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VorhangschloB Die Erfindung bezweckt, ein Vorhangschloß zu schaffen,
das sich durch hohe Sicherheit auszeichnet, dabei aber von einfacher Bauart und
insbesondere leicht und einfach zusammenzusetzen ist. Das Neue besteht in erster
Linie darin, daß am Schloßriegel montierte und mit fest stehenden Sperrteilen zusammenwirkende
Zuhaltungen teils durch Heben oder Verschwenken, teils dagegen durch Verbiegen von
elastisch biegsamen Teilen einstellbar sind. Auf diese Weise ist eine doppelte Sicherung
geschaffen und damit eine ganz wesentlich erhöhte Sicherheit gegen unbefugtes Öffnen
erzielt. Bei einer Ausführungsform der Erfindung sind mit mehreren Schwenk- oder
Schiebezuhaltungen, die auf einen fest stehenden Sperrteil einstellbare Schlitze
enthalten, mehrere am Riegel undrehbar und unverschiebbar geführte Zuhaltungenplatten
kombiniert, die aus der Plattenebene herausgebogene Teile aufweisen, die durch Biegen
in die Plattenebene auf Schlitze eines festen Sperrteiles eingestellt werden können.
Eine andere zweckmäßige Ausführungsform besteht darin, daß die durch Biegen auf
Schlitze eines fest stehenden Sperrteiles einstellbaren Teile sich an Schwenk- oder
Schiebezuhaltungen befinden, die durch Heben oder Schwenken auf einen anderen fest
stehenden Sperrteil einstellbare Schlitze enthalten. Gegebenenfalls können auch
beide Ausführungsformen miteinander kombiniert werden. Die Zuhaltungen bestehen
aus im Abstand angeordneten, dünnen Blechplatten, während der Bart des Schlüssels
schmale Schlitze enthält, deren Wände zum Einstellen der verbiegbaren Zuhaltungsteile
und deren Endkanten zum Heben oder Verschwenken der Zuhaltungen dienen.
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Der Schloßriegel besteht erfindungsgemäß aus einer U-förmig gebogenen
Blechplatte, die mit ihrem
Mittelteil am Schloßboden und mit ihren
nach vorn zeigenden Schenkeln am Umschweif und an der Decke des Schloßgehäuses geführt
ist. Ein fester Sperrstift und eine fest stehende Führungswand sitzen erfindungsgemäß
an einer von hinten in den Umschweif eingesetzten Plätte, die zur Lagensicherung
mit Randvorsprüngen im Randausschnitt des Umschweifes eingreift und durch den Schloßloden
gehalten ist. Der Boden und die Decke sind mit dem Umschweif vorzugsweise durch
eine von Gier Seite her aufgezogene Hülse oder durch mit dem Umschweif verspreizte
Panzerplatten oder in ähnlicher Weise nietlos verbunden.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt.
Dabei zeigt Fig. i eine beiden-Beispielen gemeinsame Vorderansicht eines Vorhangschlosses,
wobei der Schloßbügel teilweise weggebrochen ist, Fig. 2 eine Draufsicht bei geschnittenem
Schloßbügel, Fig. 3 eine Vorderansicht des Schlosses nach dem ersten Beispiel bei
abgenommener Gehäusedecke und vorgeschlossenem Riegel, Fig.4 eine Wiederholung der
Fig.3, wobei jedoch außerdem noch ein Abstandshalter und eine Besatzungsplatte entfernt
sind und der Riegel zurückgeschlossen ist, Fig. 5 einen senkrechten Querschnitt
nach der Linie A-A in Fig. 3, nach rechts gesehen, Fig.6 einen senkrechten Querschnitt
nach der Linie B-B in Fig. 4, nach links gesehen, in vergrößertem Maßstabe, Fig.
7 einen waagerechten Querschnitt nach der Linie F-F in Fig.3, nach oben gesehen,
ebenfalls in vergrößertem Maßstabe, Fig. 8 einen waagerechten Querschnitt nach der
Linie C-C in Fig. 4, nach oben gesehen, gleichfalls in vergrößertem Maßstabe, Fig.
