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Lockenwickler Es sind Lockenwickler bekannt, die aus zwei scharnierartig
miteinander verbundenen, auf- und zusammenklappbaren Teilen bestehen, von denen
der eine zum Aufwickeln einer Haarsträhne dient, während der andere den durch das
Aufwickeln entstandenen Haarwickel auf ersteren festklemmt, wobei eine Schleife
gebildet wird. Durch das Festklemmen wird das Wiederaufwickeln der Haarsträhne verhindert.
Einer dieser bekannten Lockenwickler besteht aus einer gekröpften Blattfeder, wobei
die Kröpfung als Scharnier wirkt, welches jedoch eine Schwenkung der beiden durch
die Kröpfung gebildeten Teile nur im Bereich eines spitzen Winkels zuläßt.
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Diese Lockenwickler besitzen zunächst den Nachteil, daß die Enden
der Haarsträhnen zu Beginn des Aufwickelns nicht am Lockenwickler befestigt werden
können, sondern mit den Fingern daran so lange festgehalten werden müssen, bis mehrere
Windungen der Haarsträhne aufgewickelt sind. Der nur zum Festklemmen des Haarwickels
dienende Teil ist ferner beim Aufwickeln der Haarsträhne sehr hinderlich. Außerdem
sind diese Lockenwickler unnötig kompliziert, ihre Klemmwirkung ist unzuverlässig
und ihre Handhabung unbequem.
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Ein weiterer grundsätzlicher Mangel dieser bekannten Lockenwickler
beruht darauf, daß sie nicht aus plastischem und auch nicht aus genügend elastischem
Material gefertigt sind. Sie üben daher auf den Kopf Druckwirkungen aus, und man
kann infolgedessen auf diesen Lockenwicklern nicht schlafen.
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Es sind auch Lockenwickler bekanntgeworden, die aus ungenügend elastischem
Material gefertigt sind und die die Form von an beiden Enden spitz zulaufenden Stäbchen
besitzen. Sie sind hauptsächlich aus einem biegsamen, jedoch nicht elastischen,
mit Gespinst umwickelten weichen Draht gefertigt,
der mit einer
Umhüllung von Guttapercha o. dgl. überzogen ist. Sie besitzen ebenfalls den Nachteil,
daß die Enden der Haarsträhnen zu Beginn des Aufwickelns nicht am Lockenwickler
befestigt werden können. Nach dem Aufwickeln der Haarsträhnen müssen die beiden
Enden über dem Haarwulst zu einer Schleife zusammengebogen werden. Hierbei zeigen
sie den Mangel eines unzuverlässigen Schließens der Schleife, weil die beiden Enden
dieser Lockenwickler bestrebt sind, sich wieder aufzubiegen. Sie sind ferner in
der Herstellung kompliziert.
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Alle diese Nachteile werden durch den Lockenwickler nach der Erfindung
beseitigt.
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Er besteht aus einem einzigen Stück, aus elastischem Material, z.
t. Gummi, Kunststoff, Nylon o. dgl., oder auch aus dünnem, elastischem und unoxydierbar
gemachtem Material, wie säurefester Stahl, verzinntes Kupfer o. dgl.
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Erfindungsgemäß hat dieser aus elastischem Material in einem Stück
gefertigte Lockenwickler die Form eines dünnen Streifens von beispielsweise 8o bis
16o mm Länge, 8 bis 16 mm Breite und etwa 5 bis herab zu o,2 mm Dicke.
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Dieser Streifen hat Enden in Form von Zungen und ist mit Haarschlitzen,
d. h. Längsschlitzen, zur Aufnahme und Befestigung der Enden der Haarsträhnen und
mit kürzeren, längs oder quer angeordneten Einsteckschlitzen für dieZungen versehen.
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Die Anwendung eines Lockenwicklers nach der Erfindung beginnt damit,
daß der Haarschlitz mit den Fingern einer Hand aufgespreizt und das Ende der Haarsträhne
in die entstandene Öffnung eingeführt wird. Beim Zurückziehen der Finger schließt
sich der Haarschlitz auf Grund der federnden Eigenschaft des Materials des Lockenwicklers
selbsttätig und hält das Ende der Haarsträhne am Lockenwickler fest. Nun wird die
Haarsträhne auf den Lockenwickler in üblicher Weise aufgewickelt, der Streifen über
dem entstandenen Haarwickel zu einer Schleife gebogen, und diese durch Hineinstecken
der Zunge in den Einsteckschlitz geschlossen. Wird die entstandene Schleife nun
losgelassen, so kippt sie am Kopf etwas, bis sie Halt findet, und verhindert hierdurch
ein Wiederabwickeln der Haarsträhne. Da der Lockenwickler aus elastischem Material,
vorzugsweise Gummi oder gummiartigen Ersatzstoffen, oder aus sehr schmiegsamem Material,
insbesondere aus dünnem, stark federndem Metallblech, gefertigt ist, so schmiegt
er sich bequem Gier Kopfform an, und es wird daher bei seinem Gebrauch jede Druckwirkung
auf den Kopf vermieden. Durch den Lockenwickler nach der Erfindung wird daher der
Nachteil der bisher bekannten Lockenwickler beseitigt, Kopfschmerzen und Hautreizungen
hervorzurufen und zum baldigen Abnehmen des Wicklers zu zwingen, was mangelhafte
Lockung des Haares zur Folge hat.
