DE817462C - Verfahren zur Wiederherstellung der Quellbarkeit von bei der Verrottung bzw. Inkohlung organischer Substanzen irreversibel gewordenen Kolloiden - Google Patents

Verfahren zur Wiederherstellung der Quellbarkeit von bei der Verrottung bzw. Inkohlung organischer Substanzen irreversibel gewordenen Kolloiden

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DE817462C
DE817462C DES2390A DES0002390A DE817462C DE 817462 C DE817462 C DE 817462C DE S2390 A DES2390 A DE S2390A DE S0002390 A DES0002390 A DE S0002390A DE 817462 C DE817462 C DE 817462C
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Guenter Dr-Ing Habil Spengler
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F11/00Other organic fertilisers
    • C05F11/02Other organic fertilisers from peat, brown coal, and similar vegetable deposits
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K47/00Medicinal preparations characterised by the non-active ingredients used, e.g. carriers or inert additives; Targeting or modifying agents chemically bound to the active ingredient
    • A61K47/46Ingredients of undetermined constitution or reaction products thereof, e.g. skin, bone, milk, cotton fibre, eggshell, oxgall or plant extracts
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J13/00Colloid chemistry, e.g. the production of colloidal materials or their solutions, not otherwise provided for; Making microcapsules or microballoons
    • B01J13/0052Preparation of gels
    • B01J13/0065Preparation of gels containing an organic phase

