-
Widerstands-Schweißmaschine Die Erfindung bezieht sich auf Regelvorrichtungen
für Widerstands-Schweißmaschinen, insbesondere für Punktschweißung.
-
Beim Punktschweißen ist es bekannt, Widerstands-Schweißmaschinen zu
verwenden, welche ein paar Elektroden haben, die unter Preßdrück gegen die zwischen
ihnen befindlichen Werkstücke geführt werden. Die Elektroden werden von einem Wechselstromnetz
mit elektrischer Energie versorgt, um die Schweißung zu erzeugen, wobei elektrische
Ventile und ein Schweißtransformator Verwendung finden. Die elektrischen Ventile
werden so gesteuert, daß sie sowohl die Zeit, während welcher sie Strom liefern,
die sog. Schweißzeit, wie auch die Stromstärke, die den Schweißelektroden zugeführt
wird, bestimmen. Nach dem Aufhören des Schweißstromes wird der Druck der Elektroden
auf die zwischen ihnen befindlichen Werkstücke für eine bestimmte Zeit, die sog.
Haltezeit, aufrechterhalten. Während dieser Haltezeit wird die durch den Schweißvorgang
erzeugte Wärme von der Masse der Elektroden und des umgebenden Metalls der Werkstücke
zerstreut; so daß die Möglichkeit einer Porosität oder eines Bruches der Schweißstelle
herabgesetzt wird und eine solide haltbare Schweißstelle entsteht.
-
Bei der Punktschweißung von Werkstücken ist es bekannt, die Größe
der Elektrodenberührung, die durch die Elektroden ausgeübte Preßkraft, die Stärke
des Schweißstromes und die Zeitdauer des Stromflusses entsprechend dem besonderen
zu schweißenden Werkstück zu wählen. Es ist ebenso bekannt und allgemeine Praxis,
die Größe der Elektrodenberührung, die Preß@kraft, die Stromstärke
und
die Schweißzeit zu ändern, wenn sich die Dicke des zu schweißenden Materials ändert.
Unter Dicke des Materials ist dabei die totale Dicke des Werkstückes an dem Punkt
der Schweißstelle gemeint.
-
Bei Verwendung von Schweißmaschinen für Werkstücke verschiedener Dicke,
welche häufige Änderungen der Einstellung erfordern, ist Aufmerksamkeit, gutes Urteil
und Gewandtheit des Arbeiters nötig. Darüber hinaus bedingen diese Änderungen ein
Ansteigen der Produktionskosten.
-
Der Hauptgegenstand der Erfindung besteht in einer neuen Apparatur
für Widerstands-Schweißmaschinen, insbesondere zur Punktschweißung von Material
verschiedener Dicke, durch die Neueinstellung und Änderungen während der Schweißarbeit
wesentlich verringert oder ganz eliminiert werden.
-
Im Hinblick auf diesen Zweck besteht die Erfindung in erster Linie
in Kontroll-oderRegeleinrichtungen an Widerstands-Schweißmaschinen, welche entsprechend
der Dicke der zu schweißenden Werkstücke die zugeführte Schweißenergie automatisch
regeln.
-
Da die Stärke der Schweißung sowohl mit ihrer Größe wie mit ihrer
Dicke variiert, ist sie von der zugeführten Wärmemenge abhängig. Die Erfindung macht
von der Entdeckung Gebrauch, daß bei der Punktschweißung von Metallen verschiedener
Dicke, wie z. B. niedrig Bekohlten Stählen, die Güte der Schweißstelle allein durch
Änderung der Schweißzeit beeinflußt wird. So kann bei Konstanthaltung von Berührungsfläche,
Preßdruck, Stromstärke und Haltezeit die zugeführte Wärmemenge und die Stärke der
Schweißung bei Werkstücken verschiedener Dicke allein durch Änderung der Schweißzeit
erreicht werden.
