-
Aufsteckspindel für Färbevorrichtungen Die Erfindung betrifft eine
Vorrichtung zum Färben von Garn in Wickelform, insbesondere auf Aufsteckspindeln,
und hat zum Hauptzweck die Schaffung einer verbesserten Spindel, welche eine erhöhte
Menge von Färbflüssigkeit durchlassen kann und so eine größere Menge von Wickeln
(Garnspulen, Spinnkuchen) je Spindel zu färben ermöglicht.
-
Bisher war es üblich, eine gelochte Hohlspindel vorzusehen, die an
einem Ende einen offenen Sockel zur Befestigung an dem Aufsteckzylinder eines Färbeapparates
besitzt, während das andere Ende eine Schließkappe für die Flüssigkeit trägt, so
daß deren Strömen in dem offenen Sockel und der Spindel längs gerichtet ist, dann
quer durch die Lochungen der Spindel und des Rohres geht, auf welchem die Wickel
sitzen und schließlich durch die Garnwindungen tritt. Es ist auch bekannt, Spindeln
vom Flossentyp und kreuzförmigem ()uer:cliiiitt (« ie z. 13. im amerikanischen Patent
Nr. a 3o6 7r9) zum Tragen von Wickeln während des Färbvorganges zu verwenden. In
diesen bekannten Spindeln der ersten Art ist indessen die Durchtrittsmenge der Flüssigkeit
auf die innere Durchflußfläche der Spindeln beschränkt. In der gelochten Hohlspindel
ist die verfügbare Gesamtdurchflußfläche durch ihren Innendurchmesser begrenzt,
und, da die die Wickel tragenden gelochten Rohre über die Spindeln übergeschoben
sind, bildet die Dicke der gelochten Spindel den Begrenzungsfaktor. In der Flossentypspindel
begrenzt die Dicke des Materials der kreuzförmigen Flossen die für den Flüssigkeitsdurchtritt
zur Verfügung stehende Fläche.
-
Die Überwindung der genannten Mängel durch das Vorsehen einer größeren
Fläche für das Strömen der Flüssigkeit in der Tragspindel sowie auch am Sockelende
der Spindel ist Zweck der Erfindung.
-
Demgemäß offenbart eine Ausführungsform der
Erfindung
einen Spindelaufbau, der einen ungelochten Schaft von Vollquerschnitt enthält, welcher
mit einem sich verjüngenden Sockel verschraubt ist, der einen festen Endteil, in
welchem der Schaft gesichert ist, und eine längs gerichtete Bohrung mit zum Umfang
laufenden Querdurchlässen für den Zutritt der Färbflüssigkeit besitzt. Der Sockel
ist an seiner Außenfläche mit Schraubenwindungen für die lösbare Verbindung mit
einem Tragteil (Aufsteckzylinder) eines Färbeapparates versehen und sein inneres
(oberes) Ende ist als Sitz für das gelochte Rohr ausgestaltet, auf welchem der Garnwickel
sitzt. Die Längsbohrung des Sockels ist mindestens gleich dem Innendurchmesser des
gelochten Rohres, während die Fläche der quer zum Umfang laufenden Durchlässe größer
ist als jene des gelochten Rohres oder der Sockelbohrung, wodurch eine erhebliche
Vergrößerung der in die Spindel einleitfähigen Flüssigkeit ermöglicht wird.
-
Eine Besonderheit der Erfindung liegt auch in den Vorteilen, die durch
den Zusammenbau der Spindel aus einem abnehmbaren Sockel und einem Schaft gewährleistet
sind. Bei Unbrauchbarwerden des Schaftes ist es nur nötig, diesen zu ersetzen und
nicht auch den Sockel, was zu wesentlichen Ersparnissen führt.
-
Zum völligen Verstehen der Erfindung wird die Beschreibung der Fig.
i bis 3 der Zeichnung führen, in welcher darstellt: Fig. i einen senkrechten Schnitt
durch eine erfindungsgemäß gestaltete Spindel für das Färben von Garn in gepackter
Form, Fig. 2 einen Schnitt in größerem ?Maßstab nach Linie 2-2 der Fig. i, gesehen
in Pfeilrichtung, Fig. 3 einen anderen Schnitt in größerem Maßstab nach Linie 3-3
der Fig. i, ebenfalls in Pfeilrichtung gesehen.
