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Pneumatische Förderanlage, insbesondere für Bäckereien und andere
Nährmittelbetriebe
Die Erfindung bezieht sich auf eine pneumatische Förderanlage,
insbesondere für Bäckereien und andere Nährmittelbetriebe, mit im Kreislauf umgewälztem
Förderluftstrom, aus dem in den Saugabschnitt des Kreislaufs eindringende Leckluftmengen
im Druckabschnitt zwischen Gebläse und Fördergutzugabestelle über ein Filter ausgeschieden
werden.
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Bei bekannten Anlagen dieser Art sind im Druckabschnitt der Leitung
Filtersäcke eingebaut, durch die der Überdruck entweichen kann. Derartige Filtersäcke
sind in der Anschaffung teuer und im Betrieb recht umständlich, zumal sie mit Klopfeinrichtungen
ausgestattet werden müssen. Diese Nachteile lassen sich im wesentlichen dadurch
vermeiden, daß man als Filter für das Ausscheiden der Leckluftmengen einen Fliehkraftabscheider
vorsieht. Das gilt insbesondere dann, wenn der Fliehkraftabscheider in den Druckabschnitt
zwischen Gebläse und Fördergutzugabestelle derart eingebaut ist, daß der Hauptanteil
der Luft zusammen mit den Fördergut teilchen zurück zur Fördergutzugabestelle und
nur ein geringer, den Leckluftmengen entsprechender Anteil durch das zentrale Reingasrohr
des Abscheiders ins Freie abströmt. Besonders günstig ist es dabei, den Fliehkraftabscheider
an einer Ecke der Rohrleitung einzubauen, weil man hierdurch an der betreffenden
Ecke den sonst erforderlichen Rohrkrümmer o. dgl. ersparen kann. Man braucht hierzu
nur die Ausströmrichtung für den Hauptanteil des
Förderluftstromes
zur Fördergutzugabestelle und das Reingasrohr des Abscheiders zur Ecke hin zu richten.
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In der Zeichnung ist in Fig. I ein Ausführungsbeispiel einer pneumatischen
Förderanlage schematisch dargestellt, wie sie sich z. B. für die Mehlförderung in
einer Bäckerei von einem tiefer gelegenen in ein höheres Stockwerk eignet.
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Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus Fig. I in einer anderen, um go0
gegenüber Fig. I gedrehten Ebene.
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Mit I ist eine Fördergutzugabestelle bezeichnet, an der das Fördergut,
im vorliegenden Fall Mehl, in den Bereich eines waagerechten Leitungsteiles 2 zuläuft,
durch den ein Luftstrom in der Pfeilrichtung 3 strömt und dabei das Fördergut mitnimmt.
Nunmehr gelangt der Fördergutluftstrom durch den nach oben gerichteten Leitungsteil
4 in die tangentiale Einlaufdüse 5 eines Fliehkraftabscheiders 6, wie dies an sich
bekannt ist. Unterhalb des Fliehkraftabscheiders 6 ist eine Schleuse 7 angeordnet,
durch die das Fördergut in einen darunterstehenden Behälter 8 fallen kann, während
der Luftstrom durch ein oberes Reingasrohr g und einen Leitungsteil 10 von einem
Gebläse ii abgesaugt wird. Von dem Gebläse 11 wird der Luftstrom, der auch noch
eine gewisse vom Fliehkraftabscheider 6 nicht abgeschiedene Restmenge an Fördergut
enthält, durch einen Leitungsabschnitt I2, 13 zurück zur Fördergutzugabestelle I
gedrückt. Es biegt also ein vollkommen geschlossener Förderluftkreislauf vor, wobei
in dern Leitungsabschnitt 2,4, 10 bis zum Gebläse II Unterdruck und demgegenüber
in dem Leitungsabschnitt I2, I3 Überdruck herrscht. Bei dieser Kreislaufschaltung
des Luftstroms kann man sich z. B. mit einem Abscihneider 6 begnügen, der keinen
jbesonders hohen Abscheidungsgrad hat; denn die nicht abgeschiedene und in das Reingasrohr
g gelangende Restmenge des Fördergutes, z. B. IO/o, geht nicht verloren, sondern
kommt beim nächsten Kreislauf wieder zur Fördergutzugabestelle I.
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Nun läßt es sich aber nicht vermeiden, daß der Leitungsabschnitt
2, 4, 6, 7, 10 gewisse, wenn auch noch so kleine Undichtigkeiten enthält, durch
die kleine Leckluftmengen in diesen Unterdruckleitungsabschnitt gelangen. Diese
Leckluftmengen bewirken, weil die Undichtigkeiten während des Betriebes der Förderanlage
ständig wirksam sind, eine allmähliche Druckerhöhung auch im übrigen Teil der Anlage,
was mit der Zeit ihren Stillstand bedeuten würde, falls man dagegen keine besonderen
Vorkehrungen träfe.
