DE826382C

DE826382C - Gleitlager fuer sehr kleine Drehzahlen mit umlaufendem OElring

Info

Publication number: DE826382C
Application number: DEF4907A
Authority: DE
Inventors: Johann Becks
Original assignee: A Friedrich Flender AG
Current assignee: A Friedrich Flender AG
Priority date: 1950-10-26
Filing date: 1950-10-26
Publication date: 1952-01-03

Description

Die Erfindung betrifft Gleitlager für sehr kleine Drehzahlen. Bekanntlich bildet sich bei kleinen und sehr kleinen Drehzahlen an der Lauffläche von Gleitlagern kein einwandfreier Ölfilm, so daß solche Lager imGebiet derMischreibung arbeiten und eine besonders große Schmiermittelzufuhr, hauptsächlich als Kühlmittel, benötigen. Für sehr kleine Drehzahlen hat man bisher häufig Fettlager verwendet. Diese sind aber bei hohen Raum- und Wellentemperaturen nicht verwendbar.
,Gemäß der Erfindung erfolgt eine zuverlässige und reichliche Ölschmierung durch einen umlaufenden Ölring mit kleinen Bechern, die am Ölring aufgehängt sind. Im oberen Teil des Lagers ist ein Anschlag in der Bahn dieser Becher angeordnet, so daß die Becher beim Anschlagen so weit gekippt werden, daß sie ihren Ölinhalt entleeren. Der Ölring kann auf der Welle festsitzen oder auch aufgeklemmt sein. Der Ölring kann am einen Ende oder an beiden Enden der ungeteilten Lagerlänge angeordnet sein oder auch in der Mitte der Lagerlänge, so daß er das Lager in zwei vorzugsweise symmetrische Hälften teilt. Im letzteren Fall sind Ölbecher auf beiden Seiten des Ölringes angeordnet.
Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung, das in der Zeichnung dargestellt ist.
Fig. i zeigt ein Lager teilweise in Ansicht, teilweise im Schnitt nach Linie B-B der Fig. 2; Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch das Lager der Linie A-A der Fig. i.
Das Lagergehäuse i besitzt einen Einfüllraum I und einen Sammelraum 1I für das Schmieröl. Das Öl wird nach Öffnung des Abschlußdeckels in den Raum I eingegossen und fließt in den Ölraum 1I. In das Lager sind die Lagerschalen 6"7 aus Weißmetall, Rotguß, Gußeisen, Kunstharz oder einem sonstigen, für solche Laufflächen zweckmäßigen Stoffeingesetzt.
Die Lagerschalen 6 und 7 besitzen auf ihrer Oberseite einen Olsammelraum io, der eine Bohrung 4 besitzt, durch die das 01 aus dem Raum to auf die Welle gelangt. Zwischen den Schalen 6 und 7 liegt ein Ölring 8, der den gleichen Innendurchmesser hat wie die Lagerschalen 6 und 7. Der Ölring ist an seinem Umfang mit Bohrungen versehen, in die Stifte 3 eingesetzt sind, die auf beiden Seiten des Ringes 8 kleine Becher 2 tragen. Es genügt in manchen Fällen, nur zwei Becher oder Becherpaare im Abstand von i8o° anzuordnen. In der Regel ist es notwendig, drei oder mehr Becher in gleichen Abständen voneinander anzuordnen.
Die Oberseite der Lagerschalen 6, 7 trägt ferner einen Stift 5, der in die Bahn der Becher 2 hineinragt, so daß die Becher 2 durch den Stift 5 gezwungen werden, zu kippen und ihren Ölinhalt in den Sammelraum io zu entleeren. Während des Laufes der Welle wird der Ring 8 von der Welle mitgenommen. Die Becher 2 füllen sich in dem Ölraum 1I mit Öl, gelangen während der weiteren Umdrehung der Welle nach oben bis vor den Stift i, und entleeren hier das 01 in den Sammelraum io. Von hier aus fließt das O1 durch die Kanäle 4 auf die Welle.
Es wird somit die Schmierung der Welle auch bei kleinsten Drehzahlen gewährleistet.
Der Ölring 8 kann auch auf der Welle, beispielsweise mittels Federn, aufgeklemmt sein. Er kann auch fest mit der Welle verbunden sein, beispielsweise als Stellring oder als warm aufgezogener Bund, und für die Verwendung als Festlager vorgesehen werden.
Falls der Ölring mit der Welle durch Federn oder ähnlichen Konstruktionsmitteln aufgeklemmt ist, kann er bei Verwendung als Ioslager axial verschoben werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Gleitlager für sehr kleine Drehzahlen mit umlaufendem Ölring, dadurch gekennzeichnet, daß am Ölring kleine Becher so aufgehängt sind und daß im oberen Teil des Lagers ein Anschlag derart in der Bahn der Becher angeordnet ist, daß der Becher beim Anschlagen an den Anschlag so weit gekippt wird, <laß er seinen Ölinhalt entleert.
2. Gleitlager nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Ölring an seinem Umfang mit Stiften versehen ist, die seitlich des Ölringes Becher tragen.
3. Gleitlager nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das vorzugsweise als Kurzgleitlager ausgebildete Lager eine Lagerschale besitzt, die außen finit einem Ölsammelraum und mit Ölkanälen versehen ist.
4. Gleitlager nach einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ölring auf. der Welle festsitzt.-Gleitlager nach .lnsliruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ölring als Stellring oder warm aufgezogener Bund aufgebracht und als Festlager verwendbar ist. 6. Gleitlager nach einem der Ansprüche bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ölring auf der Welle, z. B. mittels Federn. aufgeklemmt ist. 7. Gleitlager nach einem der Ansprüche i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Ölring am Ende des Lagers, gegebenenfalls an beiden Enden des Lagers je ein Ölring, angeordnet ist. B. Gleitlager nach einem der Ansprüche i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei geteilten Lagern der Ölring zwischen den Lagerschalen angeordnet ist und auf beiden Seiten Ölbecher trägt.