DE824014C

DE824014C - Verfahren und Bandpresse fuer die Fabrikation von Kunststeinen

Info

Publication number: DE824014C
Application number: DESCH263A
Authority: DE
Inventors: Ewald Schumann
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1949-10-30
Filing date: 1949-10-30
Publication date: 1951-12-06

Description

Verfahren und Bandpresse für die Fabrikation von Kunststeinen Mit der Bandpresse gemäß der Erfindung wird ein vollkommen neuer «'eg für die Herstellung der verschiedensten Bausteine, Normalsteine und Formsteine sowie auch für die Verformung anderer Stotfe beschritten. Bei den bisher bekannten Schlag-und Drehtischpressen werden so geringe Leistungen erreicht, daß diese den heutigen Bedürfnissen in keiner Weise entsprechen. Um nennenswerte Leistung zu erzielen, ist eine Vielzahl der bekannten Pressen erforderlich. Hierzu kommt noch bei der schlag- bzw. ruck- und stoßweisen Beanspruchung an diese Pressen der außerordentlich große Verbrauch an Verschleißteilen, der ein erhebliches Lager an Reserveteilen bedingt. Die Reparaturanfälligkeit bei diesen Pressen ist die größte Sorge eines jeden Betriebsleiters und zwingt, wenn hohe Leistungen erreicht werden müssen, zur Reservehaltung einer zusätzlichen Maschine. Weitere Nachteile dieser Maschinen sind, daß der spez. Flächendruck nicht veränderlich eingestellt werden kann, ebenso kann auch die Formathöhe nicht beliebig eingestellt werden, ohne die Form zu ändern. Schließlich muß noch der hohe Kraftverbrauch trotz geringer Leistungen und in gleicher Weise auch der hohe Anschaffungspreis zu den Nachteilen der bekannten Pressenbauarten aufgeführt werden.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Maschine zur Herstellung von Steinen der verschiedensten Formate sowie zur Herstellung von Preßlingen aus den verschiedensten Stoffen unter Vermeidung der obengenannten Nachteile und Erzielung größter Leistungen. So leistet die in Fig. a dieser Erfindung dargestellte Maschine das 5- bis 6fache der bisher bekannten Drehtischpressen bei gleichem Kraftverbrauch von nur einer Drehtischpresse. Die Herstellungskosten einer Maschine gemäß der Erfindung sind gleichfalls nicht höher wie die Kosten von nur einer der erwähnten Drehtischpressen. Hierdurch ist die wirtschaftliche Bedeutung der Erfindung schon gekennzeichnet. Infolge der vielseitigen Verwendbarkeit kann die Maschine als Universalmaschine bezeichnet werden.
In Fig. a ist die Erfindung im Längsschnitt dargestellt. An zwei umlaufenden Transportketten i sind die Formen 2 befestigt. Die Formen Werden nach ihrer Umkehrung um die Kettenradachse 3 über eine horizontalgestreckte Schienenbahn 4 so -achs ggeführt, e3 da bis ßsi Kettenradachse ein d12rganzen 5 Länge einen der festen Kettenrad Tisch bilden, auf welchem während der Fortbewegung alle Arbeitsoperationen stattfinden. Die Formen gelangen zunächst unter eine Dosiervorrichtung 6 mit Auslauftrichter7, um ihredosierteMaterialfüllung8 zu erhalten. Dieses Einfüllen geschieht auf einem finit einer bestimmten Frequenz schwingenden Vibriertisch 9, auf welchem der Auslauftrichter 7 mit Dosiervorrichtung 6 sich abstützt, so daß durch die übertragene Vibration die Füllung der Formen 2 beschleunigt wird. Auf dem Vibriertisch 9 Wird die Materialfüllung 8 entlüftet und vorverdichtet. Bevor null das Pressen und Verdichten der Materialfüllung 8 in den einzelnen Formen erfolgt, wird jede einzelne Form 2 automatisch mit einer Preßplatte io abgedeckt. Hierzu dient z. B. eine Umlaufkette i i mit Lenk- und Führungsrollen 12. Die Preßplatten sind all Gelenkaugen 13 mit der Umlaufkette befestigt und laufen mit Rollen 14 über Schienen 15, so daß eine Parallelführung zwecks senkrechter Einführung in die Formen 2' und gleichfalls senkrechtes Ausführen aus den Formen 2" erzielt wird. Die Preßplatten io sind an den Kanten io' ihrer .\uflagefläcliell spitzwinklig, so daß bei beliebig hohen Formen 2 ein leichtes Ein- und Ausführen ermöglicht werden kann.
"!.wischen den eben beschriebenen Arbeitsoperationen, also zwischen Form 2' und 2", ist eine rotierende Druckwalze 16 an einem Walzenständer 17 eingebaut. Die Druckwalze ist in Führungssäulen 18 geführt und wird im Ausführungsbeispiel durch einen Druckzylinder i9 unter Druck gesetzt. Nach Maßgabe der Vorwärtsbewegung der Formen 2 mit den abdeckenden Preßplatten io walzt die Druckwalze mit ihren Zähnen 16' die Preßplatten io in die Formen 2 und verdichtet die Materialfüllung 8 entsprechend dem eingestellten Druck des Druckzylinders 19. Der spez. Flächendruck kann durch Manometer 2o abgelesen werden.