-
In Übereinstimmung hiermit besteht eine Verkörperung der Erfindung
darin, daß bei Widerstands-Schweißmaschinen die Regelung der zugeführten Energie
automatisch als eine bestimmte Funktion der Dicke des zu schweißenden Materials
erfolgt. Es wurde gefunden, daß ein bevorzugtes Schweißzeit-Dicke-Verhältnis für
niedrig Bekohlte Stähle definiert werden kann durch die Gleichung: N=1,67I+61E+12J3,
(i) wenn I die Dicke in Zoll (i Zoll = 2,54 cm) und N
die Zeit in Sekunden
bedeutet. Die Erfindung liegt in der automatischen Veränderung der Schweißzeit nach
Gleichung (i). Wenn die Dicke in Zentimeter = C ausgedrückt wird, kann die Gleichung
geschrieben werden: N =o,66 C + 0,93 C3 + 0,73 C3. (i a) Es ist nicht gesagt,
daß die vorstehende Gleichung das allein mögliche Zeit-Dicke-Verhältnis zur Erzielung
guter Resultate ausdrückt. Die Gleichung gibt vielmehr das angenäherte Minimum der
Zeitdauer des Schweißstromes, das zur Erzielung einer befriedigenden Schweißung
bei einer gegebenen Dicke nötig ist. Die Erfindung liegt in erster Linie in der
automatischen Regelung der Schweißzeit entsprechend einem bestimmten Zeit-Dicke-Verhältnis
als einzige bezeichnende Schweißvariable bei verschiedener Dicke des Materials.
Die durch die obige Gleichung gegebene Schweißzeit ist vorzüglich gedacht für nahe
beieinander liegende Schweißstellen. Für sehr weit voneinander entfernte oder einzelne
Schweißstellen wurde ein Wert von 70 °/o der durch die Gleichung (i) gegebenen Größe
als zweckmäßig gefunden.
-
Das durch die Gleichung (i) gegebene Zeit-Dicke-Verhältnis dient auch
als ein passendes Maß für das Minimum der für Verfestigung der Schweißstelle benötigten
Haltezeit. Die Haltezeit kann also auch automatisch mit den Dickeänderungen des
Materials geändert werden, um die Geschwindigkeit des Schweißprozesses zu erhöhen.
-
In der Praxis ist es vorteilhaft, die Größe der Berührungsfläche,
die Preßkraft und die Stromstärke für das Maximum der Dicke des Materials zu wählen.
Dann werden mit diesen konstanten Werten die Schweißzeit und die Haltezeit entsprechend
der Dicke des 'Materials automatisch geregelt. Es wurde gefunden, daß auf diesem
Wege eine Reihe von Materialdicken im Verhältnis 6 : i geschweißt werden kann.
-
In der folgenden Beschreibung und in der Zeichnung ist ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Abbildung zeigt ein Schema einer
Widerstands-Schweißmaschine. Wie in der Zeichnung ersichtlich, besitzt die Schweißmaschine
ein paar Schweißelektroden 3 und 5, deren eine, 5, fest angeordnet und deren andere,
3, beweglich ist, um die zu schweißenden Werkstücke zwischenzuklemmen. Die Elektrode
3 wird durch eine geeignete Preßvorrichtung i i verstellt, die durch ein passendes
Medium wie Luft bewegt werden kann. Die Zuführung der Preßluft wird durch ein von
einem Solenoid gesteuertes Ventil 13 geregelt, welches, wenn erregt, die Elektrode
3 in die Klemmstellung führt, in der sie bis zur Enterregung der Solenoidspule 15
gehalten wird. Ein Zurückführungsschalter mit Kontakt 17 kann nur geschlossen werden,
wenn die Preßvorrichtung i i die Elektrode 3 in die Klemmstellung mit gewünschter
Kraft geführt hat.
-
Die Sekundärwindung i9 eines Schweißtransformators 21 ist mit den
Elektroden 3 und 5 verbunden. Die Primärwindung 23 des Schweißtransformators wird
von einem Paar elektrischer Ventile 29, insbesondere der Lichtbogentype mit Zündelektrode,
von einem Wechselstromnetz 25 und 27 gespeist. Ein Widerstand 30 parallel
zur Primärwindung 23 absorbiert Stromstöße und verhindert die Rückzündung des Ventils
29.
