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Gipsformstück und Verfahren zur Herstellung desselben Die vorliegende
Erfindung bezieht sich auf Gipsformstücke für Wandkehlungen, d. h. auf aus Gips
hergestellte 1'rolilformstücke, wie sie in der Baukonstruktion in den Ecken zwischen
Seitenwänden und Gebäudedecken Verwendung finden. Sie bezieht sich insbesondere
auf Gipsformstücke bekannter Art, die gewöhnlich Kehlfortnstücke genannt werden.
Solche Formstücke haben im allgemeinen ein Profil, dessen äußere Begrenzungsflächen
im wesentlichen im rechten Winkel zueinander liegen, so daß sich dieselben beim
Einbau dicht an die Wandfläche bzw. Plafondfläche anschmiegen. Zwischen diesen liegt
eine meist ebene mittlere Außenbegrenzungsfläche, die jedoch nicht unbedingt eben
zu sein braucht und die mit den beiden vorerwähnten Flächen gewöhnlich einen Neigungswinkel
von etwa 135° einschließt. Die zwischen den beiden Profilschenkeln verlaufende innere
Begrenzungsfläche ist konkav geformt und bildet gewöhnlich im Profil im wesentlichen
einen Viertelkreisbogen.
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Beim eingebauten Kehlformstück bildet die hinten liegende, mittlere
Außenbegrenzungsfläche eine Seite eines Hohlraums von im allgemeinen wenigstens
dreieckigem Querschnitt, dessen beide andere Seiten durch den Stoß zwischen Decke
und Seiten--,vand gebildet werden.
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Erfindungsgemäß ist ein Formstück der angegebenen Art längs seiner
Mittelfläche mit einer Anzahl in bestimmten Abständen voneinander liegenden Öffnungen
versehen.
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Der Einbau eines solchen Formstückes bietet den Vorteil verbesserter
Schalldämpfung, Die Erfindung wird nunmehr beispielsweise an Hand der Zeichnung
beschrieben: Fig. i stellt eine Rückenansicht eines erfindungsgemäßen Kehlformstückes
dar;
Fig. 2 stellt einen Querschnitt längs der Linie I1-11 der Fig.
i dar, und Fig. 3 ist eine perspektivische Ansicht, aus der hervorgeht, wie ein
solches Farmstück eingebaut wird.
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Das Profil des in den Zeichnungen dargestellten, aus Gips hergestellten
Formstücks hat zwei Schenkel i und 2, deren Begrenzungsflächen 3 und 4 eben und
unter etwa go° zueinander geneigt sind, wie dies in Fig. 2 durch den Winkel a angedeutet
ist. Der Mittelteil 5 des Formkörpers wird von einer ebenen Fläche 6 begrenzt, welche
die durch die Flächen 3 und 4 gehenden Ebenen gleichwinklig unter etwa i35° schneidet,
wie dies in Fig. 2 durch den Winkel b angedeutet ist. Die Vorderseite 7 des Formstückes
ist konkav und bildet in dem dargestellten Beispiel im Profil etwa einen Viertelkreisbogen.
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Ein solches Formstück wird in der Weise in dem Winkel zwischen einer
Mauerfläche 8 und einem Plafond g eingesetzt, daß die flachen Rückseiten 3 und 4
der Außenschenkel i und 2 an der Wand und dem Plafond anliegen, wie dies in Fig.
3 deutlich zu sehen ist. Auf diese Weise wird ein leerer Raum io gebildet, der von
der Wand 8, dem Plafond 9 und der rückseitigen Fläche des Mittelteiles 5 des Formstückes
umschlossen wird. Der Mittelteil 5 des Formstückes ist erfindungsgemäß mit einer
Anzahl in gleichmäßigen Abständen verteilten Öffnungen i i versehen. Die Größe und
die Verteilung der öffnungen i i kann verschieden sein; zwei typische Beispiele
derselben sind in Fig. i gezeigt.
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In eingebautem Zustand bewirkt ein solches Formstück in Verbindung
mit dem oben beschriebenen Hohlraum io hinter dem Formstück eine Dämpfung bzw, Absorption
von Schallschwingungen.
