DE819309C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung thermoplastischer Fuellungen fuer Zaehne sowie Zahnfuellungsmaterial zur Durchfuehrung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung thermoplastischer Fuellungen fuer Zaehne sowie Zahnfuellungsmaterial zur Durchfuehrung des Verfahrens

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DE819309C
DE819309C DEP2685D DEP0002685D DE819309C DE 819309 C DE819309 C DE 819309C DE P2685 D DEP2685 D DE P2685D DE P0002685 D DEP0002685 D DE P0002685D DE 819309 C DE819309 C DE 819309C
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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung thermoplastischer Füllungen für Zähne sowie Zahnfüllungsmaterial zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Einlagefüllungen aus thermoplastischen Kunststoffen für fül lungsbedürftige natürliche Zähne.
  • Es ist bekannt, sich in der Zahnheilkunde zur Konservierung füllungsbedürftiger Zähne der verschiedensten Konservierungsmittel, wie beispielsweise des Zements, Amalgams, Edelmetalls, gebrannten Porzellans o. dgl., zu bedienen.
  • Es ist auch schon vorgeschlagen worden, thermoplastische Kunststoffe für Konservierungszwecke füllungsl>edürftiger Zähne heranzuziehen. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß die bisher übliche Verwendungsform solcher Kunststoffe in Pulverform oder im Gemisch von Kunststoffpulver und Kunststoffflüssigkeit eine derart umständliche Vorarheit erfordert, daß der Aufwand an Zeit und Material unverhältnismäßig groß ist.
  • So verlangt die bisher bekannte Verarbeitungsform von Kunststoff in Pulverform allein oder auch in der Gemischanwendung von Pulver und Flüssigkeit, daß zum Zwecke der modellgenauen Herstellung einer Einlagefüllung für einen natürlichen Zahn eine umfangreiche Gipsform in Matrize-Patrize-Gestalt hergestellt werden muß. Der Nachteil dieser Preßformherstellung für den zu verarbeitenden Kunststoff ist neben dem hohen Zeitverlust der verhältnismäßig große Verbrauch von sogenanntem Hartgips, einem teueren Spezialgips.
  • Ein weiterer Nachteil ist die durch Matrize-Patrize-Herstellung mögliche Formungenauigkeit, die sich zum Schaden der Einlagefüllung auswirken kann. Ein weiterer beachtlicher Nachteil ist, daß die Ausfüllung der Modellform mit Kunststoff zwecks Pressung der Einlagefüllung, hinsichtlich des erforderlichen Kunststoffquanttirns dafür, nicht meßbar ist, weshalb zuviel oder auch zuwenig Kunststoffpulver oder Kunststoffteig aufgefüllt werden kann. Die Folge davon ist oft hoher Materialverbrauch bzw. Materialabfall oder ungenügend verdichteter Kunststoff infolge zu wenig Materials.
  • Schließlich ist es ein Nachteil, daß die Farbangleichung der herzustellenden Einlagefüllung aus pulverförmigem oder angeteigtem Kunststoff jeweils schwierig ist, da weder in der einen noch in der anderen Verarbeitungsform des Kunststoffes sich dessen Farbe im Vergleich zum natürlichen Zahn vorher genau bestimmen läßt. Die Folge davon ist häufiger Farbmißerfolg, der dazu zwingt, die Arbeit zu wiederholen.
  • Sehr nachteilig bei der Verarbeitung des Kunststoffes in der Gemischanwendung von Pulver und Flüssigkeit ist auch die nach dem Einfüllen und Pressen des Kunststoffteiges in die Matrize-Patrize-Form erforderliche Auspolymerisierung des Kunststoffes, die in einem etwa 45 Minuten währenden Kochprozeß abläuft. Die Ausbettung der schließlich fertiggestellten Einlagefüllung aus Kunststoff nach den beiden vorgenannten Verarbeitungsmöglichkeiten kann sich ebenfalls, da die Form zwecks Freilegung der Einlagefüllung gesprengt werden muß, sehr zum Schaden der oft diffizilen Füllung auswirken, weil schon geringste Verletzungen derselben dabei den exakten Sitz dieser Einlagefüllung im natürlichen Zahn dann in Frage stellen.