9 und io einen festen Einbauteil in Ansicht von der rechten Seite und in Vorderansicht,
Fig. i i und 12 einen Schloßriegel in Vorderansicht und Ansicht von. der rechten
Seite, Fig. 13 den Schloßboden in Vorderansicht, Fig. 14 bis 17 einen Abstandshalter,
eine Zuhaltung, einen zweiten Abstandshalter und eine andere Zuhaltung je für sich
allein in Vorderansicht, Fig. 18 eine Vorderansicht des Schlosses nach dem zweiten
Beispiel bei abgenommener Gehäusedecke und vorgeschlossenem Riegel, Fig. i9 eine
Wiederholung der Fig. 18 bei zurückgeschlossenem Riegel, Fig. 2o einen waagerechten
Querschnitt nach der Linie D-D in Fig. 18 in vergrößertem Maßstabe, Fig. 21 einen
waagerechten Querschnitt nach der Linie E-E in Fig. i9, ebenfalls in vergrößertem
Maßstabe, Fig. 22 und 23 eine Zuhaltung für sich allein in Vorderansicht und Draufsicht,
Fig.24 einen Schlüssel in Seitenansicht, wobei der Griff weggebrochen ist.
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Das Gehäuse des dargestellten Schlosses hat einen Umschweif i, der
aus einem Flachstahlstreifen so gebogen ist, daß seine Stoßstelle oder Naht sich
an der oberen Schmalwand z\\ isclien zwei darin vorgesehenen Durchtrittslöchern
2 für den SchloßbÜgel 3 befindet. Boden ,4 und Decke 5, die beide übereinstimmenden
Zuschnitt haben, sind je aus einer Blechplatte gebildet, die von hinten bzw. vorn
her in den Umschweif i eingesetzt und daran nach innen durch kandversprünge 6 abgestützt
sind, die in flache Randausschnitte 7 am hinteren und vorderen Rand des Umschweifes
eingreifen. Zum Zusammenhalten von Umschweif, Boden und Decke dient eine Hülse 8,
die von der Seite her so auf das Schloßgehäuse aufgestreift ist, daß sie dieses
vorn und hinten sowie oben und unten umgreift, so daß ihre Breitwände die Fugen
zwischen Boden 4 und Decke 5 einerseits und Umschweif i anderseits sowie die Randaussparungen
7 und Randlappen 6 abd°cken, während die obere Schmalwand die Naht des Umschweifes
verdeckt. Die Hülse 8 ist aus einer Stahlblechplatte so gebogen, claß ihre durch
Schweißung geschlossene Naht 9 sich zwischen den Durchtrittslöchern 2 für den Schloßlriigel
an der oberen Hülsenschmalwand befindet, die zur Freilegung der genannten Löcher
an ihren Enden zwei halbkreisförmige Ausschnitte enthält. Sie ist durch Preßdruck
stramm auf das Schloßgehäuse 1, 4, 5 aufgezogen, so daß sie infolge Reibung
und Klemmung unverrückbar fest sitzt. Bei geschlossenem Bügel 3 wird sie außerdem
durch dessen Schenkel gesichert, indem diese eine Verschiebung der Hülse in beiden
Richtungen verhindern.
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In seiner rechten Hälfte enthält das Schloßgehäuse eine aus Stahlblech
gestanzte Einsatzplatte io, die einerseits einen flachen Sperrstift i i, anderseits
eine waagerechte Führungswand 12 trägt. Der Sperrstift 1 i besteht aus einer aus
der Einsatzplatte io herausgeschnittenen und nach vorn abgewinkelten Zunge, während
die Wand 12 von dem waagerechten Schenkel eines @N-iltklig gebogenen Stahlstreifens
gebildet ist, der mit seinem senkrechten Schenkel 13 an der Platte io angenietet
ist. Um dabei mit einem Niet einen festen Sitz des Winkels zu erzielen, umgreift
dessen waagerechter Schenkel 13 mit einem kleinen Ausschnitt das verbreiterte Fußende
des Sperrstiftes i i. Die Platte io führt sich mit ihrem rechten Seitenrand und
mit ihrem oberen und unteren Rand am Umschweif i. Sie liegt auf dem Boden 4 auf,
während sie mit der Vorderkante der Wand 12 an der Decke 5 abgestützt ist. Um sie
gegen Verschieben zu sichern, greift die Platte mit an ihrem oberen und unteren
Rand vorgesehenen Randvorsprüngen oder Lappen 14 in zwei der für den Eingriff der
Randvorsprünge 6 des Bodens 4 vorgesehenen Ausschnitte 7 des Umschweifes i ein.
