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Rechenschieber Bei den bekannten Rechenschiebern ist die Anordnung
so getroffen, daß sich die Zunge mit zwei seitlichen Federn in Nuten des Gehäuses
führt. Diese Führung erfordert große Genauigkeit in der Herstellung, wenn zwischen
den beiden gleitenden Teilen gerade soviel Reibung entstehen soll, als zur Handhabung
bequem ist. Bessere Schieber sind zur Konstanthaltung dieser Reibungskraft mit besonderen
Federn im Gehäuse versehen. Der die Reibung erzeugende Druck wirkt hierbei parallel
zu den Skalenebenen.
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Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein besonders billiger und leicht
herstellbarer Schieber aus gepreßten oder gezogenen Blechkörpern. Das Gehäuse wird
dabei von einem oben in Längsrichtung offenen Hohlkörper gebildet, dessen einander
zugekehrte Ränder die Skalen aufnehmen. Längs der Unterseite des Gehäuses ist eine
Sicke angeordnet, die zur Führung der Zunge bestimmt ist. Die Zunge ist ebenfalls
als Hohlkörper ausgebildet, der im Gegensatz zum Gehäuse auf seiner Unterseite einen
Längsspalt aufweist. Die am Längsspalt vorzugsweise umgebogenen Zungenränder führen
sich an der Sicke des Gehäuses.
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Erfindungsgemäß ist nun die Anordnung so getroffen, daß längs des
Innenraumes der Zunge ein Federkörper angeordnet ist, der sich einerseits auf die
Gehäusesicke legt, und der anderseits die Zunge senkrecht zu der Skalenebene gegen
.die Skalenträger des Gehäuses drückt. Der Vorteil dieser Anordnung besteht darin,
daß auf die Dauer eine gleichbleibende Reibungskraft vorhanden ist und daß zugleich
ohne Schaden für die leichte Handhabung größere Toleranzen bei der Herstellung zugelassen
werden können. Verwendet man eine Blattfeder, so wird diese wen der kleinen Kräfte,
ihrer
verhältnismäßig großen Länge und der kleinen Durchbiegungen nur wenig beansprucht.
Es ist deshalb nicht nötig, Federmaterial von besonders guter Qualität zu verwenden.
Die Befestigung der Feder in der Zunge geschieht durch einfache Mittel, die zugleich
noch anderen Zwecken dienen, wie weiter unten dargelegt wird.
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Die Zeichnung stellt den Gegenstand der Erfindung beispielsweise und
schematisch in sieben Abbildungen dar.
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Abb. i zeigt den Schieber im Querschnitt I-I der Abb. 2 ; .
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Abb.2 ist ein Längsschnitt II-II der Abb. i (Länge stark verkürzt)
; Abb. 3 zeigt ein Ende der Zunge in Ansicht von unten; Abb. 4 zeigt die Abwicklung
eines Zungenendes; Abb. 5 zeigt eine Blattfeder von dem Einbau in die Zunge; Abb.
6 ist ein Schnitt wie Abb. i, jedoch vergrößert und mit eingezeichneter Papierskala;
Abb. 7 ist ebenfalls ein Schnitt wie Abb.6, jedoch mit anderer Lage der Skala.