-
Der mit io bezeichnete Spindelaufbau umfaßt einen verlängerten Schaft
i i und einen Sockel 12 (bestehend aus den fest zusammenhängenden Teilen 17 und
27), der abnehmbar an einer Tragplatte 13 einer Färbevorrichtung angebracht ist,
welche die übliche, in der Färbereitechnik wohlbekannte Ausgestaltung hat.
-
Die äußere Umfläche 14 des Sockels 12 ist mit Schraubengewinde zum
Einschrauben in das Schraubenloch 16 der Tragplatte 13 versehen. Vorteilhaft wird
die Umfläche 14 mit leichter Verjüngung in der Längsrichtung, wie dargestellt, gestaltet,
so daß der Endteil 17 des Sockels schnell durch das Loch 16 durchzustecken ist und
dann hinter der Platte 13 hervorschaut: Der Zweck dieser Einzelheit wird später
erläutert. Der Sockelendteil 17 hat, eine längs gerichtete Schraubenbohrung 18 zur
Aufnahme des Gewindeendes 19 des Schaftes i i. Ein Absatz 21 begrenzt die Tiefe,
bis zu der der Schaft in den Sockel eingeschraubt werden kann. Es muß darauf hingewiesen
werden, daß dieser Endteil des Sockels einen Abschluß bildet, wenn der Schaft eingesetzt
worden ist. Einwärts von diesem Abschluß liegt eine Längsbohrung 22, deren Durchmesser
mindestens dem Innendurchmesser eines üblichen gelochten Rohrgliedes 23 gleich ist,
auf welchem der Garnwickel 24 aufgewunden ist. Die Fig. i läßt erkennen, daß die
inneren Durchmesser des Rohres 23 und der Bohrung 22 im wesentlichen gleich sind,
so daß deren Wandungen bündig zueinander stehen.
-
Zwischen dem Endteil 17 und der Platte 13 sieht man eine Mehrzahl
von Querdurchlässen 26, die mit der Bohrung 22 kommunizieren, und, wie aus Fig.
i und 2 ersichtlich, sind diese Durchlässe rund um die Umfläche 14 gleichmäßig verteilt
und erstrecken sich in der Längsrichtung über eine bestimmte Höhe. Die gesamte Eintrittsfläche,
als Summe der einzelnen Durchlässe 26, ist größer als die Querschnittsfläche der
Bohrung 22 bzw. des Rohres 23 weniger der Querschnittsfläche des Schaftes i i, damit,
wie bereits oben erwähnt, ein Übermaß an Flüssigkeit in die Bohrung 22 eintreten
kann.
-
Dieses Übermaß an Flüssigkeitszutritt ergibt sich leicht aus dem folgenden
mathematischen Vergleich zwischen dem hergebrachten Spindelaufbau mit gelochter
Hohlspindel und dem erfindungsgemäßenAufbau. Eine dünnwandige gelochte Hülse für
Kunstseidespinnkuchen, wie sie das Rohr 23 in der Zeichnung ist, hat einen Innendurchmesser
von 18,3 mm. In dem erfindungsgemäßen Spindelaufbau hat der Spindelschaft
i i einen Durchmesser von 6,2 mm und ist damit genügend stark zum Tragen der verlangten
Zahl von Fadenwickeln bzw. Spinnkuchen 24. In den bekannten gelochten röhrenförmigen
Spindeln ist der innere Rohrdurchmesser 12,7 mm und es muß bemerkt werden,
daß das innere Ende des Rohres offen ist und die Färbflüssigkeit durch diese Öffnung
eintritt, während die andere Öffnung geschlossen ist. Die Flüssigkeit wird durch
die Lochungen in beiden Rohren gepreßt und geht dann, wie bekannt, durch die Wickel.
