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Verfahren zur Herstellung eines Manganphosphat enthaltenden Düngemittels
Der Manganmangel der Böden, der sich am bekanntesten in der sogenannten Dörrfleckenkrankheit
des Hafers auswirkt, und zwar auf manchen Böden in so chronischer Weise, daß hier
überhaupt kein Hafer angebaut werden kann, wurde bisher fast ausschließlich mit
Mangansulfat behoben, welches das Mangan in wasserlöslicher Form enthält.
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Es wurde gefunden, daß Manganphosphat, hergestellt aus Superphosphat
und Manganoaydul, ein besonders geeignetes Heilmittel für die an Manganmangel leidenden
Böden ist.
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Es wurde bereits vorgeschlagen, solche Mischungen aus Superphosphat
und reduzierten Braunsteinerzen zu verwenden. Diese Vorschläge haben aber bei Verwendung
stark verunreinigter Manganerze sehr große Nachteile; die daraus hergestellten Reduktionsprodukte
enthalten Eisen und Tonerde in einer solchen Form, daß sie bei der Neutralisierung
der Superphosphat-Phosphorsäure Eisen- und Aluminiumphosphat bilden. In diesen Verbindungen
ist die Phosphorsäure so festgelegt, daß sie für die Pflanzen nicht mehr aufnehmbar
ist. Es gibt aber praktisch keine hlanganerze, die frei von Eisen sind, so daß aus
diesem Grunde die Darstellung von Manganphosphat aus Superphosphat und reduziertem
Braunsteinerz sehrerschwert wird, und gerade die billigsten Manganerze, die für
die Landwirtschaft die geeigneten Manganträger wären, enthalten die meisten Verunreinigungen,
insbesondere Eisen.
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Gemäß vorliegender Erfindung wird nun die Bildung wertloser Eisenphosphate
beim Mischen von Superphosphat mit reduziertem Braunsteinerz dadurch vermieden,
daß
man solche Reduktionsprodukte von Manganerzen verwendet, die neben Manganoxydul
das Eisen überwiegend in Form von Magnetit, Fe30t, enthalten. DasheißtdervorhergehendeReduktionsprozeß
muß so geleitet sein, daß einerseits das in schwacher Säure leicht lösliche MnO,
andererseits keine niedrigere Reduktionsstufe des Eisens als Fe30, entsteht. Dies
ist möglich, indem stark verunreinigte Manga.nerze nicht mit Kohle, sondern mit
Kohlenoxyd enthaltenden Gasen, wie Generatorgas, vorzugsweise bei 6oo bis Soo°,
reduzierend erhitzt werden. `'erden diese Produkte erfindungsgemäß mit Superphosphat
vermischt, so bildet sich spontan Manganphosphat. Das an sich unlöslichere Eisenphosphat
kann sich wegen der schweren Löslichkeit des Magnetits nicht bilden. Es entsteht
auch nachträglich nicht mehr, weil sämtliche Manganmangelböden zu stark alkalisch
sind. Die Folge davon ist, daß die erfindungsgemäßen Manganphosphatmischungen die
Phosphorsäure dauernd in einer bodenlöslichen Form enthalten, während die bisherigen
Vorschläge bei Verwendung von Manganeisenerzen mit einem starken Rückgang der Phosphorsäurelöslichkeit
rechnen müssen. Beispiele ioo Teile Superphosphat werden mit 33 Teilen eines reduzierten
Manganerzes gemischt, das durch Reduktion mit Generatorgas bei 700° hergestellt
wurde und einen Gehalt von 27,1 0/0 Mn0, 34,3 °@o Fe 0, 19,6 °/o Si02, io,o °/o
A1203 aufweist.
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Das Mischprodukt enthält
nach i Tag nach i Monat nach 3 Monaten |
Gesamt-P20; 14,2 °/0 14,20 i, 14,2 °/o |
- citralöslich 14,0 0/0 13,90/0 13,7% |
- wasserlöslich 4,6 °/0 2,60/0 2,5 °/0 |
- unlöslich 0,20/0 0,4% o,60/, |
Die Phosphorsäure des Superphosphates ist also weder durch die Zumischung des reduzierten
Manganerzes noch durch die Lagerung des erfindungsgemäß hergestellten 'Mischproduktes
zurückgegangen. Vergleichsweise wurde Superphosphat mit demselben Manganerz gemischt,
nachdem dieses in feingemahlenem Zustand mit Koksmehl in der üblichen Weise bei
8oo° reluziert wurde und das das Eisen zum Teil in metallischer Form und zum Teil
auch als Oxydul enthält. Die Anale se einer 'Mischung von ebenfalls ioo Teilen Superphosphat
mit 33 Teilen des mit Koks reduzierten Braunsteines (Gehalt: 18,5 °/o Mn ; 23,3
°;0 Fe; 2o,o °/° Si0z ; 10,2 °/° A1.,0.
) ergab
nach i Tag nach i Monat nach 3 Monaten |
Gesamt-P,(), 14,2 °o 14,2 °,.0 14,2 °° |
- citralöslich 13,4 °!0 r1, q °o io, 8 °/o |
- wasserlöslich i,i 0;10 0,0 °,;) o,o °o |
- unlöslich 0,8 °/0 2,3 °i o 3,40 /0 |
Während also in der erfindungsgemäßen Mischung der bodenunlösliche Anteil der Superphosphatphosphorsäure
von ursprünglich o,-°/0 nur auf o,6°io nach 3 Monaten zunimmt, hat die Mischung
von Superphosphat mit einem mit Koksmehl reduzierten Braunstein von vornherein einen
Anteil von o,8°;0 bodenunlöslicher Phosphorsäure, der nach 3 Monaten auf 3,1°/,
PA steigt.
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Denselben Vorteil zeigt die erfindungsgemäße Mischtang von Manganoxydul
und Magretit in bezug auf den wasserlöslichen Anteil der Superphosphatphosphorsäure.