DE818695C - Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisationsprodukten bei niedriger Temperatur - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisationsprodukten bei niedriger Temperatur

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DE818695C
DE818695C DEST1071A DEST001071A DE818695C DE 818695 C DE818695 C DE 818695C DE ST1071 A DEST1071 A DE ST1071A DE ST001071 A DEST001071 A DE ST001071A DE 818695 C DE818695 C DE 818695C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F210/00Copolymers of unsaturated aliphatic hydrocarbons having only one carbon-to-carbon double bond
    • C08F210/04Monomers containing three or four carbon atoms
    • C08F210/08Butenes
    • C08F210/10Isobutene
    • C08F210/12Isobutene with conjugated diolefins, e.g. butyl rubber

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisationsprodukten bei niedriger Temperatur Die Erfindung betrifft die Mischpolymerisation von Isobutylen und Polyenen bei tiefer Temperatur zur Herstellung verhältnismäßig stark ungesättigter kautschukähnlicher Mischpolymerisate, insbesondere die 141 ischpolymerisation von Isobutylen und Diolefinen wie Butadien zur Herstellung eines Mischpolymerisates mit einer Jodzahl von 5o bis 175 aus einem Gemisch, in dem die ungesättigten Verbindungen zu etwa zwei Dritteln oder mehr aus Butadien bestehen.
  • Bekannt ist die Herstellung hochwertiger Mischpolymerisate oder Zwischenpolymerisate aus einem Gemisch, das Isobutylen als Hauptanteil und ein Polyen mit 4 bis 14 Kohlenstoffatomen im Molekül und mehr als einer Kohlenstoffdoppelbindung als Nebenanteil enthält. Das auf eine Temperatur im Bereich von o bis - 164 °, vorzugsweise etwa -40 bis -1o3 bzw. - i io ° gekühlte Gemisch wird mittels eines gelösten Friedel-Craftsschen Katalysators polymerisiert. Die Umsetzung von Isobutylen als Hauptanteil und Butadien als Nebenanteil des Gemisches lieferte hochwertige Polymerisate, deren Vulkanisate bei der gummitechnischen Prüfung hohe Festigkeitswerte und hervorragende physikalische Eigenschaften zeigten.
  • Dieses Polymerisat hat gewöhnlich eine Jodzahl von etwa i bis 10 und kann daher in ein Vulkanisat mit der Zerreißfestigkeit von 817,2 bis 1634,4 kg/ 6,25 qcm (18oo bis 36oo y) übergeführt werden. Das Produkt ist außerordentlich luftundurchlässig und daher besonders zur Verarbeitung auf Bereifungsschläuche für Kraftwagen geeignet. Die Vulkanisationsgeschwindigkeit ist aber, selbst in Gegenwart hochwirksamer Beschleuniger, verhältnismäßig gering. Auch der Modul (Pfundgewicht je 6,25 qcm zur Dehnung des Prüfkörpers um 3000/0) entspricht nicht den Anforderungen.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Vulkanisierbarkeit ein Mindestmolekulargewicht und eine Mindestjodzahl voraussetzt; diese beiden Faktoren stehen in einer derartigen inneren Beziehung zueinander, daß jedes Molekül mehr als eine bestimmte Anzahl ungesättigter Einheiten enthalten muß. Dieses Minimum ist bestimmt größer als 4, wahrscheinlich größer als 8, möglicherweise größer als 50; dieser innere Zusammenhang ist bisher noch nicht genau bestimmt worden. Fest steht aber, daß das Produkt durchweg ein Molekulargewicht nach S t a u d i n g e r von mindestens etwa 20 000 und eine Jodzahl von wenigstens 0,5, zweckmäßig wenigstens 1, vorteilhaft von 2, 21/x oder 3 haben muß.
  • Diese Bedingungen lassen sich aber schwerlich miteinander vereinbaren. Es ist erwiesen, daß das Diolefin als solches ein Kontaktgift ist und daß diese Wirkung mit steigender Diolefinmenge zunimmt; die Kontaktgiftwirkung bedingt primär eine Verminderung des erreichbaren Molekulargewichtes des Polymerisates. Auch das Verhältnis der Mischpolymerisierbarkeit wechselt mit den einzelnen Diolefinen. Dieses Verhältnis ist für Butadien recht niedrig; 3o Teile Butadien je ioo Teile Isobutylen werden benötigt, um 2 bis 3 Teile in das Molekül des Polymerisates einzubauen. Isopren ist ein wesentlich wirksameres Kontaktgift, die Verhältniszahl für die Polymerisierbarkeit liegt aber weit höher; annähernd 3 Teile Isopren je ioo Teile Isobutylen genügen, um i bis 21/x Teile in das polymere Molekül einzubauen.