-
Ein elektrisches Hilfsventil 31, gleichfalls von der Lichtbogentype
mit gittergesteuerter Entladung, ist für für jedes Ventil 29 vorgesehen und wird
nachfolgend als Hilfssteuerröhre bezeichnet. Jede Hilfssteuerröhre 31 'hat eine
Anode 33, verbunden mit der Anode 35 des korrespondierenden Ventils 29, und eine
Kathode 37, verbunden mit der Zündelektrode 39 des korrespondierenden Ventils 29.
Wenn eine Hilfssteuerröhre 31 leitend wird, ist die Anode 35 des korrespondierenden
Ventils 29 positiv, und der Strom durch die Hilfs-
Steuerröhre 31,
und die Ziindel.ektrode 39 hält das Ventil leitend und bewirkt einen Stromfluß durch
die Elektroden 3 und 5.
-
Die Hilfssteuerröhren 31 werden durch eine Spannung, die durch einen
Widerstand 41 in dem Stromkreis eines anderen Ventils 43 erzeugt wird, gesteuert.
Dieses Ventil 43 ist ebenfalls von der Lichtbogentype mit Gittersteuerung und ist
in folgendem als Kontrollröhre bezeichnet. Die Anode 45 und die Kathode 47 der Kontrollröhre
43 sind in Serie mit dem Widerstand 41 geschaltet und über einen normal geschlossenen
Kontakt 49 eines ersten Relais 51 über einen Vollweggleichrichter 53 von den Leitungen
25 und 27 erregt.
-
Der Regelstromkreis für jede Hilfsteuerröhre 31 geht von der Kontrollelektrode
55 und dem korrespondierenden Gitterwiderstand 57 zum einen bzw. anderen Ende der
Sekundärwindung 59 eines Hilfstransformators 61. Der Kontrollstrom geht von der
Mitte 63 der Sekundärwindung 59 durch eine Steuerspannungsquelle 65 und den Widerstand
41 im Stromkreis der Kontrollröhre 43 zu einer Zwischenklemme 67 eines Widerstandes
69, der zwischen den Anoden 33 der beiden HilfssteuerrÖhren 31 liegt. Von der Anode
der einen Hilfssteuerröhre geht der Kontrollstrom zur Kathode 71 und Zündelektrode
39 des korrespondierenden Ventils 29 und zur Kathode 37 der anderen Hilfssteuerröhre.
Die Steuerspannungsquelle 65 hält normalerweise die Hilfssteuerröhren 31 nichtleitend.
Jede Hilfssteuerröhre 31 wird leitend in dem Augenblick einer Halbperiode der Wechselspannung,
in welchem ihre Anode positiv ist, wenn die Kontrollröhre 43 leitend wird. Der Widerstand
69 zwischen den Anoden 33 der Hilfssteuerröhren 31 ist vorgesehen, um durch eine
Spannung über den Widerstand 41 beide Hilfssteuerröhren zu kontrollieren.
-
Die Kontrollröhre 43 wird in einem vorbestimmten Augenblick jeder
Halbperiode der Wechselspannung über das ganze Schweißzeitintervall leitend erhalten.
Der Augenblick in jeder Halbperiode, in welchem die Kontrollröhre 43 leitend wird,
ist bestimmt durch eine Wärmekontrollspannung, während die Dauer der Schweißzeit
durch einen Strom bestimmter Zeitdauer kontrolliert wird.
-
Der Stromkreis der Solenoidspule 15 enthält einen Spannungsteiler
75, über welchen eine Gleichspannung mit Hilfe eines Vollweggleichrichters 77 und
Filterelementen 79 und 81, die von den Leitungen 25 und 27 durch einen anderen Hilfstransformator
83 gespeist werden, erhalten wird. Die Spule 15 des Solenoidventils 13 für die Preßeinrichtung
i i ist über den Spannungsteiler 75 durch einen ersten Kontakt 85 an einen Druckknopfschalter
87 angeschlossen. Der Druckknopfschalter 87 ist normalerweise offen, wird jedoch,
wenn von Hand geschlossen, in geschlossener Stellung durch eine von einem Solenoid
betätigte Sperrklinke 89 gehalten, bis die Solenoidspule 9t der Sperrklinke erregt
wird, zu welcher Zeit der Druckknopfschalter 87 mit Hilfe einer Feder 93 geöffnet
wird. Die Solenoidspule 9i der Sperrklinke ist über den Spannungsteiler 75 durch
einen normalerweise offenen Kontakt 95 eines zweiten Relais 97, den Rückpreßkontakt
17 und einen zweiten Kontakt 99 des Druckknopfschalters 87 verbunden.
