-
Aus vorgefertigten Einzelteilen bestehende Treppe Die Erfindung bezieht
sich auf Treppen, die sowohl in Neubauten als auch als Ersatz nicht mehr vorhandener
Treppen in Altbauten und auch sonst allgemein zu verwenden sind. Ihre einzelnen
Teile, die aus Balken, Montage- und Auflageplatte, Trittstufe und Setzstufe, Abkleidung
und Geländer bestehen, werden bei der erfindungsgemäßen Ausführung alle oder zum
Teil serienmäßig in von der Baustelle entfernt liegenden Werkstätten so hergestellt,
daß ein und dieselben Einzelteile für Treppen mit unterschiedlicher Steigung verwendbar
sind.
-
Gegenüber den an Ort und Stelle hergestellten Betontreppen oder sonstigen
Treppen aus Fertigteilen haben sie den Vorteil der Ersparnis an Schal- und Stützmaterial
und an Baustoffmenge. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß bei Herstellurug der
Teile aus formbarem Material ein und dieselben Formen oder Formteile für Einzelbeile
von Treppen mit beträchtlicher Steigungsverschiedenheit zu verwenden sind. Die möglichst
weitgehende Aufteilung der Treppe und Anfertigung der Teilstücke als Einzelteile
bringt den Vorteil der erleichterten Beförderung. Beachtlich ist dieser Vortei'1,
wenn als Baustoff für die Treppenteile z. B. Beton, Schwer- oder I.eiahtmetal2,
rrummi oder Kunstmasse, Glas oder Kunstglas oder ähnliches verwendet wird und wenn
außerdem bei Verwendung nichtmetallischer Baustoffe diese armiert sind.
-
Das Wesentliche liegt darin, daß die zusammenzusetzenden Stücke an
den Berührungsstellen edaw Formgebung haben., die es gestattet, diese Einze9-teile
in bestimmten ziemlich weitgehenden Grenzen beimZu-sammenfügen gegeneinander zu
verschieben und dadurch die gegenseitige Lage dieser Teile
der jeweils
gewünschten oder erforderlichen Treppensteigung anzupassen. Zu diesem Zweck haften
der Balken, der zur Aufnahme der Stufen dient und mit oder ohne Wange sowie mit
oder ohne Platte ausgeführt werden kann, und die Tritt- und Setzstufen an den Stellen,
die miteinander zu-r Auflage kommen, besonders gestaltete Berührungsflächen, die
beim Zusammensetzen dieser Treppenteile ihr Verschieben gegeneinander zulassen.
Beispielsweise greift eine Erhöhung des einen Teils in eine Vertiefung des anderen
ein, oder eine spitzwinklige Fläche wird mit einer stumpfwinkligen zur Auflage gebracht.
Hierbei ist die Erhöhung bewußt am Balken vorgesehen und die Vertiefung an der Stufe,
weil bei umgekehrter Anordnung, d. h. bei Anbringung der Vertiefung im Balken dieser
ian Hinblick auf seine im Verhältnis zum Querschnitt größere Länge eine Schwächung
erfahren würde- oder weil anderenfalls sein Querschnitt und damit das Gewicht vergrößert
werden müßte. Diese Erhöhungen an den Balken können in verschiedenartiger Weise
mehr oder wenigerkleineAussparungenerhalten, beispielsweise runde oder eckige durchlaufende
oder abgesetzte Rillen oder örtliche Einbuchtungen in beliebiger Form, die zur Erhöhung
des Haftens und zur Sicherung gegen Gleiten dienen sollen. Es können auch sonstige
Gleitsicherungen, beispielsweise Gummi-, Leder- oder Kunststoffzwischenlagen, vorgesehen
sein. Die mit den Erhöhungen am Balken zum Eingriff kommenden Vertiefungender Stufe
sind in ihrer Abwälzflächengestaltung einander angepaßt. Um eine gleitende Aufnahme,
d. h. eine gewisse Verschiebung der Trittstufe gegenüber der Setzstufe heim Errichten
der Treppe zu ermögliclen, wird die Trittstufe an der unteren vorderen Kante stumpfwinklig
nach unten und hinten oder spitzwinklig nach oben und hinten abgeschrägt oder flach
ausgekehlt und die Setzstufenoberkante unter einem entsprechenden spitzen bzw. stumpfen
Winkel abgeschrägt oder einer etwaigen Auskehlung der
f,,6f Setzstufe an dieser Stelle angerußt. Am
Fußende |