  • Weiterhin wurde festgestellt, daß die Staudingerzahl eine Funktion der Ausbeute (bezogen auf Isobutylen) ist, in dem Sinne, daß das mittlere Molekulargewicht des Polymeren mit steigender Ausbeute scharf abfällt. Die Staudingerzahl und somit die Mooneyviskosität fällt also mit steigendem Umsatz (auf Isobutylen bezogen) scharf ab. Diese Zusammenhänge sind in Fig. i durch eine Kurvenschar für verschiedene Verhältniszahlen Isobutylen zu Butadien dargestellt. Die zum Einmischen, Kalandrieren und Formen geeignete Mooneyviskosität liegt bei 4o bis 55; beim Absinken unter 25 ist das Polymere zur Verarbeitung zu weich und im Gebiet über 6o für den Einmischprozeß zu zäh. Mit sinkender Verhältniszahl nehmen die Jodzahl und die Vulkanisationsfähigkeit ab. Nach dem Diagramm ergibt ein Gemisch aus 25 Teilen Butadien auf ioo Teile Isobutylen (Verhältniszahl 0,25) einen mittleren Mooneywert von 4o bei einem Umsatz von 87%; die Jodzahl ist aber so niedrig, daß die Vulkanisationsgeschwindigkeit äußerst gering, der Modul zu klein und das Polymere im allgemeinen geringwertig ist. Bei Verarbeitung eines Gemisches aus .I3 Teilen Butadien auf ioo Teile Isobutylen (Verhältniszahl 0,43) beträgt die zulässige Umsetzung für 4o lsooney etwa 42%. Das Material läßt sich leicht vulkanisieren und ist ein brauchbares Polymerisat; die Vulkanisation verläuft aber langsam, und der Modul ist zu klein. Bei weiterer Steigerung des Butad,ienanteiles auf 67 Teile je ioo Teile Isobutylen (Verhältniszahl o,67) fällt die erste Portion des Polymeren mit einer Mooneyzahl von etwa 27 an, die für die Vulkanisation zumeist zu klein ist. Diese Ergebnisse zeigen schlüssig, in übereinstimmung mit der allgemeinen Fachansicht, daß der Butadienanteil unter einer Verhältniszahl von o,5 gehalten werden muß, um ein brauchbares Polymerisat zu liefern.
  • Es wurde gefunden, daß bei hohem Gehalt des Polymerisationsgemisches an Butadien, vorzugsweise in der Größenordnung von 2 bis io (d. h. bei 2 bis io Teilen Butadien auf i Teil Isobutylen), entweder ohne Verdünnungsmittel oder mit bis zu etwa 5 Raumteilen Verdünnungsmittel, wobei die Menge des gebildeten Polymerisates auf 2/s bis 1/x der Menge ungesättigter Verbindungen begrenzt wird, ein hochwertiges Polymerisat gewonnen wird. Die Jodzahl beträgt 6o bis 175 bei einer viel kürzeren Vulkanisationsdauer und einem erheblich höheren Modul sowie vielen anderen hochwertigen Eigenschaften des Produktes.
  • Für vorliegendes Verfahren bereitet man eine :Mischung mit der Verhältniszahl Butadien zu Isobutylen wie 2 zu io, die ein Polymerisat mit der Jodzahl von etwa 6o bis i5o ergibt; das Produkt enthält 3o bis 85 oder 9o % mischpolymerisiertes Isobutylen und 7o bis io% mischpolymerisiertes Butadien. Zum Zweck der hlischpolymerisation eines relativ sehr großen Butadienanteils bedient man sich eines Friedel-Craftsschen Katalysators als Lösung in einem Lösungsmittel, welches einen niedrigen Erstarrungspunkt hat und kein Komplexbildner ist, gegebenenfalls unter gleichzeitiger Anwendung von i bis 5 Raumteilen eines Verdünnungsmittels. Dabei zeigt sich der überraschende und auffallende Effekt, daß das mittlere Molekulargewicht und die Mooneyviskosität mit steigender Umwandlung zunehmen. Gemäß Fig. 2 ergibt eine Verhältniszahl von Butadien zu Isobutylen gleich 2,5, d. h. eine Menge von 25 Raumteilen Butadien auf io Raumteile Isobutylen bei einer Umsetzung von 300/0 (bezogen auf das angewandte Isobutylen) ein Polymeres mit einer Staudingerzahl von etwa 14000; bei Erhöhung des Umsatzes auf 56% des angewandten Isobutylens steigt die Mooneyviskosität auf 35; einem Umsatz von 90% oder darüber (auf Isobutylen bezogen) entspricht ein Molekulargewicht von 69ooo und eine Mooneyviskosität von nahezu 5o. Bei dieser Arbeitsweise bleibt Butadien zum großen Teil unpolymerisiert; die Gesamtmenge unpolymerisierten Isobutylens ist aber wesentlich kleiner als bei dem bekannten Verfahren; auch ist das Polymerisat höherwertig, vulkanisiert schneller, hat einen höheren Modul und eine höhere Zerreißfestigkeit. Das Polymerisat gemäß vorliegender Erfindung hat eine Jodzahl von 6o bis 175 und eine Molekulargewichtszahl nach Staudinger in der Größenordnung von etwa 20000 bis 100000. Das Vulkanisat hat eine Zerreißfestigkeit von 317,8 bis 1634,4 kg/6,25 qcm (70o bis 3600 2p), eine Dehnung von 15o bis iooo% und einen deutlich verbesserten Modul. Die Vulkanisation verläuft viel schneller als bei einem Mischpolymerisat mit einer Jodzahl unter io. Weitere Angaben über Zweck und Einzelheiten der Erfindung bringt die nachstehende Beschreibung.
  • Fig. i und 2 zeigen in Kurvenscharen die Kennwerte für die Polymerisation, und zwar Fig. i nach dein Stand der Technik, Fig.2 nach dem Verfahren der Erfindung.
  • Die Reaktion kann in einem kontinuierlichen Reaktionsgefäß oder chargenweise betrieben werden. Bezüglich der Qualität des Polymerisates besteht wenig Unterschied zwischen beiden Verfahrensführungen.
  • In jedem Fall bereitet man zunächst ein Gemisch aus Isobutylen und Butadien im Verhältnis von 2 bis io oder 12 Teilen Butadien auf i Teil Isobutylen. Zweckmäßig verwendet man Stoffe von hohem Reinheitsgrad,' und zwar Isobutylen mit einem Reinheitsgrad von wenigstens 98°/o und Butadien mit einem Reinheitsgrad von wenigstens 960/0, möglichst 98,5%; die Reaktion verläuft glatter mit stark gereinigten Chemikalien. Gesättigte Verbindungen in geringer Menge, wie Butan und Propan, stören nicht; störend sind dagegen Propylen, Buten-i oder Buten-2.