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In Abb. i und 2 ist i das Gehäuse, in dem die Zunge 2 mit leichter
Reibung verschiebbar angeordnet ist. Die Zunge führt sich hierbei seitlich an der
zweckmäßigerweise rechteckigen Sicke 3. Zur Verbesserung dieser Führung können die
Längskanten der Zunge, wie bei 4 angegeben, umgekantet werden. Im Innern der Zunge
ist die Blattfeder 5 angeordnet, die in ausgebautem Zustand in Abb.5 dargestellt
ist. Diese Blattfeder legt sich fast mit ihrer ganzen Länge auf die Blechkanten
4, wenn die Zunge ganz herausgezogen ist, und drückt mit ihren abgebogenen Enden
6 gegen die obere Wand der Zunge. Schiebt man die Zunge 2 ins Gehäuse i, so hebt
sich die Feder 5 von den Kanten 4 ab und drückt auf die Sicke 3, wodurch die Zunge
nach oben gegen das Gehäuse gedrückt wird. Statt der Feder nach Abb. 5 könnte man
auch einen geraden Blechstreifen mit hochgebogenen Enden verwenden, der durch einige
kleine zylindrische Schraubenfedern nach unten gedrückt wird. Für den vorliegenden
Zweck genügt jedoch das gewöhnlichste Federmaterial, um in der nach Abb. 5 gebogenen
Form die beabsichtigte Wirkung hervorzubringen. In eingebautem Zustande ist die
Feder zudem vor unbeabsichtigten Deformationen hinreichend geschützt. Es ist an
sich schon zweckmäßig, die Enden der Zunge 2 bei 7 etwas nach unten abzubiegen,
einerseits um scharfe Kanten zu vermeiden und anderseits um Angriffsflächen für
die Fingerspitzen bzw. -nägel zu schaffen für das leichte Herausziehen der Zunge
aus dem Gehäuse. Diese abgebogenen Enden 7 erhalten jetzt die weitere Funktion,
die Feder 5 gegen Längsverschiebungen zu sichern. Die Feder 5 kann leicht in die
fertiggestellte Zunge hineingeschoben und auch wieder herausgenommen werden. Für
das Abbiegen der Zungenenden bei 7 könnte man am Zungenblech Einschnitte 18 nach
den strichpunktierten Linien der Abb. 4 anbringen. Eine einfachere und bessere Methode,
einen Ansatz 7 für das Umbiegen zu schaffen, besteht darin, das Blech für die Zunge
2 an den beiden Enden nach Abb. 4 mit Abschrägungen 8 zu versehen. Nachdem das Blech
nach den gestrichelten Linien der Abb. 4 abgebogen ist, hat jedes Zungenende von
unten gesehen eine Form, wie in Abb. 3 dargestellt. Durch die schrägen Kanten 8
wird einerseits Platz für die Fingerspitzen geschaffen, um an der Kante 7 anzufassen,
und anderseits wird durch diese schrägen Kanten 8 das Hineinschieben der Zunge in
das Gehäuse erleichtert. Die Feder bietet hierbei auch keine Schwierigkeiten, da
deren Enden bei 6 abgebogen sind. Die Größe der Reibungskraft zwischen Zunge und
Gehäuse läßt sich leicht durch größere oder geringere Krümmung der Feder bestimmen.
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Das Gehäuse ist bei i9 abgekröpft, um die Skalenträger 2o zum Schutz
der Skalen i i etwas tiefer zu legen. Damit die Zunge mit ihrer ganzen, oben angeordneten
Skala 9 am Gehäuse glatt anliegt, ist es zweckmäßig, das Gehäuse bei io auf der
ganzen Länge abzukröpfen (Abb. 1, 6 und 7). Die Zungenskala 9 (Abb. 6) greift seitlich
noch vorteilhaft unter das Gehäuse. Papier gleitet an sich gut auf Metall, würde
sich aber, z. B. bei Aluminiumgehäuse, mit der Zeit schwarz färben. Um dies zu verhindern,
biegt man die Gehäuseskalen bei 12 nach unten um und verleimt sie auch von unten
mit dem Gehäuse. Das Umbiegen der Skala bei 12 hat noch folgende Vorteile: Besseres
Haften der Skala, die dann bei 12 nicht abblättern kann, saubere, glatte Kante bei
12 und Herabreichen der oberen Skalenstriche bis auf die Zungenskala 9. Um auch
für die Feder gute Gleitverhältnisse zu schaffen, kann man die Sicke 3 (Abt. 6)
mit Papier 13 überkleben, das man bei 14 auch noch seitlich herunterführen kann.
Das Überkleben des Schiebermetalls an den Reibflächen mit Papier bezweckt außer
der Verbesserung der Reibungsverhältnisse auch noch, störende Geräusche bei der
Handhabung zu beseitigen.
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Versieht man die Zunge :2 (Abt. 7) mit einer Auflage 15 u. dgl., um
die aneinander vorbeigleitenden Skalen auf eine Ebene zu bringen, so übernimmt diese
Auflage auch zweckmäßigerweise die seitliche Führung, und man läßt zwischen Zunge
2 und Sicke 3 bei 16 und 17 etwas Luft. Die Sicke 3 dient in diesem Falle nur als
Stütze für den Federdruck bzw. als Auflage für die Feder. 21 ist der in bekannter
Art angeordnete und ausgeführte Läufer, der eine ebenfalls bekannte Blattfeder aufweist,
die auf eine Vergrößerung des Spieles bei 22 hinwirkt.