sind die Setzstutenautlagetiäehen so ausgebildet, daß die Setzsfufenvorderseite
rechtwinklig auf den Trittstufen aufsitzt. Zur Verhinderung des Ablaufens vonWasser
in etwaige Fugen kann die Unterseite des vorn überstehendien Teils der Trittstufe
eine Wassernase haben. Dies ist nicht erforderlich, wenn die AbsChrägung der Setzstufe
und der Trittstufenunterseite an diesen Auflagestellen von vorn nach hinten schräg
nach oben verläuft. Bei Vergrößerung oder Verkleinerung des Aufstellungswinkeis
des Baekenrs, d. h. der Treppensteigung, gestatten die daran befindlichen mit den
Vertiefungen in der Stufenunterseite zum Eingriff kommenden Erhöhungen -rin Abwälzenbeider
Teile aufeinander und die Abschrägungen der Stufenvorderkante und der Setzstufenoberkante
das Verschieben der Stufe in dem der jeweiligen Steigung der Treppe entsprechenden
Maße, wobei die vorgefertigte Trittstufe trotz der Veränderung dier Treppensteigung
in der Waagerechten verbleibt und weder die Setzstufenhöhe noch die Trittstufentiefe
eine Veränderung ihrer natürlichen Abmessungen erfahren. Anstatt Tritt- und Setzstufen
als getrennte Bauelemente auszuführen, können sie in einem Stück gefertigt werden;
bei Verwendung entsprechender Materialien können sie licht- oder luftdurchlässig
sein.
-
Eine gewisse Anpassung an nicht genau eingehaltene Rohbaumaße läßt
sich auch lieh bereits gefertigten Einzelteilen (Balken mit Zubehör, Tritt-und Setzstufe)
dadurch erreichen, daß das Auflager der Trittstufe auf die Erböhungen des Balkens
längs der Stufe verschiebbar ist. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß die Form
der Stufe praktisch unverändert bleibt. Man bringt die kreisförmigen Vertiefungen
auf der Unterseite der Trittstufe entweder erst am fertigen Stein, vorzugsweise
in dafür vorgesehenen balligen Ansätzen, und zwar gegebenenfalls an verschiedenen
Stellen hei den einzelnen Stufen an oder man verwendet besondere, die kreisförmigen
Vertiefungen enthaltende Unrterlegplatten, die an verschiedenen Stellen auf der
Unterseite der Trittstufen befestigt werden.
-
Die Einzelteile sind wenn sie aus Masse bestehen, durch darin untergebrachte
Bewehrungsei,sen verfestigt. Am Balken, den Tritt-und Setzstufen sowie den Auflagestiic:ken
können Verankerungsverbindungen vorgesehen-und mit der Bewahrung der Einzelteile
fest verbunden sein.. Nach dem Zusammensetzen der Treppeneinzelteile entsteht zwischen
Trittstufe, Setzstufe und Balken bei ihrer beschriebenen Ausbildung ein Hohlraum.
Nach Möglichkeit werden in diesem Hohlraum die besagten Verankerungsverbindungen
angebracht. Nach der Verankerung kann der Hohlraum mit Baustoff, der demjenigen
der Bauteile angepaßt ist, vergossen und der Verguß auch außerhalb der Hohlräume
noch weiter aufgetragen werden. Durch das Verankern und Vergießen der vor dem Zusammenbau
gegeneinander beweglichen Treppeneinzelteile wird diese Montagetreppe zu einem fest
in allen Teilen verbundenen Baukörper zusammengefügt, deren Verschiebung oder Lösung
dann nicht mehr ohne weiteres möglich ist. Der Balkenfuß kann gerade, ausgekehlt,
abgerundet oder winklig gestaltet sein und el)eni@falls zur besseren Haftung noch
Aussparungen oder Gleitsicherungen haben. Für d.ie untere Auflage des Balkens kann
ein besonders ausgebildetes Auflagestück vorgefertigt werden, das ,dem Balkenfuß
entsprechende Berührungsflächen und eine den veränderten Aufstellungswinkeln der
Treppe entsprechende Abschrägung oder Abrundung hat. Die Auflageplatte kann mit
dem Balken durch Verbindungsmaterial verankert und vergossen werden. Statt der Verwendung
eines Auflagestückes kann der Balken auch unmittelbar auf den Boden aufgesetzt und
die entsprechenden Berührungsflächen in diesem angebracht werden, um die Gefahr
des kutschens des Balkens und der Treppe auszuschalten.