-
Ein Paar von elektrischen Ventilen toi und 103, vorzüglich von der
Lichtbogentype mit Gittersteuerung, wird für den Zeitstrom verwendet. Das erste
dieser Ventile, ioi, ist nachfolgend als Startröhre und das zweite Ventil, 103,
als Stoppröhre bezeichnet. Die Anoden io5 und 107 der Start-und Stoppröhren ioi
und 103 sind zusammen an das positive Ende des Spannungsteilers 75 durch einen normalerweise
geschlossenen Kontakt io9 eines dritten Relais i i i, den Rückpreßkontakt 17 und
den zweiten Kontakt 99 des Druckknopfschalters 87 angeschlossen. Die Kathode 113
der Startröhre ioi ist durch einen Widerstand 115 mit dem negativen Ende des Spannungsteilers
75 verbunden. Parallel mit diesem Widerstand 115 liegt ein Gleichrichter 117, eine
Mehrzahl von Widerstandselementen 118 bis 125 und eine erste Kapazität 127. Eine
zweite Kapazität 129 ist normalerweise parallel mit der ersten Kapazität 127 durch
einen Handschalter 131 verbunden, welcher für nachstehend erklärte Zwecke geöffnet
werden kann. Ein Entladungsstrom über Widerstand 133 und einen normalerweise offenen
Kontakt 135 des dritten Relais i i i kann über die Zeitkapazitäten 127 und 129 fließen.
-
Jedes der Widerstandselemente 118 bis 125 ist zwischen zwei entsprechende
Kontakte einer Vielfachkontakteinrichtung 137 geschaltet, wie sie von der Westinghouse
Electric Corporation unter dem Warenzeichen Silverstat hergestellt wird. Die Kontakteinrichtung
137 kann auf einem festen Teil der Schweißmaschine montiert werden und enthält eine
Mehrzahl von federnden Zuleitungen 139 bis 147, eine über der anderen. Diese Zuleitungen
sind an einem Ende befestigt und von einander isoliert, am anderen Ende jedoch frei
und mit Kontakten versehen. Ein Hebel 149 aus isolierendem Material ist so angeordnet,
daß er gegen das freie Ende der ersten Feder 139 bewegt werden kann und dieses gegen
die zweite Feder 140 führt und mit ihr Kontakt macht. Bei Weiterbewegung des Hebels
149 in derselben Richtung wird die Feder i4o, welche noch in Kontakt mit der Feder
139 ist, auch mit der dritten Feder 141 Kontakt machen. Weiterbewegung des Hebels
149 bewirkt nacheinander die Kontaktgebung der ganzen Reihe. Es ist klar, daß bei
Kontakt der Federn 139 und 14o das erste Widerstandselement 118 kurzgeschlossen
wird usw., bis der gesamte Widerstand 118 bis 125 durch die Stellung des beweglichen
Hebels 149 kurzgeschlossen ist.
-
Der Hebel 149 ist um die Achse 151 drehbar und wird durch die Feder
153 niedergedrückt, so daß normalerweise keiner der Kontaktstreifen 139 bis 147
in Kontakt mit einem anderen ist. Das andere Ende des Hebels 149 wird von einer
Stellschraube 155, die an der beweglichen Schweißelektrode anmontiert ist, betätigt.
Demzufolge wird bei Bewegung
der Elektrode 3 in die Stellung, in
der sie die zu schweißenden Werkstücke zwischenklemmt, der Hebel 149 eine gewisse
Anzahl der Kontaktstreifen 139 bis 147 in Kontakt bringen, entsprechend der Stellung
der beweglichen Elektrode, die durch die Dicke des zu schweißenden Materials bestimmt
ist.
-
Die einstellbare Schraube 155 an der beweglichen Elektrode 3 und eine
parallel zum letzten Widerstandselement 125 geschaltete Lampe 157, die von einer
Stromquelle, z. B. Batterie 159, gespeist wird, und ein Handschalter 161, ermöglichen
eine genaue Einstellung der Apparate. Diese Einstellung ist nachfolgend in Verbindung
mit der Arbeitsweise des Systems beschrieben.
