteilt und bestehen je aus einem als Sperrglied
dienenden äußeren Stiftteil oder Sperrstift 24 und aus einem zum Einstellen des
Sperrstiftes dienenden inneren Stiftteil oder Setzstift 27. jeder Sperrstift 24
ist in einer radialen Bohrung 25 des Außenzylinders i geführt und stellt unter Wirkung
einer ihn in Richtung auf den Schließzylinder 2 vordrückenden Feder 26. Die Setzstifte
27 sind je in einer radialen Bohrung 28 des Schließzy linders 2 geführt und stehen
unter dem Einfluß eines in einen längs verlaufenden Schlüsselkanal 29 des Zylinders
einzuführenden
Stechschlüssels. In der Zeichnung sind die Stiftzuhaltu@ngen der Einfachheit halber
sämtlich gleich ausgeführt. Natürlich können sie zur Erzielung verschiedener Schließungen
beliebig abgestuft sein. Bei der in Fig. i bis 5 gezeichneten Stellung des Zylinders
2 stehen die Setzstifte 27 den Sperrstiften 24 gegenüber. Ist der Schlüssel abgezogen,
dann treten die Sperrstifte 24 in die Bohrungen 28 des Schließzylinders ein und
sperren diesen gegen Drehung, wie dies an sich bekannt ist. Bei eingeführtem Schlüssel
werden die Stiftzuhaltungen durch die gekerbte Kante des Schlüssels in ebenfalls
bekannter Weise so eingestellt, daß die Teilungsfuge zwischen den Setz- und Sperrstiften
an der Mantelfläche des Schließzylinders 2 liegt, so daß letzterer mittels des Schlüssels
oder auch mit Hilfe seiner Handhabe 6 in seine andere Endstellung gedreht werden
kann.
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In dieser in Fig_ 6 und 7 gezeigten Endstellung findet eine Sperrung
des Zylinders nicht statt. Aus diesem Grunde ist die bei bekannten Schlössern mit
zwischen zwei Endlagen hin und her beweglichem Schließzylinder und in beiden Stellungen
abziehbarem Schlüssel sowie geteilten Stiftzuhaltungen vorgesehene zweite Gruppe
von Sperrstiften beim Schloß nach der Erfindung nicht vorhanden. Um gleichwohl den
Schlüssel auch in der anderen Endlage des Zylinders 2 abziehen zu können, enthält
der Außenzylinder i gemäß Fig. 1 bis 7 an einer gegenüber den Sperrstiften 24 um
9o° versetzten Stelle eine innere Längsnut 3o, deren Länge und Breite so gewählt
ist, daß die die Setzstifte 27 enthaltenden Bohrungen 28 des Schließzylinders 2,
wenn letzterer sich in der Stellung nach Fig.6und7 befindet, in die Fläche der Nut
fallen. In der Nut 30 befinden sich eine Schiene 31 aus Federblech und eine
dahinterliegende, am Nutengrund abgestützte, bogenförmige Blattfeder 32, welche
die Schiene 31 an den Mantel des Innenzylinders 2 andrückt. Infolgedessen verschließt
die Schiene bei der Zylinderstellung gemäß Fig. 6 und 7 die Bohrungen 28 des Schließzylinders,
so daß die Setzstifte 27 gewöhnlich nicht über, die Mantelfläche des Zylinders 2
heraustreten können. \-Vird jedoch der Schlüssel in das Schloß eingeführt oder herausgezogen,
dann gibt die Schiene 31 elastisch nach und gestattet so den Setzstiften 27 durch
teilweises Eintreten in die Nut 30 in der erforderlichen Weise nach
außen auszuweichen. Durch diese Einrichtung ist, wie ersichtlich, auf der einen
Seite ein Sperren des Schließzylinders 2 in der Stellung nach Fig. 6 und 7 verhindert,
während anderseits die Möglichkeit gegeben ist, den Schlüssel auch in dieser Stellung
abzuziehen und wieder einzuführen.