  • Durch die vorliegende Erfindung werden diese Mängel dadurch beseitigt, daß ein Verfahren zur Herstellung thermoplastischer Füllungen zur Anwendung gelangt, bei welchem erfindungsgemäß in das entsprechend erwärmte Modell der Zahnhöhle ein Vorformling aus thermoplastischem Kunststoff unter Druck eingeführt und gehalten wird, bis der erweichte Formling die gesamte Höhle ausfüllt. Der aus der Modellform herausragende unverformte Teil des Formlings wird sodann nach Abkühlung der Form entfernt.
  • Beispielsweise erhält ein zur Herstellung solcher Einlagefüllungen bekannter thermoplastischer Kunststoff gemäß vorliegender Erfindung die Form von Stäbchen, die entsprechend dem etwa vorauszubestimmenden durchschnittlichen Umfang von möglichen Kavitäten füllungsbedürftiger natürlicher Zähne einen gleichgearteten Querschnitt aufweisen, wogegen die Länge dieser Stäbchen nicht besonders begrenzt zu werden braucht. Vorwiegend wird der Querschnitt dieser stäbchenförmigen Vorformlinge aus Kunststoff, rund, oval, dreikantig, vielkantig oder auch in Profilform angenähert einem T, Y, H oder U, gehalten sein, wie in Fig. I in neun Beispielen (1 bis g) vergrößert gezeigt. Diese Profilierung der stabförmigen Vorformlinge ist deshalb zweckmäßig im Sinne der Erfindung, weil die durchschnittlichen Grundformen kariöser Hohlräume in natürlichen Zähnen sich erfahrungsgemäß nach den Gegebenheiten deren anatomischer Formen bilden.
  • So ist es bekannt, daß beispielsweise bei einem oberen Molaren, dessen Kauflächenfissur, biologisch richtig, einem gedruckten H gleichkommt, eine sich dort, also an bekanntlich karies-prädisponierter Stelle, entwickelnde Karies allmählich eine Höhle im Zahn analog der Grundform eines H bildet. Nun richtet sich bekanntlich auch die übliche Präparationstechnik der Zahnbehandler nach diesen vorgefundenen Grundformen, selbstverständlich unter Beachtung der schulmäßigen Kavitätenpräparationsrichtlinien, gesunde Zahnsubstanz zu schonen. Damit erhält, wie am Beispiel eines oberen Molaren erklärt, auch die präparierte Kavität die entsprechende Umrißform eines H.
  • Im Gegensatz zu diesem kann als weiteres Beispiel die häufigste Kariesform an unteren Molaren angeführt werden, die gemäß anatomischer Gesetzmäßigkeit entweder einem + oder einem T entsprechen kann. Selbstverständlich können die Obere gänge in die typische und wie in der Fig. 1 in den Beispielen I bisg bezeichneten Grundformen fließend sein.
  • Durch Gestaltung der stabförmigen Vorformlinge aus Kunststoff gemäß dieser typischen und bekannten Kariesgrundformen wird von vornherein die Anpassung der stabförmigen Vorformlinge über den Weg der thermoplastischen Umformung im Sinne der vorliegenden Erfindung wesentlich vereinfacht, dabei aber genauer und materialsparend gestaltet.
  • Gemäß der Zahnfarbe, der solche Einlagefüllungen aus Kunststoff angeglichen werden sollen, können diese stäbchenförmigen Vorformlinge aus thermoplastischem Kunststoff auch die verschiedensten Farben aufweisen. Sie können auch durch Zusatz von Metallstaub, beispielsweise durch Aluminium-, Silber- oder Goldstaub, die Farhe solcher Metalle aufweisen.
  • Die Herstellung einer Einlagefüllung mit einem stäbchenförmigen Vorformling aus thermoplastischem Kunststoff gemäß vorliegender Erfindung geht beispielsweise folgendermaßen vor sich: Von der nach den bekannten Richtlinien der Präparationstechnik vorbereiteten Kavität eines füllungsbedürftigen Zahnes wird in bekannter Weise ein Abdruck genommen, der mit Hartgips ausgefüllt und in eine der bekannten, mit Hartgips ebenfalls ausgefüllten Küvetten von der Form und Größe etwa eines normalen Fingerhutes eingesetzt wird.
