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Dachrinne aus Traufsteinen Bei fast allen Gebäuden sind unterhalb
der Traufe Dachrinnen angebracht, in denen sich das vom Dach herabfallende Regen-
und Schmelzwasser sammelt und zu einem Abfallrohr weitergeleitet wird. Diese Dachrinnen
bestehen unabhängig von der Art der Bedachung fast ausnahmslos aus Metall, @,or
allem aus verzinktem Eisenblech. Sie sind kostspielig und ihre Beschaffung stößt
in. Zeiten allgeineiner Verknappung häufig auf größere Schwierigkeiten.
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Die Erfindung bezweckt, eine hiervon unabhängige, auf einfache Art
herzustellende Dachrinne zu schaffen, die gegenüber den Dachrinnen aus Metall den
Unterschied aufweist, daß sie aus dem gleichen Material wie die Bedachung besteht.
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Demgemäß besteht die Erfindung darin, daß die Dachrinne durch rinnenförmig
ausgebildete Verlängerungen der dicht an dicht verlegten Traufsteine bzw. Traufplatten
gebildet ist.
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Unter Traufsteinen werden die jeweils in der untersten Reihe der Bedachung
angeordneten Dachsteine oder Ziegel oder Schieferplatten o. dgl. verstanden. Der
Ausdruck Dachstein wird hier und im folgenden der Einfachheit wegen auch für Bedachungselemente
nicht nur aus gebranntem Ton, sondern aus den verschiedenartigsten Materialien,
also z. B. auch und insbesondere für solche aus Beton und im weiteren Sinne auch
für Schieferplatten, Schindeln u. dgl. gebraucht.
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Die Dachsteine zur Bildung einer solchen Rinne bestehen gemäß der
Erfindung aus Formlingen mit einem im wesentlichen ebenen, den Abdecksteinen oder
-platten entsprechenden Teil und einem daran anschließenden rinnenförmigen Teil.
Um
die Rinne aus nicht zu viel Einzelstücken zusammensetzen zu müssen, kann es empfehlenswert
sein, denTraufsteinen oder Formlingen eine größere Breite zu geben, als die eines
gewöhnlichen Dachsteines beträgt, also beispielsweise eine Breite von zwei, drei
oder selbst noch mehr Dachsteinen, während ihre Stänke im allgemeinen der der normalen
Dachsteine entspricht oder etwas größer gehalten wird.
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Die Traufsteine können an ihrem ebenen Teil auf der unteren Seite
wie gewöhnliche Ziegel mit Rippen oder Nasen versehen sein, so daß sie wie diese
auf Dachlatten verlegt werden können. Um ein dichtes, das Durchsickern von Wasser
tunlichst ausschließendes Aneinanderreihen der einzelnen Steine zu gewährleisten,
sind sie an den Seitenkanten ihres rinnenförmigen Teils oder auch an ihren ganzen
Seitenkanten zweckmäßig mit Falzen, Nut und Feder oder ähnlichen ineinandergreifenden
Verbindungselementen versehen. Außerdem können die zusammengesetzten Steine an den
Nahtstellen auch noch mit einem Dichtungsmittel, wie Asphalt u. dgl., ausgekleidet,
bestrichen oder bespritzt sein.
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In ihrer Zusammensetzung und im äußeren Aussehen ihres ebenen Teils
können die Formlinge den für die Deckung des Daches sonst verwendeten Steinen oder
Ziegeln gleichen, d. h. beispielsweise auch aus gebranntem Ton oder aus Beton bestehen,
wenn das Dach im übrigen mit Ziegeln aus gebranntem Ton oder aus Beton belegt ist.
Soweit angängig, werden aber Traufsteine aus Beton bevorzugt, die nach bekannten
Methoden durch Gießen, Pressen usw. in kürzester Zeit hergestellt und in der Form
ihres ebenen Teils den sonst für die Bedachung verwendeten Ziegeln angepaßt werden
können. Sie können leicht durch Pigmentfarbstoffe oder durch Anstriche gefärbt werden,
so daß sie auch als Abschluß von z. B. Schiefer- oder Schindeldächern mit Vorteil
verwandt werden können. In gewissen Fällen kann es empfehlenswert sein, in die Formlinge
zur Erhöhung ihrer Festigkeit Drahtgeflechte o. dgl. einzuarbeiten.
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Traufsteine mit verkürztem ebenem Teil werden mit Vorteil besonders
für die Endreihen von Schiefer- und Schindeldächern verwendet.
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Hierbei können die sonst vorgesehenen, gegebenenfalls verstärkten
Rippen oder Nasen in Fortfall kommen und die dann mit Nagellöchern versehenen Formlinge
entsprechend der übrigen Bedeckung aufgenagelt werden.