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Die gebogene Blattfeder 32 ist nach heg. 7 an ihrem einen Ende mit
der Schiene 3i fest verbunden, wobei sie sich nicht über die ganze Länge der letzteren
zu erstrecken braucht. Sie könnte aber auch für sich in die Nut 3o eingelegt sein
und mit beiden Endete auf die Schiene drücken, in welchem Falle de Feder zweckmäßig
die gleiche Länge wie die Schiene hat, damit sie stets gleichmäßig auf diese drückt.
Befindet sich der Schließzylinder 2 in der in den Fig. i bis 5 gezeichneten Endlage,
dann nimmt der mit ihm gekuppelte Verschluß seine Schließ- oder Absperrstellung
ein, in der er durch den seinerseits mittels der Stiftzuhaltungen 24, 27 gesperrten
Zylinder 2 gesichert ist. Soll der Verschluß geöffnet bzw. in seine, Freigabestellung
gebracht werden, dann wird der Schließzylinder 2 durch Einführen des zugehörigen
Stechschlüssels entsperrt und in die Stellung nach Fing. 6 und 7 gedreht, worauf
der Schlüssel wieder abgezogen wird. Das Abziehen des Schlüssels hat in diesem Falle
kein; Sperren des Zylinders 2 zur Folge, vielmehr wird dieser in der in Fig. 6 und
7 gezeigten Stellung nur durch den Reibungsdruck der federnden Schiene 31 gehemmt
oder gebremst. Es ist infolgedessen ohne Anwendung eines Schlüssels möglich, den
mit dem Zylinder 2 gekuppelten Verschluß o. dgl. wieder in seine Schließ- oder Absperrstellung
zu bewegen und darin zu sichern, indem der Schließzylinder mittels einer Handhabe
6 in die Stellung nach Fig. i bis 5 zurückgedreht wird. In dieser Stellung wird
er dadurch, daß die Sperrstifte 24 wieder in die Bohrungen 28 des Zylinders 2 eintreten,
selbsttätig gesperrt.
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Die Ausführungsformen nach den Fig. 8 bis 12 unterscheiden sich vom
ersten Beispiel durch andere Mittel zur Ermöglichung des Ausweichens der Setzstifte
27 in der nicht gesperrten Stellung des Schließzylinders. Gemäß Fig.8 und 9 ist
der Außenzylinder i an einer gegenüber den Sperrstiften 24 um 90° versetzten Stelle
mit einer zweiten Reihe von radialen Bohrungen 33 versehen, die aber weiter sind
als die Sperrstifte enthaltenden Bohrungezl 25. jede Bohrung 33 der zweiten Reihe
enthält einen darin geführten Stift 34 und einie diesen gegen den Schließzylinder
2 vordrückende Feder 35. Die Stifte 34 haben einen größeren Durchmesser als die
Stiftzahaltungen, so daß sie nicht in die Bohrungen 28 des Schließzylinders 2 eintreten
können. Wie ersichtlich, haben die zu-/ sätzlichen Stifte 3 die gleiche Wirkung
wie die unter Federdruck stehende Schiene 31 des ersten Beispiels, indem sie in
der in Fig.8 und 9 ge-
zeichneten Stellung des Zylinders 2 das Ausweichen
der Setzstifte 27 beim Einführen und Herausziehen des Schlüssels ermöglichen und
diese Stifte nach dem Abziehen des Schlüssels wieder so weit in den Zylinder 2 zurückschieben,
daß ihre äußeren Enden mit dem Zylindermantel bündig liegen.
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Gemäß Fig. io bis 12 ist der Außenzylinder i mit einer der Zähl der
Zuhaltungen entsprechenden Zahl von ringsum laufenden Rillen 37 versehen, die je
in der Mittelebene einer Stiftzuhaltung liegen. Die Rillen 37 sind von vier Seiten
her als Teilrillen mit geradem Grund so eingeschnitten bzw. eingefräst, daß der
Zylinder i am Grunde der Rillen einen rechteckigen Querschnitt hat (s. Fig. io).
