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Rüttelmaschine mit in die Form ein- und ausfahrbaren Kernteilen Beim
Herstellen von Betonformlingen, die die Verwendung von in die Form ein- und ausfahrbaren
Kernteilen erforderlich machen, wie z. B. Kabelkästen o. dgl., hat man die Kernteile
bisher vor dem Ausfüllen der Form in die letztere eingefahren, wodurch sich beim
Einstampfen der sich annähernd auf das halbe Volumen zusammenpressenden Masse der
Übelstand ergibt, daß die Kernspindeln einen Teil der Fallwirkung des von oben auf
die Massen fallenden Stampfers aufnehmen, wodurch die sich unter den Kernspindeln
befindende Masse weniger zusammengepreßt wurde als die obere und der fertige Formling
an den verschiedenen Stellen ungleichmäßige Dichte aufweist. Ein weiterer Nachteil
ergibt sich dabei noch insofern, als durch das Stampfen gleichzeitig die Kernspindeln
stark belastet und nach und nach durchgebogen werden. Um diese beiden Mißstände
auszuschalten, verfährt man deshalb derart, daß - man vorerst die Form, ohne die
Kernspindeln einzufahren, bis zur Hälfte füllt und diesen Teil stampft bzw. rüttelt.
Erst dann werden die Kernspindeln eingefahren, die Form vollgefüllt und nunmehr
der Formling fertiggestampft.
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Beim Herstellen von Betondeckenplatten o. dgl., die außer ihren durchlaufenden
Bohrungen an ihren beiden Längsseiten Feder und Nut vorsehen, läßt sich diese Maßnahme
jedoch nicht anwenden, denn die Kernstücke, die Feder und Nut des Formlinges bilden,
müssen unbedingt vor dem Füllen der Form in die letztere eingeführt sein, da sonst
die eingefüllte Masse in die Stellen eintritt, die die Feder und Nut bildenden.
Kernstücke aufnehmen. Für derartige Zwecke müssen bisher alle Kernteile vor dem
Anfüllen der Form in die letztere eingefahren sein, wodurch man aber die eingangs
beschriebenen Übelstände in Kauf nehmen muß.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird solches dadurch erübrigt, daß
die verschiedenen Kernteile wahlweise mit der sie in der Form einfahrenden Vorrichtung
kuppelbar sind, wodurch es möglich wird, beim Rütteln des unteren Formlingteiles
lediglich die Feder und Nut bildenden Kernstücke in die Form einzusetzen und erst
danach die die durchlaufenden Bohrungen solcher Werkstücke bildenden Kernspindeln
einzufahren.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar. In
der Abb. r ist die Kernteileeinfahrvorrichtung an einer teilweise abgebrochen dargestellten
Betonrüttelmaschine vorgesehen gezeigt. Die Abb. a läßt eine Draufsicht auf die
Kerneinfahrvorrichtung erkennen. Aus Abb. 3 geht hervor, wie die Feder und Nut bildenden
Kernstücke und die die durchlaufenden Bohrungen bildenden Kernspindeln auf Rollen
geführt sind.- Die Abb. 4 zeigt einen fertigen Formling. Aus Abb. 5 wird die dazugehörige.
Form ersichtlich. Die
Abb.6 läßt die die verschiedenartigen Kernteile
kuppelnden Teile von vorn gesehen erkennen. Aus den Abb. 7 ünd-8 gehen Teilschnitte
der Abb. 6 nach den Linien VII-VII und VIII-VIII hervor, und die Abb. 9 bis ia zeigen
verschiedene Arbeitsphasen bis zur Fertigstellung eines Formlinges.
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Der Formling i (_Abb. 4), der Feder 2 und Nut 3 sowie die durchlaufenden
Bohrungen 4 hat, wird in einer an und für sich bekannten Form 5 hergestellt, wobei
ein über der Form angeordneter Stampfer 6o zum Feststampfen der in dieForm eingefülltenBetonmasse
dient: Zum Herstellen der durchlaufenden Bohrungen 4 sowie von Feder 2 und Nut 3
sind in die Form einfahrbare Seitenstücke 6 und Kernspindeln 7 vorgesehen, die an
ihren rechten Enden an einem hin und her fahrenden Wagen 8 kuppelbar befestigt sind.