Entsprechend dieser Anordnung wird die Platte io vor dem Boden :4 von hinten her
in den Umschweif i eingesetzt und dann durch Anbringen des Bodens festgehalten.
Sie ist auf diese Weise zuverlässig befestigt, ohne daß es der Anwendung der sonst
üblichen Befestigungsarten, wie Nieten, Bördeln o. dgl., bedarf. Um den Sperrstift
i i und die Wand 12 gegen Verbiegen zu schützen, greifen der Sperrstift auf seinem
vollen Querschnitt und die Wand 12 mit einem abgesetzten Teil ihrer
Vorder=kante
in waagerechte Schlitze 15 der Geliäusedecke 5 ein.
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Die waagerechte Wand 12 dient zunächst zur Führung des längeren Schenkels
des Schloßbügels 3, der, wie bekannt, so angeordnet ist, daß er nach Entriegelung
bis zum Austritt seines kürzeren Schenkels aus dem Schloßgehäuse aufwärts verschoben
und dann um die Achse des längeren Schenkels gedreht werden kann. Ferner dient sie
im Zusammenwirken mit einem am unteren Ende des langen Bügelschenkels vorgesehenen
Querstift 16 zur Begrenzung der Aufwärtsbewegung des Schloßbügels. Endlich hat sie
die Aufgabe, im Zusammenwirken mit Zuhaltungen als zusätzlicher Sperrstift zu dienen.
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Zwischen der festen Einsatzplatte io und der linken Wand des Umschweifes
i ist im Schloßgehättse ein Riegel abgeordnet, der aus einer U-förniig gebogenen
Stahlblechplatte 18, 19, 2o besteht. Diese führt sich mit ihrem N'Iittelteil 18
am Schloßboden 4 und mit ihren nach vorn gerichteten Schenkeln 19, 20 an der oberen
und unteren Wand des Umschweifes i, während sie gleichzeitig mit den Vorderkanten
ihrer beiden Schenkel an der Schloßdecke 5 geführt ist. Sie kann nach Einsetzen
der Platte io und des Bodens 4 von vorn her in den Umschweif eingesetzt werden und
wird durch die danach eiligesetzte Decke 5 gehalten. Sie kann in Querrichtung des
Schloßgehäuses frei verschoben werden, wobei ihre Verschiebung nach links durch
Anschlag ihres Mittelteiles an die linke Wand des Umschweifes 1, die entgegengesetzte
Verschiebung dagegen durch Anschlag an die Einsatzplatte io begrenzt wird. Der obere
Schenkel 2o des U-förmigen Riegels dient als Schließnase, und zwar greift dieser
Schenkel in der linken Endlage des Riegels mit seiner linken Seitenkante in einen
rechteckigen Ausschnitt 21 am .unteren Ende des linken Schenkels des Schloßbügels
3 ein, wie aus Fig. 3 ersichtlich. Bei seiner Verschiebung nach rechts gibt der
Riegel den Schloßbügel frei (s. Fig. 4).
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Der Riegel 18 bis 2o dient gleichzeitig als Träger für die zu seiner
Sicherung vorgesehenen Mittel, die aus zwei Arten von Zuhaltungen bestehen, nämlich
aus vier uridrehbar und uriverschiebbar gehaltenen Zuhaltungen 22, die durch elastisches
Verbiegen eingestellt werden, und drei. drehbar gelagerten Zuhaltungen 23, die durch
Verschwenken einzustellen sind. Beide Arten von Zuhaltungen sind aus verhältnismäßig
dünnen, nämlich nur etwa '/,mm dicken, federharten :Messingplättchen gefertigt.