An einer gegenüber den Sperrstiften 24 um 90° versetzten Stelle hat der Außenzylinder
l eine Reihe von in den Ebnen der Riflen 37 liegenden radialen Bohrungen 38 zum
Eintritt der Setzstifte 27. Auf der gleichen Seite sind die Rillen 37 so tief gemacht
daß
sie den Schließzylinder 2 tangieren. Jede ringsum laufende Rille enthält eine aus
Flach- oder auch Runddraht im wesentlichen ring- oder rahmenförmig gebogene Feder
39, die den geschlitzten Zylinderteil an vier Seiten umgreift und dabei so angeordnet
ist, daß sie mit einem Ende 39a quer durch eine der Bohrungen 38 hindurchgeht. Wie
ersichtlich, versperren diese Federenden 39a in der gezeichneten Stellung des Schließzylinders
2 dessen Bohrungen 28, so daß die Setzstifte 27 gewöhnlich nicht aus dem Zylinder
heraustreten können. Beim Einführen und Herausziehen des Schlüssels geben sie jedoch
federnd nach, so daß die Stifte 27 ausweichen können. Die Rillen 37 können gewünschtenfalls
auf einem Teil des Zylinderumfanges am Grunde kreisförmig begrenzt sein, in welchem
Falle die Federn 39 neben geraden Teilen einen kreisförmig gekrümmten Teil haben.
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In den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 13 biss 18 haben die Zylinderschlösser
flache, einteilige Zuhaltungen 40, die in flachen Kanälen 41 des Schließzylinders
2 radial verschiebbar geführt sind und unter der Wirkung von Vorschubfedern 42 stehen,
die in seitlichen Erweiterungen der flachen Kanäle 41 sitzen. Die Zuhaltungen 4o
greifen gewöhnlich mit ihrem in der Vordrückrichtung der Federn 42 vorn liegenden
Ende 4oa in eine Längsnut 43 des Außenzylinders i ein, wodurch der Innenzylinder
gesperrt wird. Sie enthalten je einen Schlitz 44 zum Durchtritt des in einen Schlüsselkanal
45 des Zylinders 2 einzusteckenden Schlüssels, durch den sie so eingestellt werden,
daß die Zuhaltungen 4o an beiden Enden mit dem Mantel des Schließzylinders bündig
liegen, so daß letzterer gedreht werden kann. Da die Zuhaltungen 4o beim Einführen
und Abziehen des Schlüssels mit ihrem in Vorschubrichtung der Federn 42 hinteren,
d. h. dem Ende 40a entgegengesetzten Ende vorübergehend aus dem Zylinder 2 heraustreten,
enthält der Außenzylinder i auf der der zum Sperren dienenden Nut 43 entgegengesetzten
Seite eine zweite Längsnut 46, in welche die Zuhaltungen beim Einführen und Abziehen
des Schlüssels ausweichen können. Bei bereits bekannten Zylinderschlössern dieser
Art ist der Schließzylinder zwischen zwei um i8o° gegeneinander versetzten Stellungen
hin und her drehbar und in jeder Stellung durch Abziehen des Schlüssels sperrbar,
indem die Zuhaltungen 40 je nach der Stellung des Zylinders 2 mit ihrem in Vorschubrichtung
der Federn vorn liegenden Ende 40a einmal in die Nut 43 und das andere Mal in die
Nut 46 eingreifen, so daß die beiden Nuten 43 und 46 des Außenzylinders abwechselnd
als Sperrnut und als Ausweichnut dienen.