-
Die Kathode 163 der Stoppröhre 103 ist mit der Kathode 47 der Kontrollröhre
43 verbunden und über einen Widerstand 165 an einen Mittelkontakt 167 des Spannungsteilers
75 angeschlossen. Die Spule 169 des zweiten Relais 97 ist über den Widerstand 165
und einen normal offenen Kontakt 171 des ersten Relais 51 angeschlossen. Die Spule
173 des dritten Relais i i i ist ebenso über den Widerstand 165 und einen normal
geschlossenen Kontakt 175 des ersten Relais 51 angeschlossen. Die Spule 177 des
ersten Relais 51 ist an dem positiven Ende des Spannungsteilers 75 über den Zwischenkontakt
167 und den zweiten Kontakt 99 des Druckknopfschalters 87, den Rückpreßkontakt 17
und einem normal offenen Kontakt 179 des dritten Relais angeschlossen. Ein Festhaltekontakt
181 des ersten Relais 51 liegt parallel zu dem offenen Kontakt 179 des Relais i
i i.
-
Der Kontrollstrom der Startröhre ioi fließt von deren Kontrollelektrode
183 durch einen Gitterwiderstand 185 und ein Paar Widerstände 187 und 189 zur Kathode
113. Eine Gleichspannung hält über den Widerstand 189 die Startröhre ioi nicht leitend.
Ein Spannungsimpuls, der genügend ist, die Steuerspannung zu übersteigen und die
Startröhre leitend zu machen, wird periodisch über den anderen Widerstand 187 zugeführt.
Der Spannungsimpuls wird durch einen an die Leitungen 25 und 27 'angeschlossenen
Transformator igi durch einen Phasenschieber 193 erzeugt. Der von dem Phasenschieber
193 erzeugte Strom macht die Startröhre ioi in einem Moment der Periode der Wechselspannung
leitend, abhängig von dem Leistungsfaktor und von dem Nulldurchgang des Schweißstromes.
-
Der Kontrollstromkreis der Stoppröhre 103
führt von der Elektrode
195 durch einen Gitterwiderstand 197 und die Kapazitäten 127 und 129 zu dem negativen
Ende des Spannungsteilers 75. Von der Mittelklemme 167 des Spannungsteilers geht
der Kontrollstrom durch den Widerstand 165 zur Kathode 163 der Stoppröhre. Die Spannung
über den Spannungsteiler 75 zwischen der Mittelklemme 167 und dem negativen Ende
macht die Stoppröhre 103 nichtleitend. Wenn jedoch die Startröhre loi leitend
wird, fließt der Strom durch die Kapazitäten 127 und 129 und ladet sie auf eine
Größe, die durch den Widerstand der Widerstandselemente 118 bis 125 bestimmt wird.
Wenn die Ladung der Kapazitäten 127 und 129 eine vorbestimmte Höhe ereicht, wird
die Stoppröhre 103 leitend.
-
Der Kontrollstrom der Röhre 43 führt von ihrer Elektrode i99 durch
einen Gitterwiderstand toi, eine einen Widerstand 203 und die Sekundärwindung
205 eines "Zusatztransformators 207 enthaltende Brücke, einen Leiter
209, einen Widerstand 211, den Widerstand 189 und den Widerstand 115 zum negativen
Ende des Spannungsteilers 75 und dann von der Mittelklemme 167 durch den Widerstand
165 zur Kathode .I7 der Kontrollröhre 43.
-
Der Teil des Spannungsteilers in dem Stromkreis der Kontrollröhre
43 und die Steuerspannung am Widerstand 189 erzeugen eine Spannung, welche die Kontrollröhre
43 nichtleitend macht. Eine Wärmekontrollspannung wird über den Widerstand 211 durch
einen Vollweggleichrichter 213 und einen einstellbaren Phasenschieber 215 über die
Leitungen 25 und 27 durch einen zusätzlichen Transformator 207 erzeugt. Die
Spannung über den Widerstand 211 hat eine Wellenform, die durch den Einfluß der
Elektrode i99 der Kontrollröhre 43 die Form einer umgekehrten gleichgerichteten
Wechselspannung hat, welche in der Phase verschoben gegen die zugeführte Wechselspannung
ist. Wie später erläutert werden wird, ist der Augenblick in einer Halbperiode der
Wechselspannung, in welchem die Kontrollröhre 43 leitend wird, durch den Betrag
der Phasenverschiebung durch den Widerstand 211 bestimmt.