Zum Festhalten der urdrehbaren Zuhaltungsplatten 22 weist der Riegel an seinem Mittelteil
18 drei nahe am linken Seitenrande eingenietete Stehstifte 24, 25 auf, von denen
der obere 25 gleichzeitig als Lagerzapfen für die Schwenkzuhaltungen dient. Die
vier uridrehbaren Zuhaltungsplatten 22 sind in Abständen hintereinander auf die
Stifte 24, 25 aufgereiht, und zwischen je zwei Platten 22 ist eine Schwenkzuhaltung
23 angeordnet. Dabei liegt die hintere Platte 22 unmittelbar auf dem Mittelteil
18 des Riegels, während die vordere im Abstand von der Decke 5 angeordnet ist. Die
Abstände der Zuhaltungsplatten 22 sind durch aus Blech gestanzte Abstandshalter
gesichert, die gleichfalls mit in ihnen vorgesehenen Löchern auf die Stifte 24,
25 aufgereiht sind. Dabei ist zwischen der vorderen Zuhaltungsplatte 22 und der
Schloßdecke 5 ein auf allen drei Stiften 24, 25 sitzendes, hohes und breites Abstandshalterstück
26 angeordnet, während zwischen je zwei Platten 22 zwei aufeinanderliegende Abstandshalter
eingeschaltet sind, nämlich ein wieder auf drei Stiften gehaltenes, hohes und breites
Abstandshalterstück 26 und ein nur auf den beiden unteren Stiften 24 gehaltenes
schmales Abstandsstück 27. Die Schwenkzuhaltungen 23 liegen mit ihrer hinteren Rückenfläche
auf den hohen und breiten Abstandsplatten 26 auf, während sie nach vorn je an der
vor ihr liegenden uridrehbaren Zuhaltung 22 abgestützt sind. Diese Abstützung geschieht
einerseits durch aus den Zuhaltungsplatten 23 ausgestanzte und rechtwinklig nach
vorn aufgebogene Lappen 28, die gleichzeitig als Angriff für die V-förmigen Zuhaltungsfedern
29 dienen, anderseits durch die je zwischen einer Zuhaltung 23 und einer Zuhaltungsplatte
22 eingeschalteten Federn 29, die mit ihrem Scheitel auf dem Drehzapfen 25 der Zuhaltung
sitzen und mit dem oberen Schenkel am oberen Teil 2o des Riegels abgestützt sind,
während ihr unterer Schenkel auf einen Lappen 28 drückt.
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Die uridrehbaren Zuhaltungen 22 sind im wesentlichen rechteckige Platten,
die ebenso wie die hohen Abstandshalter 26 oben links einen Ausschnitt haben, um
Raum für das untere Ende des linken Schenkels des Schloßbügels 3 zu schaffen, während
sie unten mit einem Ausschnitt für den Durchlaß des Schlüsselbartes versehen sind.
Die waagerechte Oberkante 3o dieses Ausschnittes kann bei den verschiedenen Zuhaltungsplatten
unterschiedlich hoch liegen, um auf diese Weise die Schließung verändern zu können.
Die Platten 23, die bei vorgeschlossenem Riegel mit ihrem rechten Seitenrande dicht
bei der Wand 12 und dem Sperrstift i i liegen, weisen an diesem Rande einen waagerechten
Schlitz 31 auf, in den der Sperrstift i i beim Zurückschließen des Riegels eintreten
kann. In Höhe der Wand 12 sind sie dagegen nicht ausgeschnitten, sondern die Wand
weist einen Ausschnitt und drei senkrechte Schlitze 17 zum Eintritt der Zuhaltungsplatten
22 auf. Der unterhalb des Schlitzes 31 liegende Teil 22" einer jeden Zuhaltungsplatte
22 ist, wie aus Fig. 7 ersichtlich, aus der Plattenebene herausgebogen, und zwar
im Beispiel so, daß er schräg nach der Schloßdecke 5 hin zeigt. Das freie Ende des
Plattenteiles 22" ist deshalb bei vorgeschlossenem Riegel gegenüber dem zugehörigen
Ausschnitt oder Schlitz 17 in der Wand 12 versetzt, so daß der Riegel nur dann verschoben
werden kann, wenn die Teile 22a der Zuhaltungen 22 mit Hilfe entsprechender Flächen
am Bart des Schlüssels entgegen ihrer Federung in die Ebene der Platten 22 gebogen
worden sind, wie in Fig. 8 gezeigt. Die Schwenkzuhaltungen 23 sind im wesentlichen
kreisausschnittförmige Platten mit einem Lagerauge. Sie weisen an ihrer bei vorgeschlosseilem
Riegel dicht bei Sperrstift i i und Wand 12 liegenden Bogenkante je einen etwa radial
verlaufenden
Schlitz 32 zum Eingriff des Sperrstiftes i i auf. Im Beispiel sind sie außerdem
unter dem Schlitz 32 noch mit einem parallel dazu verlaufenden zweiten Schlitz 33
versehen, in welchen die Wand 12 beim Zurückschließen des Riegels eintreten kann.