Fig. !i zeigt ein Ausführungsbeispiel mit gleichförmig runder Walze 16", wobei die Preßplatten io Nocken iö' besitzen. Zur Aufnahme und Reduzierung des Bremsdruckes, den die Druckwalze 16 auf die Formkästen ausübt, liegen die Formen 2, die immer zu mehreren oder auch einzeln angeordnet sein können, auf einem Walztisch 21 auf. Der Walztisch hat, zweckmäßig verteilt, angeordnete Stützrollen 22. Hierdurch wird eine feste Auflage während des Preßwalzvorganges erreicht und weiter durch die rollende Reibung eine Verminderung der Kraftanstrengung für die Transportkette i. Da die Druckwalze sich in gleicher Bewegungsgeschwindigkeit mit den Formen befindet, wobei Walzendruck

und Kraftanstrengung der Transportletten dauernd

konstant sind, ist durch dieses .\rl>eitsverfaliren

geringste Kraftanstrengung für den Antrieb der

Transportkette gegeben. Das Ganze ist gleichsam

eine Walze von dem Gewicht aus Fläche mal spez.

Flächendruck, im Zeichnungsbeispiel 24o t, die

ihren Standort behält und unter welche ein fester

endloser Tisch sich fortbewegt, der dabei über Stütz-

rollen 22 rollt.

Nach dem Pressen und dem ol>(#il beschriebenen

senkrechten Herausheben der Preßplatten 1o aus

den Formell 2, ist der nächste Arbeitsgang <las Aus-

stoßen der fertig gepreßten Steine aus den Formen 2.

Zu diesem Zweck sind die in den Formen 2 beweg-

lichen Formböden 23 mit Laufrolleil 24 versehen,

die auf eine schiefe Ebene 25auflaufen, bis der

fertige Stein 26, aus der Form 2 herausgehoben, zur

Abnahme bereitliegt. Die Abnahme erfolgt auf einer

beliebig langen Arbeitsstrecke, an der links und

rechts die Stapelwagen 27 z!1!11 Absetzen der Steine

bereitstehen. Fig. c zeigt die Anordnung der Stapel-

wagen 27 beiderseits der \laschine. Nach Um-

kehrung der Formell 2 um die Kettenradachse 5

werden die Formböden 23 gleichfalls über eine

schiefe Ebene 28 geführt und in ihre ursprüngliche

Lage gebracht. Die FOrn1C11 2 durchlaufen über

Rollen 29 den Rücklaufkanal 30, und nach Um-

kehrung um die Ketteliradachse 3 begilillt der be-

schriebene Arbeitsablauf erneut. Alle Arbeits-

operationen erfolgen mechanisch in übereinstimmen-

den Zeitintervallen. Zur Sicherung der Gleich-

mäßigkeit werden alle 13ewegurigeri vom Haupt-

antrieb aus abgeleitet.

In Fig. d und e ist der Preßwalzvorgang noch-

inals in einem Längs- und Querschnitt groß tier-

ausgezeichnet. Hier sind noch zu erwähnen die

Führungsrollen 31 zur horizontalen Führung der

Formen 2. Weiter sind noch die Mitnehmer 32 er-

sichtlich, die jeweils in bestimmten Abständen die

Förderkette mit den Preßplatten erfassen, um

etwaigen Kettenschlupf zu verhindern.

Claims

PATEN TA\SPHi. C111:: i. Verfahren zum herstellen von Kalksandsteinen, Schlackensteinen, Ziegelsteinen, Betonsteinen und Betonplatten sowie anderen Preßstoffen, die verformt "werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Körper mittels einer Preßwalze in Formen, die einen endlosen sich vorwärts bewegenden Tisch bilden. gepreßt werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß alle Arbeitsvorgänge auf einer gestreckt angeordneten Ebene mechanisch erfolgen, wobei die Formen über diese Ebene mittels Transportketten gezogen oder geschoben werden.
3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Formen über einen Vibriertisch zum Vorverdichten und Entlüften der Materialfüllungen geleitet werden. .I.
Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Formen auf der gestreckten Arbeitsebene unter eine Dosierschleuse mit Auslauftrichter geleitet werden, die am Vibriertisch befestigt sind.
5. Verfahren nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß die Formen mit Preßplatten in Abhängigkeit und Übereinstimmung mit der Vorwärtsbewegung der Formen mechanisch abgedeckt werden.
6. Bandpresse zum Ausführen des Verfahrens nach Anspruch i bis 5, gekennzeichnet durch einen endlosen Formenzug (2), eine hydraulische betätigte Druckwalze (16), einen mit der Druckwalze umlaufenden endlosen Zug von Preßplatten (io) und Füll- und Aushubeinrichtungen vor bzw. hinter der Druckwalze.
7. Bandpresse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßplatten (io) durch Parallelführungen mechanisch senkrecht in die Formen (2) eingesenkt und herausgehoben werden können.
Bandpresse nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßplatten in Quer-und Längsschnitt an der Auflagefläche einen spitzen Winkel aufweisen. g.
Bandpresse nach Anspruch 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckwalze (16) erhabene Druchflächen (i6') aufweist, deren Teilung auf der Druckwalze (16) mit der Teilung der Formen (2) übereinstimmt. io.
Bandpresse nach Anspruch 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßplatten (i0) Nocken (iö') besitzen, auf welche die gleichförmig runde Preßwalze (16) beim Preßwalzen drückt. i i.
Bandpresse nach Anspruch 6 bis 8 und einem der Ansprüche g oder io, gekennzeichnet durch eine Anordnung von Stützrollen (22) über die die Formen (2) während des Preßwalzvorganges geführt «-erden.
12. Bandpresse nach Anspruch 6 bis i i, gekennzeichnet durch eine schiefe Ebene (25) auf die die Formböden (23) bei ihrer Vorwärtsbewegung auflaufen und die Preßlinge dadurch aus den Formen (2) heben.
13. Bandpresse nach Anspruch 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß alle mechanischen Bewegungen von einem Hauptantrieb aus erfolgen.