Die Kupplung der Seitenstücke 6 und Kernspindeln 7 mit dem Wagen 8 erfolgt dabei
mittels Rahmen 9 und io, von denen der erstere zur Kupplung der Seitenstücke 6 und
der letztere zur Kupplung der Kernspindeln 7 dient. Die Rahmen 9 und io sind dazu
mittels Schraubenbolzen i i und Langlöchern senkrecht verstellbar an den Wagen 8
befestigt und sehen Rollen 12 und 13 vor, mittels der sie entgegen den Federn
12a (Abb. i) angehoben werden können. Die mit dem Wagen zu kuppelnden Enden der
Seitenstücke 6 und der Kernspindeln 7 sind zu diesem Zwecke mit hinterdrehten Stellen
5o versehen, die sich in die entsprechenden Aussparungen 15 und 16 der Rahmen 9
und io einlegen, wenn sie gesenkt sind. Das Ausheben dieser Rahmen 9 und io erfolgt
dabei durch Doppelhebel 17 und 18, die über Züge 19 und Winkelhebel 3o vom
vorderen Teil der Rüttelmaschine aus einstellbar sind. Der Wagen 8 selbst, der den
Seitenstücken 6 und den Kernspindeln 7 die Hinundherbewegung vermittelt, wird dabei
von einem Elektromotor 2i über ein Rädergetriebe 22 angetrieben, wobei das letzte
Rad 24 in eine unter den Kernteilen 6 und 7 angeordnete Zahnstange 25 (Abb. 2) eingreift.
Dabei ist vorgesehen, daß der die Kernstücke 6 und. Spindeln 7 tragende Wagen 8
seine Bewegungsrichtung an den Enden der Wegstrecken selbständig durch die Anschläge
a6 und 27 ändert, von denen der erstere, 26, einen Schalter 28 und der letztere,
27, einen Schalter 29 verstellt. Beim Vorfahren des Wagens 8 trifft der Anschlag
a6 an- den Schalter 28, schaltet somit den Stromkreis um, so daß der Wagen_ 8 zurückläuft,
und am hinteren Bewegungsende- trifft der Anschlag 27 an den Schalter 29, so daß
die Bewegung wieder umgekehrt wird. Von Hand kann dabei die Stromleitung bedarfsgemäß
ganz unterbrochen werden.
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Die Form 5 selbst trägt zum Aufnehmen der Seitenstücke 7 im Inneren
auf beiden Seiten Stollen 3o und'zur Führung der Kernspindeln 7 Langlochschlitze
31. Von unten ist an der Form ein Brett o. dgl. 52 befestigt, das nach der Fertigstellung
des Formlinges i sein Entnehmen gestattet. Zum störungsfreien Einführen der Kernstücke
6 in die Form 5 sind am Maschinengestell Rollen 32 und zum Einführen der Kernspindeln
7 Rollen 53 an der Laufbahn des' Wagens 8 vorgesehen (Abb. i und 3).
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Die Laufbahn besteht aus den Laufschienen 33, in denen die Rollen
34 des Wagens 8 laufen und die unter Zwischenschaltung von Teilen 35 auf einem Winkeleisengestell
36 befestigt sind. Unter dem Winkeleisengestell 36 befindet sich in einem Abstand
von demselben das eigentliche Untergestell 38, das am. Fußboden befestigt ist. Das
Untergestell 38 und der die Laufschienen 33 tragende Winkeleisenrahmen 36 sind durch
die Hebelpaare 39 miteinander verbunden, deren Hebel dabei an ihren äußeren Enden
an den Winkeleisentragrahmen 36 und dem Untergestell 38 angelenkt sind, während
die mittleren Enden an eine durchlaufende Stange 4o angelenkt sind, die über Hebel
41, den Zugteil 423 und die Zugstange 43 am vorderen Teil der Rüttelmaschine aus
hin und her verstellt werden kann. Auf diese Weise wird es möglich, die Hebelpaare
39 entweder zu strecken oder etwas zusammenzuklinken, wodurch wieder das die Laufschienen
33 tragende Winkeleisengestell 36 und damit die Seitenstücke 6 und Kernspindeln
7 gehoben und gesenkt werden. Durch Federpuffer 44 wird dabei der Winkeleisenrahmen
36 mit den Laufschieren 33 dauernd federnd nach oben gehoben. An dem rückwärtigen
Ende des Wagens 8 ist noch ein Anschlag 45 vorgesehen, der in seiner hintersten
Stellung an einen Hebel 46 anschlägt, der über einen Hebel 47 die durchlaufende
Schiene 4o nach rechts verstellt, so daß beim Aufstoßen des Anschlages 45 die Hebelpaare
39 gestreckt und damit die Kernteile 6 und 7 selbsttätig angehoben werden.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist nun die folgende:
Vor dem Beginn der Herstellung eines Formlinges i sind vermittels der Zugstange
43 über die Hebel 44 dem Zugteil 42 und die Schiene 4o die Hebelpaare 39 so geknickt,
daß die Kernteile 6 und 7 in der tiefen Stellung stehen. Die beiden die Kernteilenden
festlegenden Rahmeng und io sind dabei so gesenkt, daß sie alle Kernteile mit dem
Wagen 8 kuppeln. Der Motor 2,1 bekommt Strom und fährt sowohl die Seitenstücke 6
als
auch die Kernspindeln 7 in das Innere der Form 5. Darauf wird die Zugstange ig (Abb.
