DE818936C - Absorptionsturm, insbesondere zur Herstellung von Salpetersaeure aus nitrosen Gasen - Google Patents

Description

(WiGBl. S. 175)

AUSGEGEBEN AM 29. OKTOBER 1951

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Zur Absorption technischer Gase durch Flüssigkeiten, insbesondere zur Herstellung von Salpetersäure aus nitrosen Gasen dienen Absorptionstürme, denen die zu absorbierenden Gase am unteren Ende zugeführt werden, um am Turmkopf in nachgeschaltete Absorptionseinheiten überzugehen. Da der Absorptionsvorgang mit einer erheblichen Wärmeentwicklung verbunden ist, muß die Absorptionsflüssigkeit fortlaufend in geeigneter Weise gekühlt werden. Diese Kühlung kann entweder durch außerhalb der Absorptionstürme angebrachte Wärmeaustauscher erfolgen oder mit Hilfe von Kühlrohren vorgenommen werden, die unmittelbar innerhalb der Absorptionstürme liegen. Hierzu dienen beispielsweise Rohrbündel, die den Turmquerschnitt in horizontaler Richtung durchziehen. Oberhalb der Kühlrohre werden die üblichen Füllkörper angebracht, die meist aus keramischem Material bestehen und ein bedeutendes Gewicht aufweisen.

Erfindungsgemäß wird sowohl eine intensive Kühlung der durchströmenden Gase als auch eine besonders gute Unterstützung der Füllkörperschichten dadurch erreicht, daß auf der obersten Lage der den Turmquerschnitt durchziehenden Rohre ein Siebblech liegt, das die Füllkörperschichten trägt und von den Kühlrohren unterstützt wird. In diesem Fall ist die Anbringung besonderer Tragvorrichtungen für die Füllkörperschichten überflüssig. Das dünne Siebblech kann zwischen den Rohren durch untergesetzte Blechstege noch weiter verstärkt werden. Auf diese

Weise kommt man trotz des hohen Gewichtes der aufgelagerten Füllkörper mit einem sehr geringen Materialverbrauch aus, was von erheblicher Bedeutung ist, da bei der Herstellung von Salpetersäure innerhalb der Absorptionstürme nur säurefeste Chromnickelstähle verwendbar sind.

Die Zeichnungen veranschaulichen den Erfindungsgegenstand in Form eines Ausführungsbeispiels.

ίο Fig. ι zeigt, teilweise aufgeschnitten, eine Gesamtansicht des Absorptionsturmes;

Fig. 2 gibt den zugehörigen Horizontalquerschnitt wieder;

Fig. 3 erläutert den Zu- und Ablauf der Kühlflüssigkeit;

Fig. 4 zeigt einen Vertikalschnitt durch Kühlrohre.

Der Absorptionsturm 1 (Fig. 1) besteht aus kolonnenförmig übereinanderliegenden Absorptionsabschnitten 2, 3, 4 usw. Der Absorptionsabschnitt 2 ist in Richtung der Linie a-b (Fig. 2) aufgeschnitten. Die Füllkörperschicht 5, die beispielsweise von übereinandergesetzten Ringen 6 aus keramischem Material gebildet wird (Fig. 4), Hegt auf einem dünnen Siebblech 7. Das Siebblech 7 ist unmittelbar auf die oberste Lage 8 der Kühlrohre aufgelegt. Infolge ihrer Querschnittsform weisen die Kühlrohre 8 eine hohe Tragfähigkeit auf und bieten deshalb gute Sicherheit gegen Durchbiegungen des mit einem sehr hohen Füllkörpergewicht belasteten Siebbleches 7. Zwischen den Rohren 8 ist das Siebblech 7 noch durch Stege 9 verstärkt, die zweckmäßig aus hochkant gestellten dünnen Blechen bestehen.

Unterhalb der obersten Rohrlage 8, die erfindungsgemäß als Tragkonstruktion für das Siebblech 7 und die darauf ruhenden Füllkörper dient, sind in gleicher Richtung noch weitere Rohrlagen 10, 11 angebracht. An ihren Enden sind sämtlich Rohre in Kammern eingesetzt, die sich auf beiden Seiten des Absorptionsturmes befinden. Auf der einen Turmseite handelt es sich um eine einfache Kammer 12 (Fig. 1), während auf der entgegengesetzten Turmseite eine Doppelkammer 13, 14 zur Anwendung kommt. Die Kühlflüssigkeit tritt durch den Rohrstutzen 15 (Fig. 3) in die Kammer 13 ein und strömt von dort durch die eingebauten Rohre 8, 10, 11 usw. zur Kammer 12 hinüber.

Hier erfolgt eine Umkehrung der Strömungsrichtung, so daß die Kühlflüssigkeit durch die unteren Rohrlagen in die Kammer 14 gelangt. Von hier aus kann sie durch den Rohrstutzen 16 abgeführt werden. Die Durchflußrichtung der Kühlflüssigkeit kann auch umgekehrt werden.

Die Flüssigkeitskammern 12, 13 und 14 sind von einem Deckel 17 bzw. 18 (Fig. 1) abgeschlossen. Nach Entfernung dieser Deckel ist das Innere der Kühlrohre zu Reinigungszwecken leicht zugänglich.

Die erfindungsgemäß unterhalb des Siebbleches 7 als Tragelement angeordneten Kühlrohre setzen dem Gasdurchgang nur geringen Widerstand entgegen. Trotzdem haben die Gase Gelegenheit zur intensiven Berührung mit den Kühlflächen. Auch die herunterfließende Berieselungsflüssigkeit wird durch die eingebauten Rohre wirksam gekühlt.

Die erfindungsgemäße Anordnung zwischen Kühlrohren und Füllkörperschichten ist vornehmlich für Absorptionstürme bestimmt, die mit geradem Gasdurchgang betrieben werden, und bei denen die Berieselungsflüssigkeit in einem Zuge vom Turmkopf zum Turmboden durchläuft. Bei Anbringung von Zwischenboden kann die neue Kühlvorrichtung auch für stufenförmig betriebene Absorptionstürme Anwendung finden.

Claims (3)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Absorptionsturm, insbesondere zur Herstellung von Salpetersäure aus nitrosen Gasen, gekennzeichnet durch den Turmquerschnitt waagerecht durchziehende Kühlrohre, auf deren oberster Rohrlage (8) ein Siebblech (7) liegt, das die zur Anwendung kommenden Füllkörper (6) trägt.

2. Absorptionsturm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das die Füllkörper (6) tragende Siebblech (7) zwischen den darunterliegenden Kühlrohren (8) mit Verstärkungsstegen (9) versehen ist.

3. Absorptionsturm nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die den Turmquerschnitt waagerecht durchziehenden Kühlrohre (8, 10, 11) in an den Turmseitenwänden angebrachten Zulauf-, Ablauf- und Umkehrkammern (12, 13, 14) eingesetzt sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

1975 10.51