-
Die Flächen der verschiedenen Teile sind nun die folgenden: 1. 263
qmm des gelochten Rohres23, 2. 3o qmm des Spindelschaftes 11, 3. 127 qmm der gelochten
Rohrspindel im früheren Aufbau. Die Differenz 263-3o = 233 qmm stellt die NTettoquerschnittsfläche
für den Flüssigkeitsdurchtritt im erfindungsgemäßen Aufhau dar. Demgegenüber stehen
im früheren Aufbau nur 127 qmm als Totalquerschnittsfläche für den Flüssigkeitsdurchtritt
zur Verfügung. Daraus ergibt sich die Differenz 233-127 = i o6 qmm als Zuwachs an
Flüssigkeitsdurchtrittsfläche zugunsten des erfindungsgemäße» Aufbaues, also eine
rund 85°/oige Steigerung der bisher möglichen Durchtrittsfläche.
-
Infolge dieser, auf der Erfindung beruhenden Steigerung der verfügbaren
Flüssigkeitsdurchtrittsmenge ist es möglich, mehr als die üblichen drei Packungen
übereinander anzuordnen und trotzdem befriedigende Durchtrittsbedingungen beizubehalten.
-
Am andern (oberen) Ende des Sockels 12 ist eine Verbreiterung 27 zu
sehen, die eine Mehrheit von winkelig zueinander stehenden Seitenflächen
28
in Form eines Sechskantprismas aufweist, um das Einschrauben des Sockels
in die Tragplatte durch ein geeignetes Werkzeug zu erleichtern. Die Verbreiterung
27
ist an ihrer Stirnfläche 29 mit einer Vertiefung 31 versehen, deren Wandung bogenförmig
geschweift ist und sich von der Stirnfläche 29 nach innen und rückwärts (abwärts)
bis zur Bohrung 22 herabsenkt. Die Vertiefung 31 ist insbesondere als Aufsitz für
das gelochte Rohr 23 in koaxialer Lage zum Spindelschaft i i ausgebildet; gleichgültig,
ob die Spindel senkrecht oder waagerecht montiert wird.
-
Die Verbindung der Spindel mit der Tragplatte 13 ist eine einfache
und geradewegs vorzunehmende Handlung, bei der man nur die Drehbewegung an dem Sockel
12 bis zum festen Sitz im Schraubenloch 16 (vgl. Fig. i) auszuführen und dann den
verlängerteti Schaft i i in das Schraubenloch 18 des Sockels 12 einzusetzen hat.
Ist die Spindel einmal in ihrer Stellung, so sind nur die gelochten Rohre 23 mit
den Wickehl 2+ übereinanderzubauen, wobei (las innerste (unterste) Rohr 23 zentral
in die N'ertiefullg3l einzusetzen ist. Um eine koaxiale Anordnung aller übereinander
aufgebauten Rohre zu sichern, kann man Abstandshalter 32 (mit einer Vertiefung 33,
ähnlich der mit 31 bezeichneten, an den beiden Stirnflächen ausgestattet) vorsehen.
Zwischen je zwei Rohren 23 kommt ein solcher :\bstandsllalter zti liegen und eine
ähnliche selbstzentrierende Vertiefung ist auch an der Schraul>-abschlußkapTe 34
vorgesehen, die mit der -Mutter 36 den ganzen .\tlfl>att an dem Spindelschaft i
i zusammenhält.
-
Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß die Erfindung zu einer einfachen,
praktischen Spindel führt, die aus Teilen besteht, die wirtschaftlich hergestellt,
leicht gehandhabt und in üblicher Weise verwendet werden können. Dabei ist es erfindungsgemäß
möglich, den Durchtritt der Färbflüssigkeit wesentlich zu verstärken und auf diese
Weise mehr Packungen als bisher im gleichen Zeitraum zu verarbeiten.
-
Sinngemäße Abwandlungen in der Form und Konstruktion der dargestellten
Teile sind, soweit sie den Gedanken und den Rahmen der Erfindung nicht verlassen,
möglich. Demzufolge müssen die Darstellungen der Zeichnung nur als beispielhaft
beschreibend und in keiner Weise begrenzend aufgefaßt werden.