Die mit dem Schlüsselbart zusammenwirkenden Unterkanten 34 der Zuhaltungen können
mit Bezug auf die Eingriffschlitze32 für den Sperrstift i i eine unterschiedliche
Höhe haben, gleichfalls zu dem Zweck der Erzielung verschiedener Schließungen.
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Der zum Schloß gehörige Schlüssel 35 (Fig. 24) weist einen flachen
Bart 36 auf, der eine Reihe von im Abstand der Zuhaltungen 22 und 23 angeordneten
schmalen Schlitzen 37, 38 enthält. Vier der Schlitze, nämlich die Schlitze 37, dienen
zum Durchgang der Zuhaltungsplatten 22. Sie müssen so angeordnet und in ihrer Weite
so bemessen sein, daß ihre Wände beim Drehen des Schlüssels35 die Teile 22a der
Zuhaltungsplatten 22 in die Ebene dieser Platten biegen und dadurch genau auf die
Schlitze 17 der Wand 12 einstellen. Geschieht dies nicht oder nicht mit ausreichender
Genauigkeit, dann stoßen die Zuhaltungen 22 mit ihren Teilen 22a an die gleichzeitig
als Sperrstift dienende Wand 12 an und verhindern so die Verschiebung des Riegels
18 bis 2o. Die Schlitze 37 im Schlüsselbart 36 müssen ferner eine der Höhe der Unterkanten
3o der Zuhaltungen 22 entsprechende Tiefe haben. Sind sie. nicht tief genug, dann
stoßen die Endkanten der Schlitze 37 an die Unterkanten 3o an, so daß der Schlüssel
nicht herumgedreht werden kann. Die undrehbaren Zuhaltungen 22 haben also nebenher
auch noch die Funktion von festen Besatzungen. Die drei restlichen Schlitze 38 des
Schlüsselbartes 36 sind für den Eingriff der drehbaren Zuhaltungen 23 bestimmt,
die durch die Endkanten dieser Schlitze aufwärts verschwenkt und so eingeordnet
werden, daß ihre Schlitze 32, 33 dem Sperrstift i i und der Wand 12 gegenüberstehen.
Sind die Schlitze 38 im Schlüsselbart nicht tief genug oder zu tief, dann werden
die Zuhaltungen 23 entweder zu hoch oder nicht hoch genug angehoben. In beiden Fällen
stoßen sie mit ihrer Bogenkante an den Sperrstift i i und die Wand 12 an, so daß
der Riegel nicht zurückgeschlossen werden kann. Von den durch die Schlitzung des
Schlüsselbartes entstandenen Stufen dient eine, nämlich die dem freien Schaftende
des Schlüssels benachbarte Stufe 39, zum Vor- und Zurückschließen des Riegels 18
bis 2o. Sie wirkt mit einem Schlüsselangriff 40 zusammen, der an der Oberkante eines
im Mittelteil 18 des U-förmigen Riegels vorgesehenen Ausschnittes angeordnet ist
(Fig. i i). Die übrigen Bartstufen haben dagegen keine eigene Funktion. Zum Einführen
des Schlüssels ist in der Decke 5 des .Schloßgehäuses und in der vorderen Breitwand
der Hülse 8 ein Schlüsselloch 41 vorgesehen, während am Boden 4 ein Schlüsselführungs-Stift
42 angeordnet ist.
