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Förderanlage zum Löschen und Laden von Schiffen unter Verwendung zweier
Hebezeuge Die Erfindung betrifft eine Förderanlage zum Löschen und Laden von Schiffen
unter Verwendung zweier Hebezeuge, von denen jedes mit einem Hubwerk und einer Einziehvorrichtung
so ausgerüstet ist, daB sie Lasten von der gleichen Stelle aufnehmen können. Beide
Hubwerke können also auf einem annähernd übereinstimmenden senkrechten Förderweg
arbeiten, also auch die gleiche Schiffsluke bedienen, auch wenn es sich um eine
enge Schiffsluke handelt. Die Erfindung bezweckt, eine Einrichtung zu schaffen,
mit der in einem solchen Fall eine möglichst hohe Förderleistung unter voller Wahrung
der Betriebssicherheit erreicht werden kann. Dieser Zweck wird mit der Erfindung
dadurch erreicht, daB die Einziehwerke bzw. ihre Schaltung derart miteinander verbunden
bzw. gegenseitig verblockt werden, daB die Schnabelrollen der beiden Hubwerke niemals
gleichzeitig über dem gemeinsamen senkrechten Förderweg stehen können und mit der
Bewegung einer Schnabelrolle aus der genannten Stellung heraus die Bewegung der
anderen Schnabelrolle in diese Stellung hinein selbsttätig verbunden ist.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung sowie zur Klarstellung der Einzelheiten
und Vorteile sind in der Zeichnung einige Beispiele schematisch dargestellt.
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Abb. i zeigt dabei lediglich bildlich den Grundgedanken der Aufgabe
und des Lösungsweges. Die Rolle A stellt im Grundriß die Lage der Schnabelrolle
eines Hebezeuges dar, dessen Hubseil a gerade im Begriff ist, eine aufgenommene
Last senkrecht nach oben durch einen Schacht oder durch eine Schiffsluke zu heben.
Da auf diesem Wege eine Vielzahl von Einzellasten in möglichst schneller Aufeinanderfolge
bewegt werden soll, wird die
Rolle aus der Stellung A in der Richtung
des Pfeils b in die Stellung B gebracht, sobald die Last den Schacht oder die Luke
verlassen hat, und es wird eine zweite Rolle, die vorher in der Stellung C in Bereitschaft
stand, in der Richtung des Pfeils c zum Platz A gebracht, um das Hubseil des zweiten
"Hebezeuges in den Schacht oder die Luke hineinzusenken. Nach der Erfindung werden
dabei einerseits zur Erzielung einer hohen Gesamtförderleistung und andererseits
zur Vereinfachung der Bedienung die durch.die beiden Pfeile b und c angedeuteten
Bewegungen miteinander automatisch verbunden. Auf diese Weise ist dann sichergestellt,
daß die Schnabelrollen der beiden Hubwerke niemals gleichzeitig über dem durch den
Punkt a an-. gedeuteten gemeinsamen senkrechten Förderweg stehen können. Es ist
also ausgeschlossen, daß die sich aufwärts bewegende Last jemals mit dem sich senkenden
leeren Haken des anderen Hebezeugs in Berührung kommt. Trotzdem ist aber durch die
selbsttätige Verbindung der beiden Bewegungen der schnellste Austausch zwischen
Last und leerem Haken gesichert.
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Abb. 2 zeigt schematisch eine körperliche Ausführungsform für den
in Abb. i dargestellten Grundgedanken. An 'einem Kratihaus'd sind hier zwei waagerechte
Katzfahrbahnen e und f befestigt, deren äußere Enden miteinander verbunden
sind. Jede Katzfahrbahn trägt eine Katze g bzw. h, von denen jede eine Schnabelrolle
trägt. Für die Durchführung der Erfindung ist es dabei unerheblich, ob das Hubwerk
für jedes der beiden Hebezeuge an der Katze oder am Krangerüst d angeordnet ist.
Erfindungsgemäß werden bei dieser Anlage die Schalteinrichtungen für die beiden
Katzfahrwerke so miteinander verbunden, daß mit dem Rücklauf der einen Katze gleichzeitig
der Vorlauf der anderen Katze erfolgt. Der gleiche Erfolg wird selbstverständlich
erreicht, wenn man die Katzen durch einen Seilzug miteinander verbindet und diesen
mit einem Antrieb ausrüstet, so daß also an Stelle zweier getrennter Katzfahrwerke
mit untereinander verbundener Schaltung auch ein einziges Katzfahrwerk mit entsprechender
mechanischer Kopplung der Katzen treten kann.
