DE824039C - Verfahren zur Herstellung von loeslichen Cellulosederivaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von loeslichen Cellulosederivaten

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DE824039C
DE824039C DEP47506A DEP0047506A DE824039C DE 824039 C DE824039 C DE 824039C DE P47506 A DEP47506 A DE P47506A DE P0047506 A DEP0047506 A DE P0047506A DE 824039 C DE824039 C DE 824039C
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DE
Germany
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cellulose
isocyanate
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cellulose derivatives
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DEP47506A
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Dr Hermann Schnell
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Bayer AG
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Bayer AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B3/00Preparation of cellulose esters of organic acids

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)
  • Polyurethanes Or Polyureas (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von löslichen Cellulosederivaten Es ist bekannt, daß aus Cellulose und Monoisocyanaten, insbesondere aromatischen Isocyanaten, wie Phenylisocyanat, Celluloseurethane hergestellt werden können (vgl. Patentschrift 544 777).
  • Die Herstellung dieser Cellulosederivate wird dadurch außerordentlich erschwert, daß Wasser bei der Umsetzung nicht vorhanden sein darf, da die Isocyanate mit Wasser unter Bildung substituierter Harnstoffe reagieren. Trockene Cellulose in Form von Baumwolle, Baumwollinters, Holzzellstoff usw. ist jedoch so wenig reaktionsfähig, daß in indifferenten, wasserfreien organischen Lösungsmitteln, wie Pyridin, usw. eine taherführung in lösliche Derivate überhaupt nicht oder nur unvollständig nach außerordentlich langen Reaktionszeiten stattfindet.
  • Es war deshalb erforderlich, die Cellulose oder Alkalieellulose in Wasser, Säuren oder Salzlösungen zu quellen und das Wasser durch indifferente, mit Wasser mischbare Lösungsmittel, insbesondere Pyridin, zu verdrängen und die so in gequollener, reaktionsfähiger Form vorliegende Cellulose mit Monoisocvanaten umzusetzen. Dieses Verfahren ist umständlich und für eine technische Durchführung der Reaktion wenig geeignet. Zudem werden auch so vorbehandelte Cellulosefasern nur langsam und unvollständig in lösliche Derivate überführt.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Umsetzung von trockner nativer Cellulose, wie Baumwolle, Linters, Holzzellstoff u. dgl., mit Monoisocyanaten, insbesondere aromatischen Isocyanaten, wie Phenylisocyanat, Chlorphenylisocyanat, B-Naphthylisocyanat usw., vollständig und in kurzer Zeit möglich ist, wenn den als Reaktionsmedium verwendeten organischen Basen Metallsalze zugesetzt werden, die mit den betreffenden Basen gegebenenfalls bei höherer Temperatur lösliche Additionsverbindungen bilden. Diese Additionsverbindungen, z.B. das sich aus Pyridin und Zinkchlorid bildende kristallisierte Addukt aus 2 Mol Pyridin und I Mol Zinkehlorid, können auch gesondert hergestellt und in den tertiären Basen aufgelöst werden.
  • Neben tertiären Basen wie Pyridin können disubstituierte Amide von Mono- und Polycarbonsäuren, z. B.
  • Dimethylformamid, Tetratnethyloxamid und Tetramethylglutaramid, als Reaktionsmedium verwendet werden. Auch hier wird die Umsetzung durch Metallsalze, die mit diesen Substanzen lösliche Addukte bilden oder die oben beschriebenen Addukte aus anorganischen Metallsalzen mit tertiären Basen, stark beschleunigt. Besonders günstig ist der Umstand, daß in den erfindungsgemäß verwendeten Lösungsmitteln unter Zusatz der obengenannten Metallsalze nicht nur die monomeren Isocyanate, sondern auch deren Dimere, wie z. B. der sich aus Phenylisocyanat leicht bildenden, N '-Diphenyl-N, N '-carbonylharnstoff (dimeres Phenylisocyanat) mit Cellulose umgesetzt werden können, wobei diese Substanzen wie freies Monoisocyanat reagieren.