-
Die Ausgleichbrücke ist von gebräuchlicher Art, um eine Wechselspannungskomponente,
wenn nötig, zu kompensieren für verschiedene Zündcharakteristiken der zwei Ililfssteuerröhren
und der zugehörigen Entladungsgefäße.
-
Vor Einleitung der Schweißoperationen muß die Kontakteinrichtung 137
eingestellt werden. Ein von Hand betätigter Schalter 217 über dem Druckknopfschalter
87 wird geschlossen, um das Solenoidventil 13 zu erregen, wodurch die bewegliche
Schweißelektrode 3 unter passendem Preßdruck niedergeführt wird ohne jedes Material
zwischen den Berührungsflächen der Schweißelektroden. Bei dieser Elektrodenstellung
wird die Stellschraube 155 so justiert, daß alle Kontaktstreifen 139 bis 147 der
Kontaktvorrichtung 137 gerade Kontakt machen. Der Handschalter 161 wird geschlossen,
so daß der Kontakt zwischen den letzten Kontaktstreifen 146 und 147 durch das Aufleuchten
der Indikatorlampe 157 angezeigt wird. Mit allen Kontaktstreifen in Kontakt wird
die Stellschraube 155 fest gemacht, die Handschalter 161 und 217 werden geöffnet,
und das Ganze ist zur Schweißoperation bereit.
-
Um diese Operation einzuleiten, wird der Druckknopfschalter 87 geschlossen.
Wie schon oben erklärt, wird der Druckknopfschalter in dieser Stellung so lange
gehalten, als die Solenoidspule 9i unerregt bleibt. Der erste Kontakt 85 des Druckknopfschalters
87 vervollständigt einen Strom
durch die Spute 15 des Solenoidventils
der Preßeinrichtung i i. Als Folge davon werden die bewegliche Elektrode 3 abwärts
geführt und die Werkstücke 7 und 9, die geschweißt werden sollen, zwischen die Elektroden
3 und 5 geklemmt. Gleichzeitig wird der Hebel 149 bewegt und veranlaßt hierdurch
die Kontaktgebung einer gewissen Anzähl der Kontaktstreifen 139 bis 147 entsprechend
der Dicke der zu schweißenden Werkstücke.
-
Nachdem die bewegliche Elektrode 3 in Stellung ist, schließt sich
der Rückpreß'kontakt 17, so daß ein Strom vom positiven Ende des Spannungsteilers
75 durch den zweiten Kontakt 99 des Druckknopfschalters 87, den Kontakt 17 und den
normalerweise geschlossenen Kontakt iog des dritten Relais i i i zu den Anoden Ios
und 107 der Start- und Stoppröhren ioi und 103 fließt. Darauf macht der nächste
Spannungsimpuls über den Widerstand 187 in dem Kontrollstromkreis der Startröhre
toi diese leitend und bewirkt hierdurch die Aufladung der Kapazitäten
127 und 129.
-
Wenn die Startröhre ioi leitend wird, steigt das Potential im Kontrollstromkreis
der Röhre 43 nahezu auf das der Kathode 113 der Startröhre und erreicht fast das
Potential des positiven Endes des Spannungsteilers 75. Demzufolge wird die Gleichspannungskomponente
der resultierenden Spannung zwischen der Kontrollelektrode und der Kathode der Kontrollröhre
leicht negativ,'so daß die Spannungsspitzen, die am Widerstand 211 auftreten, die
Kontrollröhre leitend machen.
-
Die Phasenlage der Spannungsspitzen und damit der Augenblick, in dem
die Kontrollröhre leitend wird, wird durch den Phasenschieber 215 eingestellt. Die
Hilfssteuerröhren 31 werden in jeder Halbwelle durch die Wirkung der Kontrollröhre
43 leitend und veranlassen periodisch in jeder entgegengesetzten Halbwelle der zugeführten
Spannung ein Leitendwerden der elektrischen Ventile 29. Infolgedessen geht ein Strom
durch den Schweißtransformator und erzeugt eine Schweißung der zwischen die Elektroden
geklemmten Werkstücke, deren Schweißzeit mit dem Leitendwerden der Startröhre beginnt.