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Bei dem dargestellten Beispiel kann die bezweckte Bewegung der Schnabelrollen
auch erreicht werden, wenn man die Fahrbahnen und die Katzen durch zwei Wippkrane
ersetzt, bei denen dann die Wippwerke in der bereits geschilderten Weise verbunden
werden. Die Verbindung kann auch hier entweder in der Schaltung vorgenommen werden
oder durch mechanische Kopplung. Wie es dem Zweck der Anordnung entspricht, soll
die Verbindung während des Normalbetriebes wirksam sein. Auch eine lösbare Verbindung
erfüllt diesen Zweck, also eine Verbindung, bei der nach Betätigung einer besonderen
Schaltung oder nach Überwindung einer Sperre eine Abweichung von der normalen Arbeitsweise
möglich ist. Eine solche Abweichung kann besonders in zwei Fällen zweckmäßig sein.
Der eine Fall ist gegeben, wenn von der Anlage nicht die Hergabe der höchsten Förderleistung
gewünscht wird,- sondern Umstände vorliegen, bei denen:einfachheitshalber lediglich
ein Hebezeug verwendet werden soll. In diesem Falle «-äre es unerNvünscht, wenn
die Arbeit des einen Hebezeugs von unbenötigten Bewegungen des anderen Hebezeugs
1>,-gleitet würde. Der zweite Fall ist besonders bei der Verwendung von Wippkranen
gegeben. Bei Wippkranen, insbesondere wenn es sich um Uferkrane handelt; ist es
zweckmäßig oder auch notwendig, bei einer Außerbetriebnahme der Förderanlage beide
Ausleger gleichzeitig in die Stellung geringster Ausladung zu bringen; auch für
diesen Zweck ist es nötig, die Verbindung der Einziehvorrichtungen nach der Erfindung
so auszubilden, daß die gegenseitige Bewegungsabhängigkeit ausschaltbar ist.
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Abb. 3 zeigt, daß die in Abb. i als Beispiel angeführte Bewegung der
Schnabelrollen auf den Seiten eines Dreiecks kein notwendiges Erfordernis für die
Verwirklichung der Erfindung ist, sondern gewissermaßen nur das einfachste Beispiel.
Die Richtung, nach der die Schnabelrolle des einen Hebezeugs aus der gemeinsamen
Stellung A'herausbewegt wird, und die Richtung, aus der die Schnabelrolle des anderen
Hebezeugs in diese Stellung hineinbewegt wird, kann völlig beliebig gewählt werden
und auch durch zusammengesetzte Bewegungen verkörpert werden. Bei Abb. 3 sind an
dem drehbaren Krangerüst d die beiden Katzfahrba'hnen e und f parallel zueinander
angeordnet. Die Fahrwerke der Katzen sind -%vie bei dem Beispiel nach Abb. 2 schaltungsmäßig
oder mechanisch miteinander verbunden. Wenn sich die Katze g aus der gezeichneten
Stellung auf ihrer Fahrbahn e nach innen bewegt, so bewegt sich die Katze h gleichzeitig
nach außen, ferner dreht sich aber auch das Krangerüst d so, daß sich die Kaufahrbahnen
aus der mit ausgezogenen Linien dargestellten Lage in die mit gestrichelten Linien
dargestellte Lage bewegen. Das Ergebnis ist also auch hier ein automatischer und
schneller Austausch der Schnabelrollen an dem gemeinsamen senkrechten Förderwege.
Zu bemerken ist hierzu, daß sich an Aufgabenstellung und Lösungsweg nichts ändert,
wenn die Schnabelrollen nicht durch Katzfahrwerke, sondern durch Ein- und Auswippen
von _1#,uslegern an Auslegerkranen bewegt werden.
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Ein Beispiel hierfür ist in Abb. 4 dargestellt, die noch eine weitere
Besonderheit zeigt. Das drehbare Krangerüst d trägt hier nämlich nebeneinander die
Ausleger zweier Krane, die in der Weise ausgeführt sind, daß von den Grundlenkern
i die Spitzenausleger k getragen werden, die bei der Wippbewegung zusammen mit der
Last durch die rahmenförmig ausgebildeten Grundlenker hindurchschlagen können. Auch
bei dieser Anordnung können die Wippwerke bzw. ihre Schaltung erfindungsgemäß miteinander
verbunden werden, so daß die beiden Hebezeuge die Einwippbewegung von der gezeichneten
Stellung aus gleichzeitig ausführen und ebenso auch die anschließende Auswippbewegung
nach der anderen Seite hin. Automatisch damit verbunden wird dann eine Drehung des
gemeinsamen
Krangerüstes d um einen solchen Winkel, daß die Spitzenrolle
des jeweils auswippenden Kranes genau an diejenige Stelle kommt, von der kurz vorher
die Schnabelrolle des anderen Kranes eingewippt wurde. Ein besonderer Vorteil dieser
Ausführungsform liegt nicht nur darin, daß sich die von den Auslegern ausgehenden
Kippmomente stets gegenseitig aufheben, sondern auch darin, daß außer der Lastaufnahmestelle
auch die Lastabgabestelle für beide Krane übereinstimmt.
