DE830404C

DE830404C - Frei tragende Hohlkoerperplatte aus Leichtbeton oder normalem Kiesbeton

Info

Publication number: DE830404C
Application number: DESCH724A
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Schaefer
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1940-12-31
Filing date: 1940-12-31
Publication date: 1952-02-04

Description

Frei tragende Hohlkörperplatte aus Leichtbeton oder normalem Kiesbeton Das Bestreben, für die verschiedenartigen Aufga'lwu im Bauwesen jeweils geeignete Fertigbauteile zur Verfügung zu haben, hat in bezug auf den 13au von Decken und Dächern zur Entwicklung von Spannbetonplatten geführt, die die Form von Leichtl)etociliolilkörperplatten haben und deren untere Druckzone (üherdrückte Zugzone) aus hochwertigem Beton besteht. Diese zweischichtigen Spannbetonplatten genügen den tatsächlich auftretenden Anforderungen aber nur in beschränktem Maße. "Zur Überbrückung großer Spannweiten und zur Aufnahme schwerer Nutzlasten sind sie nicht geeignet, weil die Druckfestigkeit des Leichtbetori-snicht ausreicht, uni die in diesen Fällen in der oberen Plattenzone auftretenden hohen Druckspannungen aufzunehmen. Um diesem Übelstand abzuhelfen, wird erfindungsgemäß die obere Druckzone durch eine hochwertige Betonmischung verstärkt und dadurch bewirkt, daß die Leichtbetonhohlkörperplatte nunmehr bis zur Druckfestigkeit des hochwertigen Betons belastet werden kann. Gleichzeitig wird im Hinblick auf die bei großen Spannweiten und schweren Nutzlasten in der unteren Plattenzone auftretenden Gegenspannungen die vorgespannte Bewehrung der Platte noch stärker vorgespannt als bisher, damit im eingebauten Zustand in der unteren Plattenzone eine genügend große Druckspannung verbleibt, um Rissebildungeri im Beton mit Sicherheit ztl verhindern. Auf diese Weise kommt als Gegenstand der vorliegenden Erfindung eine hochvorgespannte dreischichtige Leichtbetonhohlkörperplatte zustande, die den auftretenden statischen Verhältnissen in jeder Hinsicht gerecht wird und die daher weitgehend eingesetzt werden kann. Damit dies mit Vorteil möglich ist, muß die Platte auch rein baulichen Anforderungen entsprechen. So muß sie beispielsweise, wenn sie zur Herstellung von Decken benutzt wird, auch zur Befestigung von Holzfußböden oder zum Anhängen von Deckenplatten, Dämmschichten o. dgl. geeignet sein usw.
In der Zeichnung ist an z,%vei Ausführungsbeispielen der allgemeine Aufbau der Platte näher erläutert und außerdem gezeigt, wie die besonderen Anforderungen, die an die Platte gestellt werden, beispielsweise berücksichtigt werden können. Fig. i und 2 stellen je einen Plattenquerschnitt dar, während in Fig.3 ein Beispiel für einen bestimmten Platteneinbau (eingespannte Platte mit Kragarm) zu sehen ist.
In den Figuren ,bezeichnet i den Plattenkörper aus Leichtbeton oder normalem Kiesbeton, 2 und 3 sind die verstärkten Druckzonen, und zwar ist 2 die untere und 3 die obere verstärkte Druckzone. Die in der unteren verstärkten Druckzone befindliche vorgespannte Bewehrung ist mit 4 bezeichnet. Sie ist hei dem dargestellten Ausführungsbeispiel in besonderen Erweiterungen 5 der unteren verstärkten Druckzone 2 eingebettet, um eine gute Verankerung der vorgespannten Bewehrung (Haftung) mit dem Beton und eine genügend große Fläche zur Aufnahme der durch die Vorspannung erzeugten Druckkräfte zu erhalten. Eine Durchführung der verstärkten Druckzone in Stärke der Erweiterung 5 über die ganze Plattenbreite würde eine unerwünschte Erhöhung des Plattengewichts bedeuten, während andererseits durch die Ausbildung der Erweiterungen 5 die Berührungsfläche zwischen der verstärkten unteren Druckzone 2 und dem Leichtbetonkörper i vergrößert !und in der Form verbessert wird, so daß ein zuverlässiger Verband zNvischen beiden entsteht. Die röhrenförmigen Ilohlräume 6, die die Platte der Länge nach durchziehen, dienen ebenfalls zur Gewichtseinsparung. Zur Aufnahme der von der vorgespannten Bewehrung 4 in der oberen Plattenzone hervorgerufenen Zugspannungen sind vorgespannte Bewehrungen 7 in der oberen Zone des Plattenkörpers i oder aber in der verstärkten oberen Druckzone 3 vorgesehen, die zugleich als sogenannte Transportbewehrungen dienen und auch negative Momente aufnehmen können.
Je nach dem Verwendungszweck, für den die Platten bestimmt sind, werden diese entweder oben und unten mit glatter Oberfläche ausgeführt, wie Fig. i zeigt, oder aber sie erhalten, vergleiche Fig. 2, einseitig, gegebenenfalls auch beiderseitig, Nuten 8, die zumeist schwalbenschwanzförmig gestaltet sind und bis auf den aus Leichtbeton oder normalem Kiesbeton bestehenden Plattenkörper i hindurchgehen. Diese Nuten dienen in der Regel zur Aufnahme von Holzleisten zur Befestigung von Fußböden, Deckenplatten, Däminschichten usw., oder es werden Bewehrungen 9 in Form angespannter Drähte oder :@loniereiseci in sie eingelegt und danach mit hochwertigem Beton vergossen, was bereits in der Fabrik oder später auf der Baustelle geschehen kann. Die Bewehrungen 9 laufen in der Regel über die ganze Plattenlänge hinweg und dienen zur Aufnahme negativer Momente, oder aber sie erstrecken sich nur über besonders beanspruchte Teile der Platte, wie dies in dem in Fig. 3 dargestellten Beispiel der Fall ist, wo io die Stellen der größten negativen Momente bezeichnet. die durch die angedeutete Belastung i i hervorgerufen werden. Alle Bewehrungen und ebenso die Nuten 8 werden zweckmäßig so angeordnet, daß sie bei Platten mit durchgehenden Hohlräumen in den Stegen zwischen zwei benachbarten Hohlräumen liegen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Frei tragende Hohlkörperplatte ausLeichtbeton oder normalem Kiesbeton, gekennzeichnet durch eine obere und eine .untere verstärkte Druckzone.
2. Hohlkörperplatte nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die obere und untere verstärkte Druckzone aus einer .hochwertigen Betonmischung bestehen und daß außer einer vorgespannten Bewehrung in der unteren Druckzone gegebenenfalls auch eine vorgespannte Bewehrung in der oberen Druckzone angeordnet ist.
3. Hohlkörperplatte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrungseinlagen in den Stegen zwischen den Hohlräumen liegen. .
4. Hohlkörperplatte nach einem der Ansprüche i his 3, dadurch gekennzeichnet, daß in eine der Schichten aus hochwertigem Beton oder in beide Schichten -Nuten eingelassen sind, die zweckmäßig bis zur Leichtbetonschicht bz%v. bis zur Schicht aus normalem Kiesbeton hindurchgehen und zurAufnahme von Nagelleisten oder Bewehrungen dienen. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 220 146, 636 io2; schweizerische Patentschriften Nr. 317o6, 176552; französischePatentschriftenNr.448553, 4,48961, 468929, 493817, 58o o45, 660466, 690380; »Baumarkt Leipzig« 1939, S. 1 14i.