DE822210C

DE822210C - Einrichtung zum Bedienen von zwei an einem Fahrrad oder aehnlichem Fahrzeug vorhandenen Gangschaltungen

Info

Publication number: DE822210C
Application number: DEH1679A
Authority: DE
Inventors: Andre Maxime Huret; Jacques Andre Huret; Roger Heinri Huret
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1949-09-20
Filing date: 1950-02-18
Publication date: 1951-11-22

Description

Einrichtung zum Bedienen von zwei an einem Fahrrad oder ähnlichem Fahrzeug vorhandenen Gangschaltungen Es ist bekannt, an Fahrrädern und ähnlichen Fahrzeugen zwei voneinander unabhängig bedienbare Gangschaltungen anzubringen, nämlich eine Kettenschaltung am Hinterrad, mit welcher die Kette von einem Zahnkranz auf einen anderen Zahnkranz umgelegt wird und ferner eine Kettenschaltung am Tretkurbelwerk, wobei die Kette von einem Kettenrad auf ein anderes umgelegt wird.
Bisher besaßen diese voneinander unabhängigen Gangschaltungen je ein Betätigungsorgan, und diese beiden Betätigungsorgane waren derart an verschiedenen und entfernt voneinander gelegenen Stellen des Fahrzeuges untergebracht, daß der Benutzer, der hintereinander die Gangschaltungen betätigen wollte, gezwungen war, nacheinander verschiedene Handbewegungen auszuführen.
Beispielsweise war das Betätigungsorgan für die Hinterradkettenschaltung in der Nähe der Lenkstange angebracht, während sich das Betätigungsorgan für die Kettenschaltung am Tretkurbelwerk in Form eines Schwinghebels am Sattelrohr des Rahmens befand.
Es ist auch bereits daran gedacht worden, die Gangschaltung am Tretkurbelwerk mittels eines Bowdenzuges zu bewerkstelligen und das zugehörige Betätigungsorgan in der Nähe des Betätigungsorgans für die Hinterradkettenschaltung zu lagern. Ferner ist bekannt, die beiden Betätigungsorgane am gleichen Rohr des Fahrzeugrahmens und in gleicher Höhe zu befestigen, jedoch auf verschiedenen Seiten des Rohres. Auch bei dieser Anordnung ist der Benutzer immer noch zu zwei getrennten Handgriffen gezwungen; einer dieser Handgriffe wurde mit der rechten, der andere mit der linken Hand ausgeführt.
Diesem Mangel abzuhelfen, ist die Aufgabe der Erfindung. Erfindungsgemäß sind die Betätigungsorgane beider Gangschaltungen je für sich drehbar auf einer gemeinsamen Trägerachse zu einer baulichen Einheit so vereinigt, daß sie mit der gleichen Hand und mit der gleichen Handbewegung bedient werden können.
Zweckmäßig sind die auf der gleichen Achse drehbaren Betätigungsorgane durch eine Scheibe getrennt, die verhindert, daß bei Betätigung eines der beiden Organe das andere mitgenommen wird.
Die Abbildungen erläutern die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel. Es stellt dar Abb. i einen Aufriß der Bedienungseinrichtung in Verbindung mit den beiden Gangschaltungen eines Fahrrades, Abb. 2 die Bedienungsvorrichtung, ebenfalls im Aufriß, Abb. 3 eine Stirnansicht zu Abb. 2 von der einen Seite, Abb. 4 die Stirnansicht zu Abb. 2 von der anderen Seite.
Die gezeigte Bedienungseinrichtung betätigt eine Gangschaltung i mit Stufenzahnkränzen 2 am Hinterrad mittels eines Bowdenzuges 3 und eine Gangschaltung 4 mit Kettenrädern verschiedenen Durchmessers am Tretkurbelantrieb, die durch ein Kabel 5 betätigt wird.
Sie besteht aus einer feststehenden Achse 6 (Abb. 2), die von einer Platte 7 getragen ist, welche mittels einer Klammer oder ,Schelle 8 an einem Rohr 9 des Rahmens des Fahrrades oder Fahrzeuges befestigt ist.