  • Das Gemisch kann als solches polymerisiert werden; bessere Ergebnisse erzielt man in der Regel Bei Anwendung eines Verdünnungsmittels.
  • Als Verdünnungsmittel benutzt man z. B. eine oder mehrere niedriger halogensubstituierte aliphatische Verbindungen, wie Äthyl- oder Methylchlorid, Dichlormethylen oder -äthylen, Chloroform, Äthylchloride, Propychloride, die entsprechenden Fluoride, einige der entsprechenden Bromide. Allgemein gesagt können alle halogensubstituierten aliphatischen Verbindungen Anwendung finden, deren Schmelzpunkte unterhalb der Polymerisationstemperatur liegen. :Auch Schwefelkohlenstoff oder Kohlenwasserstoffe, deren Erstarrungspunkt unterhalb der Polymerisationstemperatur liegt, sind gleichfalls brauchbar.
  • Von einem Verdünnungsmittel braucht lediglich verlangt zu werden, daß es bei der Polymerisationstemperatur flüssig ist und sich mit den ungesättigten Verbindungen und dein Katalysator nicht umsetzt. Ein Stoff, der mit den ungesättigten Verbindungen reagiert, übt nicht die Funktion eines Verdünnungsmittels aus; das gleiche gilt für einen Stoff, der sich mit dem Katalysator umsetzt, weil er dann als Kontaktgift wirkt. Jede kohlenstoffhaltige Substanz, die bei der Polymerisationstemperatur flüssig und sauerstofffrei ist, ist als Verdünnungsmittel mehr oder weniger geeignet. Demnach kann das Verdünnungsmittel als eine Verbindung definiert werden, die sauerstofffrei und kohlenstoffhaltig ist und deren Erstarrungspunkt unterhalb der Polymerisationstemperatur liegt. Gewöhnlich sind diese Stoffe keine Kontaktgifte; diese Eigenschaft ist für ein Verdünnungsmittel von wesentlicher Bedeutung. Im großen und ganzen unterliegen Verdünnungsmittel den gleichen Anforderungen wie die noch zu besprechenden Lösungsmittel für den Katalysator, insofern, als das Verdünnungsmittel auch bei niedriger Temperatur erstarren muß und mit dem Friedel-Craftsschen Metallhalogenid keine komplexen Verbindungen eingehen darf.
  • Vor oder nach dem Mischen werden die Stoffe bis unterhalb etwa -63 vorbereitend gekühlt. Vorzugsweise liegt die Temperatur für die Polymerisation unter -6 °, zweckmäßig im Gebiet von etwa -40' bis -1031 bzw. - i i o ° ; gelegentlich spielen auch Temperaturen von -16.I °, die durch flüssiges Methan erreicht werden, eine Rolle. Derart tiefe Temperaturen sind aber wenig wirtschaftlich und werfen für die Polvnierisation Probleme auf, die schwierig zu lösen sind. Das gekühlte Gemisch wird in ein Reaktionsgefäß eingebracht, das chargenweise oder kontinuierlich arbeitet. Regelmäßig ist es angebracht, das Reaktionsgefäß mit einem Kühlmantel auszustatten; dieser wird mit einem Kühlmittel beschickt, dessen KP, bei einem passenden Abblasedruck, 1>e1 der gewünschten Temperatur liegt. Als Kühlmittel sind u. a. zu nennen: C02, für sich oder in Mischung mit einer bei niedriger Temperatur erstarrenden Kohlenstoffverbindung, z. B. Propylalkohol, Pentan. Hochwirksame Kühlmittel sind flüssiges Äthan, Abkühlung bis -88 °, und flüssiges Äthylen, Kälteeffekt bis -1o3°. In den beiden Fällen liegt die Temperatur des Reaktionsgemisches infolge des Temperaturgefälles in der Behälterwandung 2 bis io° höher; ein Temperaturgefälle in dieser Höhe ist aber nicht nachteilig, Gelegentlich verwendet man flüssiges Methan unter Druck oder höhersiedende Kühlmittel unter vermindertem Druck oder im Vakuum.
  • Man kann sich auch der direkten Kühlung bedienen; hierfür ist erforderlich, daß der Mischsiedepunkt innerhalb des gewünschten Bereiches liegt, daß das direkte Kühlmittel inert ist und sich mit dem Friedel-Craftsschen Katalysator nicht umsetzt. Flüssiges oder festes C021 flüssiges Äthan und flüssiges Äthylen entsprechen diesen Anforderungen und haben als direkte Kühlmittel den Vorrang.
  • Das Reaktionsgemisch wird mit Hilfe eines Friedel-Craftsschen Katalysators, d. h. eines aktiven Metallhalogenids, polymerisiert, zweckmäßig als Lösung in einem Lösungsmittel von niedrigem Erstarrungspunkt, welches keine komplexen Verbindungen bildet. Aluminiumchlorid findet als Katalysator im Vorrang Anwendung. Die Friedel-Craftsschen Katalysatoren sind von N. O. C a 1 1 o w a y in dem Aufsatz »Friedel-Crafts-Synthesis« beschrieben, der in der Ausgabe der Chemical Reviews, die für die American Chemical Society, Baltimore, veröffentlicht ist, im Jahrgang 1935, Band YVII, Nr. 3 abgedruckt ist; der Aufsatz beginnt auf S.327, die Zusammenstellung findet sich namentlich auf S. 375 wiedergegeben. Verschiedene andere aktive -letallltalogetiide sind gleichfalls anwendbar, einschließlich der gemischten Chlorbromide, namentlich von Aluminium und Titan, die Chloralkoxyde, vor allem von Aluminium usw. Man kann diese Katalysatoren nicht in fester Form anwenden, wegen ihrer geringen Löslichkeit in dem olefinischen Cut oder der geringen Lösungsgeschwindigkeit; die Teilchen werden nämlich von einer äußerst dünnen Schicht des Polymeren eingehüllt, die ihre weitere Auflösung und den Fortgang der Polymerisation behindert. Man bringt daher am besten den Katalysator in flüssiger Form zur @in,i-irk;tnfr, \Nenn eilt festes vulkanisierbares Polymerisat erzeugt werden soll. Titantetrachlorid ist bei Raumtemperatur und bei verhältnismäßig niedriger Temperatur flüssig und läßt sich somit bequem in das Gemisch ungesättigter Verbindungen einführen. Die anderen Katalysatoren sind in ausreichender Konzentration in den aliphatischen Chlorverbindungen oder mitunter in den Kohlenwasserstoffen selbst leicht löslich, lassen sich also in Form ihrer Lösungen glatt in das Polymerisationsgemisch einführen.
