DE829197C - Emulsionsanstrichmittel - Google Patents

Description

• Emulsionsanstrichmittel Die Verwendung Iabiler Amnioniaksalze von Fettsäuren oder Harzsäuren in wäßriger Phase für Anstrichzwecke, insbesondere auf Holz, ist bekannt. Beim Verdunsten des Wassers und der etwa mit verwendeten iiiedersiedenden Lösungsmittel verdunstet zugleich auch (las zur Salzbildung benutzte Ammoniak, und es bleiben, mehr oder weniger filmartig oder ini Untergrund fixiert, die entsprechenden organischen Säuren in freier Form zurück. Man kann in den beschriebenen wäßrigen .'#mrnoiii-,Ll,lö#;tiii"eii andere unlösl,iche Körper emul-Irieren, z. 13. Neutralfette, Öle, Wachse u. dgl. und zwecks farbiger Gestaltung erhebliche Mengen Üblicher Pigmentfarben zusetzen.
• Versucht man nun, den vorstehend beschriebenen Holzatistrichmitteln zusätzlich wasserunlösliche Substanzen mit starker fungizider und insektizider Dauerwirkung einzuverleiben, um das gestrichene Holz vor dem Befall durch Termiten, Holzwespen, Hausbock u. dgl. bzw. vor dem Befall durch Schwamm zu bewahren, so stellen sich verschiedene Schwierigkeiten ein. Die meisten der wasserunlöslichen Insektizide sind so labil, daß sie in dem entstehenden fettsäure- oder harzsäurehaltigen Film nicht die erforderliche jahrelange Wirksamkeit ausüben können; sie verdunsten entweder rasch oder sie verlieren durch Oxydation oder sonstige Zersetzung zu früh ihre Wirksamkeit. Hierher gehören beispielsweise Dichlordiphenyltrichloräthan, Hexachlorhydrobenzol usw.; diese Produkte sind insofern auch nicht vollkommen befriedigend, als sie meist nicht zugleich auch gegen Schwamm- oder Schimmelbefall wirken. Setzt man andererseits für die Schwammbekämpfung bekannte, an sich wasserechte Mittel, wie Dinitrophenol, Dinitrokresol, Chlorphenole u. dgl. den Anstrichmitteln zu, so erreicht man in der Regel keinen gegen Insekten kräftig wirkenden Schutz; außerdem ist die an sich hohe fungiz.ide Wirkung im vorliegenden Falle von viel zu kurzer Lebensdauer, weil die genannten l'h,enole infolge der Anwesenheit von Ammoniak in leicht lösliche, beständige Ammoniaksalze verwandelt werden, beim Trocknen des Anstriches -das Arnmoniak festhalten, somit dauernd wasserlöslich bleiben und durch Regen, Schnee u. dgl. trotz der Fettsäure- oder Harzsäureumhüllung bald ausgewaschen werden. Letzteres gilt auch für Pentachlor-Ishenol, das sowohl fungizid wie hervorragend insektizid wirkt, jedoch ein beständiges und leicht auswaschbares lösliches Ammoniaksalz bildet.
• Es wird nun ein insbesondere für Holz geeignetes l#'mulsionsanstrichmittel mit fungizider und insel,-tizider Wirkung vorgeschlagen, das die vorstehend aufgeführten Schwierigkeiten überwindet und allen praktischen Anforderungen entspricht. Es werden solche Emulsionsanstrichmittel auf Basis labiler Ammoniumsalze von Harz- oder Fettsäuren verwendet, die erfindungsgemäß durch einen Gehalt an freien, nicht negativ substituierten Oxyarylen mit mindestens io C-Atomen gekennzeichnet sind. Diese bilden entweder keine löslichen Ammoniaksalze oder sie zerfallen beim Verdunsten des EmulsionsN"-assers so rasch. daß hinterher einsetzender Regen nur mehr freie Oxyaryle vorfindet, die sämtlich in Wasser schwerstlöslich bis unlöslich sind, andererseits aber die erforderliche Löslichkeit in Harz- oder Fettsäuren besitzen. Zu der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Gruppe von Oxyarylen gehören z. B. o-Oxydiphenyl, p-Oxydiphenyl, Oxybenzylbenzole, Mono- oder Dioxystilbene, Dioxydiphenyläthan, Naphthole, Methylnaphthole und deren Homologe u. dgl. Die erfindungs-gernäß benutzten Oxyaryle haben gegen beinahe alle Holzschädlinge eine erhebliclie Wirkung. Der hohe Siedepunkt und die sehr geringe \7erdunstbarkeit sowie der gleichzeitig fehlende oder nur äußerst sch-,vaclie Geruch gewährleisten eine lange Wirkungsdauer, die der Lebensdauer der als Träger dienenden Anstrichbindemittel entspricht.
• In der erfindungsgemäß Weise erhält man ausgezeichnete 1 lolz und sonstige durch Insekten oder Schwanim gefährdete celltiloselialtige Materialien schützende und zugleich der VerschönerungdienendeAnstrichmittel. die infolge des Wassergehaltes wirtschaftlich besonders vorteilhaft sind und ein hohes Pigmentbindevermögen besitzen.