-
Die obere Auflage kann zur Sicherung gegen Abgleiten und zur Verfestigung
eine ähnliche Ausbildung haben wie die untere Auflage. Alle Fugen zwischen den Auflage-
oder llerührungsflächen der
Einzelteile können Zwischenlagen aus
schlecht gleitendem Material, z. B. Leder- oder Gummischeiben, erhalten oder mit
Mörtel oder einem anderen bildsamen und später erhärteten Gemenge ausgefüllt werden.
-
In den Balken können Sc'hraubenbolzen oder -muttern oder sonstige
Befestigungsteile fertigungsmäßig mit eingelassen und mit der Bewehrung zweckmäßig,
beispielsweise durch Schweißen oder Verschrauben, verbunden sein, die dann zur Ambringungdes
Treppengeländers oder etwaiger Verkleidungen dienen. Das Geländer kann vorteilhaft
einen durchgehenden unteren Auflagelauf haben, der mit den einzelnen Befestigungsteilen
des Balkens innig verbunden wird und eine erhöhte Festigkeit des Treppengeländers
bewirkt.
-
Zur Abstandsregelung, als Montagehilfsmittel und zur Erhöhung der
Starrheit der fertig erricfiteten Treppe können zwischen dem Balken Spannschlösser,
regulierbare Verbindungsstäbe oder -rohre eingebaut wemden. Die zum Hallten solcher
\7orrichtungen nötigen Teile werden zweckmäßig in den Balken eingelassen und mit
der Bewehrung fest verbunden, so daß diese nach Errichtung zur Festigkeit der Treppe
beitragen.
-
Die Ahkleidung der Untersicht der Treppe kann sowohl innerhalb der
Balken erfolgen als auch durch die Anbringung an der Balkenfläche. Zur leichteren
Abk'leidung der Untersicht werden am besten keilförmig angeordnete oder mit Nuten
versehene Platten zwischen den Balken eingelassen. Es können auch die verschiedenen
zur Verkleidung dienenden Bauelemente angeschraubt, angenietet oder sonstwie angebracht
wenden. Entsprechende Aufnahmevorrichtungen werden an den Einzelteilen vorgesehen.
:Diese unmittelbare Anbringung der Befestigungsteile bei der Fabrikation erspart
die spätere Stemmarbeit und ermöglicht erst eine unmittelbare Verbindung des Geländers
oder des Treppenlaufes mit der Bewehrung.
-
Die Zeichnungen stellen verschiedene Ausführungsformen der Erfindung
dar, und zwar zeigt Abb.,i die Trittstufe, Abb. 2 die Setzstufe; Abb. 3 zeigt eine
unter Verwendung dieser beiden Einzelteile zusammengefügte Treppe; Abb. 4 zeigt
ein Element zum Aufbau einer Treppe, bei dem Setzstufe und Trittstufe aus einem
einzelnen Stein bestehen; AbB. 5 zeigt eine andere Ausbildungsform eines solchen
Elementes; Abb. 6 zeigt eine aus Steinen nach Abb. 5 aufgebaute Treppe, Abb. 7 einen
Stein mit verschiebbarem Gegenlager.
-
In Abb. i bis 3 bedeutet r die Setzstufe, 2 die Vertiefung an ihrem
unteren hinteren Teil, der zur Auflage auf die Erhöhungen des Balkens kommt. Miit
3 ist die Abschrägung an der vorderen unteren Seite bezeichnet, die sieh auf die
entsprechend ausgebildete obere Seite der Setzstufe auflegt. 4 sind die Armierungseisen
bzw. das zur Verfestigung dienende Baustahlgewebe. Die Setzstufe 5 hat an ihrer
oberen Auflagefläche eine Abschrägung 6; mit 7 ist ihre Bewehrung angedeutet.