  • Als Lösungsmittel für den Katalysator kommen alle die Stoffe in Betracht, die keine Komplexbildner sind und beim ersten Kontakt mit dem kalten Reaktionsgemisch flüssig sind und ausreichende Mengen des Katalysators lösen. Im Sinne der Erfindung haben alle Stoffe, die unterhalb o° erstarren, einen niedrigen Erstarrungspunkt, und alle Stoffe sind keine Komplexbildner, die nicht beim Verdampfen des Lösungsmittels in Form einer Verbindung mit dem Friedel-Craftsschen Katalysator ausscheiden; die beim Zusatz des Lösungsmittels in Portionen oder beim Verdampfen derselben aus der Lösung eine praktisch kontinuierliche Änderung in der Zusammensetzung der katalytischen Phase und eine kontinuierliche Zu- oder Abnahme des Partialdruckes des Lösungsmittels mit sich bringen; aus denen im allgemeinen der Katalysator unverändert durch Entfernung des Lösungsmittels wiedergewonnen werden kann.
  • Besonders brauchbar sind Äthyl- und Methylchloride, ferner Schwefelkohlenstoff, Dichlormethylen, Dichloräthylen, Chloroform, Tri- und Tetrachloräthan, Äthylidenfluorid, gewisse organische Chlorfluoride u. dgl. m. Für Aluminiumbromid, Aluminiumbromchlorid, Aluminiumchloräthoxyd usw. sind die niedriger siedenden Kohlenwasserstoffe geeignete Lösungsmittel. Flüssiges Äthan, flüssiges Propan, flüssiges Butan, flüssiges Pentan, Leichtnaphtha usw. sind hervorragende Lösungsmittel.
  • Zur Ausführung der Reaktion werden die Reaktionsteilnehmer je nach Bedarf mit oder ohne Verdünnungsmittel miteinander gemischt und vor oder nach dem Mischen auf die passende Temperatur eingestellt. Zu diesem Zweck umgibt man das Reaktionsgefäß vorteilhaft mit einem Kühlmantel. Wie bereits ausgeführt, enthält das Gemisch gemäß Erfindung mehr als zweimal soviel Butadien wie Isobutylen; die etwaige -litverwendung eines Verdünnungsmittels oder die Art der Anwendung des Kühlmittels bestimmen sich nach den Erfordernissen des Einzelfalles.
  • Für chargenweisen Durchsatz kann man das Gemisch der ungesättigten Verbindungen bei niedrigerer Temperatur speichern; die Chargen werden nacheinander dem Speicher entnommen und dem gegebenenfalls mit einem Mantel ausgestatteten Reaktionsgefäß zugeführt oder mit einem direkten Kühlmittel vermischt und durch Versprühen des Katalysators auf die Oberfläche des intensivst gerührten kalten Gemisches polymerisiert; vorzugsweise wird der Katalysator in Form eines dünnen Hochdruckstrahles in die Masse der kalten ungesättigten Verbindungen eingeführt.
  • Die Menge des Katalysatorzusatzes bestimmt sich nach der verlangten Höhe des Umsatzes. Da der Umsatz auf Isobutylen, nicht auf die Gesamtmenge der angewandten ungesättigten Verbindungen bezogen wird, setzt man so viel Katalysator zu, daß das Gewicht des Polymerisates gleich °-/s bis zu der Gesamtmenge des angewandten Isobutylens ist. Dieses Verfahren hinterläßt in dem Polymerisat eine beträchtliche Menge unpolymerisierten Butadiens und eine geringe Menge Isobutylen. Dies ist dadurch bedingt, daß die größere Polymerisierbarkeit des Isobutvlens, verglichen mit Butadien, ein Gemisch ergibt, in dem das Butadienverhältnis so hoch ist, daß das Polymere einem reinen Butadienpolymerisat unerwünscht nahekommt, welches, wie den Fachleuten bekannt ist. geringwertig oder wertlos ist. Wenn das Polymerisat in der verlangten -Menge erzeugt ist, wird das Reaktionsgemisch mitsamt dem Polymerisat vorzugsweise in warmes @-@'asser gebracht, um das feste Polymerisat auf Rautntenherattir zu bringen und die Reststoffe aus dem Polvinerisationsgemisch ztt verdampfen.
  • Für kontinuierlichen Durchsatz wird das Reaktionsgefäß mit dein Gemisch der ungesättigten Verbindungen gefüllt, welches dem Gleichgewichtsgemisch, das sich in dein Reaktionsgefäß bei fortgesetztem Betrieb einstellt, entsprecliei oder abweichen kann von dein Gleichgewichtsgemisch, welches letztendlich durch eine Menge erhalten wird, die zur Bildung des Polymerisates mit den verlangten Kennwerten ausreicht, zu Beginn des Katalysatorzusatzes.