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Description

  • Verfahren zur Wiederherstellung der Quellbarkeit von bei der Verrottung bzw.
  • Inkohlung organischer Substanzen irreversibel gewordenen Kolloiden Bei der Entstehung von Kohle aus Pflanzensubstanz iiber Torf, Braunkohle zu Steinkohle liegen bei der Inkohlung, zum Teil bis weit hinein in die Steinkohle, die Umsetzungsprodukte in kolloidaler Form vor. Ganz analog liegen die Verhältnisse bei der Verrottung, d. h. der chemischen Humusbildung.
  • Diese Kolloide, besonders ausgeprägt bei Torf (zersetzter Torf) und jüngerer Braunkohle, sind, vor allem nach Unterschreitung des art eigenen Wassergehaltes, d. h. ganzer oder teilweiser Trocknung durch Kondensation bzw. Polymerisation, irreversibel, was bedeutet, daß sie nicht mehr durch Quellung in den kolloidalen Zustand überzuführen sind.
  • Es wurde nun gefunden, daß durch Einbau von lyophilen Gruppen die Quellbarkeit wiederhergestellt werden kann, wobei dieser Einbau erfolgt: I. an dem noch nicht zerstörten Kolloid in feuchtem Zustand, 2. an dem bereits irreversiblen Kolloid bei gleichzeit oder Molekülverkleinerung.
  • Die unter I,uftausschluß gebildeten Kolloide werden sofort nach der Gewinnung bzw. Förderung unter weitestgehender Vermeidung einer Berührung mit I,uft einer Reaktion unterworfen, welche entweder die lyophilen Gruppen, die bereits vorhanden sind, stabilisiert oder lyophile Gruppen aus dem Molekül aufbaut oder derartige Gruppen an das Molekül anlagert.
  • Die Stabilisierung der lyophilen Gruppen wird zweckmäßig durch innige Vermischung, z. B. Verknetung, mit Alkalien durchgeführt. Man erhält so die Alkaliverbindungen. Um zu den freien Säuren zu gelangen, vermischt man zweckmäßig mit Hydroxyden, insbesondere Erdalkalihydroxyden und zersetzt die Reaktionsprodukte mit Säuren, vornehmlich Mineralsäuren.
  • Der Aufbau der hydrophilen Gruppen aus dem Molekül wird durch Oxydation mit aktiviertem Sauerstoff, z. B. anodisch entwickeltem Sauerstoff oder katalytisch zersetztem Hydroperoxyd bewirkt, wodurch neue Carboxyl- bzw. Hydroxylgruppen gebildet werden.
  • Als hydrophile Gruppen, die an das Molekül angelagert werden, kommen in erster Linie die Sulfon-und Phosphorsäuregruppen in Frage. Hierzu kann das Ausgangsmaterial z. B. mit Szhwefelsäure, Chlorsulfonsäure, Schwefelsäureanhydrid, Meta-, Ortho-, Pyrophosphorsäure, Phosphorsäureanhydrid u. dgl. behandelt werden.
  • Da bei Wasserentzug und gleichzeitiger Anwesenheit von Luftsauerstoff bei den vorliegenden Körpern eine Molekülvergrößerung eintritt, wobei die Carboxyl-bzw. Hydroxylgruppen durch Kondensation größtenteils verändert und unwirksam werden, muß neben dem Einbau der hvdrophilen Gruppen eine Molekülverkleinerung eintreten.
  • Um einen Um- oder Abbau. der sich am Auftreten yon CO.! zu erkennen gibt, durch erhöhte Temperatur zu vermeiden, darf die Reaktionstemperatur bei Kompost und jüngeren Torfen I500 C und bei Schwarztorfen und Kohlen 2500 C normalerweise nicht überschreiten.
  • Durch das vorliegende Verfahren ist es erstmalig möglich geworden, die bei der Verrottung bzw.
  • Inkohlung entstehenden Substanzen in reversible Kolloide überzuführen. Hierdurch kann man einmal Verrottungs- und Inkohlungsprozesse beliebig und willkürlich unterbrechen und sie zu einem späteren gewünschten Zeitpunkt in der gleichen Weise fortsetzen bzw. in einen anderen Reaktionsablauf einschalten, zum anderen können diese reversiblen Kolloide als solche technisch eingesetzt werden, z. B. in der Medizin für Bäder, Packungen, Kataplasma, Einreibmittel, subkutane Depotstoffe, in der Emulsionstechnik als Schutzkolloide, bei der Wasserenthärtung als Entgiftungskolloide, Adsorptionskolloide, Kolloide für Düngezwecke.
  • Beispiel I I kg gut verrotteter abgedeckter Kompost (700!o Wassergehalt, davon 400 bis 450 g = 40 bis 450/0 kolloidal gebunden) wird sofort nach dem Aufdecken mit 30 g Kalilauge (30 g festes Ätzkali in 30 ccm Wasser gelöst) verknetet. Das'getrocknete Produkt ist wieder restlos quellfähig (Bei Wasserzugabe von 700 ccm werden wieder 400 bis 450 g = 40 bis 450/0 des Wassers kolloidal gebunden. Das gequollene Produkt ist griffig weich.) Der unbehandelte Kompost ist nach der Trocknung nurmehr teilweise quellfähig. (Bei Wasserzugabe von 700 ccm werden 100 bis 150 g = 10 bis 15010 des Wassers kolloidal gebunden. Das gequollene Produkt ist griesig hart.) Beispiel 2 100 kg bergfflscher Schwarztorf (go°/O Wassergehalt, davon etwa 700/0 kolloidal gebundenes Wasser, 1201o nichtkolloidale Fasersubstanz, PH = 3,4) werden mit Kalkmilch (enthaltend i,6 kg CaO) innig verknetet, PH der Mischung = 8,1. Das Reaktionsgut wird bei II5° C getrocknet, gemahlen, mit 3,5 kg 5obiger Schwefelsäure 10 Minuten auf 80" C erwärmt, sofort portionsweise fünfmal mit je 4 bis 5 1 kaltem Wasser auf einer Nutsche nachgewaschen, das Reaktionsprodukt mit etwa 400/, Wassergehalt wird bei Io50 C getrocknet. Das erhaltene Produkt ist in Wasser nach 24 Stunden restlos durchgequollen.
  • (IOO g Trockensubstanz binden 650 bis 75o g Wasser kolloidal, das gequollene Produkt ist pastenattig weich.) Beispiel 3 I kg jüngerer bergfrischer Zwischenmoort<'rf (wo0/, Wassergehalt, davon 400 g = 4001o kolloidal gebunden, 500 g = 500/, nichtkolloidale Fasersubstanz) wird in einer Zerreißanlage zerkleinert, mit I 1 Wasser in einer Diaphragmenzelle katalytisch oxydiert. Das Reaktionsprodukt ist nach der Trocknung quellfähig.
  • Anfangswert Pl' = 6,4, nach 55 Minuten PH = 4,3, durchgequollen in 3 Stunden; Wassertemperatur 250 C (IOO g Trockensubstanz binden 350 bis 400 g Wasser kolloidal, das gequollene Produkt ist griffig weich). Anfangswert PH = 6,4, nach 240 Minuten P, = 3,2, durchgequollen in lo Minuten, Wassertemperatur 25° C (IOO g Trockensubstanz binden 400 bis 450 g Wasser kolloidal, das gequollene Produkt ist pastenartig weich).
  • Beispiel 4 1 kg feingemahlener Braunkohlenstaub (Kolloidwasseraufnahme etwa 30 g 30/,') wird mit 200 g Nitriersäure (HNO3 - H2S04) behandelt, das Reaktionsprodukt mit Wasser gewaschen und bei einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa 400/, 2 Stunden in einem Autoklaven unter 6 atü auf 1500 C erhitzt.
  • Zur Pufferung der freiwerdenden Säure gibt man IO g Natronlauge zu. Das getrocknete Reaktionsprodukt ist innerhalb 4 Stunden in Wasser (30° C) gequollen (IOO g Substanz binden 300 bis 350 g Wasser kolloidal, das gequollene Produkt ist weich, halbfiüssig).
  • Beispiel 5 1 kg Torfstaub (bindet mit Wasser von 200 C etwa 50 g kolloidales Wasser innerhalb 24 Stunden) wird bis zu einer Gewichtszunahme von 50 g mit Chlorgas behandelt. Das Reaktionsprodukt wird mit I90 g Natriumbisulfit vermischt und in einem Autoklaven I Stunde auf I50° C erhitzt. Das getrocknete Reaktionsprodukt ist innerhalb I2 Stunden in Wasser von 20° C durchgequollen (IOO g Substanz binden 500 bis 600 g Wasser kolloidal, das gequollene Produkt ist pastenartig, halbflüssig).

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Wiederherstellung der Queflbarkeit von bei der Verrottung bzw. Inkohlung organischer Substanzen irreversibel gewordenen Kolloiden, dadurch gekennzeichnet, daß die in den Kolloiden vorhandenen lyophilen Gruppen stabilisiert oder in den Kolloiden stabilelyophile Gruppen, vorzugsweise unter gleichzeitiger Molekülverkleinerung gebildet oder in an sich bekannter Weise eingeführt werden.
DES2390A 1950-03-24 1950-03-24 Verfahren zur Wiederherstellung der Quellbarkeit von bei der Verrottung bzw. Inkohlung organischer Substanzen irreversibel gewordenen Kolloiden Expired DE817462C (de)

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