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Nachstehend wird die Ausführung und Handhabung des Lockenwicklers
nach der Erfindung an Hand derZeichnung, die verschiedeneAusführungsbeispiele des
Lockenwicklers in Ansicht darstellt, näher erläutert. In der Zeichnung zeigt Fig.
i einen Lockenwickler mit einem langen Haarschlitz, einer Zunge und einem längs
angeordneten Einsteckschlitz, Fig. 2 einen Lockenwickler in zweiseitiger Ausführung
mit zwei kürzeren Haarschlitzen, zwei Zungen und zwei längs angeordneten Einsteckschlitzen,
Fig. 3 einen Lockenwickler in zweiseitiger Ausführung mit zwei kürzeren Haarschlitzen,
zwei Zungen und einem längs angeordneten Einsteckschlitz von doppelter Breite, Fig.
q. einen Lockenwickler finit zwei kürzeren Haarschlitzen, einer Zunge, deren Ränder
mit zahnförmigen Einkerbungen versehen sind, und einem längs angeordneten Einsteckschlitz,
Fig. 5 einen Lockenwickler in zweiseitiger Ausführung mit kürzeren Haarschlitzen
mit teilweise verminderter Streifenbreite, zwei Zungen, deren Ränder mit zahnförmigen
Einkerbungen und deren Seitenflächen mit Riffelungen versehen sind, und zwei quer
angeordneten Einsteckschlitzen, Fig.6 einen Lockenwickler in zweiseitiger Ausführung
mit drei Haarschlitzen, zwei als spitze Kegelstümpfe ausgebildeten und an ihrem
Umfang mit Riffelungen versehenen Zungen und zwei kreisrunden Einstecklöchern.
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In der Fig. i bezeichnet A das in Form einer Zunge ausgebildete eine
Ende des dargestellten Lockenwicklers nach der Erfindung, B das mit einem Haarschlitz
6, d. h. mit einem Längsschlitz zur Aufnähme der Haarsträhnen versehene Mittelstück,
C das mit einem Einsteckschlitz 5 versehene andere Ende des Lockenwicklers.
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Die beiden Ränder i und 2 der Zunge A laufen in spitzem Winkel aufeinander
zu. Die Spitze selbst ist durch eine sanfte Abrundung 3 ersetzt.
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Die Ränder i und 2 können mit Zähnen versehen sein. Der in Fig. i
geradlinig ausgebildete Haarschlitz 6 kann auch wellenförmig oder im Zickzack verlaufen.
Die Enden des Ilaarschlitzes 6 sind zu kreisförmigen Löchern j erweitert, wodurch
ein Einreißen des Materials bei wiederholtem Gebrauch verhindert wird.
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Das Ende C des Lockenwicklers ist mit einem kurzen, längs angeordneten
Einsteckschlitz 5 versehen (der auch quer ausgeführt sein kann). Die Länge und Breite
dieses Einsteckschlitzes entsprechen den Abmessungen der Zunge A in etwa einem Drittel
ihrer Länge, von dein Punkt an gerechnet, wo sie in das Mittelstück übergeht. Der
Querschnitt des Einsteckschlitzes 5 ist also etwa gleich dem in die Zunge .1 punktiert
eingezeichneten Querschnitt B.
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Um den Lockenwickler seinem Zweck entsprechend zu verwenden, werden
die beiden mit 20 bezeichneten, den Haarschlitz 6 bildenden Teile des Mittelstückes
B mit zwei Fingern einer Hand nach oben und unten aufgebogen, und mit Gien Fingern
der anderen Hand eine Haarsträhne in die dabei entstehende augenförmige Öffnung
eingeführt. Nach dem Loslassen der zwei Finger der einen Hand schließt sich infolge
der dem Material des Lockenwicklers innewohnenden Elastizität der Haarschlitz
6
und nimmt wieder annähernd seine ursprüngliche ebene Form an. Durch die Klemmung
entsteht ein schwacher Reibungshalt des Haares im Haarschlitz 6, der vollkommen
ausreicht, um das Ende der Haarsträhne festzuhalten und ein Abgleiten oder Abfallen
des Lockenwicklers mit Sicherheit zu vermeiden. Hierauf wird die Haarsträhne bis
zu der gewünschten Entfernung von den Haarwurzeln auf das Mittelstück B aufgewickelt.
