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Zum Zusammenbau mit einem Treiborgan gegebener Größe bestimmtes Zusatztreiborgan
In landwirtschaftlichen und ähnlich gearteten Betrieben, wo man zum Antrieb verschiedenartiger
Arbeitsmaschinen nur über einen einzigen oder bestenfalls einige wenige Kraftmaschinen,
z. B. Elektromotoren, verfügt, besteht des öfteren das Bedürfnis nach einer Antriebsmaschine,
deren Arbeitsdrehzahl wesentlich über oder unter den üblichen Normalwerten liegt,
um die Arbeitsmaschine mit einer Drehzahl zu betreiben, die für ihre bestimmungsgemäße
Funktion wesentlich ist. So muß z. B. eine Schlagmühle mit sehr hoher Drehzahl (28oo
T/min) umlaufen, um das Mahlgut richtig zu verarbeiten, und es kann diese beträchtliche
Umlaufzahl der Schlägerwelle bei Antrieb mit normalem handelsüblichen Motor nur
erreicht werden, wenn dieser mit einer Riemenscheibe beträchtlicher Größe versehen
ist. Die bleibende Ausrüstung des Motors mit Riemenscheiben solcher Größen ist nicht
möglich, wenn der Motor auch zum Antrieb anderer Maschinen Verwendung finden soll,
für welche Zwecke diese Umfangsgeschwindigkeit des Treibriemens viel zu groß wäre.
Man hat daher, da die Verwendung von Übersetzungsgetrieben, Vorgelegen o. dgl. teuer
und umständlich ist, bereits sog. Zusatzriemenscheiben geschaffen, welche über die
Normalriemenscheibe des Motors geschoben und mit dieser fest verbunden wurden.
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Die bekannten Zusatzriemenscheiben bestehen aus zwei Hälften, die,
mittels Schrauben zusammengepreßt, auf der bombierten Riemenlauffläche des Riemenrades,
mit welchem der Motor ausgerüstet ist und deren Durchmesser den normalen Erforderhissen
entspricht,
sitzen. Ein guter Halt ist aber nur dann gewährleistet, wenn die Sitzflächen des
Zusatzrades ziemlich genau der Außenform des Motorriemenrades folgen, eine Forderung,
die in der Praxis schwer erfüllbar ist und auf eine schwierige Anpassung der Sitzfläche
des Zusatzrades an ein bestimmtes Treibrad hinausläuft, weil diese Treibräder herstellungsmäßig
bedingten Abweichungen von der genormten Umfangsform und auch merklichen Abnutzungserscheinungen
unterliegen. Des weiteren sind diese Zusatzriemenscheiben nur für jeweils eine ganz
bestimmte Größe des Treibrades, dessen wirksamer Durchmesser verändert werden soll,
brauchbar, was ihre Verwendbarkeit ebenfalls einengt.
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Gegenstand der Erfindung ist ein zum Zusammenbau mit einem TreiWrgan
gegebener Größe, z. B. einer Motorriemenscheibe; bestimmtes Zusatztreiborgan, welches
meist wieder eine Riemenscheibe sein wird, aber auch ein Reibrad sein könnte, wie
es auch nicht unbedingt erforderlich. ist, daß das Abtriebsorgan des Motors eine
Riemenscheibe sei; die Erfindung bezweckt ein Zusatztreiborgan zu schaffen, das
auch beträchtlich verschiedenen Durchmessern des Treibrades, dessen wirksamer Durchmesser
veränlert-werden soll, rasch angepaßt werden kann, während es andererseits die ihm
einmal erteilte Anpassung an einen bestimmten Durchmesser beliebig lange beibehält,
wodurch seine Anbringung beträchtlich vereinfacht wird. Erreicht wird dies durch
mehrere, zweckmäßig drei ein- und feststellbare Widerlager; welche mit ebenfalls
radial verstellbaren Spannmitteln solcher Form zusammenwirken, daß das Treiborgan,
dessen wirksamer Durchmesser verändert werden soll, zwischen den Widerlagern und
den Spannmitteln in axialer Richtung geklemmt werden kann.
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Weitere Erfindungsmerkmale werden im folgenden an Hand der schematischen
Zeichnungen beschrieben, welche zwei Ausführungen des erfindungsgemäßen Zusammentreiborgans,
ausgeführt als Riemenscheiben, darstellen. Es zeigt Fig. i und 2 eine Ausführung,
bei welcher der wirksame Durchmesser des Treiborgans vergrößert werden soll und
Fig. 3 und 4 eine Ausführung, bei welcher der wirksame Durchmesser verkleinert werden
soll. Die erstgenannte Ausführung ist hauptsächlich für Kraftmaschinen mit normalerweise
kleinen Riemenscheiben, also Elektromotoren, die zweite Ausführung für Maschinen
mit großem Treiborgan, etwa Brennkraftmaschinen, gedacht, welch letztere zwar in
der Regel neben dem als Schwungrad dienenden großen Abtriebsrad auch noch ein kleines
Abtriebsrad besitzt; der Durchmesserunterschied dieser Räder ist aber oft zu groß,
um allen vorkommenden Antriebserfordernissen mit wirtschaftlichen Drehzahlen der
Antriebsmaschinen entsprechen zu können.
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In der Zeichnung ist i die treibende oder getriebene Welle, auf der
die Riemenscheibe 2 dauernd fixiert ist. Die Zusatzriemenscheibe 3 besitzt Speichen
4 (Fig. i, 2) oder eine Scheibe (Fig. 3, 4), in denen Schlitze 5 vorgesehen sind.
Es ist unter Umständen zweckmäßig, die Speichen durch eine Scheibe zu ersetzen,
ähnlich der Ausführung nach den Fig. 3, 4. In den Schlitzen 5 sind Schraubenbolzen
6 durch Muttern 7 fixierbar. Die Bolzen 6 tragen abwechselndl W iderlager 8 und
Spannhaken g ; die Riemenscheibe 2 kann dadurch zwischen den Lagern 8 und den Haken
g axial geklemmt werden. Die Widerlager 8 besitzen Ausnehmungen io, in welche die
Riemenscheibe 2 einfällt.
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Wird die Zusatzriemenscheibe, wie dies meist der Fall ist, immer nur
in Verbindung mit derselben Treibscheibe verwendet, so wird die einmal vorgenommene
Einstellung der Widerlager 8 nicht mehr geändert, wodurch sich iMontage und Demontage
des Zusatztreiborgans sehr einfach gestalten.
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Es ist ersichtlich, daß der Erfindungsgedanke Abänderungen zugänglich
ist. Die Form der Glieder g hat sich nach der Form des zu umfassenden Teiles des
Trieborgans zu richten. Die Schlitze 5 müssen nicht radial verlaufen; es genügt,
daß ihr Verlauf eine Radialkomponente aufweist.