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Bei dem in Fig. 13 und 14 veranschaulichten Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist der Schließzylinder 2 zwischen zwei um einen kleineren Winkel als
i 8o' versetzten Stellungen hin und her drehbar, indem seine Drehung, ähnlich wie
mit Bezug auf Fig. i bis 7 beschrieben, durch einen Anschlagstift auf 9o° begrenzt
ist. Dabei ist er in der einen Endstellung .durch die Zuhaltungen 40 sperrbar, in
der anderen dagegen nicht. Zu dem Zweck sind für die in Fig. 13 gezeigte Endstellung
im Außenzylinder i die beiden bekannten, einander gegenüberliegenden Längsnuten
43 und 46 vorgesehen, von denen die eine, 43, zum Eingriff der Zuhaltungen in ihrer
Sperrstellung und die andere, 46, als Ausweichnut dient. Für die entgegengesetzte
Endstellung (nach Fig.14) ist dagegen im Außenzylinder lediglich eine Ausweichnut,
cl. h. eine Nut 47, ausgespart, in welche die Zuhaltungen 30 beim Einführen
und Herausziehen des Schlüssels ausweichen können, während eine zum Sperren des
Schließzylinders dienende Eingriffnut für die Zuhaltungen fehlt. Die Zuhaltungen
40 nehmen deshalb in dieser Endstellung des Schließzylinders bei abgezogenem Schlüssel
die gleiche Stellung ein wie bei eingestecktem Schlüssel, d. h. sie liegen an beiden
Enden mit dem Zylinder 2 bündig. Der Schließzylinder wird demnach in der Stellung
nach Fig. 14 nur durch die Reibung der von ihren Vorschubfediern 42 an den Innenmantel
des Außenzylinders i angedrückten Zuhaltungen gebremst, so daß er mittels des an
seinem vorderen Ende angebrachten Handgriffes ohne Anwendung eines Schlüssels aus
der Stellung nach Fig. 14 in diejenige nach Fig. 13 gedreht werden kann, um den
mit dem Schließzylinder gekuppelten Versc'hluß o. dgl. zu schließen. In der Stellung
nach Fig. 13 wird der Zylinder durch die unter Wirkung der Federn 42 vorgeschobenen
Zuhaltungen 40 gesperrt, so daß ein Öffnen des Verschlusses nur möglich ist, nachdem
die Zuhalturigen durch den in den Schließkanal 45 eingeführten Schlüssel eingestellt
worden sind.
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Die Ausführungsform nach Fig. 15 und 16 unterscheidet sich von dein
in Fig. 13 und 14 gezeigten Beispiel dadurch, daß der Schließzylinder 2 in der nicht
sperrbaren Stellung nicht bloß gebremst, sondern verrastet wird. Zu dem Zweck ist
der zweiten Ausweichnut 47 gegenüber im Außenzylinder i eine Längsrille 48 von etwa
keilförmigem Querschnitt ausgespart, während die Zuhaltungen 40 an ihrem in Vorschubrichtung
vorn liegenden Ende eine kleine, rundliche oder ebenfalls keilförmige Nase 49 tragen.
In der Stellung des Schließzylinders nach Fig. 16 greift die Nase 49 in die als
Gegenrast dienende Nut 48 ein, wodurch der Zylinder gegen ungewolltes Drehen, durch
Erschütterungen o. dgl. geschützt ist, gleichwohl aber ohne Anwendung eines Schlüssels
in die Stellung nach Fig. 15 gedreht werden kann, weil die Zuhaltungen dann, wenn
der Zylinder mittels seiner Handhabe gedreht wird, durch das Zusammenwirken einer
Schrägwand der Rille 48 mit den Nasen 49 in den Schließzylinder zurückgedrückt werden,
so daß die Nasen nicht mehr vorstehen.
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Im Beispiel nach Fig. 17 und 18 ist der Schließzylinder 2 zwischen
zwei um i8o° gegeneinander versetzten Endlagen hin und her drehbar, wobei der Schlüssel
in jeder Endlage abziehbar ist, gleichwohl aber ein Sperren des Zylinders nur in
einer Endlage stattfindet. Das ist dadurch erreicht, daß die in der Vordrückrichtung
der Federn 42 vorn liegenden Endteile 4oa der flachen Zuhaltungen 40
einseitig
abgeschrägt sind, so daß sie nach Art einer Schloßfalle eine parallel zur Bewegungsrichtung
verlaufende (gerade) Brust- oder Anschlagfläche und eine geneigt zu dieser Richtung
verlaufende (schräge) Rückenkante haben. Infolgedessen sperren die Zuhaltungen den
Schließzylinder nur gegen Drehen in einer Richtung, z. B. der Uhrzeigerrichtung,
nicht dagegen in der anderen Richtung, z. B. entgegen dem Uhrzeiger. In der in Fig.