  • Wird trockene Cellulose in den oben beschriebenen Reaktionsmedien bei 1100 wirksam gerührt, so quillt sie stark auf und geht in kurzer Zeit in Lösung. Aus den farblosen oder schwach gelbverfärbten hochviskosen Lösungen kann das gebildete Celluloseurethan etwa durch Eintragen in verdünnte Mineralsäuren isoliert werden. Aus dem erhaltenen Produkt werden durch Extraktion mit Lösungsmitteln, wie Benzol, Toluol, Alkohol usw., der Diphenylharnstoff und die als Beschleuniger zugesetzten Verbindungen entfernt.
  • Die erhaltenen reinweißen faserigen Celluloseurethane enthalten bei Verwendung von Phenylisocyanat 7,9 bis 8,IO/o Stickstoff. Sie sind in einer Vielzahl organischer Lösungsmittel, darunter Aceton, Essigester, Chloroform, Methylenchlorid usw., klar löslich. Die Lösungen sind außerordentlich hochviskos. Der Zersetzungspunkt des Cellulosephenylurethans liegt bei etwa 290, der Schmelzpunkt bei 320° unter Zersetzung. Die Wasseraufnahme ist gering und die Beständigkeit gegen verseifende Agentien wesentlich größer als die der Acetylcellulose. DieCelluloseurethane können zu Filmen, Fasern, Bändern usw. verarbeitet oder mit geeigneten Plastifikatoren als Spritzgußmaterial verwendet werden und besonders vorteilhaft auch zu Lackzwecken Verwendung finden, wobei die hohe Temperaturbeständigkeit, große Haftfestigkeit auf Unterlagen, geringe Wasseraufnahme und günstigen elektrischen Eigenschaften auch bei hohen Temperaturen für viele Verwendungszwecke besonders vorteilhaft sind.
  • Beispiel I 10 Teile Linters werden 2 Stunden bei 1000 getrocknet und in einer gegen Feuchtigkeit geschützten Apparatur unter wirksamer Rührung mit einer Lösung von 40 Teilen der trockenen kristallinen Anlagerungsverbindung Zinkchlorid-Pylidin und 30 Teilen Phenylisocyanat in 250 Teilen Pyridin behandelt. Das Reaktionsgemisch wird auf IIOO gebracht. Die Cellulosefasern quellen sehr stark, und in I Stunde wird eine homogene außerordentlich zähviskose Lösung erhalten, aus der nach Ausfällen in Wasser und Extraktion mit Alkohol 31 Teile eines (,ellulosenrethan( isoliert werden können, das , t¢,r°'0 Stickstoff enthält, bei 3200 schmilzt und unter anderem im Pyridin m-Iiresol, Aceton, Essigester, Aletllylenchloridf Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff klar liisliLh ist.
  • Beispiel 2 10 Teile Linters, 2 Stunden bei ioo getrOCknet, werden in 200 ccm Pyridin, das 40 Teile Pyridinzinkchlorid und 30 Teile N, N'-Diphenyl-N, N'-carbonylharnstoff enthält, unter Rühren auf 110 erwärmt. In 3 Stunden wird eine klare, schwach gelblich verfärbte zähviskose Lösung erhalten, aus der die theoretische Menge eines Cellulosetriphenylurethaiis isoliert werden kann. Die Substanz ist dieselbe wie sie nach Beispiel I erhalten wird.
  • Beispiel 3 IO Teile Linters werden mit einer Lösung, bestehend aus 200 Teilen Dimethylformamid, 40 Teilen Pyridinzinkchlorid und 35 Teilen Phenylisocyanat behandelt, wie in Beispiel I beschrieben. In 5 Stunden wird eine homogene viskose Lösung erhalten, aus der 3I,2 Teile eines löslichen Celluloseurethans mittlerer Viskosität isoliert werden können.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE I. Verfahren zur Herstellung von löslichen Cellulosederivaten durch Umsetzung von trockener nativer Cellulose mit Isocyanaten in organischen Basen, dadurch gekennzeichnet, daß den als Lösungsmittel für das Isocyanat verwendeten Basen Metallsalze, welche mit den Basen lösliche Additionsverbindungen zu bilden vermögen, oder die fertigen Additionsprodukte zugesetzt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Additionsverbindung Pyridinzinkchlorid verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Isocyanat ein dimeres Isocyanat, wie Set, N -Dip}ie'iyl-N. N I:'-carbonylharnstoff, verwendet wird.
DEP47506A 1949-07-01 1949-07-01 Verfahren zur Herstellung von loeslichen Cellulosederivaten Expired DE824039C (de)

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