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Die Arbeitsweise des Schlosses ist folgende: In der in.Fig: 3 gezeichneten
Stellung des Riegels 18 bis 2o ist der Schloßbügel 3 infolge Eingriffes des oberen
Riegelteiles 2o in den Ausschnitt 21 des kurzen Schenkels des Bügels in seiner Schließstellung
verriegelt. Wird der durch das Schlüsselloch 41 eingeführte Schlüssel im Uhrzeigersinne
gedreht, dann werden die Teile 22a der Zuhaltungsplatten 22 durch die Wände der
Schlitze 37 des Schlüsselbartes 36 und die Zuhaltungen 23 durch die Endkanten der
Schlitze 38 eingestellt. Alsdann wird der Riegel 18 bis 2o durch Zusammenwirken
der Bartstufe 39 mit dem Schlüsselangriff 4o nach rechts verschoben. Dabei treten
die Zuhaltungsplatten22 mit ihren Teilen 22a in den Ausschnitt und die Schlitze
17 der Wand 12 ein, während diese Wand sowie der Sperrstift i i in die Schlitze
33 und 32 der Zuhaltungen 23 eintreten (s.Fig.4und8).Der vom Riegel freigegebene
Schloßbügel 3 kann nun herausgezogen und gedreht werden. Wird nach Wiedereinführen
des Bügels in das Schloßgehäuse der Schlüssel entgegen dem Uhrzeigersinne gedreht,
dann wird der Riegel in seine Endstellung bewegt, also vorgeschlossen, so daß er
den Bügel erneut verriegelt. Danach kehren die Teile 2211 der Zuhaltungen 22 unter
Wirkung ihrer Eigenfederung und die Schwenkzuhaltungen 23 unter Wirkung ihrer Federn
29 in die Sperrstellung zurück, in der sie im Zusammenwirken mit Sperrstift i i
und Wand 12 den Riegel in seiner vorgeschlossenen Stellung sichern. Der Schlüssel
kann jedesmal um 36o° gedreht und deshalb sowohl bei vorgeschlossenem als auch zurückgeschlossenem
Riegel abgezogen werden.
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Wie ersichtlich, bietet die Kombination der Schwenkzuhaltungen 23
mit den undrehbaren Zuhaltungen 22, die entgegen ihrer Eigenfederung verbiegbare
Teile aufweisen, eine sehr große Sicherheit, da die Schlitze 37, 38 im Bart 36 des
Schlüssels 35 sowohl hinsichtlich ihrer Stellung als auch hinsichtlich ihrer Tiefe
und Weite genau zu den Zuhaltungen22 und 23 passen müssen. Ein Öffnen mittels Nachschlüssels,
Dietrich, Bürste oder ähnlichen Einbrecherwerkzeugen ist praktisch unmöglich.
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Die Zahl der verschiedenen Schließungen ist sehr groß, da die Schlitze
37, 38 unter entsprechender Ausbildung und Anordnung der Zuhaltungen 22, 23 sowohl
in bezug auf ihre Anordnung als auch ihre Tiefe und Weite in weiten Grenzen veränderlich
sind.
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Bei der Fertigung des Schlosses kann die den Sperrstift i i und die
Führungswand 12 tragende Einsatzplatte io außerhalb des Schloßgehäuses bzw.