DerLockenwickler wird dann über den entstandenen Haarwickel zu einer Schleife gebogen
und die Zunge A in den Einsteckschlitz 5 gesteckt, in dem sie fest haftentleibt,
weil sich dieser Schlitz beim Einstecken der Zunge in der Längsrichtung etwas dehnt
und quer dazu etwas zusammenzieht. Es entsteht daher, gegebenenfalls unter -Mitwirkung
der an den Rändern der Zunge A angebrachten Zähne ., ein sehr guter allseitiger
Halt. Der zur Schleife gebogene Lockenwickler wird nun losgelassen, worauf er etwas
kippt, bis er am Kopf oder den übrigen am Kopf angebrachten Lockenwickler Halt findet,
womit ein Wiederabwickeln der Haarsträhne verhindert wird.
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Die Abnahme des Lockenwicklers erfolgt in umgekehrter Reihenfolge
wie die Handhabung beim Aufwickeln.
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Die in den Fig.2 bis 6 dargestellten Lockenwickler nach der Erfindung
sind im Prinzip in der gleichen Weise ausgeführt wie der Lockenwickler nach Fig.
r, und auch ihre Handhabung ist im wesentlichen dieselbe. Sie stellen daher nur
Abwandlungen des Erfindungsgedankens dar.
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Der in Fig. 2 dargestellte Lockenwickler ist symmetrisch, d. h. zweiseitig
ausgeführt. Er besitzt demnach zwei "Zungen 9, zwei Haarschlitze i i zur Aufnahme
der Haarsträhnen und zwei Einsteckschlitzze io. Bei dieser Ausführung entsteht,
ebenso wie bei den noch folgenden zweiseitig ausgebildeten Lockenwicklern, durch
das Einstecken der beiden Zungen in die Eilisteckschlitze auch eine doppelte Schleife.
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Bei dein in Fig. 3 gezeigten, ebenfalls zweiseitig ausgeführten Lockenwickler
ist an Stelle von zwei Einsteckschlitzen für die zwei Zungen 13 nur ein einziger
Einsteckschlitz 12 von doppelter Breite vorgesehen. In diesen Einsteckschlitz werden
beide Zungen übereinanderliegend eingesteckt, wobei zwischen ihnen und den Rändern
des Einsteckschlitze:s allseitiger Halt, wie bereits früher- erläutert, gewährleistet
ist.
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Der in Fig. 4,gezeigteLockenwickler unterscheidet sich von (lern in
Fig. i dargestellten nur dadurch, claß er an Stelle eines einzigen langen Haarschlitzes
zur Aufnahme der Haarstähnen zwei Haarschlitze 14 besitzt.
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Der in Fig. 5 dargestellte Lockenwickler ist zweiseitig ausgeführt.
Er besitzt beiderseits je zwei I laarschlitze i_5 zur Aufnahme von Haarsträhnen
und zwei in der Mitte angeordnete Einsteckschlitze 16. Seine Beiden Zungen sind
nicht nur am Rande gezähnt, sondern auch auf beiden Seiten geriffelt, wodurch der
halt noch verbessert wird. Die Fig. 5 veranschaulicht auch, wie bei dem Lockenwickler
nach der Erfindung durch Verminderung der Streifenbreite 17 über die Länge der die
Haarsträhnen aufnehmenden Haarschlitze die Anzahl der Wickel im Haar vermehrt und
dadurch seine Verwendung auch bei kurzem Haar ermöglicht wird oder bei langem Haar
die Wellenlänge der Locken vermindert werden kann.
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Bei dem in Fig. 6 gezeigten zweiseitigen Lockenwickler sind die beiden
Zungen in Form von spitzen, an ihrem Umfang geriffelten Kegelstümpfen i9 und die
Einsteckschlitze als kreisrunde Löcher 18 ausgebildet. Diese beiden Einstecklöcher
18 sind weit voneinander entfernt angeordnet, wodurch ermöglicht wird, einen langen
Haarschlitz zur Aufnahme der Haarsträhnen (oder auch mehrere kürzere) zwischen den
beiden Einstecklöchern 18 unterzubringen. Dabei kann auch die Länge und Breite des
Mittelstückes B in seinen verschiedenen Abschnitten B1, B2 und B3 beliebig je nach
den Erfordernissen der Frisur variiert werden.
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Lockenwickler nach der Erfindung werden vorzugsweise aus elastischem
Material, wie Gummi bzw. Gummiersatzstoff, hergestellt. Ihre Dicke bewegt sich dabei
etwa im Bereich von i bis 5 mm und wird durch die Steifigkeit des Stoffes beeinflußt.
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Aus nur elastischem Material, wie Bakelit, oder ähnlichen Kunststoffen,
bzw. aus elastischem Metallblech gefertigte Lockenwickler nach der Erfindung weisen
eine geringe Dicke auf, die sich etwa im Bereich von o,2 bis 2 mm bewegt.