  • Beim Anlaufen des kontinuierlich arbeitenden Reaktionsgefäßes wird das Gemisch aus ungesättigten Verbindungen und dein Verdünnungsmittel oder Kühlmittel in das Reaktionsgefäß bei niedriger Temperatur. vorzugsweise der durch das Kühlmittel erreichbaren tiefen Temperatur, eingebracht. Wenn das Reaktionsgefäß gefüllt und die Temperatur entsprechend abgesenkt ist, wird ein Hochleistungsrührwerk in T@itigkeit gesetzt, um das Gut möglichst rasch über die Fläche des Kühlmantels in Umlauf zu setzen, und mit dem Zusatz des Katalysators begonnen. Vorzugsweise wird das Reaktionsgefäß durch einen gut dichtenden Deckel mit einem röhrenförmigen Auslaß verschlossen, so daß da; Gefäß jederzeit gefüllt ist und keine Grenzfläche von Flüssigkeit zu Gas in diesem besteht. Das ungesättigte Gemisch und der Katalysator laufen stetig zu, und die durch das Cberlaufrohr überfließende Aufschlämmung oder Lösung des Polymerisates (entsprechend der Natur des Verdünnungsmittels) in dem unpolymerisierten Material wird vorzugsweise in einem geschlossenen Warmwasserbehälter ausgetragen, wo die Aufschlämmung in der kalten Beschickung in eine Aufschlämmung in warmem Wasser übergeführt wird und die flüchtigen Bestandteile des Gemisches verdampft und am Kopf des Wasserbehälters in die Reinigungs- und Fraktionieranlage abgeführt werden, der sie zur wiederholten Verwendung entnommen werden.
  • Das feste Polymerisat verläßt den Behälter als Aufschlämmung in Wasser und wird davon abfiltriert, getrocknet und zwecks Abpackung, Versand und Gebrauch gemahlen.
  • Jede dieser Verfahrensführungen liefert ein Polyrnerisat mit einem Molekulargewicht nach S t a u d i n g e r in der Größenordnung zwischen etwa 2000o bis 25 ooo und etwa 8oooo bis iooooo. Diese Begrenzung ist von wesentlicher Bedeutung, weil Polymerisate mit niedrigerem Molekulargewicht überhaupt nicht oder nur unzureichend vulkanisiert werden und Polymerisate mit höherem, außerhalb dieses Bereiches liegendem Molekulargewicht so zäh und lederartig sind, daß sie sich nur äußerst schwierig auf der Walze bearbeiten lassen. Das Molekulargewicht des Polymerisates verteilt sich über einen größeren Bereich; ein Produkt mit einem Molekulargewicht von 35 ooo enthält z. B. etwas Material vom Molekulargewicht 20000 und etwas Material vom Molekulargewicht 6oooo oder 7000o. Das Streugebiet der Molekulargewichtszahlen richtet sich teils nach der Temperatur, teils nach dem Katalysator, teils nach dem Mengenverhältnis von Isobutylen und Butadien. Die Jodzahl des Polymerisates liegt zwischen etwa 6o und etwa i50; ihre jeweilige Höhe bestimmt sich teils nach dem ursprünglichen - engenverhältnis von Monoolefin und Polyen, teils nach prozentualer Ausbeute oder dem Prozentsatz der ungesättigten \"erbindungen, die mischpolymerisiert werden.
  • Das Polymere kann in verschiedener Weise weiterbehandelt werden. Bei kontinuierlichem Herstellungsverfahren liefert das Gemisch aus Polymerern und ungesättigten Stoffen, das aus dem Reaktionsgefäß durch einen Überlaufauslaß in einen Warmwasserbehälter ausgetragen ist, eine Aufschlämmung des Polymeren in Wasser, die durch Röhren und Pumpen, vorzugsweise eine Schleuderpumpe, geleitet werden kann. Die Aufschlämmung wird z. B. in einem Oliverfilter filtriert oder geseiht, auf dem die Trägerflüssigkeit abgesaugt und ein fester Kuchen auf der Außenseite eines mit einem Filter überspannten Trommelbehälters abgeschabt wird. Das Wasser wird erwärmt und kehrt in die Trennvorlage zur wiederholten Bildung der Aufschlämmung zurück: dies ist deswegen besonders erwünscht, weil beim Filtern nicht regelmäßig das gesamte feste Polymerisat abgetrennt wird, sondern die feinen Teilchen zum Teil durchlaufen. Der feste Filterkuchen gelangt auf ein Transportband, das durch einen Trockenkanal läuft. Nach dem Trocknen berägt die Restfeuchtigkeit gewöhnlich weniger als i °/o, was manchmal ausreicht. Im allgemeinen wird der aus dem Ofen kommende Kuchen von dem Transportband in eine Hochleistungsstrangpresse übertragen, in der das Polymere bis über den Siedepunkt des Wassers erwärmt und bei dieser Temperatur zu kleinen Bändern ausgepreßt wird. Hierbei wird der Wassergehalt unter o, i °/o abgesenkt. Aus betrieblichen Gründen und zur praktisch vollständigen Entfernung der Restfeuchtigkeit und aller unverdampften flüchtigen Bestandteile sowie zwecks Ausscheidung aller niedrigen Polymeren können die Preßlinge auf einer Doppelwalze etwas länger bei relativ höherer Temperatur behandelt werden. Das Gut wird zu schmalen Streifen ausgewalzt, die gekühlt, in kurze Stücke abgeteilt und in Behälter abgepackt werden.