-
Die Aufladung der Kapazitäten 127 und 129 beginnt gleichfalls mit
dem Leitendwerden der Startröhre ioi. Die Höhe der Aufladung der Kapazitäten hängt
ab von dem Betrag des Widerstandes der jeweils eingeschalteten Widerstandselemente
118 bis 125. Dieser ist abhängig von der Anzahl der in Kontakt gebrachten Kontaktstreifen
entsprechend der Dicke des zu schweißenden Materials. Aus den vorher erörterten
Gründen werden die Widerstände der verschiedenen Widerstandselemente 118 bis 125
so gewählt, daß die Ladezeit der Kapazitäten 127 und 129, die notwendig ist, um
die Stoppröhre 103 leitend zu machen, durch die vorher aufgestellte Gleichung (I)
bestimmt wird. Wenn die Stoppröhre 103 leitend wird, steigt das Potential der Kathode
47 der Kontrollröhre 43, welche mit der Kathode 163 der Stoppröhre 103 verbunden
ist, beinahe auf das Potential des positiven Endes des Spannungsteilers 75, während
das Gitter i99 der Kontrollröhre 43 das Potential des negativen Endes des Spannungsteilers
75 besitzt, so daß die Kontrollröhre in jeder Halbperiode nicht mehr länger leitend
bleibt. Demzufolge wird das Schweißintervall beendet, und der Schweißstrom hört
auf zu fließen. Der über die Stoppröhre 103 fließend Strom geht über den
normalerweise geschlossenen Kontakt 175 des ersten Relais 51 und durch die
Spule 173 des dritten Relais i i i und erregt das letztere.
-
Durch Erregung des dritten Relais i i i wird der erste Kontakt 179
desselben geschlossen, um den Stromweg über die Spule 177 des ersten Relais 51 zu
vervollständigen. Der zweite Kontakt iog des dritten Relais i i i wird geöffnet,
um die Anodenströme der Start- und Stoppröhren ioi und 103 zu unterbrechen, und
der dritte Kontakt 135 wird geschlossen, um den Entladestromkreis über die Kapazitäten
127 und 129 zu vervollständigen.
-
Wenn das erste Relais 51 durch die Wirkung des dritten Relais i i
i erregt wird, öffnet sich sein erster Kontakt 4:9, so daß, solange das erste Relais
erregt bleibt, die Kontrollröhre 43 nicht leitend werden kann. Der zweite Kontakt
181 des ersten Relais 51 schließt den Haltestromkreis für die Spule 177. Dies ist
so lange notwendig, bis das dritte Relais i i i in seine nichterregte Stellung zurückkehrt,
wenn der zweite Kontakt iog die Anodenströme der Start- und Stoppröhren unterbricht.
Der dritte Kontakt 17i des ersten Relais 51 vervollständigt die Verbindung der Spule
169 des zweiten Relais 97 über den Widerstand 165 im Kathodenstromkreis der Stoppröhre
103. Die Stoppröhre 103 ist jetzt enterregt, so daß das zweite Relais 97 in seiner
unerregten Stellung bleibt. Der vierte Kontakt 175 des ersten Relais 51 öffnet den
Erregerstromkreis,des dritten Relais i i i.
-
Somit ist es klar, daß die Schweißzeit abhängt und automatisch eingestellt
wird von der Dicke des zu schweißenden Materials. Darüber hinaus wird durch richtige
Auswahl der Widerstandselemente 118 bis 125 die Schweißzeit eine bestimmte Funktion
der Dicke gemäß der obengenannten Gleichung. Es ist klar, daß die Zahl der Widerstandselemente
und ihre Widerstandswerte nach Wunsch gewählt werden können. Die Anordnung der Kontakte
kann natürlich entsprechend anderen Werten des Schweißstromes verschieden gewählt
werden. Auch können in Zusammenhang andere Ausführungsformen für die mechanische
Einstellung der Elektroden und die Einstellung der Schweißstromzeiten gewählt werden.