  • Nach dem Abbinden des Hartgipses wird von diesem, wie bekannt, der Abdruck der Zahnkavität durch Erwärmung und nach Erweichung der Abdruckmasse entfernt. Das somit in dem einküvettierten Gips wiedergegebene Alodell der Zahnhöhle liegt jetzt frei. Ein nach der Zahnfarhe des zu füllenden natürlichen Zahnes und nach dem Umfang seiner Kavität entsprechend ausgewählter Vorformling aus thermoplastischem Kunststoff gemäß vorliegender Erfindung wird nach Erwärmung der einküvettierten Gipsmodellform his auf die Temperatur, die zur Erweichung des betreffenden Kunststoffes, aus welchem der stäbchenförmige Vorformling besteht, erforderlich ist, in diese Kavität unter allmählich steigendem Druck eingeführt und gehalten, bis nach Erweichen des Vorformlings, soweit er mit der erwähnten Modellform in Kontakt steht, dieser die gesamte Form ausfüllt. In diesem Moment wird die einküvettierte hiodellform mit dem stets unter Druck eingehaltenen Vorformling sofort in geeigneter \weise, beispielsweise mittels kalten Wassers oder kalter Luft, abgekühlt, womit auch die eigentliche Herstellung der Einlagefüllung in technischer Hinsicht beendet ist.
  • Nach Entfernung des restlichen aus der Modellform herausragenden Teiles des nicht verformten stäbclaenförmigell Vorformlings wird die Einlagefüllung vor oder nach der Festsetzung im Munde mittels bekannter und geeigneter Schleif- und Poliermittel fertiggestellt.
  • Die Fig. II und III zeigen eine Vorrichtung zum Festhalten von stabförmigen Vorformlingen, beispielsweise aus Kunststoff, im Schrägriß und in Stirnansicht. Die Vorrichtung besteht aus einem Kloben a, der in Form der bekannten Feilkloben am Arbeitstisch b befestigt wird. Im Gegensatz zu diesem weist er jedoch an seinem vom Arbeitstisch wegragenden V orderteil c eine der Breite des Klobens entsprechende horizontal verlaufende Aussparung d auf, die sich keilförmig nach dem Innern des Klobens verjüngt. In diesem konischen Klobenmaul sitzen zwei in ihrer Länge und Breite hälftengleiche Klemmbacken e, die beide zusammen gemäß der konischen Form des Klobenmanls dieses ausfüllen. In die Berührungsflächen der Klemmbacken ist je eine Reihe von im Querschnitt halbkreisförmigen Vertiefungen f unterschiedlicher Durchmesser eingelassen, derart, daß jeweils die Hälfte einer Bohrung im oberen, die andere Hälfte im unteren Klemmbacken zu sitzen kommt. Die Tiefen der Bohrungen können verschieden gehalten sein. Beidseitig sind die Klemmbacken je mit einem Handgriff g versehen. Beim Eindrücken der Klemmbacken mittels deren beiderseits griffartigen Fortsätze können die stabförmigen Kunststoffvorformlinge, sofern sie etwas stärkeren Durchmesser besitzen, als die jeweils dafür vorgesehene Bohrung der Klemmbacken sie aufweist, darin zur Weiterbeari)eitung fixiert werden.
  • Die Einrichtung ist in erster Linie zum Festhalten von thermoplastischen Kunststofformlingen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren bestimmt, vorbei die beispielsweise Durchführung des Verfahrens sich so gestaltet, daß der in den Klemmbackelì der Vorrichtung fixierte stabförmige Vorformling horizontal lagert und die erwärmte Modellform der Einlagcfiillung ebenfalls in horizontaler Richtung von Hand so angenähert wird, daß der stabförmige Vorformling in die Modellform eindringt und dort nachErweichung unterentsprechend auszuübendem Druck die Modellform ausfüllt.
  • Die Fixierung des in die Vorrichtung gemäß der Erfindung eingespannten stabförmigen Vorformlings beruht auf der keilförmigen Gestaltung der £Nussparung am Klobenmaul und der analog dazu passenden Klemmbacken, zwischen denen sich der stalfrirmige Vorformling befindet. Durch den auszuübenden Druck bei Durchführung des Verfahrens gemäß vorliegender Erfindung in Richtung der Verkeilung der Klemmbacken im Klobenmaul, übertragen tlurch dell dar will gelagerten und fixierten stabftSrmigen Vorformling wird letzterer absolut sicher gehalten.
  • Fig. in zeigt das Ausführungsbeispiel einer weiter mechanisierten Preßeinrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Bei den bekannten Einrichtungen spielt sich der Preßvorgang bzw. das Füllen oder Verdichten des zu verformenden Kunststoffes in der geschlossenen Form ab, wodurch, wie schon oben erwähnt, die Kontrolle unmöglich ist.
