DE818576C - Verfahren zur Lackierung von Gummiartikeln - Google Patents

Description

• Verfahren zur Lackierung von Gummiartikeln \"orliegencle Erfindung betrifft eine Verbesserung in der Herstellung von lackierten Gummiartikeln. Nach dem Stand der Technik wurden für die Lackierung von Gummiartikeln in erster Linie Leinöllacke angewandt. Diese -mußten auf die Gummiartikel vor der Vulkanisation aufgebracht werden, da sie für die Härtung einer Hitzebehandlung (Einbrennen) bedürfen. Man war hierbei gezwungen, die Bedingungen des Einbrennens der Lackschichten und der Vulkanisation der Kautschukmischung aufeinander abzustimmen. Es sind auch bereits andere Lacke für die Herstellung lackierter Gummiartikel in Vorschlag gebracht worden. Sie haben sich jedoch in der Praxis bisher kaum durchsetzen können, da an diese Lacke außerordentlich hohe Anforderungen in Richtung Elastizität, Alterungsbeständigkeit usw. gestellt werden.
• Gemäß vorliegender Erfindung werden Lackierungen von Gummiartikeln dadurch erzielt, daB man die zu lackierende Oberfläche des betreffenden Gummiartikels zunächst mit der Lösung eines polyfunktionellen organischen Isocyanats und nach Verdunsten des Lösungsmittels mit der Lösung eines Polyesters behandelt und dann die beiden Komponenten gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur miteinander reagieren läßt. Die beiden Komponenten, d. h. die polyfunktionellen organischen Isocyanate einerseits und die Polyester andererseits reagieren miteinander unter Bildung hochelastischer Lacküberzüge von ausgezeichneter Alterungsbeständigkeit und Haftfestigkeit auf der Unterlage. Die Reaktion ist weitgehend temperaturunabhängig, d. h. sie führt zu demselben Ergebnis-, ob man nun bei normalen Temperaturen oder bei hohen Temperaturen arbeitet. Die Kautschukindustrie bekommt dadurch ein Produkt in die Hand, welches in gleicher Weise für die Lackierung von bereits vulkanisierten Artikeln wie von noch zu vulkanisierenden Artikeln geeignet ist. Im Falle von noch nicht vulkanisierten Gummiartikeln kann die zu der Lackbildung aus den genannten Komponenten führende Reaktion unter den Vulkanisationsbedingungen durchgeführt werden.
• Als polyfunktionelle Isocyanate werden vorzugsweise solche mit einem niedrigen Dampfdruck verwandt, um. Belästigungen des Bedienungspersonals zu vermeiden. Ein geeignetes Produkt ist beispielsweise das durch Phosgenierung von p'p"-Triaminotriphenylmethan erhältliche Triisocyanat. Unter dem Begriff Polyester werden Polykondensationsprodukte aus mehrbasischen Säuren, wie Adipinsäure und Phthalsäure, sowie polyfunktionellen Alkoholen, wie ()lykol, Glycerin, Hexantriol oder Trimethylolpropan, verstanden. Vorzugsweise verwendet man solche Polyester, welche lediglich aus alipathischen Komponenten aufgebaut sind und für deren Herstellung einerseits mehrbasische Säuren und andererseits ein Gemisch von zwei- und dreiwertigen Alkoholen angewandt wurde.
• Die Polyesterlösungen als solche sind praktisch unbegrenzt haltbar. Die Lösungen der polyfunktionellen Isocyanate sind zwar nicht unbegrenzt, aber doch genügend lange haltbar, um den Arbeitsbetrieb einer Gummilackierung nicht zu stören. Die Lösungen können auf jede beliebige Art auf den zu lackierenden Gummiartikel aufgetragen werden, am einfachsten durch Tauchen.
• Beispiel i Lackierung vor der Vulkanisation Eine urvulkanisierte Platte bzw. ein urvulkanisierter Überschuh folgender Mischungszusammensetzung

  ioo,o Sheets

  8o,o Kreide

  10,0 Ruß

  io,o Zinkweiß RS

  1,2 Mercaptobenzoth,iazol

  o,i Tetramethylthiumramdisulfid

  0,2 Stearinsäure

  2,0 Schwefel

  o,8 Phenylbetanaphthylamin

  204,3

  wurde in einer 2o o/oigen Lösung von Triphenylmethantriisocyanat, und zwar im Verhältnis i : 6 in trockenem Methylenchlorid vorgetaucht und nach einer halbstündigen Lagerung in einer Lösung der foleenden Zusammensetzune nacheetaucht:

  375 Gewichtsteile eines Polyesters aus 3 MOI

  Adipinsäure + i Mol Gly-

  cerin + 3 Mol Eutylen-

  glykol

  42 Gewichtsteile eines Polyesters aus 13 Mol

  Adipinsäure + 4 Mol Gly-

  cerin

  i 5oo Gewichtsteile Toluol

  3o83 Gewichtsteile Methylenchlorid

  5000

  Nach einer weiteren Stunde wurde die Temperatur innerhalb 30 Minuten auf 12g° und 3 Atm. Luftdruck in Heißluft hochgeheizt und 9o Minuten hierbei belassen.
• Beispiel e Lackierung nach der Vulkanisation Eine vulkanisierte Platte der im obigen Beispiel genanntenQualität wird in einer verdünntenLösung des obigen Triisocyanats vorgetaucht und nach einer halbstündigen Lagerung in der obergenannten Lösung nachgetaucht. Der Lack trocknet bei Zimmertemperatur innerhalb 24 Stunden, bei erhöhter Temperatur entsprechend kürzer, z. B. bei 70° in 2 Stunden. Es besteht die Möglichkeit, den Lack beliebig zu färben.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: VerfahrenzurLackierungvon Gummiartikeln, dadurch gekennzeichnet, daß man die zu lackierende Oberfläche des urvulkanisierten oder vulkanisierten Gummiartikels mit der Lösung eines polyfunktionellen Isocyanats vorbehandelt und nach dem Verdunsten des Lösungsmittels die Lösung eines Polyesters aufbringt und die Komponenten evtl. bei erhöhter Temperatur bzw. unter Vulkanisationsbedingungen miteinander reagieren läßt.