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Verfahren und Vorrichtung zum Montieren und Demontieren von Anschluß-
und Kupplungsstücken an Schläuchen, insbesondere Druckluftschläuchen Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Montieren und Demontieren von Anschluß- und Kupplungsstücken
an Schläuchen, insbesondere Druckluftschläuchen für den Eisenbahnbetrieb, und eine
Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens.
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Die Druckluft- und Kupplungsschläuche der Eisenbahnwaggons sind mit
Kupplungsstücken ausgestattet, deren in den Schlauch eingreifendes Ende mit einem
abschließenden Wulst versehen ist. Die Halterung und Dichtung zwischen Schlauch
und Kupplungsstück wird durch einen den Wulst hintergreifenden, aus zwei oder mehreren
Teilen bestehenden, auf der Außenseite des Schlauches angeordneten Ring hergestellt,
der durch Verschraubung festgespannt wird. Demgegenüber besteht das wesentlich Neue
der Erfindung darin, daß die Verbindung zwischen Schlauch und Kupplungsstück derart
erfolgt, daß der Schlauch mittels einer Klemmvorrichtung unter Freilassung der für
die Einbringung der Kupplungsstücke erforderlichen Schlauchenden auf seine übrige
gesamte Länge fest eingespannt wird. Auf die freien Schlauchenden wird ein einteiliger,
in sich geschlossener Haltering aufgeschoben, worauf die Kupplungs- bzw. Anschlußstücke
mit genügend hohem Druck in den Schlauch so weit eingeführt werden, daß ihre Wulste
den Haltering hintergreifen. Der Druck kann über die Kolbenstange eines Druckluftzylinders
mit etwa iooo kg Kolbendruck übertragen werden, wobei die Kolbenstange
einen
Halter bewegt, an dem das Kupplungsstück befestigt ist. Die erforderliche Befestigung
und Abdichtung wird dadurch erreicht, daß der Wulst des Kupplungsstückes den einteiligen
Haltering hintergreift. Bei der Demontage verwendet man die Kolbenstange des gleichen
Zylinders, aber jetzt in Verbindung mit einem Dorn, durch den das Kupplungsstück
rückwärts aus dem zerstörten Schlauch herausgerückt wird, wobei der Haltering mit
dem Schlauchende an einer Anschlagplatte seitlich anliegt.
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Die obengenannten Halteringe finden insbesondere Anwendung für Kupplungen
bei Druckluftschläuchen von Eisenbahnvagen, die mit dem Knorr-Bremssystem ausgerüstet
sind. Die Halteringe können auch zur Befestigung anderer Kupplungen an verschiedenartigen
Schläuchen für verschiedene Verwendungszwecke benutzt werden. In diesem Fall sind
lediglich die Einspannvorrichtungen und die Befestigungsvorrichtungen für die Kupplungs-
oder Anschlußstücke den jeweils gegebenen Verhältnissen anzupassen.
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Die erfindungsgemäßen einteiligen Halteringe ersetzen die bisher verwendeten
Schraubklemmen und bedingen ein rationelleres und arbeitsparenderes Arbeiten bei
der Montage und Demontage: Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen zur Ausübung des
Verfahrens bestehen im wesentlichen in folgendem: Vorzugsweise auf einem Stativ
sind in dessen Mitte zwei horizontal liegende halbzylindrische Klemmteile zum Festspannen
des Schlauches angeordnet. Der Schlauch wird in den unteren Halbzylinder eingelegt.
Der obere vertikal bewegliche Halbzylinder ist an der Kolbenstange eines vertikal
liegenden, mit Regulierventilen versehenen Druckluftzylinders befestigt. Die Kolbenstange
mit dem beweglichen Halbzylinder läuft in vertikalen Führungen. Weiterhin ist auf
dem Stativ, vorzugsweise auf jeder Seite der Klemmvorrichtung, ein horizontal liegender,
mit Kolbenstange versebener und mit Regulierventilen ausgestatteter Druckluftzylinder
angeordnet. Jede Kolbenstange dieser Druckzylinder wird mittels Fütterungen o. dgl.
mit je einem Halter verbunden, an dem die Kupplungs-bzw. Anschlußstücke befestigt
werden. Die letzteren werden dann mittels der Kolben der Druckzylinder in ihr zugeordnetes
Ende des Schlauches eingedrückt, nachdem vorher der einteilige Haltering aufgestreift
worden ist. Zwecks Demontage der Kupplungsstücke von dem zerstörten Schlauch wird
auf dem Stativ vor der Kolbenstange der horizontalen Druckzylinder eine Anschlagplatte
o. dgl. festgespannt, die eine solche Form hat, daß sie als Gegenlager für den Haltering
mit dem abgeschnittenen Schlauch mit Kupplungsstück dient. Hierbei liegt der Haltering
an der der Kolbenstange zugekehrten Seite der Anschlagplatte an. Das Kupplungsstück
wird mittels eines auf der Kolbenstange des Druckzylinders befestigten Dornes aus
dem Schlauchende herausgedrückt.