  • Die Einrichtung gemäß Fig. IV besteht aus einer Bodenplatte lt, auf der eine Säule i mit Querbalken k steht. In eine Klemmuffe I dieses Querbalkens ist ein Rohr m eingepaßt. In dem Rohr ist eine Stange >i geführt, an welcher ein Triebhebel o angreift; letzterer steht unter der Einwirkung einer Rückholfeder p. Am unteren Ende der Stangen ist eine Klemmvorrichtung q zum Einspannen eines Kunststoffstäbchens r vorgesehen. Auf der Bodenplatte lt unterhalb der Klemmvorrichtung q befindet sich ein konischer Zapfen s, auf welchem der Küvettenhalter t sitzt. Letzterer nimmt seinerseits in einer konischen Bohrung die entsprechend gezapfte Preßküvette X atif. Der Küvettenhalter t kann mit mehreren, in Versetzung zueinander angeordneten konischen Bohrungen zurAufnahme der Küvette versehen sein.
  • Die in der gezapften Preßküvette mittels Hartgips eingegipste Modellform wird durch eine geeignete Wärmequelle aüf die Temperatur gebracht, welche der oberen Erweicllungsgrenze des gerade verwendeten Kunststoffvorformlings entspricht. Zugleich wird ein solcher Formling in der Klemmvorrichtung q befestigt; dieser Formling ist im Querschnitt etwas kleiner als die Modellkavität, so daß er lose in diese paßt. Nun wird die erhitzte gezapfte Küvette mit ihren Zapfen in die dafür vorgesehene Zapfenaussparung des Küvettenhalters gesetzt, und durch Abwärtsbcwegcn des Hebels o entgegen der Wirkung der Rückholfeder p wird der Kunststoffformling allmählich unter sich langsam steigerndem Druck in die Modellform eingeführt. Im Verlauf der Erweichung des Formlings, die eintritt, wenn dieser in Berührung mit der Modellform steht, wird durch ständigen Hebeldruck die Modellform vollkommen und exakt ausgefüllt. Nach Erreichung dieses Zustandes ist der Preßvorgang durch sofortiges Abkühlen der Küvette mittels Luft oder Wassers beendet. Der restliche aus der Modellform noch herausragende Teil des Formlings wird entfernt und sodann die Einlagefüllung vor oder nach dem Einsetzen im pfund fertiggestellt.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRUCHE l. Verfahren zur Herstellung thermoplastischer Füllungen für Zähne, dadurch gekeunzeichnet, daß in das entsprechend erwärmte Afodell der Zahnhöhle ein Vorformling aus thermoplastischem Kunststoff unter Druck eingeführt und gehalten wird, bis der erweichte Formling die gesamte Höhle ausfüllt, und daß nach erfolgter Abkühlung der aus der Modell- form herausragende unverformte Teil des Formlings entfernt wird.
  2. 2. Zahnfüllungsmaterial zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I, gekennzeichnet durch einen stäbchenförmigen, thermoplastischen Kunststofformling unbegrenzter Länge und runden, eckigen oder profilierten Querschnittes.
  3. 3. Material nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen Satz von Vorformlingen unterschiedlichen, z. B. kreisförmigen, ovalen, kantigen und profilierten Querschnittes.
  4. 4. Material nach Anspruch 2 und 3, gekennzeichnet durch einen Satz von in den verschiedenen vorkommenden Farben natürlicher Zähne und/oder des natürlichen Zahnfleisches gehaltenen Vorformlingen.
  5. 5. Material nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorformlinge mit Metallstaub, z. B. Aluminium-, Silber- ode Goldstaub, durchsetzt sind.
  6. 6. Einrichtung zum Festhalten stabförmiger Formlinge, insbesondere thermoplastischer Kunststofformlinge nach Anspruch 2 bis 5, für das Verfahren nach Anspruch 1 gekennzeichnet durch einen am Arbeitstisch zu befestigenden Kloben mit konischer Ausnehmung zur Aufnahme hälftengleicher Klemmbacken, welche sich zu Klemmsitzen von unterschiedlichen, den Formlingen entsprechenden Querschnittprofilen ergänzen.
  7. 7. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I, gekennzeichnet durch einen Modellhalter, einen Formlingshalter und einen Mechanismus zum Gegeneinanderbewegen dieser beiden Halter.
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