-
Wenn der vierte Kontakt 175 des ersten Relais 51 den Erregerstromkreis
für das dritte Relais I I I
öffnet, kehrt das dritte Relais in seine unerregte
Stellung zurück, jedoch mit einem leichten Zeitverzug, der durch die Trägheit des
Relais bedingt ist. So werden der Entladestromkreis der Kapazitäten 127 und 129
geöffnet, die Kapazitäten hierbei völlig entladen und die Anodenstromkreise der
Startund. Stoppröhren ioi und 103 wieder hergestellt. Die Zeitoperation wird
dann wiederholt, aber es
fließt, während das erste Relais 51 noch
erregt ist, kein Schweißstrom.
-
Am Ende dieser zweiten Zeitperiode wird die Stoppröhre 103 wieder
leitend. Nun wird das zweite Relais 97 erregt an Stelle des dritten Relais i i i
und dadurch der Stromkreis durch die ,Spule 9i des Haltesolenoids 89 geschlossen.
Das Solenoid wird außer Wirkung gesetzt durch den Druckknopfschalter 87, so daß
dieser augenblicklich durch die Feder 93 geöffnet wird. Nach Offnen des Druckknopfschalters
87 wird (las Soletioi(iventil 13 der Preßeinrichtung entregt und die bewegliche
Elektrode 3 aufwärts bewegt und außer Berührung mit dem Material gebracht, welches
soeben geschweißt wurde.
-
Es ist somit ersichtlich, daß die zweite Zeitperiode die Haltezeit
ist. Während dieser Periode bleiben die Elektroden 3 und 5 in Berührung mit den
soeben geschweißten Werkstück-,en, aber fließt kein Schweißstrom.
-
Während im vorstehenden ein System gezeigt ist, in welchem sowohl
die Schweißzeit wie die Haltezeit automatisch durch die Dicke des zti schweißenden
Materials geregelt wird, kann es in einigen Fällen wünschenswert sein, nur die Schweißzeit
zu regeln. Es können verschiedene Relais mit der Stoppröhre zusammenwirken, um andere
zusätzliche Operationen durchzuführen, wie z. B. die Erzeugung eines Sclimiedepreß,druc4<s
während der Haltezeitperiode.
-
Es ist ebenso zu verstehen, daß die Kapazitäten 127 und 129 im Verhältnis
zu den Widerstandselementen 118 bis 125 von solcher Größe gewählt werden, daß die
oben aufgestellte Zeitgleichung erfüllt ist. Die Kapazitäten werden vorzüglich von
solchem Größenverhältnis zueinander gewählt, daß bei geschlossenem Schalter 13i
die Zeit etwa 70% derjenigen nach Gleichung (i) ist, wenn einzelne oder weit voneinander
entfernte Schweißstellen gemacht werden sollen, bei welchen der Paralleleffekt der
vorhergehenden Schweißstelle nicht auftritt.
-
Aus dem Vorhergehenden ist ersichtlich, daß durch die :.Mittel der
neuen Einrichtung die Einstellungen von Hand, die gewöhnlich bei jeder Dickenänderung
des Materials gemacht werden, unnötig sind. Gute Schweißstellen sind hierdurch gesichert
und weitgehend unabhängig von der Aufmerksamkeit oder Unaufmerksamkeit und der Urteilsfähigkeit
des Arbeiters. Die Apparatur ist voll selbstregelnd von Schweißpunkt zu Schweißpunkt,
ohne Rücksicht darauf, ob die einander folgenden Schweißungen von derselben oder
von verschiedener Dicke sind oder an gleichen oder verschiedenen Verbindungen gemacht
werden. Schweißungen von minimaler Größe können so hergestellt werden, und jede
mögliche Reihenfolge in der Verbindung mit Änderungen der Schweißgröße und Stärke
kann wechseln wie die Dicke des Materials. Von wahrscheinlich größter Wichtigkeit
ist die Tatsache, daß die Ausschaltung der Notwendigkeit der Einstellung der Maschine
auf die Dickenverhältnisse in hohem :\laße die Ükotiotnie der Produktion steigert.