-
Strangpresse für Tonwaren u. dgl. mit selbsttätigem Abschneider
Bei
den in der Ziegelindustrie an Strangpressen verwendeten selbsttätigen Abschneidern
besteht das Bedürfnis, die in der Regel einzeln vom Tonstrang abgetrennten Ziegelformlinge
in Gruppen zu zweien, dreien oder mehreren zusammenzufassen, um sie bequem von Hand
abnehmen zu können und dadurch die Leistung des Abnehmers zu erhöhen.
-
Um die Formlinge gruppenweise abhebebereit zu halten, hat man hinter
der Schneidvorrichtung ein kurzes Förderband und in dessen Verlängerung einen l>ewässerten
Gleittisch vorgesehen, auf den die einzeln vorbeförderten Formlinge auflaufen und
auf dem sie sich zur Abnahme sammeln. Diese Einrichtung hat den Nachteil, daß. die
Formlinge infolge der hierbei erforderlichen Bewässerung und der dadurch hervorgerufenen
Auflockerung ihrer Unterseite nach dem Aufsetzen auf ein Transportmittel, z. B.
einen Karren oder die Schale eines Transporteurs, daran anhaften und beim Wiederabheben
beschädigt werden, es sei denn, daß das Transportmittel vorher mit Sand bestreut
wird, was aber umständlich und kostspielig ist.
-
Um diesen Schwierigkeiten zu entgehen, hat man unter Fortlassung
eines Sammeltisches eine trocken arbeitende Fördervorrichtung mit verlängertem Förderband
verwendet, wobei die Formlinge unmittelbar nach dem Schnitt schon auf dem Förderband
in Gruppen angeordnet und vorbefördert werden.
-
Diese Fördervorrichtung erfordert aber eine besondere Schaltvorrichtung,
um dem Förderband zeitweise die Geschwindigkeit des Tonstranges und zeitweise eine
höhere Geschwindigkeit zu erteilen.
-
Schaltvorrichtungen dieser Art erhöhen die Herstellungskosten der
Anlage, setzen ihre Zuverlässigkeit herab und beeinträchtigen auch die Leistung.
-
Nach der Erfindung schließt sich an den Abschneider ein kurzer stetiger
Förderer, der mit höherer Geschwindigkeit als der des Stranges
angetrieben
wird, und an diesen ein stetiger Förderer mit Stranggeschwindigkeit an. Hierdurch
wird erreicht, daß die den Abschneider verlassenden Formlinge zunächst einen Abstand
voneinander erhalten und nach einer gewissen Zeit, die von der Länge und der Geschwindigkeit
des ersten Förderers abhängt, wieder zusammenrücken. Dadurch erhält der Abnehmer
die Möglichkeit, zwischen die wieder zusammengerückten Formlinge und den aufrückenden
Formling zu fassen und somit bequem die gewünschte Anzahl von Formlingen abzuheben,
ohne daß in den Geschwindigkeitsverhältnissen des Stranges, des ersten Förderers
und des zweiten Förderers irgendwelche Änderungen vorgenommen zu werden brauchen.
-
Man kann dem Abnehmer die Arbeit weiter dadurch erleichtern, daß
man die Arbeitsfläche des mit Stranggeschwindigkeit angetriebenen Förderers neigt,
so daß der Abnehmer keine oder nur geringe Hubarbeit zu leisten braucht. Der Neigungswinkel
wird zweckmäßig einstellbar gemacht.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
-
Fig. I stellt eine Seitenansicht und Fig. 2 eine Draufsicht der neuen
Strangpresse dar.
-
Von dem aus dem Pressenmundstück 21 austretenden und das Tonstrangband
22 mitnehmenden Tonstrang 3 werden die Formlinge 4 in bekannter Weise mittels eines
Schneiddrahtes 20, der mit dem Schneidblech 5 in Strangrichtung und senkrecht dazu
bewegt wird, abgetrennt und bei jeweiligem Vorgang des Schneidbleches 5 auf die
Förderbänder 6 überführt, die die Formlinge an die Sammelbänder 7 weitergeben.
-
Das Tonstrangband 22 treibt über Rolle 8 und Welleg die Riemenscheibe
Io, diese die Riemenscheibe ii und weiter über Welle I2 und Scheibe I3 die Scheibe
14 an. Von der Scheibe I4, die mit den Scheiben Ig auf der Welle I6 befestigt ist,
werden die lose auf Welle 12 laufenden Rollen 19 angetrieben. Auf der Welle 12 sind
außer den Scheiben II und 13 auch die Scheiben I7 befestigt, die die über Rollen
I8 laufenden Förderbänder 6 in Bewegung setzen.
-
Das Ühersetzungsverhältiiis des Gesamtbetriebes, für den an Stelle
von Riemen auch Ketten o. dgl. verwendet werden können, ist so gewählt, daß die
Sammelbänder 7 eine mit dem Tonstrang annähernd gleiche, die Förderbänder 6 dagegen
eine etwas höhere Geschwindigkeit erhalten. Dies hat zur Folge, daß die mit bestimmten
Abständen auf den Förderbändern 6 vorangehenden Formlinge 4 auf den Sammelbändern
7 wieder zusammenrücken und dann in beliehiger Zahl abgenommen werden können.
-
Zwischen der Formlingsgruppe 4a und dem auf sie zukommenden Formling
4t besteht ein ausreichender Spielraum für das Eingreifen der Hand des Abnehmers.
-
Um das Abnehmen der Formlingsgruppen weiter zu erleichtern, ist der
die Förderbällder 7 enthaltende Abnahmetisch 23 nach unten schwenkbar angeordnet.
Er kann mittels der Stellschraube 19 in jeder Lage festgehalten werden.
-
Die neue Fördereinrichtung bietet den Vorteil, daß die abgeschnittenen
Formlinge ohne Bewässerung und unter Einsparung eines Schaltgetriebes in Gruppen
beliebiger Formlingsanzahl gesammelt und abgenommen werden können, wobei zugleich
noch größere Sauberkeit am Al>schneider und eine höhere Leistung erreicht wird.
-
PTENTANSPRi: Cii E: I. Strangpresse für Tonwaren u. dgl. mit einem
selbsttätigerl Abschneider und einem schneller als mit Stranggeschwindigkeit antreihbaren
stetigen Förderer zur Aufnahme der Formlinge, dadurch gekennzeichnet, daß sich an
den Abschneider der kurze stetige Förderer, der mit höherer Geschwindigkeit als
der des Stranges angetrieben wird, und an diesen ein stetiger Förderer mit Stranggeschwindigkeit
anschließt.