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Die Öffnungen i f in dem Mittelteil 5 des Formstückes können vor oder
nach dem Einbau desselben mit entsprechendem porösen oder faserigen, schaltabsorbierenden
Material, wie z. B. Glaswatte, Glaswolle o. dgl., ausgefüllt werden, wie auch der
leere Raum io zwischen dem mit Öffnungen versehenen Mittelstück des Formstückes
und der Wand bzw. dem Plafond ebenfalls, wie dies bei 12 in Fig. 3 angedeutet ist,
mit solchem porösen bzw. faserigen, schallabsorbierenden Material ausgefüllt sein
kann.
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Die Durchbrechungen i i können an einer oder beiden Seiten offen gelassen
werden; sie werden jedoch gewöhnlich auf der Vorderseite, beispielsweise durch Papier
oder eine dünne Gipslage, die auf der Vorderseite des Formstückes aufgebracht wird,
verschlossen.
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Das erfindungsgemäße Formstück kann an den inneren und äußeren Begrenzungsflächen
in sehr einfacher Weise mit Papierbelägen 13 versehen werden (Feg. 2), und zwar
in einer Weise, wie sie bei der Herstellung der allgemein bekannten mit Papierbelag
versehenen Gipsplatten angewandt wird, wobei der Papierbelag an der Vorderseite
im allgemeinen aus einem fortlaufenden bzw. ununterbrochenen Papierbogen und der
Papierbelag auf der Rückseite entweder aus einem fortlaufenden oder aus einem in
Übereinstimmung mit den Öffnungen i i durchbrochenen Papierbelag bestehen kann.
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Der fortlaufende Papierbelag 13 an der Vorderseite dient, abgesehen
davon, daß er Staub abhält, vor allem dazu, das schalldämpfende Füllmaterial in
den Öffnungen i i, falls solches Verwendung findet, zu halten.
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Das erfindungsgemäß verbesserte und in Fig. 2 dargestellte, mit einem
Papierbelag versehene Formstück kann leicht durch Formen in einer Mulde hergestellt
werden, deren Boden eine Form hat, die der gewölbten Vorderfläche 7 und den Außenkanten
14 des Formstückes entspricht.
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Eine Papierlage 13, die so breit ist, daß sie die Vorderfläche 7,
die Kanten 14 und die ebenen Flächen3 und 4 der Rückseite der Kantenschenkel i und
2 bedeckt sowie die Kanten der Rückfläche 6 des Mittelteiles 5 etwas überdeckt,
wird in die Form so eingelegt, daß die Ränder des Papiers nach oben stehen; sodann
wird die Gipsfüllung eingebracht und mit einem Werkzeug gezogen, dessen Form den
zu bildenden Rückflächen 3, .4 und 6 entspricht, Danach wird alif die glattgezogene
Gipsfüllung eine Druckplatte, die ebenfalls so geformt ist, daß die Rückflächen
3, .4 und 6 gebildet werden, und die außerdem vorragende Kernteile aufweist, die
den zu bildenden Öffnungen i i entsprechen, unter Druck aufgesetzt, wodurch die
Öffnungen i 1 und die endgültige Form des F ornistückes gebildet werden. Nach Wegnalinie
der Druckplatte werden die Ränder der zuvor eingebrachten Papierlage 13 auf die
Rückflächen 3 und ,4 und um die Kanten des mittleren Rückflächenteiles 6 heruntergefaltet
und über die mittlere l#',ückfläclie 6 ein weiterer Papierbelag 13' gelegt, dessen
Kanten die Kanten des vorderen Papierbelages 13 in der in Fig. 2 gezeigten Weise
überdecken, wonach das Gatim so lange unter Druck gehalten wird, bis der Gips abgebunden
hat bzw. erhärtet ist.
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Der Papierbelag 13' katiii, bevor er auf die Rückseite des Formstückes
aufgebracht wird, mit Ausnehinungen versehen werden; dies kann jedoch auch nach
dem Aufbringen geschehen.