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Abb. 5 zeigt schließlich ein Beispiel für die Anwendung des Erfindungsgedankens
bei einer Förderanlage, bei der die Schnabelrollen während des Betriebes keine Einwippbewegung
in Richtung auf das Ufer hin ausführen. In solchen Fällen wird beispielsweise die
Last an einer Leine oder mit der Hand zur Abgabestelle herübergeholt. Auch in einem
solchen Falle können zwei Hebezeuge Verwendung finden und miteinander erfindungsgemäß
%Verbunden sein. Bei dem Beispiel nach Abb. 5 dienen die drehbare Plattform
d, der Grundlenker i und der Spitzenausleger k lediglich dazu, die
Einrichtung in die richtige Lage über der Aufnahmestelle für die Last, also über
der Schiffsluke, zu bringen. An der Spitze des Auslegers k sind die beiden Spitzenrollen
m und n auf einer Welle o gelagert, die durch zwei Lenker p und
q mit der Auslegerspitze verbunden sind. Durch Bewegung des so entstandenen
Gelenkvierecks aus der mit vollen Linien dargestellten Lage in die mit gestrichelten
Linien dargestellte Lage ist es in einfachster Weise möglich, jeweils eine der beiden
Schnabelrollen über der Schiffsluke einzustellen, während die andere immer einen
solchen Abstand einhält, daß sich die aufsteigende Last und der gleichzeitig vom
anderen Hebezeug abgesenkte leere Lasthaken niemals berühren können.
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Förderanlagen nach der Erfindung sind besonders für das Löschen von
Fischdampfern geeignet, deren Luken bekanntlich besonders eng sind, so daß eine
schnelle Entladung nur durch abwechselnde Verwendung zweier Hebezeuge möglich ist,
deren Schnabelrollen abwechselnd über die Lukenmitte eingestellt werden. Bei den
hier in Frage kommenden verhältnismäßig leichten Einzellasten (der gefüllte übliche
Fischkorb wiegt etwa ioo kg) ist eine hohe Förderleistung mit den Anlagen nach der
Erfindung leicht zu erreichen, insbesondere wenn nicht nur das Auswechseln der Schnabelrollen
über der Lukenmitte in der bereits beschriebenen Weise in gegenseitigerAbhängigkeit
erfolgt, sondern wenn man noch zusätzlich die hierfür erforderliche Schaltung in
selbsttätige Abhängigkeit von der Schaltung der Hubwerke bringt. Dies ist bei jedem
der bisher beschriebenen Beispiele durchführbar. Es genügt also, diese Arbeitsweise
bei einem der Beispiele zu erläutern, was nachstehend für die Ausführungsform nach
Abb. a geschieht.
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Nimmt man an, daß die über der Schiffsluke stehende Katze g gerade
mit der Hubbewegung der Last beginnt, so ist der Zeitpunkt für das Einschalten des
Katzfahrwerks gegeben, sobald die Last die Schiffsluke verlassen hat. Es braucht
nicht der Bedienungsmann diese Schaltung vorzunehmen, es kann vielmehr eine automatische
Schaltung erfolgen, beispielsweise durch eine am Lastwindwerk der Katze g vorgesehene
einstellbare Wandermutter. Die Katzfahrbewegung wird selbsttätig wieder ausgeschaltet,
sobald .die Katze h die Stellung über der Schiffsluke erreicht hat. Der Bedienungsmann
braucht also nur die Schalter für die beiden Hubwerke zu bedienen, während alle
Einziehl>ewegungen automatisch in Abhängigkeit von dieser Bedienung der Hubwerke
erfolgen, denn der anschließende zweite Wechsel in der Stellung der Katzen wird
dann ausgelöst, wenn die am Hubwerk der Katze da angebrachte Wandermutter anzeigt,
daß auch hier die Last die Schiffsluke auf ihrem Wege nach oben hinter sich hat.