  Tabelle 1

  1 1 2 1 3 1 4_

  Robwollfett ............. 16o 16o 16o 16o

  Kolophonium ..... . ..... 1()5 io5 1()5 1o5

  a-Naphthol ............. 20 - -

  ß-Naphthol ......... 20 -

  o-o'-1)ioxystilben .... -- 20

  Ammoniakwasser (i8o/.). 25 25 25 25

  Eisenoxydrot ............ Io0 ioo ioo 100

  Wasser ........ . . ....... 6io 5oo 59o 59o

  Ausbeute. .. 1 1000 1 1000 11000 11000

  Die vier Produkte gemäß Tabelle 1 stellen thixotrope Anstrichmittel dar, die besonders geeignet sind für Holzhausfassaden. Dein ohne Pilz- und Insektenschutzmittel zusammengesetzten Produkt i gegenüber haben die gemäß 2, 3 und 4 zusammengesetzten Produkte den äußerlich nicht wahrnehmbaren Vorteil, daß sie gegen Schwamm- und Insekteninvasion das angestrichene Holzwerk dauernd schützen. Alle Anstriche sind im übrigen wisch-und wetterfest. Statt des verwendeten Eisenoxvdrots können auch andere lichtecht * e Pigmentfar#en in Anwendung kommen, z. 11). Chromoxydgrün. Eisenoxydbraun usw.

  Tabelle II

  1 2 3 4 5 7

  Synthetische Fettsäuren (C, - C") 30 30 - - - --- --

  Tallöl ......................... - - 20 20 20 20 20 20

  Kolophonium .................. 1() 10 10

  Erdölfurfurolextrakt ............ - 20 20 20 10 TO 10

  fl-Naphthol .................... - io - 10 - --- 10 -

  o-Oxydiphenyl ................. - 10 -- ---- 10

  Methanol ...................... 13 -13 13 13 13 13 13 1-3

  Ammoniakwasser (25u/o) ......... 10 10 7 7 7 7 7 7

  Wasser ....................... 1 47 1 37 1 40 1 30 30 40 30 30

  Ausbeute ... ioo 100 ioo ioo 100 100 100 100

  Aussehen ...................... klar, klar, trüb, klar, klar, t rüb, klar, klar,

  dünn- dünn- ent- dünn- dünn- sulzig flüssig flüssig

  flüssig flüssig mischt flüssig flüssig

  Aus dem Aussehen der einzelnen Mischungen ist im übrigen zu entnehmen, daß der Zusatz der Oxyaryle in mehreren Fällen die ohne Zusatz trübe Masse klar und damit erst einwandfrei anwendbar macht. Die Anwendung kann ohne weiteren Farbzusatz erfolgen, wenn lediglich eine braunfärbende, aber lasierende Wirkung gefordert wird. Pigmentfarbenzusätze können gemacht werden, wenn der Farbton anders gestellt und der lasierende Charakter durch einen deckenden Charakter ersetzt werden soll. Die Anwendung kann mit besonderem Vorteil für Holzhäuser, Brücken, Baracken u. dgl. erfolgen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Emulsionsanstrichmittel mit fungizider und insektizider Wirkung, insbesondere für Holz, auf Basis labiler Ammoniumsalze von Harz-oder Fettsäuren, gekennzeichnet durch einen Gehalt an freien, nicht negativ substituierten Oxyarylen mit mindestens io Kohlenstoffatomen.