17 gezeichneten Endstellung, die der Abschlußstellung des mit dem Schließzylinder
2 gekuppelten Verschlusses o. dgl. entspricht, greifen die Zuhaltungen 40 mit ihren
fall@enkopfähnlichen Enden 40° in die Nut 43 des Außenzylinders ein, während -die
Nut 46 dazu dient, das Ausweichen der Zuhaltungen beim Einführen und Abziehen des
Schlüssels zu ermÖg-1ichen. Da der Zylinder 2 zum Zwecke seiner Bewegung in die
andere Endlage im Uhrzeigersinne gedreht werden muß, ist er durch das Zusammenwirken
der geraden Brustkanten der Zuhaltungen mit der linken Nutenwandung gegen Entfernen
aus seiner Stellung gesperrt, so daß er nur nach Einführen des Schlüssels in den
Kanal 45 gedreht werden kann. In der Endstellung nach Fig. 18, die der Offenstellung
des Verschlusses entspricht, greifen die Zuhaltungen. mit ihren Endteilen 40° in
die Nut 46 des Außenzylinders ein, während die gegenüberliegende Nut 43 jetzt als
Ausweichmut dient. Da der Zylinder 2 bei Entfernung aus dieser Stellung entgegen
dem Uhrzeiger gedreht werden muß, seiner Drehung in dieser Richtung aber die schrägen
Rückenflächen der Zuhaltungen entgegenwirken, so ist er in der Stellung nach Fig.
18 nicht gesperrt, sondern nur verrastet. Beim Drehen des Zylinders 2 mittels seines
Handgriffes können die Zuhaltungen durch das Zusammenwirken ihrer Schrägkanten mit
der rechten Wandung der Nut 47 zurückgedrückt werden, so daß es möglich ist, dien
Zylinder ohne Schlüssel in die Stellung nach Fig.17 zu drehen, in der er erneut
durch die Zuhaltungen gesperrt wird. Die in Fig. 17 und 18 gezeigte Ausferungsform
kann gewünschtenfalls dahin abgeändert werden, daß der Schließzylinder 2 zwischen
zwei um einen kleineren Winkel als i8o°, z. B. wie in den übrigen Beispielen um
9o°, versetzten Stellungen -hin und her drehbar ist. In dem Falle muß der Außenzylinder
i zwei gegenüber den Nuten 43 und 46 um 9o° versetzte zusätzliche Nuten enthalten,
von denen eine im Zusammenwirken mit den einsseitig abgeschrägten Endteilen 40"
der Zuhaltungen als Verrastungsnut und die andere als Ausweichnut dient.
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Im Rahmen der Erfindung sind noch mancherlei Abänderungen der -dargestellten
Beispiele sowie andere Ausführungsformen und Anwendungen möglich. So könnten die
Beispiele nach den Fig. i bis 16 dahin abgeändert werden, daß die beiden Endlagen
des Schließzylinders 2 um einen größeren Winkel als 9o° voneinander entfernt sind.
Ferner kann gewünschtenfalls in den Beispielen nach Fig. i bis 14 eine federbelastete
Kugel oder eine ähnliche Vorrichtung zum Verrasten des Schließzylinders in seiner
nicht gesperrten Endlage vorgesehen sein. Das Zylinderschloß nach der Erfindung
kann für die verschiedensten Zwecke benutzt werden, wo es darauf ankommt, in einer
Endstellung des Schließzylin.ders eine nur durch den Stechschlüssel auslösbare Sperrung
zu bewirken, während in der anderen Endstellung eine solche Sperrung nicht gewünscht
wird. So kann das neue Zylinderschloß beispielsweise zur gemeinsamen Bedienung mehrerer
Verschlüsse oder Riegel eines Karteischrankes, eines Sehreibtisches o. dgl. über
ein mit dem Schließzylinder --gekuppeltes Gestänge, Zahngetriebe o. digl., oder
zum öffnen und Schließen eines Absperrhahnes oder eines elektrischen Schalters und
für ähnliche Zwecke verwendet werden. Statt lediglich hin und her drehbar, könnte
der Schließzylinder 2 gewünschtenfalls auch gleichzeitig in Längsrichtung hin und
her schiebbar sein, indem er z. B. infolge Führung eines seine Bewegung begrenzenden
Anschlagstiftes in einer schraubenförmigen Nut in an und für sich bekannter Weise
beim Schließen eine vereinigte Schiebe- und Drehbewegung (Schraubenbewegung) zwischen
zwei Endlagen ausführt.