  • Das fertige Polymerisat wird dann zur Kautschukmischung verarbeitet, gewöhnlich unter Zusatz einer größeren Menge Ruß als Verstärkerfüllstoff, der in verschiedenen Sorten, entsprechend der gewünschten Kautschukbeschaffenheit, angewandt wird. Für die Fabrikation von Bereifungsschläuchen verwendet man vorteilhaft als Verstärkerfüllstoff einen Ruß, der unter dem Handelsnamen Cabot Nr. 9 angeboten wird. Gute Dienste leistet auch eine Rußsorte, die den Kautschukmischern unter der Bezeichnung Kosmobile 66 bekannt ist. Der Zusatz beträgt io bis ioo Teile Ruß auf ioo Teile Polymerisat und kann gelegentlich auf Zoo Teile gesteigert werden. Zweckmäßig ist auch ein Zusatz von o,5 bis io Teilen Stearinsäure auf ioo Teile Polymerisat,. ferner von i bis etwa 2o Teilen Zinkoxyd, welch letzteres gelegentlich durch-Zinkstearat in einer -Menge bis etwa io Teilen ersetzt werden kann.
  • Das -Mischrezept sieht auch die Zuführung eines V ulkanisationsmittels vor. Schwefel allein entspricht gewöhnlich wegen der äußerst geringen Vulkanisationsgeschwindigkeit und der Schwierigkeit, ein ausvulkanisiertes Produkt zu liefern, nicht den technischen Anforderungen. Daher wird gewöhnlich ein Hilfsmittel oder Beschleuniger eingemischt, z. B. Tetramethylthiuramdisulfid, von dem schon geringere Zusatzmengen als bei Verarbeitung des bekannten, schwach ungesättigten Produktes ausreichen. Andere Beschleuniger sind gleichfalls geeignet, wie Mercaptobenzothiazol, Zinkmercaptobenzothiazol, Selentetraäthyldithiocarbamat, Tetramethylthiurammonosulfid, Zinkdibutyldithiocarbamat oder Dipentamethylenthiuramtetrasulfid. Alle diese Hilfsstoffe, von denen die meisten von geringem oder ohne Wert für die bekannten schwach ungesättigten Polymerisate sind, erweisen sich als mehr oder weniger hochwertige Zusätze für das Polymere gemäß der Erfindung, was auch für die meisten mäßig starken Beschleuniger gilt.
  • Stoffe wie p-Quinondioxim, dessen Analoge oder Homologe sowie organische oder anorganische Ester sind besonders wirkungsvoll, da sie in sehr kurzer Vulkanisationszeit ausvulkanisierte Produkte liefern.
  • Die Dinitrosoverbindungen sind wertvolle Vulkanisationshilfsmittel und ermöglichen eine recht schnelle Vulkanisation bei Raumtemperatur.
  • Diese Hilfsmittel reagieren sämtlich mit dem Material unter Aufhebung der Plastizität, die für das aus dem Polymerisationsgefäß oder dem Trockner kommende Polymerisat charakteristisch ist, und erteilen diesem eine bestimmte Zerreißfestigkeit, Bruchdehnung und einen bestimmten Elastizitätsmodul; darunter versteht man die Anzahl Pfunde je 6,25 qcm (i y), die das Material um 300% dehnen. Dieses Merkmal, zuzüglich praktisch vollständiger Unlöslichkeit (zum Unterschied von der Schwellung) in Leichtnaphtha, sind die wesentlichen Kennzeichen des vulkanisierten Polymerisates zum Unterschied von einem hitzehärtbaren Harz. Sie besitzen nicht die Eigenschaft der Kaltfließbarkeit und weisen nach dem Erhärten keine wesentliche Bruchdehnung auf.
  • Die Vulkanisation dieses Polymerisates, namentlich in Gegenwart von Ruß als Verstärkerfüllstoff, liefert Produkte mit einer Zerreißfestigkeit von mindestens 317,8 bis i634,4kg/6,25 qcm (7oo bis 36oo yp) oder höher bei verhältnismäßig hohem Modul und, was als besonderes Merkmal hervorzuheben ist, mit sehr hoher Vulkanisationsgeschwindigkeit bei voll ausvulkanisiertem Zustand. Das Polymere gemäß Erfindung läßt sich zu Produkten von hoher Zerreißfestigkeit und günstigem Modul vulkanisieren, ohne auf die Jodzahl Null zu kommen; damit bleibt die Möglichkeit für weitere Reaktionen offen.
  • Einzelheiten der Erfindung bringen nachstehende Beispiele; diese enthalten keine Werte, an die das Verfahren gebunden wäre. Beispiel i Es werden mehrere Chargen mit wechselndem Verhältnis von Butadien zu Isobutylen im Bereich von 1,8 bis 2,7 bei einem Reinheitsgrad beider Ausgangsstoffe von mindestens 98% unter Anwendung von Isobutan in einer Menge von drei Raumteilen auf einen Raumteil Isobutylen als Verdünnungsmittel verarbeitet. Die Chargen wurden nur partiell polymerisiert, und zwar zu 16 bis 29% Isobutylen bei den einzelnen Versuchen. Das Gemisch wurde allfällig auf etwa -r03° durch einen mit flüssigem Äthylen gefüllten Kühlmantel des Reaktionsgefäßes gekühlt.
  • Als Katalysator diente eine Lösung von Aluminiumchlorid in Methylchlorid in einer Konzentration von etwa o,20/0; diese Lösung wurde in Form eines Hochdruckstrahles in die Masse des intensiv gerührten kalten Gemisches eingebracht.
  • Das Prüfungsergebnis der Polymeren aus den einzelnen Chargen zeigt Tabelle I:
    Tabelle I
    Stark ungesättigte Mischpolymerisate aus Isobutylenbutadien (a)
    (Vollständig löslich in Kohlenwasserstoffen).