-
Der Balken 8 zeigt die Erhöhungen 9, die in die Vertiefungen 2 der
Trittstufe eingreifen. io und lin sind Verankerungseisen oder jdrähte; diese sind
an Befestigungsteilen, beispielsweise an Ösen 12 angeschlossen, die im Material
der Tritt- und Setzstufe und des Balkens festangebracht sind, und verspannen die
einzelnen Teile. Der Hohlraum 13, in dem diese Teile liegen, kann später
nach dem Errichten der Treppe mit Masse ausgefüllt werden.
-
Die Erhöhungen am Banken können- gleich breit sein wie der Balken
oder nur einen Teil seiner Breite ausmachen.
-
In Abb. .4 ist eine Ausführungsart von Setzstufe 1s und Trittstufe
14 dargestellt, bei denen die Berührungsflächen von vorn nach hinten schräg nach
oben verlaufen. Tritt- und Setzstufe können, wie daraus ersichtlich, unabhängig
vom Verlauf der Abschrägung aus einem Stück bestehen.
-
Auch der Stein nach Abb. 5 ist eine Vereinigung von Trittstufe 18
und Setzstufe i9. Die Setzstufe i9 hat eine obere Abschräagurng 20, mit der sie
an der unteren Abschrägung des vorderen Ansatzstückes 17 der darüberliegenden Stufe
zum Anliegen kommt. Ein hinterer balliger Ansatz zi bildet das Auflager. Die Auflagerfläche
22, die auf die die Stufe tragende Erhöhung 23 des Balkens aufgesetzt wird, kann
sich an verschiedenen Stellen, nämlich mehr nach dem vorderen oder nach dem hinteren
Ende der Setzstufe 18 zu befinden. Auf diese Weise kann die Trittstufe von dem Balken
mehr oder weniger abstehen.
-
Dies wird durch die Ausführung nach Abb.6 näher veranschaulicht. Hier
liegen bei den dargestellten unteren Stufen die Aussparungen im Balligen Ansatz
21 mehr nach hinten und wandern längs der Treppe immer mehr nach vorn. Die punktierte
Verbindungslinie 24 der vorderen Kanten der Tritte verläuft Trierbei flacher als
der Balken B. Die parallel zum Balken 8 liegende seitliche Wange, deren Oberkante
25 parallel zum Balken liegt, 'kann daher gegebenenfalls hinter den Vorderkanten-
der Trittstufen zurücktreten. Hier kann man sich so helfen, daß entweder Ausgleichsstücke
auf die #,'N7range 25 gesetzt werden oder, falls die Wlange längs der ganzen Treppe
übersteht, ein Abschleifen stattfindet.
-
Die Anordnung nach Abb. 6 soll dazu dienen, bei Höhenunterschieden,
die sich während des Baues ergeben, trotzdem die bereits vorher gefertigtem Einzelteile
verwenden zu können, ohne daß die Höhe und die Tiefe der einzelnen Stufen nennenswert
verändert zu werden brajucht. Bei der in Abb.6 dargestellten Anordnung ist die Treppe
flacher als die Lage des Balkens.
-
Auch der umgekehrte Fall, daß der Balken flacher liegt als die Treppe,
kann mit dem Stein nach Abb. 5 verwirklicht werden. In diesem Falle sind bei den
unteren Stufen die Auswölbungen in dem Balligen Ansatz 22 mehr am vorderen, bei
den oberen Stufen mehr am hinterenTeil der Setzstufe i8
vorgesehen.
Das Auflager der Schrägfläche 2o an dem vorderen Ansatzstück 17 soll sich bei diesem
Aufbau der Treppe nur um das in Abb. 5 angedeutete schmale Stück 26 verändern, entsprechend
den ausgezogen und den gestrichelt dargestellten beiden Endlagen der Setzstufe r9.
-
Die Aussparungen 2a werden bei dem Stein nach Abb. 5 eingeschliffen,
eingestanzt oder auf andere Weise am bereits fertigen Stein. angebracht. Bei der
Anordnung nach Abb. 7 befindet sich statt dessen auf der Unterseite der Trittstufe
an Stelle des balligen Ansatzes ein verschiebbares Gegenlager z7, das mittels Stifte
28 daran befestigt wird und bei jedem einzelnen Stein einen größeren oder kleineren
Abstand zwischen Stufenvorderkante und Balken einzustellen gestattet.