Auf der feststehenden Achse 6 sind nebeneinander angeordnet: das Betätigungsorgan io für die Gangschaltung i am Hinterrad, eine Scheibe i i, das Betätigungsorgan 12 für die Gangschaltung 4 am Tretkurbelantrieb, eine weitere Scheibe 13 und ein Deckel 14. Diese Anordnung wird zusammengehalten durch einen Gewindebolzen mit Flügelschraube 15, der in das Ende der Achse 6 eingeschraubt ist. Die Flügelschraube 15 dient zugleich zur Regelung des Reibungsdruckes, der bewirkt, daß die Betätigungsorgane in ihren Stellungen stehenbleiben.
Die Scheibe i i liegt zwischen den Betätigungsorganen io und 14 und ist gegen Drehung gesichert mittels eines Einschnittes 16, in welchen eine Klaue 17 eingreift. Letztere sitzt an der Scheibe 13 und ist andererseits an der Platte 7 befestigt. Somit sichert die Scheibe i i die Betätigungsorgane io und 12 gegen unbeabsichtigte Stellungsänderung.
Die Platte trägt an ihrem unteren Ende eine Klaue 18, in welche die das Ende des Bowdenzugmantels 3 sichernde Schraube i9 eingeschraubt ist. Die Steuerung für die tretkurbelseitige Schaltung erfolgt, wie schon erwähnt, über ein Kabel 5, dessen Ende an einem Ansatz 21 des Betätigungsorgans 12 befestigt ist.
Die erfindungsgemäße Bedienungseinrichtung gewährleistet eine Reihe von Vorteilen.
Dadurch, daß die beiden Betätigungsorgane sich auf der gleichen Seite des Fahrzeugrahmens befinden, kann die Betätigung beider Organe mit der gleichen Hand und mit der gleichen Bewegung vollzogen werden. Dieser Vorteil ist von besonderem Interesse, wenn der Benutzer nacheinander beide Schaltungen betätigen will, um eine größte Kraftentfaltung zu erreichen.
Ferner ist ein besonderer Vorteil, daß die Friktion, welche die Stellungssicherung beider Betätigungsorgane bewirkt, durch ein einziges Element, nämlich die Flügelschraube 15, geregelt werden kann.
Schließlich wird durch die erfindungsgemäße Bedienungseinrichtung eine Einsparung an Bauelementen gegenüber den bekannten Ausführungen, bei denen die Betätigungsorgane getrennt waren, erreicht. Daraus ergibt sich auch eine Verringerung des Gesamtgewichtes des Fahrzeuges.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Einrichtung zurr Bedienen von zwei an einem Fahrrad oder ähnlichem Fahrzeug vorhandenen, voneinander unabhängig bedienbaren Gangschaltungen, z. B. einer Kettenschaltung am Hinterrad und einer Kettenschaltung am Tretkurbelwerk, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsorgane (io, 12) beider Gangschaltungen (1, :4) je für sich drehbar auf einer gemeinsamen Trägerachse (6) zu einer baulichen Einheit so vereinigt sind, daß sie von der gleichen Hand und mit der gleichen Handbewegung bedient werden können.
2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Betätigungsorgane (io, 12) durch eine feststehende, die Mitnahme des einen Organs bei Betätigung des anderen ausschließende Scheibe (i i) voneinander getrennt sind.
3. Einrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gemeinsame Trägerachse (6) fest verbunden mit einer Platte (7) ist, die mittels einer Schelle oder Klammer (8) an dem Fahrzeugrahmen befestigt ist.
4. Einrichtung nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Scheibe (ii) im Eingriff mit einer Klaue (17) steht, welche eine zweite, auf der Seite des Betätigungsorgans (12) der Tretkurbelkettenschaltung (4) auf der Trägerachse (6) sitzende Scheibe (13) gegenüber der Platte (7) festlegt.
5. Einrichtung nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Erzeugung des die Betätigungsorgane (io, 12) in ihrer Stellung sichernden Reibungsdruckes durch einen in die Trägerachse (6) eingeschraubten Gewindebolzen mit Flügelschraube (i5) erfolgt, welcher die verschiedenen, auf der Trägerwelle gelagerten Teile gegen die Platte (7) preßt.
6. Einrichtung nach Anspruch t bis 5, dadurch gekennzeichnet, daB das Betätigungsorgan (I2) der Tretkurbelkettenschaltung (4) einen Ansatz (2r) für den Angriff des übertragungskabels (5) dieser Schaltung besitzt.