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Ein bekanntes Mittel, diesem Übelstand entgegenzuwirken, ist der
Einbau eines Filtersackes im Leitungsabschnitt 12, der einen Druckausgleich mit
der Außenluft herbeiführt. Das gilt jedoch nur so lange, bis seine Filtertuchfläche
seibst mit Fördergut zugesetzt ist. Das dauert, insbesondere bei Mehl als Fördergut
und nicht allzu großen Filtersackabmessungen, in der Kegel nicht sehr lange. Man
muß deshalb den Filtersack häufig entleeren und ihn auch mit an sich für solche
Zwecke bekannten Klopf- oder Spülvorrichtungen versehen, die das staubförmige Fördergut
von den Filterflächen lösen.
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Gegenüber solchen umständlichen undteuren Maßnahmen bedient sich
die Erfindung des Einbaus eines Fliehkraftabscheiders 20 im Leitungsabschlnitt 12,
13. Mit 21 ist die tangentiale Einlaufdüse dieses Fliehkraftabscheiders 20 bezeichnet,
mit 22 ihr Reingasauslaßrohr, welches unmittelbar oder ül)er einen 1 kleinen billigen
Filterbeutel ins Freie mündet, und mit 23 seine andere, in den Leitungsteil 13 mündende
Auslaßöffnung. Der Fliehkraftabscheider 20 arbeitet wie folgt: Der durch die Einlaufdüse
21 einströmende Luftstrom, welcher noch einen geringen Anteil, z. B. I°/o, Fördergut
mitführt, trennt diesen Fördergutanteil zunächst in an sich bekannter Weise in der
zylindrischen Zelle 20 von dem Luftstrom. Dann gelangt ein Teil des Luftstromes
in das Reingasrohr 22 und strömt ins Freie, während der Fördergutanteil am Außenmantel
der Zelle 20 nach der Öffnung 23 zU abströmt. Er strömt jedoch nicht, wie das sonst
bei Fliehkraftabscheidern üblich ist, allein in der Richtung 13 ab, sondern es wird
auch der Hauptanteil der in der Zelle 20 rotierenden Luft unter der Wirkung des
Gebläses II mit abgesaugt, wobei sich die Luft im Leitungsteil I3 wieder mit dem
zuvor am Außenmantel der Zelle 20 entlangrutschenden För dergutanteil vermischt,
so daß ein Fördergutluftstrom zur Fördergutzugabestelle 1 gelangt, der keinen wesentlich
anderen Fördergutanteil enthält als in den Leitungsteilen I0, I2 hinter dem ersten
Abscheider 6. Es strömt also durch das Reingasrohr 22, welches auch einen kleineren
freien, z. B. auch einstellbaren Durchflußquerschnitt haben soll als das Rohr I3,
nur eine verhältnismäßig kleine Luftmenge ab, die mit Rücksicht auf die Kontinuitätsbedingungen
im gesamten, aus einem Unterdruckabschnitt 2, 4 und einen Überdruckabschnitt IO,
12, 13 bestehenden Kreislaufsystem gerade so groß ist wie die durch Undichtigkeiten
innerhalb des Unterdruckabschnittes eindringenden Leckluftmengen. Ein besonsl,erer,
sehr erheblicher Vorteil gegenüber dem bekannten Einbau eines Filtersackes im Überdruckteil
12, 13 besteht darin, daß auch bei noch so langem Dauerbetrieb die Abscheiderzelle
20 niemals von Fördergutrückständen entleert zu werden braucht.
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Vielmehr findet eine ständige automatische Entleerung statt, die
- falls nicht anderweitige Störungen vorkommen - keinerlei Wartung oder sonstigen
Aufwand erfordert. Besonders zweckmäßig ist es dabei, den Fliehkraftabscheider 20
an einer Ecke des Rohrsystems anzuordnen. Das auf der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel
zeigt, daß man in diesem Fall sogar einen sonst hier erforderlichen Rohrkrümmer
ersparen kann. Wollte man dagegen den Fliehkraftabscheider nicht so in das Leitungssystem
einbauen, wie dies die Zeichnung vorschlägt, sondern stattdessen den Fliehkraftabscheider
z. B. in einer Nebenschlußleitung zum Leitungsabschnitt 12, 13 anordnen, so müßte
man auf einen Teil der Vorteile verzichten, die gemäß der Erfindung mit der zweckmäßigsten
Einbauweise zu erzielen sind, wenn auch bei der Nebenschlußanordnung grundsätzlich
die angestrebte Rückführung des Restförderguts in den Kreislauf möglich ist. Da
bei
dem erläuterten Ausführungsbeispiel nur ein geringer Luftanteil
durch das Reingasrohr 22 abströmt, eignet sich die neue Fliehkraftabscheiderschaltung
auch für Anlagen, bei denen es darauf ankommt, eine hestimmtt l.uftfet1(lltigkeit
uiid Temperatur soweit wie möglich im Förderkreislauf zu erhalten, also z. B. bei
Klimaanlagen.