    BeschickungTeile Butadien Umsatz Molekulargewicht
    je ioo Teile Isobutylen Verhältnis Verdünnungsmittel % (c) nach Staudinger Jodzahl
    1 180 1:8 Isobntan 3:1 (b) 29 30200 52
    2 210 1:8 - 16 26 200 58
    3 210 2 : 1 - 24 20200 70
    4 240 2:4 - 18 25400 57
    5 270 2:7 - 16 21400 72
    6 240 2:4 - 27 - 65
    (a) Alle Polymeren wurden chargenweise bei -ioo° dargestellt, mit AlC13 in MeCI (0,z g AIC13/ioo ml MeCI).
    (b) Raumteile Isobutan je Raumteil Isobutylen.
    (c) Bezogen auf Isobutylen.
    Diese verschiedenen Polymeren wurden durch Eintauchen des partiell polymerisierten Gemisches in warmes Wasser erhalten. Hierbei wurden das Verdünnungsmittel und die unpolymerisierten ungesättigten Verbindungen verflüchtigt. Das feste Polymere wurde vom Wasser abfiltriert, getrocknet und gemahlen.
  • Nach dem Mahlen wurde jede Charge des Polymeren getrennt nach folgendem Rezept zur Mischung verarbeitet: Polymeres ioo Teile, Gastex 5o Teile, Zinkoxyd 5 Teile, Schwefel 2 Teile, Beschleuniger wie angegeben. Mehrere Portionen der einzelnen Chargen wurden jede für sich mit Schwefelungshilfsmitteln weiter vermischt, in dem einen Fall mit t Teil Benzothiazyl-2-monocyclohexylsulfonamid auf ioo Teile Polymeres, in dem anderen Fall mit i Teil Tetramethylthiuramdisulfid und 1/2 Teil 2-Mercaptobenzothiazol auf ioo Teile Polymeres. Diese Portionen wurden dann bei i52,78° bzw. bei i6o,oo° während io, 2o und 40 Minuten vulkanisiert und der gummitechnischen Prüfung auf Zerreißfestigkeit, Bruchdehnung und Modul zugeführt. Die Prüfung brachte das in Tabelle 11 aufgezeigte Ergebnis:
    Tabelle 1I
    Vulkanisationstemperatur 152,78'
    Beschleuniger (d) Zerreißfestigkeit Dehnung
    I
    300 % Modul
    10' 20' 40' io' 20' 40' 10 ' i 20' 40'
    S 96o @@ 2240 206o 750 500 36o 370 1250 I 169o
    1 T - C 1930 1730 161o 390 28o 270 1540 - -
    S 440 1510 158o 67o 500 410 200 790 1030
    2 s - C 1510 16o0 1500 320 290 270 1400
    3 T-C - - - - - - - - -
    S 510 1320 1390 510 420 390 320 840 zogo
    4 T- C 1430 1510 1400 300 250 250 1370 - -
    S 440 96o 1270 46o 380 380 270 670 iooo
    5 T-C - - - - - - - - -
    GR-I (Kontrolle)
    T-C 1030 1890 1780 820 76o 59o 140 470 800
    Vulkanisationstemperatur r6o,oo°
    Beschleuniger (d) Zerreißfestigkeit Dehnung 300 % Modul
    4' 8' I 16'
    4' 8' I 16'
    4' I 8' 16'
    6 T- C 1350 1400 1400 310 250 220 1300 - -
    (d) S = r Teil Benzothiazyl-2-monocyclohexylsulfonamid, bezogen auf roo Teile Polymeres.
    T-C = r Teil Tetramethylthiuramdisulfid und o,5 Teile Mercaptobenzothiazol.
    Die Tabelle zeigt, daß nach der Erfindung hochwertige Polymere von hoher Vulkanisationsgeschwindigkeit, Zerreißfestigkeit, Bruchdehnung und hohem Nlodul gewonnen werden.
  • Diese Zahlen belegen auch die erhebliche Steigerung der Vulkanisationsgeschwindigkeit dieses verhältnismäßig stark ungesättigten Mischpolymeren. In Tabelle 1I ist für Vergleichszwecke die Vulkanisationsgeschwindigkeit des schwach ungesättigten Mischpolymeren aus Isobutylen und Isopren dargestellt, das unter Leitung des Rubber Reserve Board für die Streitkräfte der Vereinigten Staaten von Amerika unter der Bezeichnung GR-I hergestellt wurde. Das Polymere gemäß Erfindung vulkanisiert wesentlich schneller als das Standardprodukt GR-I. Laut Tabelle erreicht i in iö einen Modul von 1540 und GR-1 von 140. Der Modul der stark ungesättigten Polymeren ist demnach elfmal größer als der von GR-I bei gleicher Vulkanisationsdauer. Dies bedeutet, daß Polymere dieses Typus ohne große Zusätze teurer Beschleuniger vulkanisiert werden können, Tetramethylthiuramdisulfid (Tuads) ist bereits in recht kleinen Mengen wirksam. Das Polymere ergibt ein brauchbares Vulkanisat bei wesentlich niedrigerer Konzentration der Vulkanisationsmittel wie Tuads, oder bei Verwendung anderer billigerer Beschleuniger, wie Benzothiozyl-2-monocyclohexylsulfonamid (Santocure), oder ähnlicher mäßig starker Beschleuniger. Beispiel 2 Eine ähnliche Reihe von Polymerisationschargen wurde, wie in Tabelle III gezeigt ist, durchgeführt, unter Verwendung von Mischungen mit 24 bis 9% Isobutylen und 76 bis 9i % Butadien. Für die Versuche wurde n-Butan bzw. Methylchlorid als Verdünnungsmittel oder kein Verdünnungsmittel angewandt. Bei jeder Charge ist der Umsatz auf Isobutylen bezogen, obwohl ein erheblicher Anteil Diolefin, Butadien, in das Mischpolymerisat eingeht, wie durch die Jodzahl oder die Materialbilanz ausgewiesen wird. Beispielsweise enthielt das letzte Mischpolymerisat in Tabelle III wenigstens 50% Butadien. (Tabelle III s. Seite 8.) Das obenerwähnte Verhältnis der Mischpolymerisierbarkeit kann definiert werden als die Beziehung zwischen der Menge des Diolefins im Polymerisat zur Menge der Olefine im Polymerisat, dividiert durch die Beziehung des Diolefingewichtes in der Reaktionsflüssigkeit zum Olefingewicht in der Reaktionsflüssigkeit; mathematisch kann dieses Verhältnis a durch folgende Gleichung ausgedrückt werden
    Diolefingewicht im Mischpolymerisat:
    a = Olefingewicht im Mischpolymerisat
    Diolefingewicht in der Reaktionsflüssigkeit:
    Olefingewicht in der Reaktionsflüssigkeit Die praktischen Erfahrungen lehren, daß a für Isopren gleich o,5 bis i, für Butadien gleich 0,025 bis 0,048 ist.