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Die Zeichnungen stellen eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgedankens
dar, und es bedeutet Fig. i eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine Draufsicht gemäß der Fig. 1, Fig. 3 eine Seitenansicht gemäß Fig. i
längs der Linie X-X, Fig. 4 eine Teildarstellung gemäß Fig. i mit defektem Schlauch
zwecks Demontage des Kupplungsstückes, Fig. 5 eine Seitenansicht gemäß Linie Y-Y
der Fig. 4, Fig. 6 eine vergrößerte Darstellung des Schlauchendes mit Kupplungsstück,
Haltering, Anschlagplatte und Demontagedorn, Fig. 7 einen Schlauch mit fertig montiertem
Kupplungs- und Anschlußstück, Fig. 8 eine Haltevorrichtung für das Kupplungsstück,
Fig. 9 eine Halterung für das Anschlußstück.
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In den Figuren bezeichnen L ein Kupplungsstück und M ein Anschlußstück,
die nach erfolgter Montage an einem Druckluftschlauch X befestigt sind mittels der
einteiligen Halteringe K (Fig. 7). Für die Montage von Kupplungsstücken und Halteringen
wird der Schlauch N zwischen den halbzylindrischen Teilen B und C festgespannt,
wie aus den Fig. i bis 3 ersichtlich ist. Der Teil B wird auf den Teil C gedrückt,
und zwar mittels der Kolbenstange d eines Druckluftzylinders D. Um
den Halbzylinder B richtig an Ort und Stelle zu steuern, ist der Führungsrahmen
F angeordnet. An dem oberen Teil des Rahmens ist die Führungsvorrichtung H für die
Kolbenstange d befestigt sowie die Festklemmvorrichtung G für den Zylinder D. Die
Zufuhr von Druckluft von der Leitung(-/' zum Zylinder D wird beispielsweise mittels
eines dreiteiligen Hahnes P2, z. B. eines Knorr-Bremsventils, reguliert. Ein Haltering
K, wie vorstehend beschrieben, ist von jedem Ende außen an dem festgespannten Schlauch
\' aufgestreift, in solchem Abstand von dem Schlauchende, der für die Rohrdüsen
der Kupplungsstücke Li bzw. 1111 paßt. Die Kupplungsstücke sollen in den Schlauch
eingreifen und mittels des Halteringes an diesem festgeklemmt werden.
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Die Kupplungsstücke L und 1L1 sind je für sich an ihren betreffenden
Halter A und I befestigt, die mittels Fütterungen I über die Kolbenstange
mit dem betreffenden Druckluftzylinder 01 und 02 verbunden werden. Die Druckluftzylinder
können beispielsweise 8"-Knorr-Bremszylinder sein. Mittels derselben werden die
Rohrdüsen Li und Ml der Kupplungsstücke L und M an Ort und Stelle in den Schlauch
gedrückt, bis sie die in Fig. 7 gezeigte Stellung erreicht haben. Die Zufuhr von
Druckluft von der Leitung U zu den Zylindern 01 und 02 wird beispielsweise
mittels der dreiteiligen Hähne P1 und P3, z. B. Knorr-Bremsventile, reguliert. Die
Rohrdüsen L1 und 1t71 sind am Ende wulstförmig, wie in Fig.7 gezeigt ist. Die vorstehend
beschriebene Apparatur ist auf dem Stativ E befestigt, das z. B. aus Winkeleisen
hergestellt ist und auf schrägen Füßen steht. Die Höhe des Stativs kann jeder beliebigen
Bedienungshöhe angepaßt werden.
Wenn ein Schlauch geplatzt oder
in anderer Weise defekt geworden ist, werden im allgemeinen die Kupplungsstücke
und Halteringe weiter verwendungsfähig bleiben. Um den Schlauch zu demontieren,
wird, wie Fig. 4, 5 und 6 zeigen, eine Anschlagplatte Q zum Stativ E festgespannt
und an Ort und Stelle gehalten mittels eines Anschlagklotzes S, der z. )3. am Stativ
E angeschweißt sein kann. Die Anschlagplatte Q dient als Lager für ein Kupplungsstück
mit einem Teil eines Schlauches, z. B. wie es das Kupplungsstück L zeigt, und zwar
so, daß der Ring K seitwärts an der Platte Q anliegt. An Stelle des
Halters A, der bei der Montage verwendet wird, verwendet man bei der Demontage den
Demontagedorn R, auf den die Kolbenstange im Druckluftzylinder 01 einwirkt,
wodurch die Rohrdüse L1 des Kupplungsstückes L aus dem Schlauchendchen A' herausgedrückt
und somit auch der Ring K frei wird.