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Für die Formgebung des hohlkehlenartigen Teils der Endsteine ist an
sich weiter Spielraum gelassen. So kann er z. B_ innen und außen oder nur innen
oder außen rund bzw. kantig gebildet sein. Allgemein empfiehlt es sich, ihn so zu
gestalten, daß sein äußerer Rand nicht über die Ebene der Oberfläche des planen
Teils der Formlinge übersteht, damit die Rinne nicht durch gegebenenfalls sich lösende
und herabfallende Ziegel oder Schneemassen gefährdet und beschädigt wird: Während
die der sonstigen Bedachung nach Möglichkeit angepaßten Formlinge bei einem bestimmten
Gebäude in der Regel untereinander gleich sind, sind die Formlinge, die den Abschluß
an den beiden Enden einer Dachskante bilden, mit einer Seitenwand, einer Ablauföffnung
für das Wasser und gegebenenfalls einem Ansatzstutzen, der die Verbindung mit einem
aus Blech, Holz, Beton oder beliebigen anderen Material bestehenden Abfallrohr herstellt,
ausgerüstet. Um einen glatten Ablauf des Wassers in der Rinne zu verbürgen, soll
ihr Verlauf zum Fallrohr hin etwas geneigt sein, was am einfachsten durch eine entsprechende
Neigung der die Traufsteine tragenden Dachlatten nach der einen bzw. der anderen,
dem Fallrohr zugekehrten Seite erreicht werden kann.
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Neben der eingangs bereits erwähnten Unabhängigkeit von Metall werden
durch die Verwendung der neuen Formlinge mancherlei weitere Vorteile erzielt. So
kommen auch die sonst für Dachrinnen üblichen und notwendigen Aufhängevorrichtungen
oder Stützen in Fortfall. Die gleichzeitig Bedachungsteile und Dachrinnenteile vorstellenden
Formlinge können mechanisch in Massenproduktion hergestellt werden und sind kaum
teurer als ein gewöhnlicher Ziegel. Sie erbringen eine große Materialersparnis und
können ohne Heranziehung von Fachkräften für das Anbringen von Dachrinnen im Zuge
der allgemeinen Gebäudeabdeckung in einem Bruchteil der Zeit, die für die Montage
von Dachrinnen sonst benötigt wird, verlegt werden. Sie biegen sich nicht durch
und besitzen eine Haltbarkeit, welche der von Dachrinnen aus Metall überlegen ist,
sofern die Steine nicht durch. Stoß o. dgl. beschädigt werden. Bei etwaiger Beschädigung
bedarf es keiner umständlichen Instandsetzungsarbeiten; es genügt, wenn die entsprechendenTraufsteine
ausgetauscht werden.
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Die Erfindung ist an Hand der Zeichnung beispielsweise erläutert.
Es zeigt Abb. i einen Traufstein in perspektivischer Ansicht, Abb. 2 einen Längsschnitt
durch einen Traufstein gemäß Linie A-B der Abb. i, Abb. 3 einen Querschnitt durch
einen Traufstein gemäß Linie C-D der Abb. i, Abb. 4 einen zum Teil gedeckten Dachstuhl,
der an seiner Traufe mit Traufsteinen gemäß der Erfindung belegt ist, in perspektivischer
Ansicht.
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Der in Abb. i dargestellte Traufstein ist in seinem Teil a eben, in
seinem Teil b dachrinnentförmig gebogen. Der Teil a entspricht in seiner
Größe und Form im allgemeinen gewöhnlichen Dachziegeln. So besitzt er (Abb. 2) eine
Aufhängenase c. In besonderer Ausführungsform ist er, wie Abb. 3 erkennen läßt,
auf der einen Längsseite mit einer Nut d und auf der anderen mit einer Feder
e
ausgestattet. Zur Verstärkung kann er eine z. B. aus einem Drahtgeflecht
bestehende Einlage f (Abb. 2) enthalten. Der rinnenförmige Teil b ist so geformt,
daß sein äußerer Rand g etwa mit der Ebene der Oberfläche des planen Teils a abschneidet.
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Die Bildung einer zusammenhängenden Dachrinne durch Aneinanderreihung
einer größeren Zahl von Traufsteinen bei einem mit gewöhnlichen
Ziegeln
li gedeckten Dachstuhl geht aus Abb. 4 hervor.
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Der Endformling i besitzt eine ein Überlaufen von Wasser verhindernde
Abschlußwand k, eine Ablauföffnung i und einen Ansatzstutzen m, der in ein Fallrohr
n hineinragt. Die die Traufsteine tragende Dachlatte o ist, was in der Abb. 4 nicht
besonders zum Ausdruck gebracht ist, durch eine kleine Abweichung von ihrer parallelen
Lage zu den anderen Dachlatten gegenüber der Waagerechten etwas geneigt, so daß
sich ein leichtes Gefälle der an dieser Latte aufgehängten Traufsteine und damit
der von ihnen gebildeten Dachrinne gegen die Ablauföffnung i hin ergibt. Sind, wie
bei längeren Dächern, an beiden Enden einer Traufe Ablaufvorrichtungen für das Wasser
vorgesehen, so ist eine solche Neigung, etwa von der Mitte der Dachlatte o ausgehend,
nach beiden Seiten vorhanden.