  • Erfindungsgemäß wird ein Gemisch aus Isobutylen und Butadien hergestellt, welches Butadien im Verhältnis von wenigstens 1,8 enthält; diese Verhältniszahl liegt für das Verfahren der Erfindung im Bereich von 1,8 bis io oder 12; das
    Tabelle III
    Stark ungesättigte Mischpolymerisate aus Isobutylenbutadien
    (Nicht vollständig löslich in Kohlenwasserstoffen)
    Beschickung (Gewichtsprozente
    Ungesättigt insgesamt) Isobutvlen- Mooney
    Verhältniszahl #"erdünnungsmittel umsatz in o% bei too° C .1@'@lzal'1
    Isobutylen Butadien
    24 76 3,0+ ri-Butan (i: i) 81 45 6(>
    Jlethylchlorid
    21 79 3,09 (1:1) 57 50 66
    ig i 81 3,i2+ n-Butan (i:1) 58 48 81
    ig 81 3,12+ - 63
    1g 8, 3,12+ - 58 56 i22
    16 84 4,6 - 6 84 4,6 - 51 } 40 165
    1
    13 87 6,6 - 51
    13 i 87 6,6 - 47 47 158
    29 71 2,5 ohne 27 27 65
    29 71 2,5 ohne 20 27 63
    g I gi 10,0 n-Butan (2,5:1) (a) 25 100
    (a) Umsatz bezogen auf Gesamtbeschickung 1s","; bei angenommener Mischpolymerisation des gesamten Isobutylens
    besteht das Polymerisat aus 5o°,'" Isobutylen und 5o"" Butadien.
    Gemisch erhält gegebenenfalls einen Zusatz von i bis 5 oder 6 Raumteilen eines inerten Verdünnungsmittels, das bei der Reaktionstemperatur flüssig ist; das Gemisch wird gegebenenfalls in Gegenwart eines Verdünnungsmittels bei -4o bis -1100 polymerisiert, wobei dem kalten, Gemisch aus Isobutylen und Butadien ein Friedel-(:raftsscher Katalysator aus aktivem Metallhalogenid als Lösung in einem Lösungsmittel von niedrigem Erstarrungspunkt, welches keine komplexen Verbindungen bildet, z. B. Aluminiumchlorid in hlethylchlorid, zugesetzt wird zwecks Bildung eines Mischpolymerisates mit einer Molekulargewichtszahl nach Staudinger von 20000 bis 1 oo ooo, einer Jodzahl von 6o bis 175; das Mischpolymerisat reagiert mit Vulkanisationsmitteln, wie Schwefel, Quinondioximen und Dinitrosoverbindungen,nnter Bildung eines Vulkanisates mit einer Zerreißfestigkeit von 454 bis 1816 kg/6,25 qcm (tooo bis 4ooo y).

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisationsprodukten bei niedriger Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man Isobutylen und Butadien im Verhältnis 1,8 bis to vermischt, die Mischung auf -4o bis -164° abkühlt und danach unter Anwendung eines Friedel-Craftsschen Katalysators aus aktivem Metallhalogenid in einem Lösungsmittel von niedrigem Erstarrungspunkt, welches keine komplexen Verbindungen bildet, zu einem Mischpolymerisat vom 1Iolekulargewicht 2o ooo bis iooooo und mit einer Jodzahl von 3o bis 175 polymerisiert.
  2. 2. Verfahren nach .\nspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß inan ein Gemisch aus Isobutylen und Butadien iiir Verliiiltnis 1,8 bis io,o kontinuierlich in eine kalte Vorlage bei -4o bis - 164' einbringt und gleichzeitig in die Vorlage kontinuierlich die Lösung eines Friedel-Craftsschen Katalysators aus aktivem Metallhalogenid in einem Lösungsmittel von niedrigem Erstarrungspunkt, welches keine komplexen Verbindungen bildet, einführt und aus dem Reaktionsgefäß einen Überlauf in eine warme Flüssigkeit einbringt zwecks Verdampfung der restlichen Reaktionsteilnehmer.
  3. 3. Verfahren nach dein Ansprüchen r und 2. dadurch gekennzeichnet, daß man eine Lösung vorn Aluminiumchlorid in lletlivlchlorid verwendet.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man eine :Mischung von 40 bis ioo/o Isol>utvlen und 6o bis goo/o Butadien verwendet.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP0696601A1 (de) * 1994-08-08 1996-02-14 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung von Polyisoolefinen

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EP0696601A1 (de) * 1994-08-08 1996-02-14 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung von Polyisoolefinen
US5543479A (en) * 1994-08-08 1996-08-06 Bayer Ag Process for the production of polyisoolefins

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