unabhängig von diesem fertiggestellt, d. h. mit dem aufgebogenen Sperrstift i i
und der angenieteten Wand 12 versehen werden. Ferner kann der Riegel 18 bis 2o unabhängig
von den übrigen Teilen des Schlosses gefertigt und mit den eingenieteten Stiften
24, 25 ausgestattet werden. Dasselbe gilt von der Hülse 8, vom Umschweif i sowie
von Schloßdecke 5 und Schloßboden 4, von denen der letztere mit einem eingenieteten
Schlüsselführungsstift 42 zu versehen ist. Der Zusammenbau des Schlosses vollzieht
sich dann in der Weise, daß von hinten her zunächst die den Sperrstift i i und die
Wand 12 tragende Platte io und danach der Schloßboden4 in den Umschweif i eingesetzt
werden, worauf der Boden durch eine von unten her auf den Umschweif geschobene Klammer
vorläufig
festgelegt wird. Danach wird der Schloßbügel 3 mit seinem längeren Schenkel in die
dafür vorgesehenen Löcher in der oberen Wandung des Umschweifes i und der Wand 2o
eingeführt und. in eine Querbohrung des Bügelschenkels der zweckmäßig etwas, konische
Anschlagstift 16 eingesetzt und durch einen Hammerschlag festgekeilt. Hierauf wird
von vorn her der Riegel 18 bis 2o in den Umschweif eingesetzt. Die undrehbaren Zuhaltungsplatten
22, die Schwenkzuhaltungen 23 und die zugehörigen Abstandshalter 26, 27 und die
Federn 29 können schon vorher, also außerhalb des Schloßgehäuses, amRiegel montiert,
nämlich auf dieStifte 24, 25 aufgereiht werden, was den Zusammenbau des Schlosses
wesentlich erleichtert. Nach dem Einbringen des Riegels wird schließlich ebenfalls
von vorn her die Schloßdecke 5 in den Umschweif eingesetzt, worauf nach Entfernung
der Hilfsklammer von der Seite her die Hülse 8 aufgezogen wird, welche Boden 4 und
Decke 5 im Umschweif i festhält. Das Aufziehen der Hülse kann durch einen einfachen
Preßdruck unter einer Exzenter- oder ähnlichen Presse geschehen. Wie ersichtlich,
ist der Zusammenbau des Schlosses leicht und einfach. Abgesehen von dem Aufziehen
der Hülse 8 ist beim Zusammenbau keine Maschinenarbeit notwendig, sondern die Arbeitsgänge
bestehen sämtlich aus einfachen Handgriffen, so daß sie von angelernten Kräften
ausgeführt werden können. Dadurch, daß alle Einbauteile unabhängig voneinander fertiggestellt
und insbesondere die Besatzungen und Zuhaltungen außerhalb des Schloßgehäuses am
Riegel montiert werden können, ist eine weitgehende Aufteilung der Arbeit des Zusammenbaues
auf verschiedene Kräfte möglich, was für die Fertigung des Schlosses in Fließarbeit
von wesentlicher Bedeutung ist.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 18 bis 23 sind die Funktionen der
im ersten Beispiel als getrennte Teile ausgeführten Zuhaltungen 22 und 23 an einer
und derselben Zuhaltungsplatte vereinigt. Das in diesen Figuren gezeigte Schloß
enthält beispielsweise sechs aus verhältnismäßig dünnem, federndem Blech gefertigte
Zuhaltungsplatten 23, die in Abständen übereinander angeordnet und um einen im Mittelteil
18 des Schloßriegels 18 bis 20 eingenieteten Stehstift 25 drehbar sind. Die Zuhaltungsplatten
23 weisen je einen Schlitz 32 zum Eingriff des Sperrstiftes i i auf. In ihrem mit
der Wand 12 zusammenwirkenden Teil haben sie dagegen keinen Schlitz, sondern die
Wand 12 ist mit sechs schmalen Schlitzen zum Eintritt der Zuhaltungsplatten versehen.
Dabei ist der unterhalb des Schlitzes 32 liegende Teil 23a einer jeden Zu-. haltungsplatte
23 aus der Plattenebene herausgebogen, und zwar beispielsweise so, daß er schräg
nach dem Schloßboden4 hin zeigt. Die freien Enden der Teile 23a sind also gegenüber
den zugehörigen Schlitzen 17 in der Wand 12 versetzt. Infolgedessen ist der Riegel
18 bis 20 in vorgeschlossener Stellung durch das gleichzeitige Zusammenwirken der
Zuhaltungsplatten 23 mit dem Sperrstift i i und der Führungswand 12 gesperrt. Um
den Riegel zurückschließen zu -können, müssen einerseits die Zuhaltungen
23 aufwärts verschwenkt und damit ihre Schlitze 32 auf den flachen Sperrstift i
i eingestellt werden, anderseits müssen ihre Teile 23a in die Ebene der Zuhaltungsplatten
gebogen und damit die freien Enden dieser Teile auf die Schlitze 17 der Wand 12
eingestellt werden. Beides geschieht durch ein und dieselben Schlitze des Schlüsselbartes.