i) gezogen, die den oberen Doppelhebel 18 aushebt, so daß dessen nach oben bewegtes
Ende die gegenwärtig auf diesen Hebel liegende Rolle 12 des Rahmens g anhebt, wodurch
der Rahmeng aus den hinterdrehten Stellen 5o der Seitenstücke 6 tritt. Der, Anschlag
26 des Wagens 8 (Abb. z) hat inzwischen den Schalter a8 so verstellt, daß jetzt
die Bewegung des Wagens 8 nach rechts erfolgt, wobei nur die Kernspindeln 7 mitgenommen
werden, denn durch das Anheben des Rahmens g sind die Seitenstücke 6 von dem Wagen
8 entkuppelt. In der Form 5 befinden sich jetzt die beiden Kernstücke 6. Die Form
5 wird nunmehr bis zur Hälfte mit Betonmasse gefüllt, die zusammengerüttelt wird
(Abb. g). Wenn der Wagen 8 rechts am Ende seiner Rückwärtsbewegung ist, stößt dessen
Anschlag 45 auf den Hebel 46, und über den Hebel 47 und die Schiene 40 werden die
Hebelpaare 39 gestreckt und damit die Fahrbahn des Wagens 8 gehoben. Jetzt
werden die Kernspindeln 7 in der oberen Stellung in die Form eingefahren, wobei
sie gemäß der Abb. io an den oberen Enden der in der Form 5 vorgesehenen Langlöcher
31 anliegen. Jetzt wird mittels der Zugstangen ig über die Hebel 2o der Hebel 17
(Abb. i) so gestellt, daß der Rahmen io ausgehoben und die Enden der Kernspindeln
7 auch noch freigegeben werden, worauf der Wagen 8 zurückfährt. Nun erfolgt das
Vollfüllen der Form 5 und das ordnungsgemäße Einstampfen des Formlinges i, wobei
sich die Kernstangen 7 bis zur Fertigstellung des Formlinges i so nach unten gesenkt
haben, daß sie auf den unteren Enden der Langlöcher 31 der Form 5 aufliegen. Durch
einen Zug der Zugstange 43 nach rechts wird nun die Laufbahn des Wagens 8 gesenkt
und zum Schluß der Wagen 8 wieder nach links gefahren, die Seitenstücke 6 und Kernspindeln
7 mit dem Wagen 8 gekuppelt und gemeinsam aus der Form 5 bzw. dem Formling i herausgezogen,
das Brett 52 von der Form gelöst und die Form 5 angehoben, so daß der neue Formling
i frei auf der Maschine liegt.
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Bei der beschriebenen Einrichtung werden dabei beide Kernteile 6 und
7 vorerst gemeinsam eingefahren und die Kernspindeln 7 beim Rückwärtsgang wieder
mitgenommen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Einrichtung so zu treffen,
daß zunächst nur die Seitenteile 6 und dann die Kernspindeln 7 eingefahren werden
können, wozu die vorher stehenbleibenden Kernspindeln 7 durch in dem Wagen 8 vorgesehene
Bohrungen treten müßten. Diese Ausführung ist aber insofern nachteiliger, als alle
die Elemente, die auf dem Wagen 8 vorgesehen sind, an anderen Stellen untergebracht
werden müßten.