DE829931C - Isoliermittel fuer Gipsformen zur Herstellung von Zahnersatzteilen - Google Patents

Isoliermittel fuer Gipsformen zur Herstellung von Zahnersatzteilen

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DE829931C
DE829931C DEP14663A DEP0014663A DE829931C DE 829931 C DE829931 C DE 829931C DE P14663 A DEP14663 A DE P14663A DE P0014663 A DEP0014663 A DE P0014663A DE 829931 C DE829931 C DE 829931C
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August Kettenbach
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61CDENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
    • A61C13/00Dental prostheses; Making same

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  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
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Description

  • Isoliermittel für Gipsformen zur Herstellung von Zahnersatzteilen I)ie Erfindung l>ezieht sich auf ein Isoliermittel solcher Art, wie es in der Zahntechnik bei der Herstellung von Gaumenplatten, tSberbrückungsstücken u. dgl. aus Kautschuk- oder KunstharzmassenVerendung findet. Um einen naturgetreuen Abdruck des Gaumens mit seinen feinen Profilen und Aderungen zu erzielen, werden derartige Zahnersatzteile bekanntlich in der Weise gefertigt, daß die Kautschuk- oder Kunstharzmassen in plastischem Zustand in eine Gipsform eingedrückt werden, worauf die Form verschlossen und einer Hitzebehandlung mit Wasserdampf unterworfen wird. Bei diesem in der Zahntechnik mit Vulkanisation bzw. Polymerisation bezeichneten Vorgang dringen nun die Wasserdämpfe durch den porösen Gips in das Innere der Form durch und verursachen Verfärbungen und Verfleckungen der Kautschuk- oder Kunstharzmassen, die das fertige Erzeugnis für die Verwendung in der Zahntechnik unbrauchbar machen.
  • Um diesem auf Störungen in dem Vulkanisations- bzw. PolymenisationsZvorgang zurückzuführenden über stand wenigstens teilweise abzuhelfen, ist es bekannt, die Gipsform innen mit einer Isolierschicht zu überziehen. Zu diesem Zweck wird die Form zunächst mit einer Calciumchloridlösung und darauf mit einer Wasserglaslösung bestrichen. Das Calciumchlorid setzt sich dabei mlit dem Alkalisi4icat des Wasserglases zu dem unlöslichen Calciumsilicat um und bildet so eine isolierende Schicht auf der Oberfläche der Gipsform.
  • Dieses Verfahren weist indessen in der Praxis ganz erhebliche Nachteile auf. Um eine einigermaßen ausreichende Isolierung zu erzielen, muß die Form etwa Idrei- bis fünfmal mit Calciumchlorid und Wasserglas bestrichen werden, wobei jeder neue Auftrag erst dann vorgenommen werden kann, wenn der vorhergehende getrocknet ist. Abgesehen von dieser sehr zeitraubenden Behandlungsweise ist das Ergebnis insofern auch sehr von der handwirklichen Fertigkeit des Ausführenden abhängig, als sich je nach der Genauigkeit des Auftrages bei der chemischen Umsetzung leicht eine ungleiche, rauhe Oberfläche ergibt, so daß die Fertigerzeugnisse erst noch mit Speiialwerkieugen nachgearbeitet und poliert wenden müssen. Der Hauptübelstand besteht aber darin, daß trotz der aufgebrachten Isolierschicht eine unbedingte Sicherheit gegen das Eindringen der Wasserdämpfe bei der Vulkanisation bzw. Polymerisation nicht gegeben ist, da eine chemische Umsetzung des Silicates mit dem Calciumsulfat des Gipses nicht eintritt. Die Isolierschicht haftet daher nur locker auf der Form und wird beim Eindrücken der Kautschuk- oder Kunstharzmassen sowie bei der anschließenhden Vulkanisation leicht von der Oberfläche der Form ahgehol)en. Die Folge ist, daß die Schicht reißt und undicht wird und somit die fertigen Zahnersatzteile nach wie vor fleckig werden.
  • Gemäß vorliegender Erfindung wird eine in jeder Weise einwandfreie und zuverlässige Isolierung bei gleichzeitiger Erzielung einer völlig glatten Oberfläche der Form dadurch erreicht, daß als Isoliermittel die wässerige Lösung eines Silicates unter Zusatz von geringen Mengen kapillaraktiver Stoffe verwendet wird. Als geeignete Silicatlösung kommt z. B. eine 25- bis 350/obige wässerige Lösung eines Natriumsilicates vom Verhältnis Na2O:SiO2 = l: 3,35 in Frage, während für die beizumengenden kapillaraktiven Stoffe in erster Linie das Merkmal entscheidend ist, daß sie sich in der konzentrierten Silicatlösung in Lösung halten. Der Zusatz dieser Stoffe braucht dabei nur gering zu sein und ergibt bereits in einer Menge von etwa 0,1°/o, bezogen auf die Gesamtsubstanz, die vorteilhafte Wirkung; er kann im Bedarfsfall bis zu 1 O/o erhöht werden. Gut bewährt haben sich hierfür beispielsgleise das mit Natronlauge neutralisierte Produkt von Chlorsulfonparaffin, ferner alkylnaphthalinsulfosaures Natrium. Alkoholsulfonate, Tausin-Fettsäure-Verbindungen, iithylenoxydanlagerungsprodukte, Eiweiß - Fettsäure - Kondensationsprodukte, Alkalisalze der Fettsäuren, quaternäre Ammoniumvenbindungen u. dgl.
  • Durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Lösungen als Isoliermittel bei der Herstellung von Gaumenplatten und ähnlichen Zahnersatzteilen aus Kautschukmassen u. dgl. wird erreicht, daß die flüssige Masse wesentlich tiefer, als dies bei den bekannten Mitteln der Fall ist, in die Gipsporen eindringt und eine chemische Umsetzung des Silicates mit dem Calciumsulfat des Gipses erzielt wird, wodurch ein lückenloser Verschluß der Gipsporen ermöglicht wird. Die Umsetzung Natriumsilicat/Calciumsulfat erfolgt dabei im wesentlichen nur an den Grenzschichten und ergibt somit eine feste Verankerung der Isolierschicht in der Gipsform. Darüber hinaus wird durch den Zusatz der kapillaraktiven Stoffe ein völlig gleichmäßiges Verteilen und Haften an der Ol>rfläche der Form erzielt, indem das überschüssige Silicat vollkommen glatt und konturengleich auftrocknet.
  • Ein weiterer Vorteil bei der Verwendung von wässerigen Silicatlösungen als 1 soliermittel gemäß dem Vorschlag nach der Erfindung besteht darin, daß man die Lösung nur ein- bis zweimal auf die Gipsform aufzutragen braucht, um eine in jeder Beziehung einwandfreie Isolierung zu erhalten, wodurch die Herstellung der Teile wesentlich beschleunigt wird.
  • Gaumenplatten und Uberl)rückungsstücke aus Kautschuk- oder Kunstharzmassen, die in derart isolierten Gipsformen hergestellt werden, zeigen nach derVulkanisation bzw. Polymerisation keinerleiVerfärbungen und Verfleckungen, da die Wasserdämpfe nicht durch die in jeder Hinsicht feste und dichte Isolierschicht hindurchdringen; die Fertigerzeugnisse kommen außerdem völlig naturgetreu und glatt aus Ider Form, so daß keinerlei Nacharbeit oder Politur mehr nötig ist.
  • 1X e i s p zu i e 1 Einer wässerigen 2 507obigen Natriumsilicatlösung vom Verhältnis Na2O SiÖ2 = 1 : 3,35 setzt man O,I 5 °/o mit Natronlauge neutralisierte Produkte eines Chlorsulfonparaffins zu, rührt gut um und filtriert die Flüssigkeit nach 2Astündigem Stehen klar. Das Filtrat stellt dann das fertigelsoliermittel dar, mit dem die Gipsform vorteilhaft zweimal bestrichen wird, um hinsichtlich der Isdderwiirkung eine Gewähr für unbedingte dichtheit zu haben.
  • Nachdem der Auftrag getrocknet ist, wird die Kautschuk- oder Kunstharzmasse in üblicher Weise in die Form eingedrückt und anschließend vulkanisiert bzw. polymerisiert. Nach dem Aufschlagen der Form erhält man das Fertigerzeugnis in der vorgeschriebenen einwandfreien Beschaffenheit mit völlig glatter und sauberer, keinerlei Nacharbeit mehr erfordernder Oberfläche.
  • Die Erfindung läßt sich sinngemäß in der verschiedensten Weise verwirklichen und ist nicht auf das angegebene .Ausführungsbeispiel beschränkt.
  • Insbesonder,e kann selbstverständlich an Stelle von Natriumsilicat auch jedes andere wasserlösliche Silicat verwendet werden, sofern es das geeignete Verhältnis aufweist; als geeignet kann dabei bereits ein Verhältnis von etwa 1 : 2,5 SiO2 angesehen werden, jedoch sind die höheren Si 02-Gehalte, etwa im Verhältnis von 1 : 3.5 Sir2, zur Erzielung der angestrebten Wirkung im allgemeinen vorteilhafter. Ebenso steht nichts im Wege, andere Konzentrationen zu wählen, wenn dies sich im einzelnen Fall als zweckmäßig erweist. Auch können kapillaraktive Stoffe anderer Art beigefügt werden, sofern sie sich nur in der konzntrierten Silicatlösung noch in Lösung halten.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE 1. Isoliermittel für Gipsformen zur Herstellung von Gaumenplatten, Ül)erbrückungsstücken und ähnlichen Zahnersatzteilen aus Kautschuk- oder Kunstharzmasseii, gekennzeichnet durch die Verwendung einer wässerigen Lösung eines Silicates unter Zusatz von geringen SIengen kapillaraktiver Stoffe.
  2. 2. Isoliermittel nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet. daß als Silicatlösung eine 25- bis 350/oige wässerige Lösung eines Natriumsilicates dient.
  3. 3. Isoliermittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet. daß das Natriumsilicat im Verhältnis von Na2O SiO2 = I : mindestens 2,5, zweckmäßig 3,5, gewählt wird.
  4. 4. Isoliermittel nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß als kapillaraktiver Stoff das mit Alkalilauge neutralisierte Produkt eines Chlorsulfonparaffins dient.
  5. 5. Isoliermittel nach Anspruch , dadurch gekennzeichnet, daß der kapillaraktive Stoff in einer Menge bis zu etwa I % der Lösung zugesetzt wird.
DEP14663A 1948-10-02 1948-10-02 Isoliermittel fuer Gipsformen zur Herstellung von Zahnersatzteilen Expired DE829931C (de)

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