Der Bart -des zugehörigen Schlüssels weist dementsprechend zum Eingriff der Zuhaltungen
23 sechs schmale Schlitze auf, deren Endkanten das Verschwenken der Zuhaltungsplatten
23 bewirken, während ihre Wände die'federnden Teile 23a einstellen.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 18 bis 23 sind ferner die Zuhaltungen
23 selbst als Abstandshalter ausgebildet. Zu dem Zwecke sind die entsprechend verlängerten
Zuhaltungsplatten an ihrem Lagerende in der Draufsicht U-förmig gebogen, so daß
ein die eigentliche Zuhaltung bildender langer Schenkel 23, 23a und ein als Abstandshalter
dienender Schenkel 43 entsteht. Die so ausgebildeten Zuhaltungen können, wie aus
Fig: 20 und 21 ersichtlich, ohne Zwischenschaltung von aus getrennten Teilen bestehenden
Abstandshaltern hintereinander angeordnet werden. Lediglich zwischen der vordersten
Zuhaltung und der Schloßdecke 5 ist gegebenenfalls ein kleiner Abstandshalterring
44 anzubringen. Die Zuhaltungsfedern 29 können im Raume zwischen den beiden Schenkeln
der U-förmigen Platten 23, 43 angeordnet werden und wieder mit je von einem abgewinkelten
Lappen gebildeten Anschlägen 28 zusammenwirken. Diese Anschläge können als
Randlappen an der Oberkante der Zuhaltungen angeordnet sein.
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Es sind andere Ausführungen möglich. So können Boden 4 und Decke 5
statt mittels einer auf das Schloßgehäuse aufgezogenen Hülse auch in anderer Weise
am Umschweif i gehalten bzw. befestigt sein, und zwar beispielsweise ebenfalls ohne
Nietung o. dgl. mit Hilfe von den Schloßboden und die Decke und deren Vorsprünge
abdeckenden Panzerplatten, die durch Verspreizen oder Einebnen der ursprünglich
gewölbten Platten in hinterschnittenen Versenken an den Innenrändern des Umschweifes
befestigt werden. Bei der Ausführungsform nach Fig. i bis 17 kann der untere Schlitz
33 in den Zuhaltungen 23 gegebenenfalls durch einen unten offenen rechteckigen Ausschnitt
ersetzt werden. Eine weitere Abänderungsmöglichkeit besteht bei dieser Ausführung
darin, daß der' besondere Sperrstift i i dadurch gespart wird, daß die Zuhaltungen
22 und 23 beide ausschließlich mit der Führungswand 20 zusammenwirken, in welchem
Falle die Schlitze 31 _ in den Zuhaltungen 22 und die oberen Schlitze 32 in den
Zuhaltungen 23 entbehrlich sind. Die durch Heben einzustellenden Zuhaltungen 23
können gegebenenfalls statt schwenkbar gelagert zu sein auch geradlinig auf und
ab beweglich geführt sein. Auch in diesem Falle ist es möglich, sie mit aus der
Plattenebene herausgebogenen und durch den Schlüssel in die Ebene zurückzubiegenden
Teilen 23a auszustatten. Die Ausführungsbeispiele nach den Fig. i bis 17 und 18
bis 23 können gegebenenfalls miteinander
kombiniert werden, indem
das Schloß gleichzeitig mit durch den Schlüsselbart zu verbiegende Teile 22a aufweisenden
umdrehbaren und umverschiebbaren Zuhaltungsplatten 22 und mit durch Schwenken oder
Heben einzustellenden Zuhaltungen 23 ausgestattet wird, die ebenfalls vierbiegbare
Teile 23a haben. Die erfindungsgemäße Kombination von durch Heben einzustellenden
Zuhaltungen mit solchen Zuhaltungen, die vierbiegbare Teile haben, ist gegebenenfalls
außer bei Vorhangschlössern auch bei anderen Schlössern mit Vorteil anwendbar.